Welcher Bestandteil in Sonnenschutzmittel greift Lacke an?

Hallo zusammen,

Wenn man sich die Beschreibungen von einigen gängigen Sonnenschutzmitteln anschaut, findet man zig Infos. Wasserfest, nicht fettend, ohne Ocrocrylen, Sandfest, usw. Aber keinerlei Infos bzgl. Kunststoffbeständigkeit und Lackbeständigkeit. Ich habe einen Selbsttest mit einer alter WPC Latte und 8 verschiedenen Sonnensprays/cremes gemacht. Alle haben fiese Auflösungseffekte verursacht! Weiß jemand welcher Bestandteil dafür verantwortlich ist? Bzw. kennt jemand eine Sonnencreme die Lacke und bestimmte Kunststoffe nicht angreift?

Danke!

Nö, wozu ? Üblich trägt man es auf der Haut auf und es ist allenfalls ein Hinweis auf mögliche Flecken in der Kleidung angebracht. Die manchmal erst nach der Wäsche auftreten und sichtbar /gelblich) werden.
Auf Plastik und Lack ?

Mal naiv gefragt, müsste dein geschildertes „Problem“ nicht schon tausendfach aufgetreten sein und auch bis zu den Herstellern durchgedrungen sein ?

MfG
duck313

1 Like

Hallo,

nein und das ist auch nichts, was üblicherweise getestet wird. Wozu auch? Aber natürlich sind in Sonnencremes und erst recht in Sprays 10, 15 und manchmal mehr Substanzen enthalten, die auf alle möglichen Materialien wirken können: Fette, Alkohole, Lösungsmittel, organische Substanzen und natürlich die eigentlichen UV-Filter. Dass der ein oder andere Kunststoff von einer Substanz oder der Mischung von mehreren angegriffen wird, ist nicht nur möglich, sondern eigentlich sogar zu erwarten. Bei Lacken hätte ich jetzt weniger Bedenken, aber das ist nur so ein Gefühl.

Nota bene: Tropfreste von Autan haben hier mal das Furnier eines Schrankes angegriffen.

Gruß
C.

https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldungndr12757.html

„Offenbar hat die Industrie erkannt, dass chemische Beschädigungen der Lackoberfläche häufiger auftreten. Und was tut sie? Sie ändert nicht etwa die Lackqualität, sondern die allgemeinen Garantiebedingungen.“

Ich hab´s selber gehabt auf nicht nur einem Auto, Aufhellungen in Handform. Ich fand´s lustig, so manche Kartoffel hat vielleicht keine Freude dran.

" Auf Anfrage von „Markt“ antwortet der Verband der Automobilindustrie (VDA): „Dieser Effekt tritt bei allen Cremes, somit auch bei Sonnencremes, auf. Das Öl in der Creme verhindert an warmen Tagen das Verdampfen des Schweißes, der bei der Berührung des Autos dann in den Autolack dringt.“

3 Like

Gleich vorweg; auch Tiere gehören nincht mit handeisüblicher Sonnencreme eingeschmiert.
Und Rasierschaum ist ähnlich übel für den Lack wie Sonnencreme.

soll das ein temporärer Streich werden?
Tu´s nicht!

1 Like

Die Aussage des VDA mit dem Schweiß als eigentlichen Lackkiller, halte ich für fragwürdig. Ich kenne Lackschäden von auf Autos abgestellen Sonnensprayflaschen, usw. Da war kein Schweiß im Spiel. Und das Cremes, bzw. die Öle grundsätzlich gefährlich sein können, mag sein. Aber Sonnenschutzmittel sind subjektiv viel krasser als alles andere. Ich kenne Fahrradgriffe die sich auflösen, Tische die aufquellen, usw. Das kenne ich von Handcremes, usw. nicht.

2 Like

Auffällig ist bei dem Thema, dass - mal wieder - eine Industrie sich so leicht rausreden kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Test beim NDR über eingecremte Hände lief. Immerhin weiß man ja durchaus, dass Schweiß angreifen kann. Allerdings nicht in der Form. Da die Sendung nicht mehr abrufbar ist, hier ein privater Versuchsaufbau.

Natürlich ist das keine wissenschaftliche Studie. Aber es zeigt schon, dass das nicht völlig absurd ist und der Faktor Schweiß scheidet hier aus. Ein Bekannter von mir baut Recycling Gartenmöbel und hat übrigens ähnliche Erfahrungen gemacht…nicht mit allen Lacken.

Dazu passt ja auch zu einem anderen Phänomen: Badewäsche und Sonnenmilch. Irgendwie nehmen wir da alle auch hin als Gesetzmäßigkeit, dass gesagt wird, man müsse sich eine halbe Stunde vor dem Tragen eincremen, weil sich sonst elastisch Elemente auflösen, Eigentlich absurd. Immerhin soll man sich nachcremen um Abrieb etc. entgegenzuwirken. Und es ist überhaupt nicht praktikabel, sich am Strand auszuziehen, einzucremen, halbe Stunde warten und anziehen. Auch da hat der Hinweis de einzigen Zweck, dass Hersteller sich freihalten.
Völlig ohne wissenschaftlichen Gehalt halte ich das seit Jahrzehnten locker im Auge und habe festgestellt, dass manch Badeanzug gerade eine Saison gehalten hat, andere habe ich viele Jahre. Da ich mein Eincremeverhalten nicht geändert habe und Lacke eine größere Lebensdauer haben, nicht ao oft gewechselt werden, tippe ich auf unterschiedliche Inhaltsstoffe von Cremes.
Da es um Elasthan und Co geht, ist die Entfernung zu bestimmten Inhaltsstoffe von Lack aus meiner Sicht auch nicht weit weg.

