Welches Objektiv?

Hallo zusammen,

Ich habe eine Nikon D3200 mit der ich sehr zufrieden bin. Nun möchte ich das mitgelieferte Objektiv ergänzen, weiss als Neuling aber leider noch nicht, was sich dafür eignen würde.

Ich fotografiere vor allem (sehr) bewegungsfreudige Motive: Kinder, Tiere (Hunde, Katzen, Vögel, Schafe, Wildtiere, etc.), ab und zu mal, aber eher seltener, ein Landschaftsbild.

Was ich suche: ein oder zwei preiswerte Objektive,

  • die meine aktiven Motive auch in eher schlecht beleuchteten Räumen gut in Szene setzen (zum Beispiel auf Hundeausstellungen)

  • mit denen ich auch weit entfernte Sujets noch gut einfangen kann (Schafe am anderen Ende der Weide, Vögel auf einem etwas weiter entfernten Baum).

Ich suche nach einer soliden, qualitativ überzeugenden Lösung, die aber trotzdem kein Profimaterial sein muss und möglichst nicht die Welt kostet.

Angesehen habe ich mir das Nikon AF-S DX 35mm f/1.8G; das Nikon 18-200mm VR und das Nikon AF-S 70-300mm f/4.5-5.6 VR. Träumen tät ich von einem 18-300mm f/3.5-5.6G, oder gar einem mit f/1.8, aber die kann ich mir wohl kaum leisten.

Gibt es hier Experten, die mir etwas weiter helfen könnten? Ich wäre um jede Hilfe wirklich dankbar! :slight_smile:

Hallo,

Für die sich schnell bewegenden Kinder, Hunde, Katzen würde ich eine Festbrennweite mit hoher Leichtempfindlichkeit, also großer Blende kaufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Fokus richtig sitzt, ist hier am größten.

Vögel und Wildtiere kann man meist nur aus großer Entfernung beobachten. Auch hier ist eine Lichtstarke Festbrennweite von großem Vorteil.

Das erste Objektiv dürfte vergleichsweise preiswert sein, für das zweite könnte man auch einen Gebrauchtwagen kaufen oder eine Urlaubsreise machen. Zooobjektive mit großer Brennweite können deutlich preiswerter sein, bieten dann natürlich auch Nachteile wie geringe Lichtempfindlichkeit, langsamerer Fokus, größere Verzeichnung an beiden Enden des Brennweitenbereiches, geringere Auflösung.

(Ich habe meine Antworten bewusst verallgemeinert, da ich die angegebenen Objektive nicht persönlich kenne und nur von meinem „Glaspark“ auf andere schließen kann.)

Grüße

Für Innenräume mit schwacher Beleuchtung benötigst du eine sehr lichtstarke kurze Festbrennweite.
Günstig ist das Sigma 30mm DC HSM.
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/4332C297216-1417806-3796918-3889842.html

Für weit entfernte und sehr kleine Tiere wie Vögel benötigst du sehr Brennweiten ab 300mm.
Das Tamron 70-300mm ist VC USD ist das preiswerteste was du bekommen kannst.
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/4332C106583-553610-2141359-4822486.html

Im Prinzip ja, aber mit weit geöffneter Blende den Fokus zu treffen ist nicht ganz trivial. Zumindest bei meinem Glaspark ist da das Zoom „immerdrauf“ im Allgemeinen besser als meine lichtstarke Festbrennweite, einfach weil der Autofokus viel schneller arbeitet …

Der AF arbeitet bei Offenblende. Lichtstarke Objektive sind da eher im Vorteil, denn bei schlechten Lichtbedingungen ist der AF treffsicherer.

Die AF-Geschwindigkeit hängt von der Leistung des AF-Motors und der zu bewegenden Masse ab.
Gute Festbrennweiten sind Zooms in dieser Hinsicht überlegen.

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Danke, das hilft mir schon etwas weiter. Sind die beiden, bzw. die drei, die ich mir angeschaut habe, etwa nicht so empfehlenswert? Und wenn nicht - weshalb denn nicht?

Das Nikon 35mm 1.8 sowie das Nikon 70-300mm sind empfehlenswert, daher sind sie auch in den Vergleichen enthalten.
Der Punkt ist nur, dass andere Objektive preiswerter und/oder günstiger sind.
Das Sigma 30mm ist bei höherer Lichtstärke günstiger und das Tamron 70-300mm bei gleicher Bildqualität fast um die Hälfte günstiger als die Objektive von Nikon.

Ein 18-300mm kann zwar viel, aber wenig richtig (geringe Lichtstärke, geringe Auflösung, weniger Kontrast).

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Aha, das hilft wieder weiter - dankeschön! :slight_smile: Wenn die von Dir empfohlenen Objektive preiswerter sind - ist die Qualität denn auch die gleiche?

Ich bin ja nun weit entfernt von ‚Könner‘ und weiss nicht, ob ich es jemals dahin bringe - aber brauche ich nicht gerade deswegen Material, das mir einen Teil des Jobs ‚abnimmt‘? Oder denke ich da falsch?

Tendenziell sind teurere Objektive besser. Aber nur tendenziell.
Ob und in wie weit das bei der Auswahl hier zutrifft kann ich leider nicht beurteilen.
Es gibt aber haufenweise Testberichte und sogar direkte Vergleichsmöglchkeiten für Objektive im Internet einfach in die Suchmachine ‚Objektiv A‘ vs ‚Objektiv B‘ eingeben.
Ob man eine bessere Qualität eines Objektivs zur Geltung bringen kann, ist dann noch eine ganz amdere Geschichte. Womit wir beim nächsten Punkt wären.

Ich bin ja nun weit entfernt von ‚Könner‘ und weiss nicht, ob ich es jemals dahin bringe - aber brauche ich nicht gerade deswegen Material, das mir einen Teil des Jobs ‚abnimmt‘? Oder denke ich da falsch?

Da denkst du nicht falsch, aber auch nicht wirklich richtig.
Echte Könner bringen auch mit mittelmässiger Ausrüstung Ergebnisse zustande, die ein Anfänger selbst mit bestem Gerät nicht hinbringt.
Andererseits ist mit tatsächlich minderwertigen Optiken niemals ein Blumentopf zu gewinnen.
Manche schwören alleine auf das herstellereigene Zubehör, andere nehmen einfach das „billige Zeug“ und technisch manchmal nur unwesentlich „schlechtere“ Material vom Drittanbieter und zeigen damit, wo der Hammer hängt.

Um mehr als nur gelegentliche gelungenene Schnappschüsse zu machen, die einer kritischeren Betrachtung standhalten, braucht es einige Übung und Befassung mit der Materie und auch unbedingt das Lernen theoretischer Grundlagen.

Wenn ich mir so manche tausendfache „Likes“ in den einschlägigen Galerien und Foren ansehe, bekomme ich allerdings das Gruseln ob der fotografischen Qualität der Bilder.
Das gilt sowohl für die technische als auch bildgestalterische Qualität.
Echte Könnerbilder werden hingegen oftmals kaum beachtet. Kann sein, dass sowas für die abgestumpfeten Betrachter einfach „zu hoch“ ist.

Manche (Hobby!-) Fotografierer schwören auf lichtstarke Festbrennweiten, anderen reicht ein Superzoom. Beides hat seine Berechtigung und seine Vor- und Nachteile.
Für andere wieder ist es eine „wilde Mischung“ von Objektiven.
Ich habe inzwischen eine passable Auswahl von allen möglichen Objektiven von Festbrennweiten über „normale“ Zooms bis hin zum Superzoom. „Fehlen“ tun mir nur noch extra lichtstarke Zoomobjektive. Die sind mir allerdings einfach zu teuer und ich „behelfe“ mich mit Festbrennweiten bei den für mich wichtigen Brennweiten.

Aber all das hat sich über mehrere Jahre entwickelt.
Sehr dabei geholfen hat mir, dass ich mich zum Anfang mit einer eher einfachen Ausrüstung auf eine bestimmte fotografische Herausforderung spezialisiert habe und nacheinander andere fotografische Themen angegangen bin . Dennn alles auf einmal kann man anfangs gar nicht richtig bedienen.
Von dieser Warte aus habe ich meine vorhandene Ausrüstung richtig ausgereizt und habe dann nach und nach meine Ausrüstung zielgerichtet erweitert.
Der ständige Austausch mit Hobbyfreunden und auch die Teilnahme an themenorientierten „Aufgaben“ in Fotografieforen oder auch Photowalks kann einen weiterbringen.
Die „beste“ technische Ausrüstung ist für ein gutes Bild oft eher unwichtig. Es ist der Blick für das Motiv, die technische Umsetzung in die optimalen Belichtungsparameter und damit einhergehend auch ein gewisses Improvisationsvermögen gefragt.

Gut Licht.

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Klar ist die Qualität die gleiche.
Wie schon von odo01 geschrieben, es kommt stark auf das Können an. die Ausstattung kommt danach.
Etwas halbwegs vernünftiges braucht’s aber schon :wink:

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Ich habe zu meiner Anfangszeit mit einer Bridge Fuji HS10 für ca. 400€ fotografiert und hin und wieder Konzertberichte mit Bilderstrecke für ein Onlinemusikmagazin gemacht.
Da ergab es sich mal, dass ich bei einem Event auf einen (wirklich!) netten Berufsfotografen traf, der mit einer Nikon 3DS für ca. 5000€ und Objektiven für nochmal je 2000€ fotografierte und als Bandfotograf mit dem sonst verpönten bis verbotenen Blitz arbeitete.

Ganz klar waren die Bilder des Profis technisch deutlich besser sobald eine gewisse Darstellungsgrösse überschritten wurde.
Für den Zweck, online auf 600x400 Pixel gezeigt zu werden war da in der sichtbaren Qualität aber wenig Unterschied.
Allerdings waren meine Bilder grösstenteils stimmungsvoller (weil ohne Blitz) und dazu aus ungewöhnlicheren Perspektiven und in den „besseren Momenten“ erwischt und dafür erhielt ich ausdrückliches Lob vom Profi.
Natürlich habe ich inzwischen (auch dank des Preisverfalls) eine deutlich bessere Kamera. Aber ich brauche immer noch nicht das teuerste und beste Gerät um gute Bilder zu machen.

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Du hast dir so ziemlich die technisch anspruchsvollsten Aufgaben gestellt.
Dies kann mit den Automatiken befriedigend nur die Oberklasse an Kameras (z.B. die D750) mit entsprechenden Objektiven leisten.

Du brauchst einen überragenden Autofokus und dazu lichtstarke Objektive mit den passenden Brernnweiten.

Die Alternative ist: Kauf ein gutes(!) Stativ und lerne deine Kamera - auch den Fokus -voll manuell einzustellen. Mit entsprechender „Vorausberechnung“ lassen sich so nach einiger Übung (ca 10.000! Bilder) und z.B. mit sinnvoller Nutzung der Serienbildfunktion ansprechende Ergebnisse erzielen. Die Ausschussrate wird dann immer noch bei über 90% liegen. Aber es macht Spass und spart eine Menge Geld. :smile: