Welchen Selektionsvorteil haben Laubbäume gegenüber Nadelbäumen?

Ich komme gerade vome Thema „Immergrüne Pflanze“ und frage mich, welchen Selektions- bzw. Standortvorteil sommergrüne Laubbäume in feuchtmilden Klimaten gegenüber Nadelgehölzen haben? Wieso ist die Klimaxgesellschaft bei uns Laubwald und nicht Nadelwald?

Diese Antwort habe ich mir aus dem Internet geholt (ich experimentiere gerade mit KI):

Laubbäume haben verschiedene Selektionsvorteile gegenüber Nadelbäumen, die ihnen in bestimmten Umgebungen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

Lichtnutzung: Laubbäume haben breite, flache Blätter, die eine größere Oberfläche für die Lichtabsorption bieten. Dadurch können sie effizienter Sonnenlicht einfangen und Photosynthese betreiben.
Wasserhaushalt: Laubbäume haben in der Regel ein ausgedehntes Wurzelsystem, das ihnen ermöglicht, Wasser aus tieferen Bodenschichten zu gewinnen. Durch ihre Blätter können sie auch überschüssiges Wasser über die Transpiration abgeben, was den Wasserhaushalt reguliert.
Nährstoffaufnahme: Das breitere Wurzelsystem von Laubbäumen ermöglicht eine effektivere Aufnahme von Nährstoffen aus dem Boden. Dies ist besonders vorteilhaft in nährstoffarmen Umgebungen.
Anpassungsfähigkeit: Laubbäume sind oft besser in der Lage, sich an sich verändernde Umweltbedingungen anzupassen. Sie können ihre Blätter im Herbst abwerfen, um Wasserverluste im Winter zu minimieren, oder sie können in trockenen Perioden ihre Blätter abwerfen, um das Überleben zu sichern.
Konkurrenz: Laubbäume haben eine höhere Konkurrenzkraft gegenüber anderen Pflanzen, da sie schneller wachsen und eine größere Biomasse erreichen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Selektionsvorteile von Laubbäumen je nach Umgebung und spezifischen ökologischen Bedingungen variieren können. Es gibt auch Situationen, in denen Nadelbäume, wie beispielsweise in kalten Klimazonen, einen Selektionsvorteil haben können. Die Evolution hat verschiedene Anpassungen hervorgebracht, um den vielfältigen Umweltbedingungen gerecht zu werden.

Servus,

arme kleine KI, muss so schwieriche Dinge beantworten und dabei noch so tun, als würde sie sich auskennen!

Vor allem in den Monaten November bis März, nicht wahr?

Einmal bedeutet „ausgedehnt“ nicht „tief“, da hat sich das Teil vermutlich aus der Übertragung aus dem US-Englischen vertan. Außerdem genügt es völlig, mal die Wurzeln von Espe,. Erle, Robinie, Pappel, Weide und Spitzahorn mit denen von Kiefer, Lärche, Tanne und Zeder zu vergleichen, um zu sehen, dass diese These eine völlig sinnleere Verallgemeinerung ist. Nadelbäume sind durchaus nicht nur Fichten.

Genauso unsinnig. Hier sind Fichte und Thuja gefragt - wenn das KI-Plappermäulchen je nach umfangreichem Windwurf in einem Mischwald unterwegs gewesen wäre, hätte es das mit eigenen Augen sehr eindrücklich sehen können.

Und jetzt lassen wir mal eine Fichte mit einer Steineiche um die Wette wachsen. Fichten und Kiefern spielten exakt wegen ihres schnellen Wachstums in der Epoche der Massenproduktion von Holz die dominierende Rolle in der deutschen Forstwirtschaft.

Und abschließend kommt dann das übliche KI-Geplapper: Jaa, es könnte so oder auch ganz anders sein, und man sollte alles abwägen, vage wabern die Wogen der ohne Sinn und Verstand eingesammelten Bytes.

Nix für ungut und Deine Experimente in Ehren, aber eine Antwort auf die Frage von @birkenfrank hat die kleine KI nicht gefunden, auch wenn sie sich redlich bemüht hat. Punkte gibt es für die von ihr abgelieferte Arbeit allenfalls in Rechtschreibung und Grammatik. Ich finde die Frage übrigens recht interessant - obwohl ich die Frage selbst bereits für suggestiv formuliert halte, wenn ich mir vor Augen führe, welche Rolle in semiariden Klimaten rund ums Mittelmeer Laubbäume wie Steineiche, Korkeiche und Olive spielen: Da läge es nahe, dass die Unterscheidung Laub- vs. Nadelbaum in der Fragestellung nicht so sehr sinnvoll ist - mal abgesehen davon, dass die aktuellen Vorstellungen von Klimaxgesellschaften in deutschen Wäldern auf abstrakten und teils spekulativen Modellen beruhen, schlicht weil es hier herum keine Wälder (auch nicht Hainich und Reichswald) gibt, in denen sich eine auch im 12. - 14. Jahrhundert nicht durch menschliches Eingreifen gestörte Entwicklung von Wald beobachten ließe. Deswegen muss man sie sich ausdenken, wenn man etwas darüber wissen will, und das ist bekanntlich mit enormen Unsicherheiten verbunden.

