Welches mobile Solarpanel passt zu meinem Verbrauch?

Hallo Stromis:-)

Ich möchte ein mobiles SP kaufen. nach längerem googlen weiß ich leider immer noch nicht, welche leistung ich kaufen soll.
ein modul von Ecoflow, 1m breit und dann klappbar, mit praktischem 3-winkel-aufstellprinzip, gefällt mir und hat sehr gute testergebnisse, die teile gibt es ab 45W = 70-80E.
ich möchte folgende USB-Akku-dinge damit laden:
5 tischleuchten mit kleinerem USB (5V = 1A steht an der leuchte, ist das mikro-USB?)
smartphone, zahnbürste und ultraschallreinigungsgerät.
gehe ich davon aus, dass die anlage verschiedene USB-anschlüsse hat, ich las irgendwo A und C, find´s aber nicht wieder, steht leider nicht immer bei den angeboten dabei, ist es womöglich selbstverständlich?

und die frage: ist eine 45W-anlage ev. zu groß für mich?

Ich wollte mir mal ein grosses SP kaufen, monokristallin beim grossen C. Laderegler selber zusammenschustern, Autobatterie und für immer Gratisstrom. Sollte locker reichen 2x25W Halogen (damals gab’s noch keine LED), 2 Std. Am Abend lesen oder…
Habs dann gelassen, nette Idee hat sich aber absolut nicht gerechnet.
Anschaffungskosten: ca 400 Euro, die hätte ich in ca. 500 Jahren mit 50 Watt herinnen

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Die Größe misst man mit Kapazität (Wh oder kWh).
Wie lange willst du deine Verbraucher ohne Sonne betreiben?
Wie schnell sollen die Akkus wieder aufgeladen sein, wenn Klärchen dir wieder Energie schenkt?
5 Stück x 5W X 10 Stunden sind 250 Wh.
250 Wh / 45 W sind rund 6 Stunden (mit ein paar Wandlungsverlusten).
Damit hast du deinen Akku bei voller Sonne an einem Tag wieder voll.

Warum willst du das kaufen?

Das Panel (https://de.ecoflow.com/collections/solarpanel/products/45w-portable-solar-panel) hat gerade einmal 45W bei maximaler Sonneneinstrahlung. Es hat genau einen USB-C Anschluss.
Damit könntest du eine billige Powerbank laden, die dann die anderen Geräte versorgt.

Ein 45W-Panel - wenn man es optimal ausrichtet - würde über ein ganzes Jahr aufsummiert vielleicht 40 kWh Strom erzeugen. Wert: Etwa 12€.
Dafür muss es dauerhaft aufgestellt sein.

Fraglich ist aber, ob so ein Panel bei geringer Sonneneinstrahlung überhaupt genug Leistung hat, um eine Powerbank zu laden. Große PV-Anlagen sind darauf optimiert, durch allerlei Elektronik auch bedecktem Himmel ein paar Prozent Leistung zu haben.
Rechne daher eher mit vielleicht 9€ Ertrag pro Jahr aus - und bedenke, dass du bei guter Sonne gleich mehrere Powerbanks hintereinander vollladen kannst - und auch musst. Sonst ist die Powerbank voll und die Leistung vom Panel kann gar nicht genutzt werden.

Rechne daher eher so mit 5€ Ertrag im Jahr, wenn du nicht bei guter Sonne alle 4 Stunden die volle Powerbank gegen eine leere ersetzen kannst.

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hi,

mich haben die Ladeleistungen irritiert, daher habe ich mal in die Anleitung geschaut.
Und da findet man, was zu erwarten war: der USB-C Ausgang kann nur 15 Watt bzw. 3 A.

grüße
lipi

hm, das sind keine guten rechnungen. versteh nicht, warum dann voltaik überhaupt so attraktiv ist / sein soll.
und ich müsste also zu dem panel mit so nem dazugehörigen „gerät“ noch eine powerbank kaufen, um überhaupt meine geräte laden zu können? oder ist das gerät die powerbank??

und das reicht irgendwie nicht?
es gibt doch auch so kleine mobile klappteile. die sind wohlhauptsächlich für´s handyladen. die taugen dann also gar nichts?

obs reicht ist immer die Frage, was man damit anstellen will.
Über den USB-C kannst du eben nicht die 45W abgreifen. Etwa mal schnell bei voller Sonne die Powerbank aufladen ist also nicht drin.
Über ‚längere‘ Zeit die Geräte laden geht natürlich weiterhin. Wobei 3A natürlich auch nicht arg wenig ist. Bei deinen Tischleuchten z.B. wäre das noch nicht mal nötig.
Nur sparst du dann eben auch nicht mehr so viel ein. Wenn dein Panel nur mit 5W die Tischleuchte laden kann, dann ist der Rest eben weg.

Bei deiner Frage könnte man irgendwie auf die Idee kommen, du hast viele Geräte mit USB in deiner Wohnung und erhoffst dir tatsächlich einen Geldvorteil, diese über Solar zu laden.
Schlicht, weil es eher ungewöhnlich erscheint, beim Camping ein Ultraschallreiniger dabei zu haben.
Denn wo kein Strom verfügbar ist, kann man es auch nicht mit den üblichen Preisen gegenrechnen.
Dann hat man so ein Ding dabei und kann sein Handy laden, oder eben nicht.

Reines aufladen geht auch ohne Powerbank.
Ein Speicher hat jedoch den Vorteil, dass du den laden kannst, wenn die Sonne scheint und deine Geräte entsprechend dann nachladen kannst, wenn es nötig ist. Unabhängig ob da gerade die Sonne verfügbar ist.

nach 6 Jahren Dauernutzung (da liegt der Hund begraben) ist das Ding bezahlt.
Ab dem 7. Jahr ist der Strom im Prinzip dann kostenfrei.
Wobei es hier natürlich viel mehr um die Mobilität geht. Üblich hat man gar nicht so viele USB-Geräte, um diese Leistung dauerhaft zu verbrauchen.

grüße
lipi

Das Panel, was du gefunden hast, hat nicht den Zweck, als Photovoltaikanlage deinen Stromverbrauch zu senken. Es hat den Zweck, einem Camper / Rucksacktouristen / Jagdhüttenbesitzer zu erlauben, am Ende der Welt ab und zu mal eine Taschenlampe, ein Radio oder Handy aufladen zu können.

Das Panel ist extrem teuer! Für ein richtiges, ausgewachsenes Solarmodul, welches man am Balkon oder auf dem Dach montiert, bezahlt man zurzeit auch etwa 80€. Dafür bekommt man ein Modul mit 450 Watt Spitzenleistung in bester Qualität. Dein 45W-Modul ist also etwa zehnmal so teuer.

Ich habe zum Beispiel eine Anlage mit 10 Modulen auf dem Carport. Die ist über zwei Jahre alt, die Module haben daher nur 405 Watt - in der Summe also 4050 Watt Spitzenleistung.

Die haben heute morgen um kurz vor 8 Uhr mit gerade einmal 32 Watt Einspeiseleistung mit dem Produzieren begonnen. 8% der Spitzenleistung reichten aus, damit der hocheffiziente Wechselrichter anfangen konnte, Strom zu erzeugen.
Bei deinem 45W-Panel ist es fraglich, ob unter denselben Bedingungen überhaupt genug Leistung herauskommt, um 5 V Ausgangsspannung mit 0,5 A Ladestrom zu generieren.
-> Eine große Anlage kann auch bei geringster Sonneneinstrahlung etwas Strom erzeugen.

Meine beiden PV-Anlagen sind am Stromnetz angeschlossen. Sie haben zusätzlich einen Speicherakku. Wenn mehr produziert wird als ich benötige, wird der Akku geladen, Wenn der Akku voll ist, wird der Überschuss ins Stromnetz eingespeist und ich bekomme 8 Cent pro kWh.

Wenn bei einem Mini-Panel das angeschlossene Handy voll ist, wird auch kein Strom mehr erzeugt. Entweder denkst du nun daran, ein anderes Gerät zum Aufladen des Akkus anzuschließen, oder die eigentlich zur Verfügung stehende Leistung wird einfach nicht genutzt.

Zusammengefasst: So ein Mini-Panel ist unfassbar teuer. Im Gegensatz zu größeren Anlagen produziert es bei geringem Licht keinen Strom, im Gegensatz zu größeren Anlagen wird oft Leistung bereitstehen, ohne genutzt werden zu können.

Das macht so ein kleines Panel völlig ungeeignet als Investition zum Stromsparen. Aber wenn du mal auf einer Jagdhütte übernachtest, dann kannst du halt regelmäßig Taschenlampe und Handy mit aufladen. Für sowas ist es gedacht.

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Ist sie schon, wenn man echt investieren kann und dann auch im Haushalt also 230 Volt Netz echt teuren Netzstrom sparen kann. Aber in deinem Fall sind Anbieter am Werk, die wenig informierten Kunden mt dem Argument des Klimawandels das Geld aus der Tasche ziehen.
Udo Becker

I did say that…

Das sehe ich nicht so! Es ist einfach nur ein sehr spezielles Gerät zu einem speziellen Zweck, das man nicht anstelle eines BKW betreiben oder mit diesem vergleichen sollte. Ein Ackerschlepper ist auch teurer als ein Kleinwagen und liefert nicht ansatzweise dessen Höchstgeschwindigkeit, hat aber in seinem speziellen typischen Einsatzszenario absolut seine Berechtigung. Hier haben wir ein auf Mobilität und möglichst einfache, universelle Nutzbarkeit im Gelände ausgerichtetes Panel, das durchaus seinen Markt hat, in dem es auch gut positioniert ist. Nur ist das eben nicht der Markt der typischen BKW.

