Und wenn diese Annahme falsch ist?
Die Frage ist, ob die Natur überhaupt Trauer entwickeln wollte oder ob dies nur ein nicht zu verhindernder Nebeneffekt ist?
Um Partnerschaften zu ermöglichen musste die Natur etwas erfinden, damit ein Partner den anderen nicht gleich vergisst, wenn dieser ausser Sicht- und Hörweite ist.
Aber das funktioniert auch nicht in allen Fällen! Viele gehen gleich wieder auf die Pirsch, wenn der Partner mal weg ist.
Bei Vögeln weiss man, dass es einen Zielkonflikt bei der Partnerwahl gibt, weshalb die Weibchen systematisch Fremd gehen. Der Partner mit den idealen Genen für einen starken Nachwuchs ist meistens schlecht in der Brutpflege und umgekehrt. Mit einer schlechten Brutpflege klappt es aber nicht den Nachwuchs aufzuziehen.
Also sucht sich das Weibchen einen guten Brutpfleger als Partner und holt sich die Gene wo anders.
Die Natur musste also etwas erschaffen, was das Zusammensein angenehm und die Trennung unangenehm macht.
Allerdings darf das Gefühl bei der Trennung nicht zu unangenehm sein, sonst wird sie vermieden und wenn die Paare immer zusammen sind, klappt es mit der Brutpflege nicht!
Also muss beim Vermissen auch noch Hoffnung und Vorfreude hinzu gemischt werden.
Nun gibt es aber Trennungen, welche endgültig sind, da fehlen dann Hoffnung und Vorfreude auf eine Wiedervereinigung! Je nach Charakter kommt noch Hilflosigkeit hinzu, wenn man zu viel Verantwortung dem Partner zugeschoben hat und dann keine Ahnung hat, wie man z.B. Rechnungen bezahlt.
Das nennt man dann Trauer.
Schau dich mal in deinem Umfeld um. Viele reagieren gleich, egal on jemand verstorben ist oder sie sitzen gelassen wurden. Beide haben es mit einer endgültigen Trennung zu tun und beide können in eine Depression verfallen.
Die ganz bekloppten reagieren schon mit Trauer, wenn der Partner nur arbeiten geht.
Ich denke du bist mit deinem Ansatz auf einem falschen Dampfer.
MfG Peter(TOO)