Spannend wäre beiläufig auch die Frage: „Weshalb hat die Eibe als Nadelbaum einen festen Platz im deutschen naturnahen Buchenmischwald?“

Schöne Grüße

MM

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Das Experiment war es für mich nicht den Text der KI (an dem ich kein Wort geändert habe) hier einzustellen, sondern der Vergleich mit Texten von Menschen aufs Fleisch und Blut.

Und das hat doch gut geklappt.

Danke euch beiden! Bei der KI-Antwort fielen mir auch gleich einige unklare Stellen auf, aber dank der Antwort von Aprilfisch weiß ich jetzt zumindest schon einmal, welche Antworten in die Irre führen. Allerdings finde ich deine Annahme abstrakter und teils spekulativer Modelle für die hiesigen Wälder deutlich zu pauschaliert, denn meine Frage zielt ja nicht etwa auf die genaue Artenzusammensetzung o.Ä. Das hier natürlicherweise Laubwald wächst, ist sicher nicht modellhaft, sondern ein Fakt, der sich gleich mehrfach verifizieren lässt. Insofern bleibt meine Frage … und ja, die Eibenfrage ist genauso interessant! Eine Vermutung: Da die Anteile von Laubhölzern in den feuchteren borealen Wäldern höher sind als in den trockeneren, kontinentaleren, könnte die Antwort doch mit dem Wasserhaushalt zusammenhängen… Mal sehen, ob noch etwas kommt.

Auch die Biodiversität (im eigentlichen Sinn, nicht das Modewort) würde ich da beachten.
Wie bei Rehen und Hirschen.

Oder anders: warum ist eine Spinne kein Käfer?
Oder umgekehrt? Welche Vor/Nachteile?

Oder wie es Alf Poier ausdrückte:
„Der Unterschied zwischen Menschen, zwischen Affen und Primaten;
ddder ist nicht viel größer als bei Nudeln und Frittaten.“

Frittaten

Gruß, K.

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Das hier ist nun die KI Antwort auf die von @Aprilfisch formulierte Frage;

Die Eibe (Taxus baccata) hat einen festen Platz im deutschen naturnahen Buchenmischwald aus mehreren Gründen:

Lichtverhältnisse: Die Eibe ist ein Schattenbaum und wächst gut im Schatten anderer Bäume, insbesondere der Buche. Im dichten Kronendach der Buchen bietet die Eibe Schutz und kann von der geringen Lichtmenge profitieren.
Bodenansprüche: Die Eibe ist anpassungsfähig und kann in verschiedenen Bodenarten gedeihen. Sie bevorzugt jedoch kalkhaltige Böden, die im Buchenmischwald häufig vorkommen.
Ökologische Bedeutung: Die Eibe ist eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Tierarten. Die roten Beeren des Eibenbaums sind für Vögel wie den Wacholderdrossel und den Misteldrossel sowie für verschiedene Säugetiere wie Eichhörnchen und Mäuse attraktiv. Die Beeren werden gefressen, und die Samen werden mit dem Kot der Tiere verbreitet.
Naturschutz: Die Eibe ist in Deutschland eine geschützte Baumart und steht unter Naturschutz. Ihr Vorkommen im Buchenmischwald trägt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei und ist ein Indikator für naturnahe, ungestörte Wälder.
Kulturgeschichte: Die Eibe hat auch eine lange Geschichte in der deutschen Kultur und Mythologie. Sie wurde oft mit dem Tod und der Ewigkeit in Verbindung gebracht und wurde in einigen Regionen als heiliger Baum angesehen. Infolgedessen wurden Eiben häufig in der Nähe von Kirchen und Friedhöfen gepflanzt.

Insgesamt hat die Eibe als Nadelbaum einen festen Platz im deutschen naturnahen Buchenmischwald aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit, ökologischen Bedeutung, ihres kulturellen Erbes und ihres Schutzes als bedrohte Baumart.

Es fragt sich dabei allerdings: Wo kamen denn die Tannen her, die ab dem 14. Jahrhundert zur Behebung des hochmittelalterlichen Kahlschlags aus dem 12. - 13. Jahrhundert systematisch (dokumentiert u.a. aus dem „urwüchsigen“ Nürnberger Reichswald) gesät wurden?

Auch die preußische Fichtenkultur ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern kommt von irgendwoher - so gut wie die Herkunft der künftigen Zedernbestände im Schwarzwald dokumentiert ist, wird das für das 13. - 19. Jahrhundert nicht dokumentiert sein, aber etwas wird es dazu schon geben - denn etwas hat zur systematischen Aufforstung mit diesen geführt,

Die extrem wenigen „echten“ Zeugnisse (eben vor allem Hainich und Reichswald) sagen weder etwas über kalkarme Böden (d.h. alles, was im Gebiet des heutigen Deutschland auf Buntsandsteinverwitterung und auf Sand an Bodenbildung stattgefunden hat), noch über Klimaten am Rand der von Dir beschriebenen, etwa voralpine und alpine Pflanzengesellschaften.

Schöne Grüße

MM