Gäbe es keine hinter Allem stehende Intelligenz, würde alles ein Chaos sein. Schönheit, Ordnung der Natur usw. zeugen dafür. Welche Intelligenz ist das?
Die Quantenphysik
Schönheit, Ordnung der Natur usw. zeugen dafür.
Das ist nur deine Wahrnehmung.
Gruß
Stefan
MOD: entsprechend der Netiquette editiert
Hi,
warum muss die „hinter Allem stehende Intelligenz“ für „Schönheit(Was soll diese Schönheit sein?), Ordnung der Natur etc.“ sein?
Kann diese Intelligenz nicht auch für Chaos und Zerstörung sein?
Muss überhaupt eine Intelligenz hinter all dem stehen?
mfg,
Hanzo
Keine
Hi.
Gäbe es keine hinter Allem stehende Intelligenz, würde alles
ein Chaos sein. Schönheit, Ordnung der Natur usw. zeugen
dafür. Welche Intelligenz ist das?
Dein Argument erinnert an den teleologischen Gottesbeweis, der heute komplett veraltet ist. Sein ursprünglicher Sinn war laut Kant, den Christengott zu beweisen. Das konnte natürlich nicht klappen, da die „ordnende Intelligenz“ ebenso gut auch ein Demiurg, also kein Schöpfergott, sein könnte. Von Beweis-Kraft kann nach Kant ohnehin keine Rede sein, bestenfalls von einer Indizienkraft.
Der Intelligenzbegriff passt hier sowieso nicht. Er ist definierbar als informationsverarbeitendes Problemlösungs-Vermögen. Wie das ohne Sarkasmus auf ein metaphysisches Wesen anwendbar ist, bleibt mir verborgen. Was soll das überhaupt für ein Wesen sein? Allmächtig und vollkommen ist es nicht, da es sonst die Welt vollkommen erschaffen hätte, also in perfekter Ordnung und Schönheit, statt, wie gegeben, in unvollkommenener. Und wie und wann soll es entstanden sein? Vor der Welt? Mit der Welt? Nach ihr? Gar nicht? Alles sinnlose, weil unplausible Optionen.
Stefan meint, dass die von dir beschworenen Qualitäten der Schönheit und Ordnung nur in deiner Wahrnehmung bestehen. Da ist was dran, aber auch das ist nicht das ganze Bild. In einer dialektischen Sicht, die sich an Hegel anlehnt, kann man besagte Merkmale als Resultat oder Zustände der Selbstbetrachtung (Selbstreflexion) des Universums interpretieren. Schönheit und Ordnung liegen also weder nur im Auge des Betrachters noch sind sie absolut wirklich, sondern sie „emergieren“ in der Selbstwahrnehmung des „Weltgeistes“. Dieser Geist wäre dann aber nicht als Intelligenz im Sinne obiger Definition zu verstehen, sondern als die absolute und völlig apersonale Quelle alles Seienden in der Art des Hen Plotins oder des vedantischen Brahman - also als Quelle nicht nur von Schönheit und Ordnung (aber auch Hässlichkeit und Chaos), sondern auch von Bewusstsein und Intelligenz.
Chan
Moin Grußloser,
Gäbe es keine hinter Allem stehende Intelligenz, würde alles
ein Chaos sein
warum?!
Schönheit, Ordnung der Natur usw. zeugen
dafür.
Warum?
Welche Intelligenz ist das?
Keine.
Das Universum existiert so wie wir es kennen, weil (zufälligerweise?!) die Naturkonstanten genau zusammenpassen.
Gandalf
Gute Frage, nächste Frage…
Gäbe es keine hinter Allem stehende Intelligenz, würde alles
ein Chaos sein. Schönheit, Ordnung der Natur usw. zeugen
dafür. Welche Intelligenz ist das?
Ich würde gerne den Begriff „Weltall“ durch „Universum“ ersetzen. Schönheit liegt, nach meiner Ansicht, immer im Auge des Betrachters. Was soll Intelligenz damit zu haben?
Hallo!
Gäbe es keine hinter Allem stehende Intelligenz, würde alles
ein Chaos sein.
Es ist Chaos!
