Welches Immobilienauktionshaus eignet sich für den Verkauf von Schrottimmobilien?

Hallo,
weil ich keine Lust mehr hab mich ständig mit mehr oder weniger seriösen Investoren bzw. Käufern herum zu ärgern will ich ein renovierungsbedürftiges Haus versteigern. Dafür hab ich zahlreiche Anbieter gefunden von denen ich nicht abschätzen kann welcher für mein Objekt geeignet ist.

Diia scheidet aus weil die viel zu viel Provison verlangen (rund 1/3 des Verkaufspreises) und auch keine ausländischen Bieter zulassen - wer hat Erfahrung mit den Alternativen?

Gruß und Dank
Desperado

Hallo!

Eine zum angemessenen Preis angebotene Immobilie ist unabhängig von Lage und Zustand keine Schrottimmobilie. Auch abbruchreife oder schwer vermietbare Gebäude sind keine Schrottimmobilien. Sie werden erst zu solchen, wenn der Käufer nicht erkennt, dass der verlangte Preis für die beabsichtigte/mögliche Nutzung überteuert ist, bzw. wenn der Verkäufer ihm bekannte schwere Mängel verschweigt. Auch ein Haus in Bestzustand und augenscheinlich guter Lage kann eine Schrottimmobilie sein, wenn der Verkäufer verschweigt, dass das idyllische Nachbaranwesen demnächst zur Massentierhaltung mit 10.000 Scheinen umgebaut wird.
Wer also im Schilde führt, eine Schrottimmobilie zu verkaufen, sucht einen Dummen, dem er Überteuertes andrehen kann.

Der Begriff Schrottimmobilie geht immer mit Übervorteilung, haarscharf an Betrug grenzenden Sachverhalten, gelegentlich auch mit nachweisbarem Betrug einher und taucht deshalb im Jargon von Anbietern nicht auf.

Schlechte, verbastelte Substanz und pinselsanierte Objekte, die man am besten wegschiebt, werden schon mal als „Handwerkerhaus mit Potential und Sanierungstau“ feilgeboten, aber niemals als Schrottimmobilie. Abgelegen am A**** der Welt in Regionen ohne Infrastruktur und Arbeitsplätze geht als naturnah oder ruhig gelegen durch. Grund und Boden bringt dort vielleicht 10 €/qm und die Hütte je nach Zustand irgendwas im dreistelligen Bereich pro qm. Selbst auf total verwildertem Grund nur noch rudimentär vorhandene Fundamentreste mit ein paar in die Luft ragenden fauligen Balken würde man nicht als Schrottimmobilie bezeichnen. Man hat immer noch den Grundstückswert, ggf. gemindert um Kosten der Beräumung.

Ermittle also einen an Lage und Zustand orientierten realistischen Preis, fertige einen Grundriss, mache gute Fotos und beschreibe zutreffend. Orientiere Dich bei Gestaltung und schriftlicher Darstellung an anderen, ansprechenden Angeboten der gängigen Immo-Portale. Dort stellst Du auch Dein Angebot ein. Oder Du wendest Dich an einen ortsansässigen Makler.

Nachdem Deine Anfrage mit dem realitätsfernen Ansinnen, einen Investor als Teilhaber für die Immobilie zu finden, erst ein paar Tage her ist, solltest Du Deine Zeitvorstellungen überdenken. Außerdem scheinst Du eine Neigung zu haben, Zeit für dubiose Leute zu verschwenden (Deine Anfrage zu einem Menschen mit seltsamer Adresse/Bankverbindung). Wenn Du auf jeden Troll anspringst, wird die Suche nach einem Käufer nervig. Wer nicht zeitnah besichtigen will, nicht höchstselbst und pünktlich erscheint, ist raus. Du brauchst eine realistische Preisidee und Geduld, aber ein Versteigerungsportal eher nicht. Wer nämlich unbesehen kauft, ist entweder ein Narr oder gibt nur ein Trinkgeld aus. Wer sich eine Immobilie vor dem Kauf ansieht, ggf. einen Sachverständigen mitnimmt, will die Entscheidung für den Deal, aber kein Herumeiern mit Auktionen.

Gruß
Wolfgang