Welchen Studiengang würdet ihr wählen?

Hi,

meine Tochter muss sich gerade zwischen 2 Studien-Zulassungen entscheiden:

Pharmaceutical Sciences
http://www.uni-muenchen.de/studium/studienangebot/st…

und
Molekulare Biotechnologie
http://portal.mytum.de/studium/studiengaenge/molekul…

Sie würde gerne in die Krebsforschung gehen oder an die Uni als Prof :smile:.

Ich kann ihr da überhaupt nichts raten (und natürlich informiert sie sich an allen möglichen Stellen), was würdet ihr als Studium eher empfehlen - und warum?

Viele Grüße und vielen Dank!!!

Karin

Hi,

ich würde sagen, im Hinblick auf die angestrebten Berufsfelder nimmt es sich nicht viel. Professor kann sie mit Fleiß, Geduld und Spucke in jedem Fach, was man überhaupt so studieren kann, werden. Das wird nicht das Unterscheidungskriterium werden. In die Krebsforschung führen auch viele Wege aus dem naturwissenschaftlichen Dunstkreis. Sehr chemisch sind beide Studiengänge ebenfalls.
Was sagt ihr Bauchgefühl?
Wie „knapp“ hat sie jeweils die Zulassung bekommen?

Hintergrund meiner Nachfragen: Irren ist menschlich. Wenn sie sich nicht eindeutig aus Sachgründen für einen der beiden Studiengänge entscheiden kann, dann muss halt auf gut Glück erstmal einer von beiden ausprobiert werden. Falls sie nach 2 Semestern feststellt, dass der doch nicht so läuft, wie erwartet, könnte man dann ja immer noch den anderen in Angriff nehmen. Falls einer von beiden in den letzten Jahren immer zulassungsfrei bzw. mit niedrigem Grenzwert (aka „NC“) rausgegangen ist, der andere aber hart umkämpft ist, würde ich zweiterem den Vorzug geben, da dort das Risiko evtl. höher ist, im nächsten Jahr bei einer erneuten Bewerbung keinen Platz zu bekommen. Dies aber nur, falls sie wirklich so gar keine Präferenz hat (auch kein Bauchgefühl).

Gruß

hallo.

meine Tochter muss sich gerade zwischen 2 Studien-Zulassungen
entscheiden:

Pharmaceutical Sciences

pharmazie ist sehr interessant, aber ein zweischneidiges schwert: ja, forschende pharmaunternehmen helfen menschen (allerdings mit mitteln, die vielleicht gar nicht nötig wären, wählte man eine andere herangehensweise).
und auf der anderen seite schaden sie aber auch vielen menschen. und die hilfe ist nicht uneigennützig. es steht primär der profit im vordergrund.

und
Molekulare Biotechnologie

wird am ende wahrscheinlich auf dasselbe hinauslaufen, klingt aber insgesamt freundlicher (vielleicht wegen „bio“? :smile: )

Sie würde gerne in die Krebsforschung gehen oder an die Uni
als Prof :smile:.

krebsforschung ist gut, aber dafür greifen m.e. beide studiengänge zu kurz: bei der entstehung von krebs spielen psychische faktoren eine gewichtige rolle (meine überzeugung, ohne beweis). das wird hier komplett ausgeklammert.

is aber auch egal. irgendwie muß man ja anfangen. es is ja nu nich so, daß alle pharmazeuten bzw. molekularbiotechnologen geldgierige schweine sind.

an die uni als prof kommt man übrigens nicht mal eben so. üblicherweise hat man da vorher ein paar jahre in der wirtschaft gearbeitet, aber mindestens hat man promoviert („den doktor gemacht“).
ob man dann als prof an eine uni berufen wird, ist auch nicht sicher. das hängt natürlich von der eigenen kompetenz, aber auch stark von vitamin B ab. da müßte man sich dann während des studiums schon drum kümmern - welches studium, ist ziemlich egal.

gruß

michael

Hi Stiefelkatzi,

danke für deine Antwort und deine Denkanstösse!

Pharmacy hat sie die Zulassung nur anhand ihrer Bewerbung bekommen, musste nicht mal zu einem Eignungstest.

Bei MBT ist sie gerade in der 2. Runde, da hat sie nächste Woche ihr Bewerbungsgespräch - evtl. wird ihr also die Entscheidung auch noch abgenommen…

Pharmacy liegt fahrtechnisch günstiger zum „Heimathafen“ :smile:

Jetzt beginnt wohl die Zeit, in der man als Mutter nur noch begleiten, aber nicht mehr beraten kann.

Viele Grüße
Karin

Hallo Michael,

Promotion hat sie vor, das sollte man bei diesen Studiengängen wohl generell anstreben. Ich hätte mir in ihrem Alter nicht schon insgeheim meinen Namen mit „Prof. Dr.“ vorgestellt … Mal sehen, was der Lebensweg noch so mit sich bringt.

Ich stimme dir übrigens darin überein, dass viele Krankheiten sehr vielfältige, oft auch in der Psyche begründete, Ursachen haben. Allerdings leider nicht alle …

Viele Grüße und vielen Dank für deine Denkanstösse!

