Ja, das kann ich verstehen.
Aber ein bisschen traurig macht es mich schon, dass meine Mitmenschen auch des dritten Jahrtausends immer noch mit der mentalen Primitivität gesegnet sind, zu glauben, Könige und andere Prominente seien irgendetwas Besonderes, und ihnen zu begegnen oder die Hand zu schütteln, erhebe einen selbst auch zu etwas Besonderem.
Ich fass’ es nicht, denn wenn ich zufällig mal so jemanden sehe, stelle ich mir automatisch (per unbewusstem „Autopiloten“) vor, wie er oder sie sich auf dem Klo abquält um die erlauchten Fäkalien herauszupressen oder wie Königin die Augen verdreht, weil ihr Männe mal wieder viel zu früh gekommen ist … Und dann wird mir schlagartig klar, dass es genau so unperfekte sterbliche Menschen sind, wie Du und ich, und dass wir alle gleich sind.
Was mich auch traurig macht, ist der ausufernde egoismusgetriebene Tourismus, der sich nicht um die Privatsphere der einfachen Einheimischen (nicht der Tourismus-Profiteure) und auch nicht um die Umwelt schert, sondern glaubt, sich für Geld alles erlauben zu dürfen. Warum bleiben die nicht einfach in ihrem Garten oder auf’m Balkon oder am Baggersee und verpflegen sich mit selbst Mitgebrachtem bzw. Zubereitetem? Ich glaube noch zu meiner Jugend nannte man das „Picknick“ und bei der Bundeswehr „Übung mit Verpflegung per Gulaschkanone“. Mein Gott, was habe ich den Bundeswehr-Erbseneintopf geliebt! Da brauchte ich keinen Urlaub mehr.
Dann tröste ich mich damit, dass ich das alles hier - dank meines fortgeschrittenen Alters - ja nicht mehr gar so furchtbar lange ertragen muss, ganz egal was da alles noch auf unsere Nachkommen zukommen mag