Hallo Markus,
bin gerade auch dabei umzusteigen.
Allerdings habe ich bisher immer nur die Randbedingungen abgesteckt und dann da zugeschlagen, wo es gerade etwas besonders günstig gab. Denn die Preise sind mal wieder am Purzeln.
Da die Fernseher mit 4k-Auflösung inzwischen in ähnlichen Preiskategorie liegen, habe ich mir dafür entschieden, um ggf. auch für den nächsten Technologiesprung gerüstet zu sein. Und vielleicht wirst Du ganz schnell feststellen, dass Du doch besser einen Smart-TV hättest nehmen sollen. Auch wenn Du heute das Feature noch gar nicht nutzt.
Das ist so bei Standardprodukten: Du bekommst immer ein ganzes Paket an Möglichkeiten auf einmal, ohne dass es dadurch teurer würde.
Wenn Du gerade aufnimmst, dann solltest Du Dir aber lieber einen Digitalreceiver kaufen. Denn die Aufnahme mit einem Fernseher ist nur ein Notbehelf mit ganz vielen Nachteilen. Am gravierendsten ist, dass gigantisch viel Strom verbraten wird, weil das komplette System mitläuft. Aktuelle Digitalreceiver brauchen in der Timerphase unter einem Watt und während der Aufnahmephase auch nur einen Bruchteil.
Auch sind die aufnahmebezogenen Features deutlich mächtiger und bedienfreundlicher: Timeshift, zum Teil permanent, gute Spul- und Sprungoptionen, vollen Leistungsumfang auch für aufgenommene Sendungen (Tonwahl, Programminformationen), benutzerfreundliche Organisation und Navigation.
Fernseher sind meist deutlich eingeschränkter, worauf sie ihre Aufnahmen zulassen und wie gut Aufnahme und Wiedergabe dann klappt. Meist aber ist das Aufnahmemedium auf das TV-Gerät beschränkt und kann nirgendwo sonst mehr genutzt werden. Und wenn der Fernseher gewechselt wird, sind die Aufnahmen damit weg.
Achtung bei Marketing-Begriffen wie „Twin-Tuner“. Denn im Zusammenhang mit Empfangsteilen wird der Begriff mal zum Zählen der Empfangsarten (DVB-C,S,T oder anlagenbezogenes Streaming wie SAT over IP) und mal für die dabei parallel empfangbaren Sender oder Kanäle verwendet.
Interessant ist auch das Feature, dass manche Geräte gleich das ganze Bouquet laden. Dann kann ein Empfangsteil gleich mehrere Sender eines Bouquets parallel aufnehmen, wenn das das Aufnahmemedium mitmacht.
So etwas wie „beste Marke“ gibt es eigentlich nicht. Bei den großen Premiumherstellern (LG, Samsung, Sony, Panasonic und vielleicht noch Philips) hat man eine gute Chance, ausgereifte Software, gute Bedienbarkeit und Updates (Sicherheit und Fehlerbehebung) zu bekommen. Bei den China- und Handelmarken sieht es da sehr duster aus.
Überhaupt ist die Software des Gerätes das wichtigste Kriterium: Sicherheit und Stabilität sind nicht der Regelfall. Meist kann man nur schauen, dass man das kleinste Übel wählt. Wobei der Nur-Fernseh-Gucker hier klar im Vorteil ist. Die Probleme gibt es eher bei den tausend Features wie Systemsteuerung, Sendersortierung und Favoriten, EPG, Videotext, HbbTV, Aufnahmeprogrammierung, Wiedergabe über Heimnetzwerk, Zugriff auf Youtube, Amazon, Netflix, Mediatheken usw.
Als Umsteiger musst Du beachten, dass sich der SAT-Empfang nicht kaskadieren lässt. Du hast also nicht das komplette Senderspektrum (inkl. Radio und UKW) auf der Koaxleitung, egal wie viele Teilnehmer daran hängen.
Eine Verbesserung sind Unicable-Anlagen, bei denen nicht jedes Empfangsteil sternförmig mit mehreren Leitungen vom LNB oder Multischalter verkabelt werden muss. Du musst unbedingt über Hausverwaltung, Hausmeister oder Nachbarn klären, was konkret im neuen Haus verbaut ist. Vielleicht gibt es auch gar keine klassische Empfangstechnik sondern nur einen Zugang zu einem Hausnetzwerk.
Ggf. kannst Du Deine ganze Ideen mit paralleler Aufnahme nämlich knicken, wenn die Anlage älter ist und dem Mieter nur ein Empfangsteil ermöglicht.
Ciao, Allesquatsch