Hallo!
Die Versicherung habe ich 2004 abgeschlossen (Steuerfrei) Ob es eine gute Entscheidung war, zweifel ich :momentan selber an. Aber raus (ohne Verlust) komm ich da nicht…
Du hängst seit 8 Jahren am Melkautomaten und überlegst, ob Du das noch weitere 26 Jahre mitmachen willst. Wenn Du eine klare Meinung hören willst, frag’ Deinen Versicherungsvertreter. Der ist bestimmt kompetent und sagt Dir sofort, was richtig ist
. Vielleicht rät er Dir ja auch zum Umschichten in eine andere Anlage/Versicherung. Gibt schöne Provision für ihn.
Schluss mit dem Spott. Weil Dir niemand belastbare Aussagen liefern kann, ist die Vorgehensweise von Deiner Lebenssituation und Deinen Planungen abhängig und davon, welcher Typ Mensch Du bist. So gibt es Menschen, die Kontrollverlust nicht ertragen und andere niemals unkontrolliert bestimmen lassen. Sie machen ihre Fehler lieber selbst. Dafür sollten sie aber auch bereit sein, sich selbst zu kümmern und sich mit allen möglichen Sachgebieten intensiv zu beschäftigen. Andere Leute sind ganz anders gestrickt und sagen lieber „mach’ mal“.
Manche Menschen geben anderen Leuten Geld, in der Hoffnung, dass ihnen ein schöner Pauschalurlaub oder ein sorgenfreier Lebensabend gestaltet wird. Andere Menschen bekommen schon Pickel, wenn sie das Wort Reiseleiter auch nur hören und kämen nie auf die Idee, anderen Leuten Geld für Hoffnungen in die Hand zu drücken. Die geben nur Geld gegen unmittelbar kontrollierbare und beeinflussbare Leistung. Mancher legt sich auf den OP-Tisch, weil der Doc das für richtig hielt und glauben, dass der Fachmann sicherlich weiß, was er tut. Ein anderer glaubt nur, was er selbst beurteilen kann.
Wenn man erkennt, dass eine früher getroffene Entscheidung nicht so gut war, sollte man die Entscheidung ändern. Dass die Änderung Ungemach bereitet und Geld kostet, kann leichter zu ertragen sein, als auf dem als ungünstig erkannten Weg zu bleiben. Eine Kapitallebensversicherung kann man kündigen, man kann sie aber auch beitragsfrei stellen.
Ein altbewährter kaufmännischer Grundsatz heißt: Kein Geld ohne Leistung. Die regelmäßige Zahlung eines festen Betrages gegen ein vages Leistungsversprechen in ferner Zukunft kommt mit diesem Grundsatz nicht in Betracht. Schon gar nicht, wenn die Zahlung des Geldes ohne die geringste Einflussmöglichkeit über die Verwendung stattfinden soll.
Bei Stammaktien hat man ein Stimmrecht und kann sich von den Aktien trennen, wenn man es für richtig hält. Bei einem Fond hat man kein Stimmrecht, man hat zu zahlen und ansonsten den Schnabel zu halten. Beim verhäkelten Konstrukt aus Kapitallebensversicherung und Aktienfond ist nicht einmal der Ausstieg ohne weiteres möglich, vielmehr hat man sich für Jahrzehnte fesseln lassen. Ein bisschen neidisch erkenne ich das Marketinggeschick der Macher an, denen es immerhin gelingt, Leute zu finden, die dafür ihr Portemonnaie öffnen.
Aber mein Empfinden taugt nicht als Maßstab für das Tun und Lassen anderer Leute. Eine Mehrheit lässt sich ihr Sauerverdientes offensichtlich bedenkenlos der Einflussnahme entziehen, denn anders ist wohl nicht zu erklären, dass es Millionen Kapitallebensversicherungsverträge und Abertausende Fonds gibt, in die bereitwillig eingezahlt wird.
Gruß
Wolfgang