Welcher Obstbaum gedeiht auf Sand?

Seit Kurzem ist meine Tochter stolze Besitzerin eines Gartens, der bislang im Wesentlichen aus Rasen besteht. Für selbigen würde ich ihr gerne einen Obstbaum schenken, vorzugsweise einen Kirschbaum.

Das Problem: Nur wenige Zentimeter unter der Grasnarbe befindet sich Sand. Nein, kein Sandboden, sondern purer, rieselfähiger Sand, wie er auch am Strand zu finden ist (der Garten liegt in den Niederlanden).

Welcher Baum kommt nicht nur mit diesen Umständen zurecht, sondern trägt dabei auch möglichst viele wohlschmeckende Früchte?

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Hallo KamikazeKatze

schon mal gegugelt? Hier ein Beispiel:

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Hallo,
im puren Sand wird das wohl nichts werden.
Du musst mindestens das Pflanzloch mit geeigneten Nährstoffen versehen. Am besten schon einige Zeit vor dem pflanzen. Kompost und Hornspäne sollen gut sein.
Ob das für einen Kirschbaum günstig ist, bezweifele ich. Laut dieser Anleitung sollen Kirschen einen gut durchlüfteten Boden vorfinden.
Du müsstest also ein sehr großes Pflanzloch einplanen.

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Hallo,

wie weit reicht der Sand in die Tiefe? Wachsen in der nahen Umgebung Bäume?

Gruß,
Paran

Das weiß ich nicht.

In der direkten Nachbarschaft nicht, aber halb um den Ort herum gibt es ein Naturschutzgebiet mit einer großen Zahl von Buchen und einigen Esskastanien. Der Boden dort scheint eher Sandboden im üblichen Sinn zu sein, wobei die Landschaft allerdings eher gebirgig (sprich: bis etwa 60 m.ü.M.) ist. In der anderen Richtung befindet sich ein Eichenwald, der aber auf einem dunklen (nicht näher bestimmten, aber bei Schweinen zum Baden beliebten) Boden wächst.

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Servus,

Pfirsiche und Aprikosen sind Sand-Spezialisten, Kirschen vertragen staunasse, kalte Böden überhaupt nicht und Sand eher.

Im Hausgarten ist es recht einfach, eine eventuell nötige Tropfbewässerung zu installieren und Jahr für Jahr eine Dosis organische Substanz (Rinden- und Rasenmulch & Kalk, Kompost) einzubringen, die nach und nach den Wurzelraum gastfreundlicher macht.

Der Klassiker für Sand pur plus Küstennähe ist Sanddorn - und im calvinistischen Teil Hollands gibt es viele fleißige Leute. Früher oder später wird das Sanddornsterben von der Ostsee her (dort war 2022 die erstmal letzte Sanddornernte, die Kulturen sind abgestorben) allerdings nach Holland kommen, und meines Wissens haben sich die Hoffnungen, mit alpinen Sanddornstämmen Resistenzen zu finden, nicht erfüllt.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

und deswegen sind sie für Sand geeignet - man muss halt auf die Kalk- und Humusversorgung achten.

Schöne Grüße

MM

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Hallo KamikazeKatze,

ich habe hier im Westen von Berlin nur Sand unter mir. In meinem Garten wachsen wie Hölle Kirsche, Pflaume, Birne, Apfel uvm. All die Bäumchen bis auf einen habe ich halbverdurstet und drum mit hängenden Ohren (die Bäumchen, nicht ich) von einem großen Discounter zum Mitleidspreis erstanden. Binnen weniger Jahre trugen fast alle Bäumchen mehr Früchte als sie tragen konnten. Das Birnbäumchen schenkte mit noch im Kindesalter fünf fette Birnen, die so schwer waren, dass ich die Ästlein abstützen musste. Einzig der Apfelbaum mag mich nicht und trägt nur maximal tischtennisballgroße Früchte. (Vielleicht, weil er von einer früheren Nachbarin ist, die ein sehr garstiges Weib war? :thinking:)

Reiche Ernte wünscht
Ann da Cava

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Wobei man bedenken muss, dass es sich da um ein ganz klassisches „Siedlerhäuschen“ handelt, d.h. der Garten ist, seit er angelegt wurde, sorgfältig bewirtschaftet worden. Humuswirtschaft ist in der Reichsstreusandbüchse keine Erfindung der Müslis aus den 1970er Jahren, sondern stammt mindestens aus den 1920ern; und vorher schon war der Ort städtisch genug, um mit Pferdeäppeln mehr oder weniger reich gesegnet zu sein.

Kurzer Sinn: Außer Sand ist in diesem Garten auch eine ganze Menge Arbeit begraben, um den Sand einigermaßen humos zu kriegen.

Schöne Grüße

MM

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Und wer weiß, wer noch alles :smirk:

Ok, aber ich gehe nun nicht davon aus, dass KamikazeKatzes Tochter mitten in der Wüste ihren Garten hat. :smirk::smirk:

LG
AdC

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@Ann_da_Cava
Der erste Gedanke, der mir bei der Überschrift durch den Kopf schoss, war tatsächlich Dattelpalme. :sweat_smile:

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Servus,

nun grad nicht, aber Sand an der holländischen Küste ist schon nochmal eine andere Liga als der, wo der berühmte Birnbaum zu Ribbeck stund:

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

wenn der Garten in einem Flugsandgebiet liegt, wie es sie in Südholland durchaus gibt und wofür die Höhen der Umgebung sprechen, ist der Unterschied zur Wüste nicht gar so groß. Flugsand ist gärtnerisch die Pest, da sehr gut sortiert und fast nur aus SiO2 bestehend, ist er sehr viel mineralärmer als die überwiegend von Flüssen hinterlassenen Sande in Brandenburg.

Gruß,
Paran

der SANDdorn…
duck und wech… (sorry - musste sein!)

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und ist anompfirsich gar nicht verkehrt - schau Dir mal Sanddorn auf Dünen an, er kommt auf annähernd purem Sand zurecht. Hübsche Sanddornbestände gibt es gar nicht weit vom angepeilten Standort in den versteckten kleinen Resten der Dünenlandschaften an der belgischen Küste,

Allerdings mehrere Haken:

Einmal ist es, wie gesagt, gut möglich, dass das Sanddornsterben, das die Sanddornbestände an der deutschen Ostseeküste in den zurückliegenden Jahren vollständig vernichtet hat, und gegen das auch alpine Sanddornstämme nicht die Widerstandsfähigkeit aufweisen, die man erhofft hatte, in den kommenden Jahren relativ zügig die Küsten entlang westwärts vorwärtskommt. Dann wäre die Freude am Sanddorn im Garten viel kürzer, als so ein Strauch zum stattlichen Heranwachsen braucht, zumal das in nährstoffarmem Gelände ziemlich langsam geht.

Dann ist Sanddorn, wie bereits angedeutet, als Nutzkultur mit sehr viel Arbeit bei Ernte und Verarbeitung verbunden, und die Ergebnisse - höflich ausgedrückt - eher Geschmackssache.

Und zuletzt verlangen die Büsche oder Bäumchen (irgendwas zwischen den beiden) ungefähr die Aufmerksamkeit für einen Bonsai, wenn man sie zu einem schönen Erscheinungsbild bringen möchte.

Aber gehen tut das auf so magerem Sandboden sicherlich noch besser als Kirschen oder Aprikosen (Pfirsiche, die ich im ersten Schwung genannt habe, wären eine Spekulation auf zügige Änderung der Temperaturen und der Bewölkung März bis September).

Schöne Grüße

MM

Und nicht zuletzt taugt Sanddorn auch nicht unbedingt für einen Garten, in dem zwei sehr durchgeknallte Kater unterwegs sind. :smile_cat:

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