Jedenfalls kann ich mir nichts chaotischeres als das Universum vorstellen. Dass es lokal zur Ausbildung von Ordnung kommen kann, nennt man „Selbstorganisation“ und das ist ein Wesensmerkmal des Chaos. Und glaub mir: Das Universum ist sehr, sehr unaufgeräumt!
(Ich weiß: Die Welt scheint so konstruiert zu sein, dass sie für uns die idealen Lebensbedingungen liefert. Aber das ist ein Denkfehler: Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wäre die Natur nicht so konstruiert, dass wir nicht hätten entstehen können, dann würden wir heute nicht hier sitzen, um darüber zu diskutieren. Wir sind also - allein weil es uns gibt - in der besten aller möglichen Welten. Man nennt das das anthropische Prinzip.
Es ist ein bisschen so, wie wenn ein Mensch nach einem Lotto-Gewinn sich fragt, warum ausgerechnet er so unverschämtes Glück haben konnte. Hätte er aber nicht im Lotto gewonnen, würde er darüber gar nicht nachdenken. Die Frage ist also sinnlos.)
Michael
Hallo Eduard,
Gäbe es keine hinter Allem stehende Intelligenz, würde alles
ein Chaos sein. Schönheit, Ordnung der Natur usw. zeugen
dafür. Welche Intelligenz ist das?
Intelligenz, Schönheit und Ordnung sind Begriffe welche unserer
menschlichen Zuordnung oder Befindlichkeit nachempfunden sind.
Sie haben unter anderen Seins-Zuständen keine Bedeutung, ja sie
werden auch individuell von uns Menschen unterschiedlich bewertet.
Wenn eine „Macht“ gedacht! wird, welche das Sein bewirkte und auch
unsere Befindlichkeit im Verhältnis zum Sein (Bewußtsein !), dann
bedurfte sie gewiß nicht der „qualifizierten“ Eigenschaften
des Intellektes oder der Befindlichkeit wie wir sie mit uns verbinden.
Auch wenn hier nicht das Reli-Brett ist, Deine Frage aber doch
„Gott ist - Gott ist nicht“ beinhaltet, hier aus dem AT.
Gott hat sich da dem Moses vorgestellt auf die Frage"wer bist Du ?":
„Ich bin der da ist“ !
Wenn das Sein also gedacht wird als das was in und durch Gott ist,
dann IST es eben.
Und in dem Sinne brauchten gottgläubige Menschen und Atheisten sich
hierbei nicht in die „Haare zu kriegen.“
Gruß VIKTOR
Unter uns Bet-Schwestern—aber pssst, bitte bitte nicht weitersagen—
Ich bin das.
Im Moment habe ich aber dabei 3 Probleme:
-
Die Beobachtung der intelligenten Lebewesen, besonders auf dem Planeten Erde, hat mir nahegelegt, für das Regieren des Weltalls auch noch eine passende Moral zu entwerfen, die Intelligenz allein bewirkt mir doch zuviel Grausamkeit, Egoismus und Blutvergießen, zumindest kann sie diese unschönen Phänomene nicht wirksam verhindern.
-
Bei der Ausarbeitung der Allumspannenden Moral habe ich festgestellt, dass die reine Vernunft als handelndes Kind der Intelligenz leider zu der reinen Moral potentiell immer wieder in Widerspruch zu geraten scheint, und ich befürchte, wenn meine Regierung zukünftig von reiner Vernunft UND reiner Moral geleitet sein wird, dass diese Widersprüche dann auch in der Lebenspraxis häufig auftreten dürften, es bleibt also vorläufig alles was intelligentes UND moralisches Leben betrifft, noch ungelöst, aber ich arbeite daran!
3.Ich habe als oberste Instanz beim vernünftigen Regieren das Problem, dass ich die Anwendung meiner Intelligenz nicht an einer noch höheren Instanz messen, beziehungsweise diese Anwendung von dieser höheren Instanz bewerten lassen kann, mit anderen Worten, wie intelligent meine Intelligenz ist, und wie vernünftig ich sie beim Regieren anwende, darüber muss ich mit mir selber richten, und ich muss ehrlich gestehen, dass ich bei dieser Selbstreferenzialität nicht immer ganz unbefangen bzw. unparteiisch mit mir selbst bin.
Ich hoffe nur, dass mir dies dann nach der Inkraftsetzung meiner noch unfertigen All-Moral bei dieser (also der moralischen Selbstüberprüfung meiner All-Moral) etwas leichter gelingt.
Und wie ich das dann bei der intelligent-moralischen Beurteilung etwaiger praktischer Widersprüche zwischen All-Moral und All-Vernunft bewerkstelligen soll, davon hab ich auch noch keinen blassen Schimmer.
Aber ich denke da einfach mal optimistisch, wird schon schiefgehen.
Holismus vs. Materialismus
Hi Michael.
Gäbe es keine hinter Allem stehende Intelligenz, würde alles
ein Chaos sein.Es ist Chaos!
Jedenfalls kann ich mir nichts chaotischeres als das Universum
vorstellen.
Eben - „Vorstellung“. Diese ist nur ein Bild, welches auf das (in diesem Fall dir wahrnehmbare) Universum projiziert wird. Zudem ein reduktionistisches: Du reduzierst das Universum auf seinen physikalischen bwz. naturwissenschaftlichen Aspekt und verharrst so, vielleicht unbewusst, in der Weltanschauung des philosophischen Materialismus und der Newton´schen Mechanik. Diese Sicht präformiert die Weltwahrnehmung mithilfe von Verstandeskategorien und kanalisierten Sinnesdaten in der Art, wie das zuerst von Kant beschrieben wurde. Du redest über die Erscheinungswelt, also gerade nicht über die „wirkliche“ Welt, wie sie laut Kant, Platon u.a. hinter den Erscheinungen liegt.
Es gibt anti-thetische Theorien wie die von Indras Netz (aus dem Mahayana-Buddhismus) oder, daran angelehnt und mit physikalistischer Komponente, der Holismus von David Bohm. Dieser geht von einer impliziten Ordnung aus, die sich im Gang der Evolution explizit entfaltet.
Das Problem mit Argumentationen wie deiner ist, dass sie praktisch nicht in der Lage ist, ohne physikalistischen Reduktionismus Geist bzw. Bewusstsein zu erklären. Dass diese allein aus der - wie auch immer erklärbaren - Fähigkeit der Materie zur Selbstorganisation entstanden sind, ist eine überaus kühne Hypothese, die seltsamerweise oft von Leuten vertreten wird, welche die mittelalterliche Alchemie für Scharlatanerie halten. Was aber unterscheidet einen physikalischen Kosmos, der imstande ist, Bewusstsein zu kreieren, von einem Alchemisten? Nur die Größenordnung.
Akzeptiert man, dass die Frage der Bewusstseinsentstehung so nicht lösbar ist, kommt man zwangsläufig zur Annahme eines präexistenten Geistes. Das ist auch die Prämisse der Idee von Indras Netz sowie aller damit verwandten geistmonistischen Konzepte in Vergangenheit und Gegenwart.
Damit will ich natürlich keiner Ordnung das Wort reden, die von einer „Intelligenz“ gestaltet wird. Und mit „Regieren“ hat das schon gar nichts zu tun. Aber die Welt ist eben auch nicht das Gegenteil von Ordung, sie ist kein Chaos.
Was das Holismus-Konzept dem Chaos-Konzept gegenüber einen wichtigen Vorzug verleiht, ist seine Berücksichtigung des Geistigen. Es vermeidet jene Ungereimtheit des Materialismus, die sich aus der Reduktion des Wirklichen auf das Materiell-Physikalische ergibt.
http://www.ureda.de/php/spider/anzeige.php3?id=141
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_implizite_Ordnung
http://www.heartspace.org/misc/IndraNet.html
Chan
Hi Michael.
Gäbe es keine hinter Allem stehende Intelligenz, würde alles
ein Chaos sein.Es ist Chaos!
Jedenfalls kann ich mir nichts chaotischeres als das Universum
vorstellen.Eben - „Vorstellung“. Diese ist nur ein Bild, welches auf das
(in diesem Fall dir wahrnehmbare) Universum projiziert wird.
Zudem ein reduktionistisches: Du reduzierst das Universum auf
seinen physikalischen bwz. naturwissenschaftlichen Aspekt und
verharrst so, vielleicht unbewusst, in der Weltanschauung des
philosophischen Materialismus und der Newton´schen Mechanik.
Diese Sicht präformiert die Weltwahrnehmung mithilfe von
Verstandeskategorien und kanalisierten Sinnesdaten in der Art,
wie das zuerst von Kant beschrieben wurde. Du redest über die
Erscheinungswelt, also gerade nicht über die „wirkliche“ Welt,
wie sie laut Kant, Platon u.a. hinter den Erscheinungen liegt.
Es gibt anti-thetische Theorien wie die von Indras Netz (aus
dem Mahayana-Buddhismus) oder, daran angelehnt und mit
physikalistischer Komponente, der Holismus von David Bohm.
Dieser geht von einer impliziten Ordnung aus, die sich im Gang
der Evolution explizit entfaltet.Das Problem mit Argumentationen wie deiner ist, dass sie
praktisch nicht in der Lage ist, ohne physikalistischen
Reduktionismus Geist bzw. Bewusstsein zu erklären.ass diese
allein aus der - wie auch immer erklärbaren - Fähigkeit der
Materie zur Selbstorganisation entstanden sind, ist eine
überaus kühne Hypothese, die seltsamerweise oft von Leuten
vertreten wird, welche die mittelalterliche Alchemie für
Scharlatanerie halten. Was aber unterscheidet einen
physikalischen Kosmos, der imstande ist, Bewusstsein zu
kreieren, von einem Alchemisten? Nur die Größenordnung.
Man kann sich nur ein Bild von der Welt und dem Universum machen anhand dessen was wir erfahren können und was wir verstehen können.
Die „wirkliche“ Welt ist immer etwas anderes als das was wir uns vorstellen. Fakt ist, dass wir nicht mit Sicherheit wissen können, dass das Universum wirklich existiert. Du kannst nicht beweisen, dass das Universum existier, und sonst auch keiner. Man kann nur annehmen, dass das Universum existiert, weil sich das aus dem ergibt was wir wahrnehmen und wissen. Aber das ist doch kein Problem einer Argumentation auf Grundlage einer Anschauung wie du sie als materialistisch oder physikalistisch bezeichnest. Das ist ganz einfach das was uns zur Verfügung steht wenn wir zweifelsfrei Fakten feststellen wollen.
Du kannst auch nicht wissen, dass das, was diese Methodik nicht erklären kann, tatsächtlich existent ist. Du sprichst von Geist und Bewusstsein. Das sind Dinge die garnicht einwandfrei definiert und schon garnicht nachgewiesen werden können. Es kann durchaus angenommen werden, dass es nicht mal das, was man als freien Willen bezeichnet, wirklich gibt. Du kannst nicht beweisen, dass du über einen Geist, ein Bewusstsein oder einen freien Willen verfügst.
Akzeptiert man, dass die Frage der Bewusstseinsentstehung so
nicht lösbar ist, kommt man zwangsläufig zur Annahme eines
präexistenten Geistes. Das ist auch die Prämisse der Idee von
Indras Netz sowie aller damit verwandten geistmonistischen
Konzepte in Vergangenheit und Gegenwart.Damit will ich natürlich keiner Ordnung das Wort reden, die
von einer „Intelligenz“ gestaltet wird. Und mit „Regieren“ hat
das schon gar nichts zu tun. Aber die Welt ist eben auch nicht
das Gegenteil von Ordung, sie ist kein Chaos.Was das Holismus-Konzept dem Chaos-Konzept gegenüber einen
wichtigen Vorzug verleiht, ist seine Berücksichtigung des
Geistigen. Es vermeidet jene Ungereimtheit des Materialismus,
die sich aus der Reduktion des Wirklichen auf das
Materiell-Physikalische ergibt.
Es gibt keine Ungereimtheiten des Materialismus die sich auf das Wesen des Materialismus zurückführen liessen. Es gibt nur Dinge die sich nicht mit Materialismus erklären lassen. Und diese Dinge lassen sich auch auf sonst keine andere Weise erklären. Das Holismus-Konzept bietet keine Erklärungen, sondern nur Denkansätze für mögliche Erklärungen.
Hallo!
Es ist Chaos!
Jedenfalls kann ich mir nichts chaotischeres als das Universum
vorstellen.Eben - „Vorstellung“. Diese ist nur ein Bild, welches auf das
(in diesem Fall dir wahrnehmbare) Universum projiziert wird.
Machst Du etwas anderes?
Es ist sonnenklar, dass man nur den beobachtbaren Teil der Welt beschreiben kann und dass man nicht der Illusion erliegen darf, dass das die ganze Welt wäre.
Zudem ein reduktionistisches: Du reduzierst das Universum auf
seinen physikalischen bwz. naturwissenschaftlichen Aspekt und
verharrst so, vielleicht unbewusst, in der Weltanschauung des
philosophischen Materialismus und der Newton´schen Mechanik.
Das tue ich nicht. Zu der Newtonschen Mechanik gehört z. B. der Determinismus, der schon seit über 100 Jahren von der Quantenphysik abgelöst worden ist (die auch nicht spurlos an mir vorbei gegangen ist). Auch behaupte ich nicht, dass der beobachtbare Teil der Natur die ganze Wahrheit ist. Ich antwortete nur auf die in der Ausgangsfrage formulierte These, dass das Universum wohlgeordnet sei und dass man daraus auf eine Intelligenz hinter dem (beobachtbaren) Universum schließen könne.
Diese Schlussfolgerung ist falsch, denn das Universum ist allem Anschen nach nicht wohlgeordnet. Zwar kann es eine wie auch immer geartete Intelligenz hinter dem Universum trotzdem geben, aber wir können deren Intelligenz nicht aus der Ordnung der Natur ablesen, das diese - wie gesagt - sehr unordentlich ist.
Das Problem mit Argumentationen wie deiner ist, dass sie
praktisch nicht in der Lage ist, ohne physikalistischen
Reduktionismus Geist bzw. Bewusstsein zu erklären.
Es ist schon schwer für diese Begriffe überhaupt eine vernünftige Definition zu finden. Für „Geist“ halte ich es sogar für unmöglich. Und das Bewusstsein kann auch durch keine andere Denkweise schlüssig erklärt werden.
Dass diese
allein aus der - wie auch immer erklärbaren - Fähigkeit der
Materie zur Selbstorganisation entstanden sind, ist eine
überaus kühne Hypothese, …
Es ist das beste, was wir haben. Oder kennst Du eine bessere Erklärung?
die seltsamerweise oft von Leuten
vertreten wird, welche die mittelalterliche Alchemie für
Scharlatanerie halten. Was aber unterscheidet einen
physikalischen Kosmos, der imstande ist, Bewusstsein zu
kreieren, von einem Alchemisten? Nur die Größenordnung.
Moment, Moment! Scharlatanerie wird den Alchemisten unter anderem deshalb vorgeworfen, weil sie mystische Vorstellungen für stofflich greifbar hielten. So glaubten sie z. B. an die Existenz einer „Lebenskraft“. Spätestens mit der Harnstoffsynthese durch Wöhler begann man zu verstehen, dass es keinen prinzipiellen Unterschied zwischen belebter und unbelebter Materie gibt. Eine ähnliche Rolle wie damals die „Lebenskraft“ spielte lange Zeit auch die „Seele“ (und spielt sie in manchen Köpfen noch heute). Wenn man also behauptet, dass aus unbeseelter Materie auch beseelte Materie entstehen kann, dann ist das genau der gleiche Gedanke nur zu Ende gedacht. Es ist also keineswegs seltsam, dass die Leute, die diese These vertreten, die Alchemie für Scharlatanerie halten.
Akzeptiert man, dass die Frage der Bewusstseinsentstehung so
nicht lösbar ist, kommt man zwangsläufig zur Annahme eines
präexistenten Geistes.
… aber nur, wenn man akzeptiert, dass die Frage der Bewusstseinsentsteheung so nicht lösbar ist. Ob das Bewusstsein eines Tages reduktionistische erklärt werden kann oder nicht, ist eine Frage, die durchaus noch offen ist. Ich sehe zwar noch nicht, wie die Antwort darauf eines Tages aussehen wird, aber nur weil ich das nicht kann, bedeutet es ja nicht, dass ich nicht der Überzeugung sein kann, dass es eine solche Antwort gibt.
Aber die Welt ist eben auch nicht
das Gegenteil von Ordung, sie ist kein Chaos.
Beweis?
Unter Chaos versteht man einen Zustand, dessen weitere Entwicklung nahezu unvorhersehbar ist, weil das Verhalten sehr empfindlich von den Rand- und Anfangsbedingungen abhängen. So ziemlich unsere gesamte Geschichte:
Urknall
Entstehung der Milchstraße
Entstehung des Sonnensystems
Entstehung der Erde
Präbiotische Evolution
Biologische Evolution
Kulturelle Evolution
besteht aus chaotischen Prozessen.
Wo (außer im ganz kleinen) finden wir den tatsächlich Ordnung in dieser Welt?
Michael
Wiedergeburt Gottes in der Philosophie?
Das Problem mit Argumentationen wie deiner ist, dass sie
praktisch nicht in der Lage ist, ohne physikalistischen
Reduktionismus Geist bzw. Bewusstsein zu erklären.
Was genau sollte daran eigentlich falsch sein? Wenn es um deren Erklärbarkeit geht, und es so (mit „physikalischem Reduktionismus“) funktioniert, so kann die Erklärung doch zumindest solange als gültig gelten, solange nicht Phänomene auftreten, die damit nicht erklärbar sind?!
Ich weiß auch nicht, ob das Reduktionismus ist, solange man anerkennt, dass das Erkannte und Formulierte eben die Gesetzmäßigkeiten dessen darstellt, was momentan erkannt worden ist und erkennbar (vom Stand der verfügbaren Ressourcen) ist, und dass es noch etwas außerhalb desssen gibt; im Gegenteil erweitert die Physik mit der Technik doch auch die natürlichen Wahrnehmungsinstrumente des Menschen.
Sollte das so Erkannte nur deswegen nicht als fundiert gelten dürfen, weil deine Befindlichkeit dabei nicht ausreichend gewürdigt wäre, weil du z.B. lieber die physikalischen Gesetzmäßigkeiten aus einem autonomen Denkprozess erklären willst, als die autonomen Denkprozesse aus physikalischen Gegebenheiten?
Die Begrenztheit von Erkenntnis auf materialistischer Basis ist doch hinnehmbar, solange sie trotzdem weiter schreiten kann.
Auch wenn die Erkenntnismöglichkeit z.B. der Entstehungsbedingungen von Geist usw. im gegebenen Moment begrenzt ist, heißt das doch nicht, dass diese Grenzen je endgültig abschreitbar, also fixiert wären.
Gerade der Vorgang des Abschreitens der Grenzen relativiert und erweitert sie doch permanent, und läßt auch die gedanklichen Möglichkeiten zur Herleitung von Geist,Sinn usw. wachsen.
Nur weil sich aus der Begrenztheit der Erkenntnis in der physikalischen Realität außerhalb des reinen Denkens die Unmöglichkeit von daraus gedanklich abgeleiteten Letztbegründungen ergibt, und der Eine oder Andere sich unbefriedigt oder der Kontingenz der außer seinem Bewußtsein existierenden Dinge und Relationen unterlegen oder auch unvollkommen empfindet, oder vielleicht gerne endlich zu einem „letzten notwendigen Gedanken“ kommen möchte, um künftig der weiteren Denkarbeit enthoben zu sein („Konstruktion eines höheren Wesens aus Denk- und/oder Entwicklungsfaulheit?“), also ein System erzeugt zu haben, wo weitere Denkarbeit quasi nur noch angenehmer Luxus wäre, weil die für das menschliche Handeln und Erkennen (Denken als Attribut von Handeln mitgedacht) leitenden Kriterien schon fertig da stehen, alles Weitere im Prinzip nur noch Marginalien ohne "Hauptrelevanz " wären?
Eine Eigenschaft des Weltalls ( und auch des Menschenlebens), wenn nicht die Haupteigenschaft, ist die Bewegung, und zwar in Permanenz, wieso sollten die Erkenntnis , die Philosophie nicht immer in Bewegung bleiben müssen. Bewegung ist nunmal die universale Prämisse
Dass diese
allein aus der - wie auch immer erklärbaren - Fähigkeit der
Materie zur Selbstorganisation entstanden sind, ist eine
überaus kühne Hypothese, die seltsamerweise oft von Leuten
vertreten wird, welche die mittelalterliche Alchemie für
Scharlatanerie halten. Was aber unterscheidet einen
physikalischen Kosmos, der imstande ist, Bewusstsein zu
kreieren, von einem Alchemisten? Nur die Größenordnung.
„Kreiren“ finde ich in dieser Fragestellung tautologisch, du setzt deine Antwort damit schon in die Frage, setzt nämlich voraus, das da ein „kreativer Jemand“, ein gegenüber dem physikalisch abschreitbaren Weltall „Denkendes und Handelndes“, letztendlich eine höhere Wesenheit gibt, um dann zu fragen: „Wie kann Bewußsein erschaffen werden, wenn es keinen Erschaffer gibt?“, dabei müsste die Frage doch lauten: „Bewußtsein existiert, wie konnte es entstehen“
Entstehen lässt natürlich manche unbefriedigt, weil es nicht prinzipielle perfekte Deutbarkeit und damit Kontrollierbarkeit oder Beeinflussbarkeit durch Träger von Bewußtsein impliziert.
Akzeptiert man, dass die Frage der Bewusstseinsentstehung so
nicht lösbar ist , kommt man zwangsläufig zur Annahme eines
präexistenten Geistes. Das ist auch die Prämisse der Idee von
Indras Netz sowie aller damit verwandten geistmonistischen
Konzepte in Vergangenheit und Gegenwart.
Warum sollte man das akzeptieren, und sollte man das müssen?( Dazu siehe oben)
Dass man dann zur Annahme der Präexistenz eines Geistes kommt, darin stimme ich dir zu, das wäre dann wohl zwangsläufig.
Aber „nicht gelöst“ bedeutet nicht zwangsläufig „unlösbar“.
Von „(noch) nicht gelöst“ sofort zu „unlösbar“ zu schreiten, könnte man auch als „Müdigkeit zu suchen“ diagnostizieren, oder eben als tautologische Tendenz, weil man eben gerne die Prämisse, die man sich ausgedacht hat, ins Recht setzen will.
Warum sollte die Fähigkeit der Hervorbringung von belebten Materiestrukturen zur passiven und aktiven Reflektion von Entitäten innerhalb wie außerhalb des Hirnes der Möglichkeit nach nicht in der Struktur, den Eigenschaften und Relationen Desjenigen enthalten sein können, was außerhalb unseres Kopfes, in der physikalisch zumindest teilweise erfassbaren Welt von Materie, Energie und deren Relationen, Transformationen und „Vermöglichbarkeiten“ (Barney Stinson) vorhanden ist?
Diese sogenannte objektive Realität ist doch erstens komplex genug, komplexer als das menschliche Hirn, und zweitens sind die Voraussetzungen für Reflektion und Empfinden dort doch auch schon vorhanden, Strukturen, Relationen, Zeit, Gerichtetheit, Kausalität, Energie, Bewegung, Transzendenz, Zerfall und Synthese. Wahrscheinlich noch Einiges mehr, was mir gerade nicht einfällt…
Damit will ich natürlich keiner Ordnung das Wort reden, die
von einer „Intelligenz“ gestaltet wird. Und mit „Regieren“ hat
das schon gar nichts zu tun. Aber die Welt ist eben auch nicht
das Gegenteil von Ordung, sie ist kein Chaos.Was das Holismus-Konzept dem Chaos-Konzept gegenüber einen
wichtigen Vorzug verleiht, ist seine Berücksichtigung des
Geistigen. Es vermeidet jene Ungereimtheit des Materialismus,
die sich aus der Reduktion des Wirklichen auf das
Materiell-Physikalische ergibt.
Müsste wohl eher heißen „Materiell-Energetisch-Physikalische“.
Was sollte denn deiner Meinung nach das Wirkliche außerdem noch beinhalten?
Ein höchstes Wesen, das uns ähnelt in seiner Schaffensfähigkeit, nur noch höher als „Der Mensch“(der ja schon als hooch gelten soll), halt eben „höchst“.