Vielleicht wird die Sache dadurch gelöst, dass man zunehmend Formulierungen ändert aus meeresbiologischen Gründen.

Fahrradgriffe, gutes Beispiel. Mein Sohn ist Neurodermitiker und cremt sich häufig die Hände. Ist aber Sonnenschutzmuffel. Die Freundin nicht. Beide haben letztes Jahr festgestellt, dass ihre Griffe nach einem Sommer hin waren, während seine, gleicher Hersteller, noch intakt waren.

Aber natürlich wird so etwas getestet!

Es wird mit vielen Substanzen getested um die Lebensdauer-Belastung abzubilden: Schweiß, Cola … und auch Sonnencremes!

Das Zeug in den Sonnencremes ist Weichmacher (Phtalate) und die erfüllen einfach nur ihre Aufgabe und machen den Kunststoff weich. Besonders PUR ist dafür anfällig. Ein PUR Griff mit Struktur (Schalthebel im Fzg. zB) kann dann gern mal nach wenigen Jahren schon wie ein Magnum Eis rumhängen…
In den Beschichtungen von Kunststoffen (zB Soft-Touch-Lacke) wirken die Phtalate genau so effektiv und destruktiv.

Warum Weichmacher aber in den Sonnencremes (u.a. Cremes) sind, weiß ich auch nicht.
Ich finde so etwas am (und weil es natürlich auch über die Haut aufgenommen werden könnte = im) Körper auch nicht so sexy…

1 Like

Ok, ich formuliere es deutlicher: die Sonnencremehersteller testen das nicht und darum ging es ja m.E. in der Frage:

.Was die Lackhersteller testen, weiß ich nicht.

Damit sich das Zeug so anfühlt, wie es sich anfühlen soll.

1 Like

Ja das gibt für mich Sinn.
Das was Artikel schreiben über Auswaschung aus Verpackungen… kann ich bei der Wirksamkeit nicht glauben.

das wiederum ergibt für mich keinen Sinn
Warum soll so etwas ein Sonnencreme-Hersteller testen?
Dann müsste er ja auch testen, was mit einer Hauswand passiert, wenn sich ein Eingecremter dort abstützt… :slight_smile:

1 Like

Spekulatius, aber vielleicht auch, um die „Hardware“ zu schützen!?
ich erinnere noch gut an eine bekannte 08/15 Zahncreme in Kunststofftube;
gegen Ende bildete sich immer ein regelrechter „Knickfalz“ beim Quetschen, kurz darauf war ein Riss längs in der Kunstofftube und der Inhalt war mehr auf den Fingern als auf der Zahnbürste.
Vielleicht sollen die Weichmachen auch Kunststoffteile (Tuben, Deckel, Pumpköpfe, …) geschmeidig halten (?).

Grüße; k.

Ja, das fragte ich mich auch.

Ja, daran dachte ich auch mal. Mir wurde aber seitens eines Herstellers erklärt, dass für den Erhalt der Eigenschaften der Verpackung die Weichmacher vor allem auf der Außenseite der Verpackung wirken müssten, wo Sonne, Luft, Salz usw. einwirken. Die Weichmacher für die Außenseite im Produkt unterzubringen, mache daher keinen Sinn.

1 Like

Nein, das ist nicht der Sinn. Man darf sich nicht in die Irre führen lassen. Weichmacher hat im Kontext von Cremes nichts mit Weichmachen zu tun. Da muss auch nix weichgemacht werden. Das sind Emulsionen. Kann man selbst machen. Im Prinzip nix anderes als Mayo, die ist auch „weich“.

Man hat einen Sonnenschutzfilter im Visier


Das hat aber mit dem angesprochenen Problem nichts zu tun, das existiert seit mehr als 20 Jahren.
2 Like

Phthalate oder Phthalsäureester werden im Allgemeinen als Weichmacher bezeichnet, auch wenn das Weichmachen nicht ihre einzige, industriell verwertbare Eigenschaft ist. Neben dem von dem von Dir verlinkten Artikel erwähnten DnHexP wurden (teilweise zwischenzeitlich verboten bzw. nicht mehr zugelassen) bzw. werden diverse andere Phthalate wie Bis(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) oder Diethylphthalat in Kosmetika und eben auch Sonnencremes verwendet, um eine cremige Textur zu erreichen. Dementsprechend standen und stehen sie auch auf der Zutatenliste, wenngleich in der Regel unter ihren englischen Bezeichnungen.

1 Like

…-------Korrektur :point_up: