Welches Gift zerstört Leberzellen?

Tiere & Natur Katzen
#1

Hallo!
Ich habe überlegt, wo ich mit meiner Frage hinsoll: Bio-Brett, Tiere, Chemie, Zoologie … Ich versuch’s mal hier.

Letzte Woche musste meiner Katze wegen vollständigem Leberversagen eingeschläfert werden. gestern rief die Tierärztin an, um mir das Ergebnis einer noch vor dem Tod durchgeführten Biospie mitzuteilen.

Es habe ein Entzündungsgeschehen gegeben, dieses sei aber nur zweitranging, da die Leberzellen einfach abgestorben seien. Das könne ein Alterungsprozess gewesen sein (Katze war 14 Jahre alt), aber auch Folge einer Vergiftung.

Der Krankheitsverlauf muss sich länger hingezogen haben, Symptome waren keine wirklich augenfälligen vorhanden. Vor vierzehn Tagen bin ich mit dem Tier wegen einer Verstopfung zum TA gefahren. Sie wurde geröntgt, eine Vergrößerung der Leber festgestellt, Blutbild ergab schweren Leberschaden. Sie sollte auf Diät gesetzt werden (hat aber gar nichts mehr gefressen), ich verabreichte Stärkungsmittel vom TA, versuchte ihr Phyto-Legasel einzuflößen (vergeblich), der Zustand verschlechterte sich, ich brachte sie in die Klinik, da war sie schon gelb, dort wurde sie eine Woche lang intensivmedizinisch behandelt, musste aber dann doch eingeschläfert werden.

Nun wüsste ich doch gern: Was kann sie - Freigänger - denn gefressen oder getrunken haben, das die Leber derart radikal zerstört? Dazu kann ja vielleicht auch ein Menschendoktor etwas sagen.
Gruß,
Eva

#2

Oh je, mein herzliches Mitgefühl!

Ich bin kein Arzt, aber hier blüht in diesem Jahr an vielen Stellen auffällig viel Jakobskreuzkraut, das dafür bekannt ist, bei Pferden und Rindern sehr leberschädigend zu wirken. Außerdem habe ich in diesem Herbst so viele Herbstzeitlose wie noch nie gesehen, die ebenfalls sehr giftig sind. Ob Katzen derlei beim gelegentlichen Graskauen überhaupt freiwillig aufnehmen, weiß ich aber nicht.

:paw_prints:

#3

Hallo Eva!
Ich weis wie schmerzlich es ist nach so langem Zusammenleben ein Haustier zu verlieren. Aber mach Dir jetzt nicht noch den Kopf schwer und suche nach Ursachen einer Vergiftung. Eventuelle Gifte wären wohl auch beim Blutbild entdeckt worden. Ich denke, dass es ein Alterungsprozess gewesen ist. So wie Du das schilderst haben der Reihe nach lebenswichtige Organe versagt, bis der Tod eintrat. Dafür spricht auch, dass die Katze nichts mehr fressen wollte, sie hat gespürt, dass es mit ihr zu ende geht.
Mein herzliches Mitgefühl
airblue21

#4

Hallo Eva,

falls sich niemand meldet, schau mal hier rein:
https://books.google.de/books?id=ZBojvNbJ8tUC&pg=PA366&lpg=PA366&dq=katze%2Bleberversagen%2Bnoxen&source=bl&ots=GvbAdVl8kb&sig=5KGCepK7H66Yn-7notkO8lf7j-o&hl=de&sa=X&ved=0CCAQ6AEwAGoVChMItsC87-OeyAIVxVssCh3AEQ5g#v=onepage&q=katze%2Bleberversagen%2Bnoxen&f=false

Wenn Du wirklich an eine Vergiftung denkst (bei einer akuten Vergiftung hätte es aber weitere Symptome/Auffälligkeiten geben müssen) schau hier rein:
http://www.vetpharm.uzh.ch/indexcpt.htm
Unter Suche gibt es eine Stichwortsuche und unter Toxikologie kannst Du sogar Symptome angeben.

Laboklin äussert sich so:
http://www.laboklin.de/pages/html/de/VetInfo/aktuell/lab_akt_1307.htm
http://www.laboklin.de/pages/html/de/leistungsspektrum/vergiftungsnachweis/main_vergiftungs_nachweis.html

Hat der Tierarzt Dich nicht gefragt, ob Du genau wissen willst woran sie erkrankte?
Man hätte sie nach Giessen in das Institut für Veterinärtoxikologie der Uni schicken können. (die Leute sind echt gut dort)

#10

Hallo Eva

JEDES Gift zerstört Leberzellen

Das ist die Aufgabe der Leber, Gifte aus dem Blut zu ziehen. Deswegen leidet sie immer und deswegen kann sie sich eigentlich auch so schnell wieder erholen - solange der Rest vom Körper ok ist

Wenn aber alle Systeme zusammenbrechen sieht man es am deutlichsten an der Leber :-/

Viele Grüße
Hex

#11

Hallo Eva!
Ich bin es nochmals, bin gerade auf einen Artikel über vergiftete Katzen gestoßen, da treten offenbar ganz andere Symptome auf. Hier kannst Du den Artikel selbst lesen. http://www.krone.at/Tierecke/Zwei_Katzen_in_der_Steiermark_vergiftet-Ein_Tier_gestorben-Story-474683
Ich hoffe, das lässt Dich zu Ruhe kommen
airblue21

#7

Auch Dir vielen Dank! Ja, von dem gelben Zeug habe ich was im Garten. Vielleicht hat Linchen aus Versehen was davon erwischt. Sie hatte immer einen empfindlichen Magen und oft Gras gefressen.

An genetische Disposition oder Alterserscheinung kann ich gar nicht recht glauben - vor etwas mehr als einem Jahr wurde sie durchgecheckt und war kerngesund …

Liebe Grüße,
Eva

#8

Hi,

ich mußte meine Katze mit 15 Jahren im Frühjahr auch wegen Leberversagen einschläfern lassen. Sie hatte eine Schilddrüsenüberfunktion, dadurch einen zu hohen Puls und nahm ab. Das Leberversagen war dann quasi eine, wenn auch tödliche, Nebendiagnose.

Wir haben dann alles versucht, aber sie wollte nicht mehr fressen. Wir haben sie dann stationär beim TA gelassen, sie hat sich nach wie vor noch geputzt, das Fell sah schön aus und nicht wie bei den typischen Lebekatzen. Wir wollten sie mit Infusionen wieder aufzupäppeln, aber die Gefäße haben die Flüssigkeit nicht mehr gehalten und der Bauchraum lief voll.

Sie war eine reine Wohnungskatze und woher sie das Leberversagen hatte weiß der Teufel. Ich habe nichts für Katzen giftiges im Haushalt und mein Kater ist nach wie vor pumperlgesund.

Aber mein Tierarzt meinte, das es altersbedingt sein könnte. Sie hatte einen schlechten Start ins Leben: Mutter verwilderte, demzufolge medizinisch unterversorgte Katze, sie und ihre Schwester waren krank und wurden liegengelassen. Ich fand sie mit etwa 2 Wochen und päppelte sie mit der Flasche groß. Vielleicht lag da schon eine Ursache vor.

Tut mir leid für Deine Fellnase.

Gruß
Tina

#9

Danke Dir für Deine Rückmeldung. Tut mir auch leid für dein Kätzchen. Wenn man Tiere hat, gibt es auch traurige Zeiten. Sollte eigentlich mit dem Bruder von unserem Linchen zum TA, musste absagen wegen zu viel berufl. Arbeit, aber gehe Morgen hin. Für meinen Geschmack trinkt er zu viel, da könnten die Nieren betroffen sein. Er ist zwar munter, aber bei Tieren sieht man meistens zu spät, ob es ihnen schlecht geht.

Alles Gute und liebe Grüße,
Eva

#5

Hallo!
Vielen Dank für Deine Info - den ersten Link habe ich überflogen, muss mir aber erst noch den Befund der Klinik anschauen, um Dinge abgleichen zu können. Er liegt noch in meinem E-Mail-Postfach, mir fehlt einfach die Zeit :frowning:

Linchens dicker Bruder scheint gottseidank wohlauf, aber ich habe heute TA-Termin zur Blutentnahme - ich will nicht wieder was versäumen. Kater Toby ist herzkrank und hat panische Angst vorm TA, jetzt gehe ich extra zu einem anderen, mit dem er keine schlechten Erfahrungen verbindet, trotzdem bin ich jetzt schon eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs … Leider sagt der TA, für kleinere Sachen kommt er auch ins Haus, aber größere Sachen, wie Blutentnahme, macht er nur in der Praxis, wo er auch sein erfahrenes Personal hat. Toby hat ja mitbekommen, dass ich Linchen in dem gefürchteten Kasten weggebracht habe und dass sie nicht, wie sonst immer, wiedergekommen ist. Wenn ich ihn jetzt hineinsetze, weiß ich nicht, was passiert (es ist ein anderer Kasten, weil ich fürchte, dass Sagrotan zwar den Klinik- und Leichengeruch beseitigt, aber der Desinfektionsgeruch allein ihn schon misstrauisch macht).

Mir schnürt ein beruflicher Termin, den ich schon überzogen habe, die Luft ab. Wenn ich wüsste, ob ich guten Gewissens den TA verschieben könnte. Ich habe das Gefühl, kaum habe ich abgesagt, wird Toby Symptome zeigen und dann habe ich einen Notfallkater.

Wenn ich meinen Puls fühle, denke ich, eigentlich müsste ich dringender zum Arzt :slight_smile:

Liebe Grüße,
Eva

#6

Danke Dir! Ja, ich weiß, man muss mal einen Schlussstrich ziehen, aber Gedanken kreisen oft ungebeten. Mit der Zeit wird es besser werden. Ihr Bruder ist ja noch bei uns und jetzt zucke ich bei jeder Regung von ihm zusammen, weil ich denke, lieber Gott, jetzt geht es bei ihm los. :frowning:

Gruß,
Eva

#12

Liebe Eva,

mach Dich nicht verrückt.
Ich bin mir nicht sicher, welchen Vorteil es bringt den herzkranken Kater dem regelmäßigen Stress eines TA Besuches auszusetzen…ehrlich.
Wenn er mit den Medikamenten die er bekommt gut eingestellt ist und keine Auffälligkeiten hat, dann würde ich ihn lassen.

Die einmalige! Blutentnahme für den anderen finde ich allerdings ok. So hast Du einen Wert, der als Verlauf dienen kann und Du hast die Gewissheit, dass es sich nicht um eine Vergiftung gehandelt hat. (Na gut eine gewisse Unschärfe bleibt)

Das Trauma mit der Transportbox ist typisch für Katzen, die diese Kiste sonst nie zu Gesicht kriegen.
Eigentlich gewöhnt man Katzen von klein auf daran, dass das nichts Schlimmes ist. Und vor allem: Sie steht als Möbelstück in der Wohnung, allzeit als Rückzugsort bereit. (Katzen lieben Höhlen)
Selbst kleine Fahrten mit dem Auto (die mit etwas Tollem verbunden werden) gehören zum Medical Training.
Ich bin schön öfter mit mehr Katzen zum Doc losmarschiert, als ich eigentlih wollte, nur weil im letzten Moment doch noch eine dazugewitscht ist. :wink:
So hässlich müssen die Boxen auch gar nicht sein, eine Freundin zieht ein T-Shirt darüber, die Halsöffnung ist dann der Einlass, die Ärmel hängen kunstvoll sichtbar an der Seite.
Spüle den Korb doch nochmal mit heissem Wasser aus, lege ein altes Handtuch (mit vertrautem Geruch) hinein und lass das Ding einfach in einer Ecke stehen.

Liebe Grüße
Mau

#13

Hallo, Mau!
Danke für Deinen Zuspruch und die guten Ratschläge!
Du hast recht - wenn ich ohnehin schon unter Druck stehe, wachsen sich zusätzliche Probleme bei mir zu Katastrophen aus …

Ich habe noch so eine Box, ziemlich groß, oben aufklappbar, wenn der Kater nicht so groß (und bissl dick) wäre, könnte man ihn gut herausheben :slight_smile:

Ich habe den TA überredet, erst mal herzukommen und das Herz von Toby abzuhören. ob man ihm den Stress zumuten kann. Er hat sich viel Zeit für die Untersuchung genommen, Toby war ganz relaxt und der TA sagt, am Herzen wäre nichts Auffälliges festzustellen, keine Geräusche, gleichmäßig und auch kräftig. Lunge ebenfalls frei Er sagt, der Transport und die Untersuchung wären dem Kater durchaus zuzumuten. Die Schleimhäute wären etwas blass und da bei älteren Katzen Niereninsuffizient verhältnismäßig häufig ist, sollte man schon mal ein Blutbild machen, um den Zustand der Organe kontrollieren zu können.

Es ist ein anderer TA als der, zu dem ich sonst fahre, er wohnt nur ein paar Straßen weiter und mit der Praxis verbindet Toby noch keine schlechten Erfahrungen. Toby trinkt nach meinem Gefühl in letzter Zeit ziemlich viel und ich möchte das abklären lassen. Einer beginnenden Nierenschwäche kann man -denke ich - ziemlich gut entgegenwirken und für eine Stunde Stress hätten wir womöglich noch etliche Jahre Freude an unserem Toby und er Freude am Leben.

Dass man Katzen an den Transportkorb gewöhnen soll und dafür sorgen, dass sie Positives (oder Normalität) damit verbinden, weiß ich, Toby hatte das Pech, über die Jahre hinweg immer mit überaus schmerzhaften Blessuren, wie Bisswunden, Wirbelbrüchen, schweren Prellungen, Zerrungen etc. zum TA transportiert zu werden - da hilft gar nichts mehr :frowning:

Tja, wohl oder übel werde ich gleich anrufen und mir einen Termin geben lassen, seufz!

Danke nochmals und liebe Grüße,
Eva

#14

Das tut mir sehr leid. Es kann ein Nierenversagen gewesen sein,der dazu geführt hat,oder auch zu hohe Blutzuckerwerte,die nicht behandelt wurden. Ist sie Freigänger und hat evtl. geringe Menge Gift gefressen,oder daheim Reinigungsmittel ?