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danke für deine ausführlichkeit!
ich hab grad mal durchgerechnet, wo meine hauptstromverbräuche sind: gasheizung, gefrierschrank, kühlschrank, akku- und stromgartengeräte, tv, pc, induktionsplatten.
alles andere ist dagegen ja pipifax.
wenn man bedenkt, dass so ein solarpanel in 5-6 jahren sowieso nachlassende leistung hat, ist die anschaffung für zu hause wohl tatsächlich unrentabel.
ja, ich habe viele akku-usb-lampen, weil ich mit strom nicht selbst rumbastle und meine alten halogenleuchten alle stillgelegt hab, frau allein zu haus:-)

so long und danke dir!

liebe grüße zurück!

Das ist ein Effekt, der im Grunde keine Rolle spielt und erst recht nicht bei dem Gerät, um das es hier geht.

Dafür ist aber auch so ein Modul, wie Du es hier präsentiert hast, gar nicht gedacht (und natürlich auch nicht geeignet). Das Modul ist - wie auch schon mehrfach erwähnt wurde - für Leute gedacht, die sich in der Wildnis herumtreiben und damit ihr Mobiltelefon oder eine kleine transportable Batterie aufladen wollen, die dann nachts eine Leseleuchte speist.

Das Modul ist aber ganz und gar nicht dafür gedacht, um damit zu Hause im Regelbetrieb Geld zu sparen. Dafür sind schon die Anschaffungskosten zu hoch und natürlich produziert das Ding auch nicht genug um Strom, um irgendein Haushaltsgerät damit zu betreiben.

Die Grundlast eines Haushaltes liegt bei 100-300 Watt. Die Anlage deckt also allenfalls einen Bruchteil davon ab.

Kühlschrank, Gefrierschrank und TV haben keinen hohe Leistungsaufnahme (um die 100 Watt); für die Stromrechnung sind die nur deshalb relevant, weil sie viele Stunden am Tag laufen.

Großverbraucher sind - Faustformel - all die Geräte, die aus Strom Wärme machen: Herd, Backofen, Waschmaschine, Wäschetrockner, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Toaster, Mikrowelle, Fön, Deckenfluter mit Halogenstäben. Diese Geräte brauchen 500 Watt bis zu mehrere 1000 Watt. Das gilt auch für andere Großverbraucher wie Staubsauger, Küchenmaschinen/Mixer, Klimaanlagen, Bohrmaschinen und besonders leistungsfähige PCs.

All diese Geräte saugen somit weit mehr als die 45 Watt des Solarpanels aus der Leitung. Wenn Du diese Geräte mit Hilfe von PV-Zellen mit Strom versorgen willst, musst Du ein komplettes Dach damit vollkleistern.

Dies nur, damit Du mal die Größenordnungen erkennst.

Gruß
C.

Wenn Du diese Hauptstromverbräuche ein wenig abdecken willst, und nebenher Deine Kleinstverbraucher laden, dann bist Du mit einem Balkonkraftwerk gut aufgestellt (vorausgesetzt, Du hast die Möglichkeit, das sinnvoll zu installieren). Da bekommst Du rund 800 Watt Module inkl. Wechselrichter für irgendwas zwischen € 200 bis € 300. Dazu kommt noch die Montage.

Das produziert dann von März bis November nennenswert Strom, der einen Teil (oder sogar alles) Deiner Grundlast übernimmt. Das rechnet sich dann schon irgendwann, wenn auch nicht in einem oder zwei Jahren…

bye
Rolf

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Die Leistung lässt ab der ersten Sekunde im Sonnenschein nach. Die sogenannte „Degradation“ (Nachlassen der Leistung) beträgt etwa 0,4% pro Jahr. Im ersten Jahr rechnet man mit 1%.
Das bedeutet, dass du nach 20 Jahren noch etwa 91% Leistung hast.

Die älteste Anlage, von der ich Daten habe, ist 16 Jahre alt. Sie besteht aus 24 Modulen mit jeweils 175 Watt, rechnerische Spitzenleistung 4200 Watt. Diese hat letztes Jahr mehrffach den Wechselrichter an seine technische Höchstleistung von 3,68 kWh gebracht - hätte also wohl auch noch mehr erzeugen können, wenn der Wechselrichter stärker gewesen wäre.

Diese Anlage hat ein Vielfaches der Anschaffungskosten eingespielt.

Das Wichtigste zur Rentabilitätsberechnung:
Wieviel kWh pro Jahr Strom kaufst du ein?
Hast du eine gut geeignete Dachflöche?
Ist das Dach super in Schuss oder muss es sowieso saniert werden?
Ist der Zählerschrank neu genug oder muss er erweitert oder sogar ersetzt werden?
Kannst du dir eine Anlage einfach so kaufen oder müsstest du einen Kredit aufnehmen?

Mit einem Balkonkraftwerk kannst du - zusammen mit etwas geändertem Verbrauchsverhalten - schon einiges sparen - und Balkonkraftwerke sind extrem preiswert.

Verbrauchsverhalten ändern? Recht einfach: Die Spül- und Waschmaschine kann man ja auch bevorzugt anschalten, wenn gute Sonneneinstrahlung besteht.

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