Welcher liebliche/halbtrockene Rotwein bei Reichelt oder Netto Markendiscount schmeckt gut?

Hallo liebe Leute,

kann mir einer einen guten lieblichen oder halbtrockenen Rotwein empfehlen?

Ich gehe immer bei Reichelt oder Netto Markendiscount einkaufen.

Ich mag eher leichten Rotwein. Und auf keinen Fall trocken, ein bisschen Süße muss schon sein.

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

Hallo!

Tja, mit dem Wein ist es halt so wie mit vielem im Leben: man sollte es ausprobiert haben, um sicher zu gehen, ob es einem schmeckt.

Und da die Geschmäcker verschieden sind, würde ich Dir empfehlen, mal zu einem Winzer in Deiner Nähe zu fahren und ihm genau die gleiche Frage zu stellen.

Falls Du nördlich des deutschen Wein-Äquators wohnen solltest wird es halt etwas schwierig.

Gibt es vielleicht einen gut sortierten Getränkemarkt mit einem entsprechenden Weinsortiment um die Ecke? Vielleicht triffst Du ja dort auf einen Fachmann, der Dir bei entsprechender Verkaufsabsicht auch mal das eine oder andere Fläschen zur Degustation entkorken kann.

Falls das auch nicht hinhaut, dann hol doch mal bei dem Discounter Deines Vertrauens eine Flasche zum Probieren, aber nimm die billigste, wo Rotwein draufsteht. Was spricht dagegen?

Andererseits… (so wie sichs anhört gehts um Wein für ne Party, wo sich nur Biertrinker tummeln und ein, zwei gerne mal nen Rotwein trinken, aber bitte nicht zu schwer und schon gar nicht sauer und nach Holz schmeckend).

Leichten, nicht trockenen Rotwein aus gewaltigen Überschußproduktionen gibts eigentlich wie Sand am Meer.

Empfehlung: Die Pulle darf erstens nicht viel kosten, es sollte auch keine Rebsorte draufstehen außer „Rotwein aus EU- und Nicht-EU-Beständen“ und die Flasche sollte auch nicht besonders gedrechselt aussehen (0,7 Liter mit Korkverschluß oder so), so nen Tetrapack im eineinhalb Liter oder größer Gebinde wär schon mal nicht verkehrt als Anhaltspunkt.
Bei uns in BaWü kriegst Du bessere Kollegen von der Sorte für ca. 4.- € /Liter für „Rotwein“ von der WZG in Möglingen (für Fachleute : WZG heißt „WeiZammeGleert“).

Ich wünsch Dir viel Erfolg bei der Suche

VG Eberhard

Servus Äbrhaad,

Dank Dir für die Entschlüsselung der Abkürzung für die Möglinger Eintopfküche - das hab ich nicht gewusst, obwohl ich das Treiben dieser Leute schon seit 1980 (auf Distanz) mit Gruseln verfolge, als wir mit der Berufsschule mal dort waren.

Wenn unsere Kandidatin den Schritt vom Discounter-Verschnitt aus der Liga 1,79 / 0,7 L zum Wein im eigentlichen Sinn über die Kriterien „leicht - bäbbig - rötlich“ tun will, ist sie glaubich in der Pfalz und in Rheinhessen besser aufgehoben, wo abgesehen von sehr hübschem Wein auch noch allerhand nach der Parole „Haabdsach die Brieh leefd!“ hergestellt wird. Vor dem Hintergrund der immer noch weiter abbröckelnden Fassweinpreise kann man dort den Literwein schon in der Gegend von drei Euro haben, und er ist dabei allemal weinähnlicher als manche Vinasse, die mit prunkvollen Etiketten beim Discounter im Regal steht.

Da täte ich glaubich über eine Binger St. Rochuskapelle Portugieser oder Spätburgunder einsteigen.

Prosit Verrenberger - prosit Ochsenbacher!

MM

kaufland
Hi!
Ich bestellte entweder Wein beim Weingut meines Vertrauens.
Oder kaufe gern bei Kaufland, ich finde, die sind gut sortiert in Sachen Wein…
Und schmeckt gut ist halt doch Geschmackssache.
Ich fand bisher die meisten der verkosteten Württemberger Weine gar nicht schlecht… aber bei mir darf es niemals nicht lieblich sein, allenfalls ein ganz klein bisschen süßlich (wenn er fruchtig und kräftig genug ist)

Grüße
kernig

Württemberger
Servus,

Ich fand bisher die meisten der verkosteten Württemberger Weine gar nicht schlecht…

im Württembergischen funktioniert der Weinvertrieb nach dem Grundsatz „Sälbr saufa macht luschdich!“ - An der Eintopfküche WZG Möglingen vorbei kommt eher wenig Wein ins Ausland - auch deswegen, weil der Trollinger eine ausgesprochene Diva ist und daher nicht billig sein kann, und wenn er billig ist, ist er ungefähr so schlimm wie der berüchtigte Portugieser Weißherbst aus den finsteren Teilen der Palz.

Seltene Ausnahmen zeigen auch im NSA (nichtschwäbischen Ausland), was Württemberger sein kann. So hat sich z.B. zur Weihnachts/Silvestersaison ein recht schöner Roter aus dem Keller Fürst Hohenlohe Öhringen ins Feiertagssortiment von Penny verirrt, der dann allerdings wegen seines Preises, den er wert war, bei der Kundschaft wenig Gegenliebe fand.

Sonst gibts halt inzwischen Winzergenossenschaften, die mit den Mitteln des Internetauftritts den Weg an Möglingen vorbei gefunden haben, vgl. die an anderer Stelle angezogenen Genossenschaften z.B. in Ochsenbach (Häfnerhaslach - Spielberg - Ochsenbach) und Horrheim - Gündelbach.

Leider auf Dauer verloren ist der eigene Keller in Niedernhall - das Terroir vom „Distelfink“ lag in ganz aparter Weise zwischen Württembergischem und Fränkischem Charakter.

Schöne Grüße

MM

Vom Preis
War ja gar nicht die Rede bisher davon, was die süße Plörre der Wein kosten darf, fällt mir grad so auf…
Meine Bioweine im Versand kosten 0,7l ab 5,20€. Billige Weine im Kaufland kaufe ich ab 2,99€, bis eben auch 5€.
Und oute mich ausdrücklich als Nicht-Sommelier und „ich trinke den Wein, wenn er mir schmeckt und konnte bei entspr. Anlässen den richtig teuren und angepriesenen Weinen nicht immer etwas abgewinnen“

(Außerdem wohne ich in einer ausgesprochenen Biergegend, was will man da schon erwarten?:wink: )

Grüße
kernig

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Einzelhandelspreis Wein
Servus,

ja, die Kante 2,99 € ist vom Preis her in etwa dort, wo Wein technisch losgeht - ab Keller sind Literweine für 3 € - 3,50 € /L oft genug durchaus schon etwas, was man aufmachen und probieren kann.

Wenn der Ladenpreis darunter liegt, ist etwas faul. Im für den Konsumenten besten Fall geht es um einzelne „Ausrutscher“ - Posten an der Grenze zum Überlagern von sonst ordentlich aufgestellten Kellereien, die man lieber verramscht als destilliert oder Weine von Winzern und/oder Kellern, die dabei sind, die Abschreibungen zu verfrühstücken und sich daher auf mittlere Sicht vom Markt verabschieden werden; oft genug aber ist Wein, der unter etwa 3 € / 0,7 L im Einzelhandel angeboten wird, vom Wingert bis zur Palette auf dem LKW auf Rebflächen und mit Methoden produziert, die es eigentlich nicht erlauben, von „Wein“ zu sprechen.

Das Umgekehrte gibt es in D in großem Umfang - so ist etwa eines der großen französischen Weinhandelsunternehmen, die den deutschen Markt versorgen, in seiner Anfangszeit bald auf den Trichter gekommen, dass der durchschnittliche deutsche Weinkäufer in Selbstbedienung nicht bloß nach dem Aussehen des Etiketts, sondern auch nach dem Preis kauft. Die Leute haben daraufhin ihre Marge um ungefähr dreihundert Prozent erhöht und ihre unverändert billige Plörre für (damals) mindestens 6 DM in die Regale gestellt, und dann brummte der Laden.

Schöne Grüße

MM

Hallo Maddiin,

ja, ein weites Feld… ich verstehe auch vieles nicht bzgl. Preisgestaltung und Marktpolitik.

Ich weiß nur eins: ab einem gewissen Preis schmeckt mir der vino auch nicht…

Als Lemberger-Freund stellte ich mal dem Winzer meines Vertrauens Rolf W. aus N. am Heuchelberg die Frage, ob es einen Unterschied zwischen dem von mir bevorzugten „Lemberger trocken“ in der Literflasche und dem in seiner Preisliste verzeichneten gleichen Wein selbigen Jahrgangs in der 0,7l Flasche (teurer!) gäbe.
Da meinte der Senior: " Hano, des isch die gleiche Brieh, awwer die Leid aus Schduagrd welle des hald so, dene gfalle die grosse Liderbomba uffm Disch ned."
Naja, wenn die Leute sich verseggln lassen wollen, ist ihnen auch nicht mehr zu helfen.

VG Eberhard

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