Liebe Community, seit heute morgen berät die Ethikkommission erneut zur Energiepolitik in Berlin mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Der „Rat der Weisen“ soll Möglichkeiten der Energieversorgung abwägen und sich über einen möglichen Fahrplan zum Atomausstieg unterhalten. Umweltschützer schätzen einen Ausstieg 2015 oder 2017 realistisch ein, die Wirtschaft 2020. Die Wende soll, so sind sich die Beteiligten einig, nicht den Strompreis belasten, Jobs oder den Klimaschutz gefährden. Denkt ihr, dass die Meinung der Bevölkerung die Entscheidungen beeinflussen wird? Spielt Ethik hierbei wirklich eine Rolle oder geben letztendlich wirtschaftliche Faktoren den Ton an?
etwas soll nichts kosten?
Im Schlaraffenland gibt es vielleicht Dinge, für die nichts bezahlt werden muss, aber umweltfreundliche Stromgewinnung hat zunächst einmal den Preis von Investitionen. Entweder man bezahlt dafür den Preis oder ab und zu zahlt jemand in Tschernobyl oder Fukushima oder sonstwo.
man kann den Atomausstieg langsam angehen
Atomenergie bietet neben dem Risikofaktor viele Vorteile der Größte ist natürlich der billige Strom.Aber ein zu schneller Ausstieg würde nich nur den Strompreis in die Höhe treiben, sondern hätte auch noch viele andere kommerziele Nachteile unter anderem den Verlust von Arbeitsplätzen.Und selbst wenn wir aus der Atomkraft aussteigen bleibt das Risiko bestehen vorallem durch unsere Freunde die Franzosen.Also macht ein Ausstieg zurzeit wenig Sinn
Hallo liebe Community,
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Das Thema ist uns allen wichtig, soviel steht mal fest. Jedoch finde ich es traurig, dass wir jetzt nur über das Thema reden, weil in Japan etliche Menschen gestorben sind. In 5 Jahren interessiert es wieder keinen Menschen.
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Ein Atomausstieg in so kurzer Zeit (5-9 Jahre) ist einfach unrealistisch. Man darf nicht vergessen, dass dies nicht das einzige Problem in Deutschland ist (siehe Verschuldung EU-Staaten, Arbeitslosenrate, Integrationsproblematik, Bildungsproblematik, Fußballgewalt usw…)
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Man darf nicht vergessen, dass so ein Netzausbau - es sind ja nicht nur Bauprobleme, sondern auch logistische und personelle Kosten - vermutlich Milliarden kosten wird. Das zahlt der Steuerzahler! Hundertprozentig. Ob über Umwege durch EU-Hilfen (in die Deutschland kräftig einzahlt), Steuererhöhung, Mineralölsteuern, Strompreise ist egal. Nur der Weg über neue Schulden (siehe Inflationsproblematik) wäre für den Staat „toll“. Aber die Zinsen zahlt der Steuerzahler trotzdem.
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Klimaschutz… meine Meinung dazu: eine der best bewahrten Lügenmärchen des 21. Jahrhunderts. Lest das Buch „Hurra, wir retten die Welt“. Da lernt ihr was über IPCC und wie man Diagramme verfälschen kann. Fakt ist, dass kein Mensch auf der Welt wirklich eine Ahnung hat, inwieweit der Mensch wirklich einen Einfluss auf das Weltklima hat. Natürlich überschätzt er sich - wie immer - da wir Menschen ja die einzigen Lebewesen auf der Welt sind… oder sind doch die bösen furzenden Kühe an allem schuld.
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Die Politik hat erkannt, dass dieses Thema AKTUELL das wichtigste im Bundestag ist. Deswegen wird es jetzt hochgekocht, aber alles nur Blubberblasen und heißer Dampf. Denn eins ist klar, CDU und SPD wollen nicht die Macht an die Grünen abgeben. Das wäre wohl für sie der Untergang. (Obwohl sich politisch, wage ich zu behaupten, wenig ändern würde)
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Die Meinung der „breiten“ Bevölkerung ist keine Meinung, sondern ein ewiges Nachlabern der Medienberichterstattung. Insofern steuern die Medien hier die Politik durch gezielte Auswahl der Themen.
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Ethik beschäftigt sich mit Moral und dem Miteinander. Unsere konsumorientierte Gesellschaft ist jedoch EGOISTISCH (ich auch). Wir wollen sicheren, billigen, einfachen und „umweltfreundlichen“ (so etwas gibt es nicht) Strom und das am besten jederzeit ohne dafür irgendetwas einbüßen zu müssen. Und genau das sollen die da oben im Bundestag jetzt mal schnell beschließen…
Die haben auch nur Geld, und zwar zu wenig, und damit löst man das Problem nicht. Vor allem nicht mit einer verblendeten egoistischen Bürgerschaft.
MfG
danudel
Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist schwierig, diese Frage nicht allzu philosophisch zu beantworten - ich werde ich um eine pragmatische Antwort bemühen:
Ethisch sind hier viele Fragen offen. Zum Beispiel die, ob regenerative Energien wirklich ethisch vertretbarer sind, als die Atompolitik. Der Leitungsausbau zerstört weitere Teile der Natur, die Windkrafträder kosten Vögel das Leben, Solarmodule werde Co2-aufwändig produziert oder können gifte Stoffe enthalten, deren Auswirkungen bei Bränden oft unerforscht sind und die neue Fragen zur Entsorgung aufwerfen.
Die definierten Ziele (Strompreis, Jobs, Klimaschutz) sind löblich und binden Sympathiepunkte bei den Bürgern - ich zweifele aber daran, dass diese auch erreicht werden. Die Überraschung (die schon jetzt keine mehr ist), wird groß sein.
Ob die Meinung der Bevölkerung ethisch wertvoll ist, ist eine weitere Frage, die zu stellen wäre. Eine Zukunfsethik (nach Hans Jonas), die auch die kummulierten Folgen technischer Entwicklungen berücksichtigt wäre sicher von Nöten und würde klar machen, dass jede Entwicklung, deren Auswirkungen wir auf Dauer nicht absehen könnten, ethisch nicht mehr vertretbar ist.
Diese Art der Verantwortung würde die Wirtschaftsleistung aber einschränken (Jobs, Preisstabilität, …). Insofern wird meiner Meinung nach auch hier die Ethikkommission den mahnenden Finger erheben, aber sich letztlich den Wirtschafts-, Wachstumsinteressen der Politik und der Industrie und letztlich auch den Wünschen der Bürger nach günstigem Strom, unterwerfen müssen.
Ich hoffe, mit dieser Einschätzung etwas geholfen zu haben.
Viele Grüße
Marc Fliehe
Laut Wikipedia ist das Risiko für die Eintritswahrscheinlichkeit für einen Super-Gau bei 1:1.666 Jahren für unsere 20 Reaktoren.
Somit ist die Change, das in den nächsten 16 Jahren so ein Ding hoch geht bei 1:100.
Das ist weder ethisch noch wirtschaftlich oder politisch vertretbar!
Achim Meyer
Also ich glaube, dass in Deutschland grundsätzlich nur wirtschaftliche Gründe zum Tragen kommen, Ethik, etc. besteht nur auf dem Papier und wird benutzt, um uns ein schlechtes Gewissen einzureden, damit wir weitere Steueren und Abgaben klaglos bezahlen. Die Meinung des gemeinen Volkes hat keinerlei Einfluss auf die Entscheidungen unserer Oberen (siehe E10, Trinkwasser, Müll, …).
Ich halte einen Atomaustieg für unbedingt notwendig. Dieser sollte auch so schnell wie möglich umgesetzt werden. Allerdings halte ich einen vollständigen Austieg bis 2020 für unrealistisch, da Planungs- und Genehmigungsverfahren für die Ersatzkraftwerke im Bereich von 10 Jahren liegen.
Die Politik muss unbedingt die Rahmenbedingungen schaffen, sodas neue Kraftwerke, speziel Krafgtwerke die vollständig oder teilweise regenerativen Energiequellen (z.B. Kombination Solar-, Erdgaskraftwerk um Produktionmsschwankungen des Solarkraftwerks durch das Erdgaskraftwerk auszugleichen) nutzen, zügig geplant und genehmigt werden. Das selbe gilt auch für Energiespeicher (z.B. Pumpspeicherkraftwerke) und neue Stromleitungen.
Wenn dies gegeben ist und und durch kontinuierlich steigende Belastungen des Atomstroms (z.B. 2 Cent pro kWh in 2011 mit einer jährelichen Steigerung von 1 Cent) der Atomstrom immer teurere wird, dann werden die Atomkraftwerke automatisch aussterben. 2020 würde dann der Atomstrom mit 10 Cent pro kWh zusätzlich belastet und könnte nicht mehr mit Strom aus Wind- und Sonnenenergie (ohne Subventionen) konkurieren. Von den extra Stromsteuern währe jeder Atomstrom betroffen. Auch der Atomstrom aus z. B. französichen Atomkraftwerken.
Wenn jetzt die Weichen für den Atomaustieg gestellt werden, dann sollte dies mit nicht mit einer nationalen Brille geschehen. Der Atomaustieg muss einen europäischen und weltweiten aspekt beinhalten. Z.B. könnten die traditionell wirtschaftlich schwachen Länder im Süden von Europa und Norden von Afrika Stromlieferanten für die Industrieländer im Norden werden. Dadurch erhalten diese Länder investitionen die hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen und durch den Stromverkauf erhalten diese Länder eine zuverlässige Einnahmequelle. Das ist besser als Entwicklungshilfe, Bürgschaften und sonstige zentral gesteuerten Maßnahmen um diese Länder vor dem wirtschaftlichen Kollaps zu retten.