Karin

Servus,

dass Pharmazeuten in ihrer übergroßen Mehrheit Einzelhändler bzw. im Einzelhandel angestellte Verkäufer sind, ist Euch beiden aber schon bewusst, hoffe ich?

Jeder approbierte Apotheker hat ein Pharmaziestudium hinter sich.

Schöne Grüße

MM

Hi,

ich weiß nicht, wovon du jetzt gerade redest. Dass man nur mit den Staatsexamensstudiengang Pharmazie auch Apotheker werden kann, sollte klar sein. Wer hat gesagt, dass das Kind das möchte? Bei dem von der Mutter geposteten pharmazeutisch ausgerichteten Studiengang handelt es sich um einen Bachelor, der in die pharmazeutische Forschung führen soll. Nicht in eine Apotheke. Die Mutter schreibt doch, dass das Kind in die medizinische Forschung möchte. Da kommst du eben auch als Biochemiker, Biologie, Medizinphysiker usw. usf. hin und nicht nur als approbierter Apotheker.

Gruß

Hi

krebsforschung ist gut, aber dafür greifen m.e. beide
studiengänge zu kurz: bei der entstehung von krebs spielen
psychische faktoren eine gewichtige rolle (meine überzeugung,
ohne beweis). das wird hier komplett ausgeklammert.

Du wirst nicht die eierlegende Wollmilchsau kriegen. Krebsforschung is ja auch nicht gleich Krebsforschung und je nach inhaltlichem Schwerpunkt der Arbeitsgruppe werden die andere Leute einstellen. Die Hauptzielgruppe für solche Stellen sind nunmal alle Absolventen aus dem biologisch/chemisch/pharmazeutisch/medizintechnischen Bereich. Eher weniger Psychologen.

Gruß

Servus,

ich spreche davon, dass die ursprünglichen Träume von einer wissenschaftlichen Tätigkeit als Pharmazeut in mehr als genug Fällen in ein Leben als Einzelhändler münden.

Nicht Approbierte haben in der Regel ein noch traurigeres Los als Klinkenputzer vulgo Pharmareferenten.

Von einer forschenden Tätigkeit bei Pfizer, Boehringer, Merck usw. darf man selbstverständlich träumen, aber es wäre fatal, sich auf diese Träume zu verlassen. Dafür reichen die verfügbaren Jobs dort nicht so ganz aus.

Schöne Grüße

MM

ich weiß nicht, wovon du jetzt gerade redest. Dass man nur mit
den Staatsexamensstudiengang Pharmazie auch Apotheker werden
kann, sollte klar sein.

Nicht werden kann - werden muss. Kaum einer der Pharmazie studiert moechte spaeter in der Apotheke enden, aber er hat kaum eine Wahl. Die Zahl der Pharmastellen ist begrenzt und wandert immer mehr ins Ausland ab.

ausgerichteten Studiengang handelt es sich um einen Bachelor,
der in die pharmazeutische Forschung führen soll. Nicht in
eine Apotheke.

Ja, das Ziel hatten viele und sind am Ende doch nur Verkäufer.

Von einer forschenden Tätigkeit bei Pfizer, Boehringer, Merck
usw. darf man selbstverständlich träumen, aber es wäre fatal,
sich auf diese Träume zu verlassen. Dafür reichen die
verfügbaren Jobs dort nicht so ganz aus.

In der Regel ist das auch für promovierte nur ein Traum. Von denen haegen auch viele in der Apotheke fest.

Moin auch,

ich denke, sie sollte ich von dem Gedanken Prof zu werden verabschieden. ebenso davon, in die Krebsforschung zu gehen. Nicht weil das keine erstrebenswerte Ziele sind, sondern weil sie im Zug des Studiums (n+k) andere Interessen entwickeln könnte, andere Forschungsfelder entdecken könnte, vieleicht bemerkt, dass Biochemie doch interessanter ist oder oder oder.

Am Anfang eines Studiums bis aufs Tüpfelchen auf dem i entscheiden zu wollen, wie es nach dem Studium weitergeht funktioniert einfach nicht. Viel wichtiger ist es herauszufinden, welcher der beiden Studiengänge ihr wahrscheinlich eher liegt, welcher sie mehr interessiert. Dabei kann man auch die falsche Wahl treffen, das sollte ihr bewusst sein, aber sie nicht davon abhalten. Nach dem Bachelor, sogar noch nach dem Master kann man dann entscheiden, wie es weitergeht. Alles vorher ist Kaffeesatzleserei.

Ralph

Hi Ralph,

danke für deine Antwort.

Ja, es ist mir (und auch ihr) schon klar, dass sich noch vieles ändern kann - sowohl von ihren Wünschen, wie auch vom Arbeitsmarkt. Aber ich selbst hab von den „modernen Studiengängen“ eben keine Ahnung und wollte nur (für mich?) die Gefahr verringern, nach dem Studium zu hören „war doch klar, dass xxxx mit diesem Studium nicht/schwer/kaum möglich ist“.

Viele Grüße
Karin