Ist das nicht nur ein psychologisches Bedürfnis, einerseits in dem man „Uns“ symbolisch auf eine höhere Ebene transzendiert, um ein „Uns“ Ähnliches als Oberstes über allen Erscheinungen außer uns zu haben, als so Etwas wie Selbstvergewisserung unserer prinzipiellen Kontrollfähigkeit über diese Erscheinungen, auch bekannt als Weltall, also im Prinzip Selbstermächtigung;
andererseits dann dieses Kontrollmächtige, Höhere, Existenzbedingungen Vorgebende (von Materialisten auch oft Naturgesetze genannt), nachdem es ja nun als „Uns“ ähnlich konstruiert wurde, als so Etwas wie Ermutigung bzw. „Entängstigung“ fungieren zu lassen, dass „Wir“ das uns Umgebende, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen, ohne darüber volle oder auch nur annähernde Kontrolle oder Definitionsmacht haben, überhaupt erfassen, begreifbar machen, seine Gesetzmäßigkeiten erkennen können, für unsere Existenz nutzbar und ungefährlich machen können?
Anders betrachtet, dass wir uns so Hoffnung machen, dass das Unerkennbare oder wenigstens das Unerkannte uns nicht ewig verschlossen bleibt, da seine Eigenschaften den „unseren“ wesensähnlich seien?
Oder vielleicht einfach nur, um im Falle, dass doch nichts an uns unsterblich und bleibend sei, als die Erinnerung unserer Nachwelt und die Produkte unserer Arbeit an dem uns enthaltenden Kontinuum, irgendow da oben/draußen/schon-immer ein höheres, „Uns“ selbst Ähnliches ist, das aufgrund seiner Kreativität, Macht, wiederum Erkenntnis haben könnte, dass in seinem, ihm unterworfenen Kontinuum Wesen existieren, die ihm ähnlich sind, in der Möglichkeit zu empfinden, nur sterblich, was „Uns“ dann insgeheim Hoffnung geben soll, dass dies Höhere für uns nach dem Tod noch etwas bereit hält, oder schafft, eine Art Extra-Kontinuum, wo „Wir“ als ihm Verwandtes aufgefangen werden, sei es aus Empfindsamkeit(Mitleid, Gnade?),reiner Neugier, Experimentierfreude dieses höheren Wesens, oder aus einem verborgenen Motiv?
Wie unschwer zu erkennen, sind wir hier (mit dieser von dir vertretenen Auffassung) wieder auf dem Weg zur Religion, die sich aber gern in abgemilderter Form wieder als oberst herrschendes Prinzip in die Philosophie und in die Definition des Universums rein zu schleichen versucht.
Mein persönliches Werturteil: ein Schritt zurück in der Erkenntnis mit Vektor auf den Gottesstaat, verkappter Kreationismus, Reetablierung der Behauptung, die Welt sei von einer höheren Wesenheit prästabiliert, deren Maximen zu suchen und anzuerkennen es gilt, einer Wesenheit, die uns ähnlich, aber anders, und vor allem mächtiger, wenn nicht allmächtig sein, auf jedenfalls über uns stehen soll, so dass wir dann bei der Suche nach Welterkenntnis und Selbsterkenntnis wieder eine autoritär-knechtischen Bewußseinshaltung verinnerlichen sollen.
Der Glaube soll wieder die höchste Quelle der Erkenntnis werden, es reicht ja nicht, dass jeder glauben darf, was er will, nein, er soll wieder die Definitionsmacht bekommen, die man ihm durch Rationalität und Materialismus vor einiger Zeit genommen hat.
Die Relilion soll wieder die herrschende Philosophie werden ?!
Meine persönliche Befürchtung.
Hallo,
das ist die sog. Venus.
Kennst Du die Venusfiguren der Steinzeit nicht?
Millionen von Jahren glaubten die Menschen an diese Göttin (hieß sicher anders). Aber eben Millionen von Jahren - dagegen sind alle derzeitigen Religionen kurzfristige Abweichungen, die gibts halt immer so wie kalte Sommer trotz Klimaerwärmung.
Also ist doch alles klar.
Die korpulente Dame/Mutter regelt alles Wesentliche - wie man es aus dem normalen Leben kennt.
Gruß, Paran
Ich bin an Antworten zum rgierenden undschaffenden Intelligenz des Weltalls interessiert und spreche dabei Theologenan. Kein Philosophen, keine Theorien und unzählige ismen. Sondern einvach diese Frage.