Plakativ gesprochen: „Warum Griechenland, Spanien oder Portugal mit Milliarden Bürgschaften für kurze Zeit aus der Klemme zu helfen, wenn man mit diese Millarden regenerative Großkraftwerke bauen kann. Diese können uns langfristig mit billigen atomfreien Strom versorgen und langfristig die Wirtschaft in diesen Kriesenländern stärken.“
Fürm mich ist die sache ganz einfach:
Risiko heißt: es kann was passieren. dauert es nur lang genug dann wird der fall x schon eintreten, selbst wenn die wahrscheinlichkeit bei 0.00000% liegt.
nun da man davon ausgehen muss, dass trotz einer geringen wahrscheinlichkeit der fall x wirklich eintreten kann, muss ich mir im klaren sein, dass ich dann mit dem worst case leben muss.
nun muss ich mich entscheiden:
Kann ich mit einm GAU leben; ja oder nein
Die meisten politiker können damit leben. Also sollten alle politiker in die heiße Zohne eines KKW´s ziehen und selbst im GAU fall dort weiter bleiben um sich einmal wirklich nützlich zu machen ; und zwar als liquidatoren.
Ethische Fragen und wirtschaftliche Interessen lassen sich in der heutigen Gesellschaft scheinbar nicht unter einen Hut bringen. Da gibt es genügend Beispiele wie z.B. Entwicklungshilfe, die die dritte Welt weiter in Abhängigkeiten treibt und und und, eine endlose Liste. Der Normalbürger hat ein ethisches Empfinden. Aber derjenige der Geld verdienen oder sparen kann, geht über solche Fragen hinweg mit der Haltung, wird schon gutgehen … andere machen das doch auch… wenn ich nicht, dann bekommt es ein Anderer… Vermutlich müssen wir total am Boden liegen um zu erkennen, dass dieser Weg in den Untergang führt und dann ist es womöglich zu spät. Doch es gibt auch noch andere Wesen auf unserem Planeten, die dann vielleicht wieder ein lebenswertes Dasein führen können. Leider ist diese traurige Vorstellung wohl die unaufhaltsame Essenz aus unserem Verhalten. Von Ethik ist schon lange nichts mehr zu spüren, denn mittlerweile werden Wahlversprechen(Lügen) ganz offen ausgesprochen und gehandhabt. Was soll die Jugend daraus lernen? Wir vertun jegliche Chance unsere schöne Erde zu erhalten und blubbern nur mit dem Begriff der Nachhaltigkeit. Gerade in der Atomenergie wird nur schön geredet, bei dieser Technik ist kein Risiko vertretbar. Für die BRD wäre es eine rießen Chance, weltweit einen Technik-und Wissenschaftsvorsprung zu erringen, der ein vielfaches an Arbeitsplätzen und Einkommen schaffen könnte. Wenn man ausländisches TV sieht, wird heftig befürchtet, dass Deutschland damit einen Vorsprung haben könnte. Bei uns ist das ein Nebenaspekt der als gering abgetan wird. Wir sind sind so kurzsichtig und arm an Mut, was zuletzt zu Armut führt. Übrigens verkaufen wir jetzt schon 20% unseres Stroms an das Ausland, wo ist das Problem mit dem Ausstieg?
Hallo, meiner Meinung nach sollte die Meinung der Bevölkerung auch zählen, aber ob das geschehen wird ?
Ich würde sagen, dass letztendlich die wirtschaftlichen Faktoren den Ton angeben werden, doch ob das gut ist? Ich jedenfalls finde das gar nicht gut. Ich finde jeder Mensch sollte das Recht haben mit zu entscheiden was geschehen werden soll, denn sollte wirklich nur die Politik etc. über unsere Welt bestimmen ?
Liebe Grüße
Die AKW Lobby wird nach „bester“ Manier ihre Interessen durchsetzen, zur Not über Nacht auf regenerative Energiequellen als Anlagemodell umsteigen, und an diesen dann verdienen, wie derzeit bereits anhand verschiedener Medienberichte bestens zu erkennen ist. Geld kennt keine Moral. Dann heißt es wieder, die Bürger müssen diese Energiewende fiananzieren; Kosten welche es gar nicht geben dürfte. Das ist in keinster Weise vertretbar, diese Instrumentalisierung, Monetarisierung, wenn es um unseren Planeten geht, auf welchem wir alle weiterhin verweilen wollen.
Siehe dazu auch folgenden Artikel, der sich mit dieser „Ethik-Kommission“ und der AKW-Lobby ein wenig intensiver auseinandersetzt: