Welcher Brennweitenbereich für Reise-Immerdrauf?

Ich möchte mir in den kommenden Wochen ein neues Reise-Immerdrauf leisten.

Oder sagen wir so, mein 10-20 mm f3.5 kann ich gerne zusätzlich mitnehmen und insofern ist mir der UWW-Bereich nicht ganz so wichtig, aber das Tele sollte schon auch zuhause bleiben können. :wink:

Jetzt wollte ich euch mal fragen, welcher Brennweitenbereich eurer Meinung nach für meine Zwecke am Besten bzw. was für eine Brennweite ihr mir fürs lange Ende empfehlen würdet.

Ich fotografiere mit einer SD1 Merrill von Sigma.

Vielen Dank im Voraus für eure Tipps!

Hallo,

also ich persönlich halte von diesen „immerdrauf“ Objektiven nicht allzuviel, weil am Ende meist irgendwas fehlt und man doch besser was anderes genommen hätte aber sei es drum.
Im Grunde ist es da dann egal, weil es ja die „SuperzooM“ Objektive mit einem Brennweitenbereich von 20-300mm gibt. Da kannst Du dann eines von Sigma oder Tamron nehmen das geht dann sozusagen immer.

Hallo,

wenn Du das UWW ohnehin mitnehmen möchtest, bieten sich Zoom-Objektive ab etwa 20mm an. Vielleicht bis etwa 100 mm, falls Du nicht allzu viele Teleaufnahmen machen möchtest, oder 200-300 mm, falls Teleaufnahmen doch sehr häufig vorkommen.

Allerdings gibt es eine Dreiecksbeziehung zwischen optischer Qualität, Brennweitenbereich und Preis. Ist also eine großer BW-Bereich gewünscht, mit exzellenter Abbildung wird es teuer. Ist der große BW-Bereich wichtig , es soll aber nicht so viel Geld ausgegeben werden, ist die Abbildungsqualität meist nicht überragend.

Du müsstest Deine Ansprüche und Möglichkeiten also gegeneinander abwägen.

Grüße

Hallo,
Dein konkretes Kamera-Modell kenne ich nicht. Ich selbst verwende seit rd. 20 Jahren Universalzoom-Objektive von Tamron und Sigma im mittleren Preissegment.

Der Brennweitenbereich ab 200 mm aufwärts ist bei einer ganzen Reihe von Universalzoom-Objektiven mit dem Nachteil behaftet, dass das Objektiv aus dem Zoombereich heraus- oder hereinrutscht, wenn man die Kamera aus der horizontalen nach unten oder oben schwenkt. Einige Modelle haben zwar einen Zoomlock, der funktioniert aber nur in „eingefahrenem“ Zustand. Das ist ausgesprochen lästig, wenn man die Kamera um den Hals baumelnd trägt oder in ungünstigen Positionen auf einhändige Bedienung angewiesen ist. Beides passiert zB bei den neueren Modellen vom Tamron und Sigma um Brennweiten von 250 mm.

Der zweite für mich nennenswerte „Haken“ ist die Fokussiergeschwindigkeit bzw. die verwendeten Motoren. Einige Modelle wie das 250er von Sigma neigen dazu, permanent Geräusche von sich zu geben. Das nervt gewaltig. Für Videos ist das „erst recht“ nichts, aber wer macht schon ernsthafte Videos mit einer DSLR und einem Autofokus :wink:

Zur Bildqualität kann man nichts neues schreiben und mal ehrlich: „richtige Enthusiasten“ nutzen die Dinger nicht und gucken eh nur mitleidig, wenn sie ein Universalzoom sehen :slight_smile: . Im äußeren Zoombereich neigen alle Modelle mehr oder weniger zur Vignettierung und die Lichtstärke ist dann natürlich auch nicht gerade die beste. Aber immer noch besser so ein Foto als gar keins, weil man das Tele nicht schnell genug aus dem Rucksack bekommen hat :slight_smile:

Also: ausprobieren und Geldbeutel checken! :smile:

Gruß vom
Schnabel

Ich würde mit Festbrennweiten arbeiten.
Ansonsten bieten sich das 17-70mm, 24-105mm oder 50-150mm (gebraucht) an.
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/4332C3262608-3753370-4127454-4232877.html
http://www.ebay.de/itm/SIGMA-APO-50-150mm-F-2-8-EX-DC-HSM-for-SIGMA-from-Japan-106904-/272231810231

Aber welches Tele hast du denn?

Ich kenne ein paar sogenannter „Enthusiasten“, die sich ob ihrer tollen Ausrüstung was einbilden. Dabei kommen die über die Vollautomatik nicht hinaus (= Grünquadratler) .

Solche „Enthusiasten“ machen mit ihren „Canikons“ bevorzugt freihändig(!) superscharfe Knipsbilder von Allerweltsmotiven oder Testcharts um die dann in 400%- Ansicht auf ihrem Bildschirm zu „analysieren“. :wink:

Da hat der TE mit seiner Sigma von vorherein „verloren“, obwohl seine Kamera einen Sensor mit schon fast „unanständig“ hoher Auflösung hat.

Wer wirklich gute Fotos machen kann, für den ist die Ausrüstung des Nebenmanns sehr nebensächlich.
Leider bietet Sigma selber nur grenzwertig taugliche Objektive an und dank des wenig verbreitetetn Bajonettanschlusses gibt es praktisch keine Alternativen von anderen Herstellern.
Da wird die Auswahl übersichtlich und es kommt als Lückenfüller zum Telezoom fast nur noch das Sigma 4,0/24-105 mm DG OS HSM in Frage. Ob der Zoombereich reicht, können wir nicht wissen.
Vielleicht ist die Anschaffung eines adäquaten, wirklich stabilen, Stativs ja auch eine Option für den TE.
Denn freihändig kann man die die 46MP des APSC-Sensors selten befriedigend bedienen.
Zumal ab ISO 400 die Vorzüge des Sensors rapide schwinden.
Schnelle, bewegliche Motive sind für diese Kamera tendenziell ungeeignet.

Hallo,
ich verwende auf Reisen ein Tamron 18-200mm F/3.5-6.3 Di II VC. Davor hatte ich einige Wochen ein Sigma 18-250 mm F3,5-6,3 DC Macro OS HSM, das jedoch vorzeitig den Geist aufgab und dies durch reichlich Motorgeräusche ankündigte. Da bei diesem Modell (genau wie beim im Laden „begutachteteten“ Tamron 18-270mm F/3,5-6,3 Di II VC PZD) ständig der Zoom rein- und rausrutschte, kam hier kein Ersatz in Frage.

Davor hatte ich lange Jahre ein Tamron AF28-200 Super F/3.8.-5.6 LD Asph IF, dessen Motor leider dann doch irgendwann den Geist aufgab. Ich hatte die Nennung konkreter Modelle vermieden, da das dem Ursprungsposter sowieso nichts nützt :wink: Tamron baut meines Wissens nach nichts mit Sigma-Anschluss :wink:

Gruß vom
Schnabel

Hallo Schnabel,

eigentlich war mit der Frage nach dem vorhandenen Tele der TE gemeint.

Bei der sehr eingeschränkten Auswahl an möglichen Objektiven sollte es dem TE nicht sonderlich schwer fallen, das für ihn passende Objektiv herauszusuchen.
Nur, dass er sich hier am hochpreisigen Ende orientieren sollte um der Auflösung seiner Kamera nur halbwegs gerecht zu werden.
Der Body alleine kostete mal ca 2000 EUR und wird nun für ca 900 EUR wie sauer Bier angeboten. Adäquate Zoom-Objektive sind regelmässig in ähnlicher Preisregion oder sogar deutlich teurer als der Body. Selbst gute Festbrennweiten, welche die 46(!)MP an APSC bedienen könn(t)en, kosten für andere Systeme gerne deutlich mehr als 500 EUR.
Die SD1 Merill ist eigentlich keine typische Reisekamera sondern eher ein Spezialgerät fürs Fotografieren bei viel Licht und mit Stativ wenn man die Vorteile der hohen Sensorauflösung auch nur ansatzweise nutzen will. Das wird sogar mit „nur“ 24MP, im Vergleich mit 16 MP, schon zur Herausforderung.
Dass es überhaupt nur 3 oder4 Objektive gibt, die dem Sensor dieser Kamera auch nur ansatzweise gerecht werden, ist die eigentliche Krux.
Im Grunde sind es nur wenige Festbrennweiten, die an dieser Kamera tatsächlich zur Geltung kommen.
Eine bedingte Empfehlung könnte man noch für das lichtstarke 18-35 f/1,8 aussprechen.
Damit ist sicher die Mehrzahl der typischen Reisemotive machbar und der Sensor der Kamera hat viel „Luft“ für nachträglichen Beschnitt der Aufnahmen wenn man die Ausgabegrösse auf ca. A3 beschränkt.

Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte und Tipps! Auch wenn mich das hier eigentlich nicht mehr wirklich überrascht. :smile:

Ja, Festbrennweiten haben ihre Vorteile, aber damit habe ich ja auf Reisen viel weniger Spielraum. OK ja, ich könnte Motive dann ausschneiden, aber das haut auch nicht immer gut hin.

Nachdem ich mit einer Sigma-Kamera fotografiere, kommen für mich nur Linsen von diesem Hersteller in Frage. Und weil ich gerne auch Tiere fotografiere, sollte das Objektiv meiner Meinung nach schon mindestens 250 mm am langen Ende haben. Nun habe ich ein 18-250 mm f3.5-6.3 sowie ein 18-300 mm f3.5-6.3 Contemporary gesehen.

Welche Unterschiede in der Bildqualität gibt es zwischen einem Contemporary- und einem nicht-Contemporary-Objektiv?

Mein Tele ist das 150-600 mm f5.0-6.3 Sports?

Für Tiere lässt sich eine Telekonverter mit dem 50-150mm nutzen.
Die Suppenzooms bieten nicht genug Lichtstärke und Auflösungsvermögen.

„Contemporary“ heisst frei übersetzt einfach nur „aktuell“, hört sich aber wichtiger an.
Aktuelle Superzoomobjektive sind tatsächlich oft eine Klasse besser als ältere Modelle.
Aber sie reichen keinesfalls an Festbrennweiten heran. Bestenfalls an „normale“ Zooms.
Regelmässig fällt die Bildqualität zu mindestens einer Brennweitengrenze ab.

Mein Tele ist das 150-600 mm f5.0-6.3 Sports

Damit hast du das aktuell beste Telezoom für diese Kamera.
Dazu gibt es hier keine Alternative.

Damit hast dann Auflösungsvermögen und Lichtstärke erfolgreich auf das schwache Niveau von älteren Superzooms reduziert.

Es gibt leider nicht allzuviele Tests zu den beiden Objektiven im direkten Vergleich. Das 300er liegt aber stets leicht vor dem 250er. Das könnte auch einfach daran liegen, dass es 2 Jahre jünger ist.

Mir persönlich sagt aus der vorgegebenen Auswahl das 250er mehr zu. Hier ist der Fokus-Ring wesentlich griffiger ausgeführt. Ich stelle sehr häufig manuell scharf.

Mein Tipp: beide Objektive bestellen mit beiden Test-Fotos von den selben Objekten machen (natürlich immer direkt hintereinander). Dann selber vergleichen und das bessere Objektiv behalten. Zwar musst Du so für einige Tage oder gar Wochen finanziell das Geld für ein Objektiv auslegen, weißt aber selbst warum Du Dich für dieses Objektiv entschieden hast.

Vielen Dank für eure Erklärungen! :smile:

@Pierre: OK ich stelle weniger manuell scharf, daher ist mir persönlich ein griffiger Fokus-Ring weniger wichtig. Aber das ist natürlich eine Geschmackssache. :wink: Und ja, ich werde mir denk ich beide Objektive ausleihen, und testen.

@odo01: Warum sind Festbrennweiten generell besser bzw. welche Festbrennweite könnte man am Besten als Immerdrauf verwerten? Bzw. wie viel Zoom sollte man deiner Meinung nach maximal verwenden?

