Welches Makro-Objektiv für Tierfotografie?

Wie beurteilt Ihr die Möglichkeiten der genannten Objektive in Bezug auf Tierfotografie.
http://www.canon.de/for_home/product_finder/cameras/ef_lenses/macro/
Canon EFS 60 f/2,8 USM
Canon EF 100 f/2,8 USM
Canon EF 100 f/2,8 IS USM

oder was ganz anderes…

Welche Tiere willst du fotografieren?
100mm ist recht kurz für Tiere, bedenke die Fluchtdistanz.
Für Säugetiere lohnt es sich >200mm Brennweite zur Verfügung zu haben.

Von der Bildqualität her sind Makro-Objektive sehr gut.

Was hat man damit eigentlich für eine Distanz zum Objekt? Wenn wir gerade dabei sind.

Hallo,

nimm das Hunderter mit dem Bildstabilisator.

Ich fotografiere vorwiegend Insekten mit einem 105er von Nikon. Da muss man nicht so nah an die Insekten ran gehen, weil eine extrem hohe Auflösung (Nikon D 800E; 36,3 Megapixel) dafür sorgt, dass Bildausschnitte ohne Qualitätsverlust extrem vergrößert werden können.

Das Foto ist im Abstand von etwa einem Meter aufgenommen. Auf dem Bild ist die gesamte Kürbisblüte und ihr Umfeld zu sehen. Dies ist ein vergrößerter Ausschnitt, den ich leider in der Qualität etwas abschwächen musste, wegen der Dateigröße.

Viel Spass bei der Foto-Safari!

Hans-Jürgen Schneider

Hallo!

Da dein erstes Objektiv ein EF S ist, gehe ich davon aus, daß du eine Kamera mit „kleinem Sensor“ im APS-C Format hast. (Du wüßtest, wenn das nicht so wäre!) Daher beziehe ich mich im Folgenden darauf.

Die EXIF-Daten deines Ameisen-Bildes verraten, daß es mit einer EOS 400D und 55mm geschossen wurde. Die Kamera macht Bilder von 3888 x 2592, das Bild hat grob 1420 x 964. ich denke mal nicht, daß das Bild vergrößert oder verkleinert, wurde, sondern daß da einiges abgeschnitten wurde.

Wieviel abgeschnitten wurde, verdeutlicht dieses Bild:


Die drei Objektive haben alle einen max. Abbildungsmaßstab von 1:1, das heißt eine 10mm große Ameise wird auch 10mm groß auf den Sensor projiziert, und da der Sensor bei APS-C etwa 22,5x15mm groß ist, wird die Ameise im Landschaftsformat knapp die Hälfte der Bildbreite beanspruchen. Das ist ordentlich!
Dafür muß man aber schon SEHR nah ran gehen, bei den 100ern 30cm, bei dem 60er 20cm. Wohlgemerkt, vom Sensor aus, das Objektiv ist noch davor.
Was Ameisen nicht stört, kann viele fliegende Insekten schon in die Flucht treiben, zumal man da auch schon mit dem eigenen Schatten zu kämpfen hat.

Ich persönlich würde daher eher zu dem 100er greifen, das liegt schon gut im Tele-Bereich und ermöglicht etwas mehr Abstand.

Ansonsten liefern alle drei Objektive wegen der festen Brennweite sicher gute Bilder, und alle drei haben nen Ultraschallmotor (USM), der schnell und unhörbar fokussiert. Das letzte Objektiv hat nen Bildstabilisator (IS), auf den ich nicht verzichten möchte, den man aber für manche Aufnahmen (Stativ, oder wenn die Kamera nachgeführt wird) abschalten sollte.

Solltest du noch mehr Infos haben wollen, kann ich nur Empfehlen, sich auf Seiten umzuschauen, die Objektive auf Herz und Nieren testen, z.B. Traumflieger.de (Wobei da nichts zum 60er steht, die 100er werden aber in den Himmel gelobt.)

Die Distanz bestimmst du.
Ob die vorhandene Brennweite ausreicht, um das jeweilige Objekt vormatfüllend abzubilden, ist eine andere Frage.

Das Bild ist von Flickr…
Imgur

…wie man’s nimmt.

Hallo!

Wenn man mit den Linsengleichungen spielt, kommt man auf das hier:

g = f (1 + G/B) 

mit

f: Brennweite
g: Gegenstandsweite (Abstand Linse - Motiv)
G: Gegenstandsgröße
B: Bildgröße (auf dem Sensor)

Ein Elefant von 4.000mm Größe aufgenommen durch ein 50mm-Objektiv im Landschaftsformat (Sensorhöhe: 15mm) müßte

50mm * (1+ 4.000mm/15mm ) = 13.383mm

von der Linse entfernt stehen. Der Sensor müßte dann

b= f * g / (g - f) = 50mm * 13383mm / (13383mm - 50mm) = 50,2mm

von der Linse entfernt sein. (Also zusammen gut 13,4m)

Die Formeln vereinfachen das Objektiv zu einer einzelnen, dünnen Linse, was nicht ganz der Realität entspricht. Das Licht kann im Objektiv so gelenkt werden, daß die tatsächlichen Abstände größer oder kleiner sind.
Das merkt man auch schon deutlich an den vorgeschlagenen 100mm-Objektiven, denn bei einem Abbildungsmaßstab von B/G=1 müßte bei f=100mm nämlich b=g=200mm gelten, also eine Gesamtentfernung von 400mm. Die Naheinstellgrenze liegt aber bei 300mm.
Im Grunde taugen die Formeln was, wenn das Motiv gegenüber der Objektivlänge weit weg ist. Bei Nah- und Makroaufnahmen gelten sie nur noch näherungsweise, aber als Orientierung ist das sicherlich nicht verkehrt.

Aber, wie es auch schon in den anderen Antworten steht: Das Objektiv ist nicht alles. Bei ner Kamera mit „viel Megapixeln“, die das Ojektiv auch scharf bedient, kann man ordentlich was von den Bildern abschneiden, es dadurch scheinbar vergrößern, und dennoch eine knackige Schärfe behalten. Das zeigen die beiden Bilder hier ja auch schon recht gut.

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Su8per Alternative die ich nutze:
einfach einen Makro Zwischenring vor ein bereits vorhandenes Objektiv schrauben und es in ein Makro Objektiv verwandeln:)

Da gibt es auch welche die den Autofocus etc mit übertragen und sehr einfach in der Handhabung sind.

Je nachdem wie nah man ran möchte gibt es verschiedene Stärken von Makro ringen.

Meistens als Set bei Amazon erhältlich:
Makro ring set bei Amazon

Viel erfolg damit,
VG Niclas

Makroring finde ich gut. Aber lieber in Verbindung mit einem Stativ. Ansonsten hat man etwas wacklige Hände. Es gibt auch spezielle Objektive für 1000 Euro, die zuverlässig arbeiten. Liegt das in deinem Budget? Dann kann ich dir einige Modelle empfehlen.

Also ich muss sagen, dass mir 100 mm für deine Zwecke als zu wenig vorkommen… vor allem dann, wenn du etwas aus der Ferne Ameisen ablichten möchtest. :wink: Und 600 mm sowieso…

Wenn es eine Festbrennweite sein soll, dann kann ich dir das 150 mm f2.8 von Sigma empfehlen. Ein Freund von mir besitzt es und hat es mir zum Testen geborgt… und ja, der Versuch hat sich gelohnt. :smile: