Welches Software zur Plagiatprüfung?

Hi,

welches Software benutzen die meisten Unis, um wissenschaftliche Arbeiten auf Plagiat zu prüfen?

welches Software benutzen die meisten Unis, um
wissenschaftliche Arbeiten auf Plagiat zu prüfen?

keine.

Moin,

welches Software benutzen die meisten Unis, um
wissenschaftliche Arbeiten auf Plagiat zu prüfen?

welches Fach?!

Die Prüfer lesen die Arbeit und stellen in einigen Fällen Inkonsistenzen im Sprachstil fest, mal super, mal Holzbauer. Dann erden von den gut formulierten Passagen Textteile in Suchmaschinen eingegeben und man kriegt dann leider immer wieder 1 : 1 Kopien von anderen Quellen, die nicht als solche gekennzeichnet sind.
Jedes Fach hat so ihre speziellen Suchmaschinen oder Datenbanken, die oft auch von kommerziellen Diensten gegen Geld zur Verfügung gestellt werden.
Die haben meist recht mächtige Suchwerkzeuge.

Stichprobenartig werden immer wieder solche Abfragen gemacht.

Zudem kennen die Leutchen meist die einschlägige Literatur und erkennen auch so, wenn abgekupfert wurde.

Ergo, die wichtigste Suchmaschine befindet sich zwischen den Ohren der Prüfer.

Gandalf

Oder mal in ausführlich:

Das man ein Plagiat mit google aufdecken kann, wie bei Guttenberg und Co geschehen, erfordert dass sich der Autor vor allem auf frei zugängliche Quellen stützt, die überhaupt per google auffindbar sind (Inwieweit das schon ein Qualitätsmerkmal ist, will ich hier mal aussen vor lassen).

Bei der Mehrzahl der Promotionsarbeiten im wissenschaftlichen Bereich wird das nicht der Fall sein. Die meisten solcher Arbeiten beziehen sich auf Fachbublikationen in den jeweils einschlägigen Zeitschriften. Eine ‚Suchsoftware‘ würde erfordern, dass sämtliche Texte einer bestimmten Fachrichtung in Textform darin hinterlegt sind. Das finanziell im Grunde nicht zu machen. Bestenfalls, wenn sich die Verlage zusammentun und gemeinsam eine solche Software auf den Markt bringen, aber bisher tut sich da nichts.

Ein anderer Aspekt ist aber, dass nur ein kompletter Vollidiot wörtlich abkupfert. Die überwiegende Mehrzahl derer, die sich inhaltlich anderswo bedienen, sind schlauer. Dass heisst es gibt im Grunde auch keine Notwendigkeit für so einen Textabgleich, weil die Mehrzahl der Menschen wahrscheinlich nicht zum Bescheissen zu dämlich sind.

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Moin,

Bei der Mehrzahl der Promotionsarbeiten im wissenschaftlichen
Bereich wird das nicht der Fall sein. Die meisten solcher
Arbeiten beziehen sich auf Fachbublikationen in den jeweils
einschlägigen Zeitschriften. Eine ‚Suchsoftware‘ würde
erfordern, dass sämtliche Texte einer bestimmten Fachrichtung
in Textform darin hinterlegt sind.

kennst Du Google Scholar?
Dort kann man speziell in wissenschaftlichen Arbeiten suchen und findet sogar richtig viel. Meist kann man als Laie nur die Abstracts von Artikeln lesen, hat die Hochschule aber entsprechende Lizenzen, auch den Volltext. Gesucht wird im Volltext.
Es gibt noch andere Suchmöglichkeiten, z.B. Scopus, Web of Knowledge, …

Das finanziell im Grunde
nicht zu machen. Bestenfalls, wenn sich die Verlage
zusammentun und gemeinsam eine solche Software auf den Markt
bringen, aber bisher tut sich da nichts.

Für die Chemie und Teile der Lebenswissenschaften gibt es sehr wohl eine strukturierte Datenbank, die den Anspruch erhebt (und größtenteils auch erfüllt) alle (die meisten) relevanten Arbeiten zu erfassen und zu erschließen.
Das ist der SciFinder. http://de.wikipedia.org/wiki/SciFinder Die Nutzung kostet allerdings richtig viel Geld, aber so gut wie alle Hochschulen und (großen) Chemiefirmen haben Zugriff darauf.

Gandalf

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kennst Du Google Scholar?
Dort kann man speziell in wissenschaftlichen Arbeiten suchen
und findet sogar richtig viel. Meist kann man als Laie nur die
Abstracts von Artikeln lesen, hat die Hochschule aber
entsprechende Lizenzen, auch den Volltext. Gesucht wird im
Volltext.
Es gibt noch andere Suchmöglichkeiten, z.B. Scopus, Web of
Knowledge, …

Ich kenne google scholar und habe auch Web of knowledge bzw web of science viel benutzt. Aber wie du bereits eingeschränkt hast - sind in der Regel nur die abstracts zugängig. Mit der richtigen IP kann man auch mehr einsehen, aber in aller Regel wird das, wie ausgeführt, nur einen Bruchteil der benötigten Quellen abdecken, insbesondere weil nur ein Bruchteil der Quellen überhaupt in Textform verfügbar ist. Selbst bei renommierten Wissenschaftszeitungen ist man jetzt erst dabei ältere Jahrgänge zu digitalisieren.

Von den etwa 500 Quellen meiner Dissertation, dürfte man nur etwa 400 per google scholar finden und weniger als 100 davon hätte man in Volltext finden können. Wobei das heute möglichweise besser funktioniert… hab eben mit einiger Freude mal verfolgt, wie oft man mich in den letzten Jahren zitiert hat.

Für die Chemie und Teile der Lebenswissenschaften gibt es sehr
wohl eine strukturierte Datenbank, die den Anspruch erhebt
(und größtenteils auch erfüllt) alle (die meisten) relevanten
Arbeiten zu erfassen und zu erschließen.
Das ist der SciFinder. http://de.wikipedia.org/wiki/SciFinder
Die Nutzung kostet allerdings richtig viel Geld, aber so gut
wie alle Hochschulen und (großen) Chemiefirmen haben Zugriff
darauf.

Ich betrachte das bestenfalls als einen ersten Schritt in die richtige Richtung der natürlich so nach und nach auch funktionieren könnte. Wobei die Beschreibung auf der Wikipedia nicht danach klingt, als würden dort überhaupt wissenschaftliche Artikel hinterlegt werden.

Aber wie auch immer, an dem was ich geschrieben habe, ändert das nur insoweit was, als das man für einen begrenzten Bereich anscheinend auf dem richtigen Weg ist.

Moin,

Ich betrachte das bestenfalls als einen ersten Schritt in die
richtige Richtung der natürlich so nach und nach auch
funktionieren könnte.

nenene :wink:
Das ist die Quelle für Chemiker. Dort werden von Menschen die Inhalte von ca 8000 Zeitschriften vollständig und einer weit größeren Zahl von Zeitschriften teilweise ausgewertet und reaktionell bearbeitet.
Man kann sich die Abstracts der jeweiligen Artikel anzeigen lassen, die redakktionellen Zugaben und wieder via Lizenzabkommen die Volltexte.

Gandalf

Ha! Wenn ich mich erinnere, wie ich die Originalquelle für ein ternäres Fe-C-S Diagramm suchte und das irgendwie in einem Heft der Bosch-Stiftung aus dem Jahr 1923 zu finden war… da habe ich irgendwie Zweifel, dass man das alles inzwischen auch online findet.

Das meinte ich mit „so nach und nach wird sich das bessern“. Früher oder später wird das jemand neu messen und veröffentlichen und früher oder später sind auch Artikel von vor 30 Jahren digital verfügbar. Dannn wird die von dir beschriebene Datenbank, zumindest für die Chemiker, diesen Zweck erfüllen können.

Wobei ja immer noch der zweite Punkt gilt: Nur Vollidioten kopieren wörtlich :smile:

Oh glückliche Chemiker :wink:
Moin,

und früher oder später sind auch Artikel von
vor 30 Jahren digital verfügbar. Dannn wird die von dir
beschriebene Datenbank, zumindest für die Chemiker, diesen
Zweck erfüllen können.

nö, tut es jetzt schon.
Die Datenbestände der Chemical Abstracts sind seit 1907 digitalisiert, in diesem Jahr wurde diese Datenbank begründet.
In Reaxys (eine andere Großdatenbank der Chemie) sind die Daten der Beilstein Datenbank von 1771 an und der Gmelin-Datenbank (auch ab etwa dieser Zeit) suchbar. Dazu kommen noch andere Datenbestände, wie eine Patentdatenbank.

Wobei Dein Beispiel eher ein Kuriosum ist, denn ca. 90 % aller Veröffentlicungen wurden in den letzen 30 Jahren getätigt.
Davor gab es unbestritten qualitativ sehr gute Arbeiten, aber ob die noch ernsthaft aktuell sind, wage ich zu bezweifeln (von Ausnahmen natürlich abgesehen!).

Gandalf

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Hallo!
Eine recht gängige Software zur Plagiatserkennung ist Turnitin.
http://turnitin.com/de/products/overview/overview