Festbrennweiten kommen mit deutlich weniger optischen Elementen (Linsen) aus und sind optimal auf die jeweilge Brennweite hin konstruiert. Hinzu kommen bei den (Super-) Zooms mechanische Ungenauigkeiten (auch wenn die nur im Bereich von hundertsel Millimetern liegen) wenn teilweise mehrere Linsengruppen gleichzeitg gegeneinander verschoben werden.

„Bessere“ Zoomobjektive haben idR einen Zoombereich der das 2-4- fache der Anfangsbrennweite abdeckt. Und selbst da gibt es häufig noch Schwächen in bestimmten Brennweitenbereichen.

Das „beste Immerdrauf“ gibt es nicht.
Als Festbrennweite schon gar nicht.
Das ist individuell so verschieden wie die Fotografiergewohnheeiten und Kompromissbereitschaft.
Man könnte ganz platt sagen, dass man dass Objektiv nehmen sollte, welches den maximal genutzten Weitwinkel hat.
Wenn man dieses aber nur selten nutzt und ein grosser Teil der Aufnahmen im mittleren bis fernen Telebereich (ab ca 150 oder 200 mm an APSC) entstehen, ist das wenig befriedigend.
Bildauschnitte kann man bei dieser Kamera in guter Qualität sicher bis etwa 1/4 der Bildfläche machen. Das sind dann immer noch 11 MP.

Entweder man nimmt generell Schwächen eines (Super-) Zooms in kauf oder man muss sich mit mehreren Objektiven abfinden.

Ich selber habe die letztere Option für mich gewählt und dazu noch für jedes Objektiv eine Kamera als „Deckel“ drauf. Dafür eben auch „nur“ Sensoren mit 16MP.
Ich bin regelmässig mit mind. 3 Kameras unterwegs. Damit habe ich im Falle eines Falles auch immer Ersatz dabei.

Das stimmt nicht.
Es ergibt sich mit TK ein 70-210 f4, ähnlich dem 100-300 f4.
Immer noch besser als die meisten Alternativen.
Suppenzooms haben meist nur f6.3.

Als bestes Objektiv in Bezug auf Lichtstärke und Brennweite für das SA-Abajonett gelten das 20-500 f2.8, 120-300 f2.8 70-200 f2.8 und 100-300 f4.

Den 1,4er TK hatte ich gar nicht erst in Betracht gezogen.
Der bringt mir am 50-150 einfach zu wenig Brennweitengewinn.
Das 50-150 ist natürlich schön lichtstark und auch ein entsprechender „Klopper“.

Das vorhandene 15-600 käme bei mir auf jeden Fall mit ins Gepäck wenn ich Tiere fotografieren wolllte. Dann aber auch noch was deutlich Weitwinkligeres als 50mm an APSC.

Wie ich schon schrob: Die Auswahl an Objektiven für die Sigma Merill SD1 ist begrenzt und übersichtlich.
Da muss man sich selber durchwühlen und in sich gehen um für sich selber das individuell Passende herauszufinden.

Vielen Dank für deine Erklärung!

Mehrere Kameras sind bei mir momentan aufs finanziell nicht möglich… jetzt muss ich mir halt überlegen, ob ich an meinem Gedanken eines Immerdraufs (und ein Bekannter hat mir gerade erst am Wochenende von positiven Erfahrungen mit dem 18-200 mm f3.5-6.3 Contemporary) festhalte, oder ob ich mir zwei Objektive kaufen.

Kannst du mir eine Kombination, die weder zu teuer noch zu schwer ist, empfehlen?

Festbrennweiten sind leichter, günstiger und lichtstärker als ein Zoom mit den gleichen Eigenschaften.
Vor allem ist die Abbildungsleistung besser. Und konstruktionsbedingt ist es offt innenfokussierend, also ohne äußere bewegliche Teile. Die meisten Zooms haben mindenstens den Zoomtubus außerhalb.

Als immerdrauf kommt es darauf an, in welcher Umgebung mit welchen Motiven du dich bewegst. Und ob du lieber Details oder Totalansichten festhalten willst.
Ein 50mm Objektiv kannst du universell nutzen.

2-4x Zooms (24-70,24-105,50-150) sind von der Abbildungsleistung her am besten und zudem auch lichtstark (f2.8) verfügbar.