Das ist altersabhängig.
Moin,
wie schon gesagt, es ist altersabhängig.
Die Hauptfrage ist, weshalb sollen Wellis gehalten werden. Es sind Schwarmvögel, d.h. es müssen mindestens zwei Vögel gehalten werden. Dies ist die absolute Mindestzahl. Dann werden die Wellies sich aber mehr miteinander beschäftigen. Ein Vogel, der brav auf den Finger kommt und sogar „spricht“ ist er i.d.R. nicht.
Wenn man aber, als Kind Interesse am Beobachten hat, sich um die Pflege kümmert kann man es schon überlegen.
Sosehr die Kinder meist begeistert sind und erstmal alle Aufgaben übernehmen, genauso sollten die Eltern und/oder ältere Geschwister sich sicher sein, dass sie die Aufgaben doch übernehmen müssen.
Dann ist die Frage der Räumlichkeit. Die „Standardkäfige“ sind schlicht viel zu klein. Auch wenn es mehr Klettervögel sind, müssen sie auch mal Strecken fliegen können.
Ideal ist in einer Ecke ein geräumiger Käfig, in einer anderen Ecke ein Kletterbaum. Tja, dann muss aber auch dafür sorgen, dass sie nicht entkommen können.
Gruß Volker
Es gibt Fische mit denen man nicht mehr machen kann als anschauen.
Es gibt Kaninchen die zum knuddeln sind (obleich das diese Tiere eher nervt)
Es gibt Hunde, die wollen sehr viel soziale Interaktion mit dem Menschen, eigentlich die idealen Tiere für Kinder.
Ich denke das hängt von der Mentalität der Kinder ab. Ein Wellensittich tendiert eher Richtung Fisch.
Die blauen nur für Jungs
Wenn du sie gerne pflegst, dann schon.
Wellensittiche sind intelligenter und wesentlich spannender als Fische … ich hatte als jugendliche (ab 10) 2 Wellis, die zwar nicht sprechen konnten, aber einige Tricks gelernt haben … Sie hatten (Eltern-Ahnungslosigkeit-bedingt) zwar auch nur einen halbwegs grossen Käfig aber dafür mehrere Stunden Freiflug /Tag …
wellensittiche sind grundsätzlich überhaupt nicht als haustier geeignet. und schon von daher erst recht nicht als haustier für kinder.
Wie gesagt, es kommt darauf an, was ein Kind möchte und nicht was den Eltern gefällt.
Wellensittiche und andere Papageien kommunizieren schon mit Menschen, aber bevorzugen eindeutig ihre Artgenossen.
Eine gefühlsmäßige Bindung zu Menschen gehen sie nur ein, wenn man sie durch Einzehaltung dazu zwingt (was natürlich extrem grausam wäre).
So gesehen fühlen sich nur freilaufende Katzen und Hunde mit Garten als Haustiere wohl, weil „Mensch“ sie nicht in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkt.
Fische vielleicht auch noch, weil die zu wenig Intelligenz besitzen, um ihren Glasbehälter als Gefängnis zu sehen.
Wellensittiche sind für überhaupt niemanden geeignete Haustiere, da es überhaupt nicht möglich ist, sie auch nur andeutunsgweise artgerecht zu halten.
In der freien Natur leben Wellensittiche in riesigen Schwärmen zusammen und legen Strecken von bis zu 100 km pro Tag zurück:
Selbst wenn mehrere Wellensittiche gehalten werden und diese in der gesamten Wohnung frei fliegen dürfen (was die wenigsten Wellensittichhalter machen, schon alleine, weil Wellensittiche nur ungern Windeln tragen), bedeutet das eine derartige Einschränkung im natürlichen Verhaltensrepertoire, dass man dies nur als tierquälerisch bezeichnen kann.
Hallo Hexerl,
vielleicht ein bisschen abseits des Kernthemas, aber ich bin der festen Überzeugung, dass man Verhalten und Intelligenz nicht so pauschel auf eine riesige Gruppe von Wirbeltieren wie die Fische verallgemeinern kann. Die Evolution hatte bei allen Tiergruppen dieselbe Zeit, Intelligenz zu entwickeln und man findet diese auch dort, wo Menschen sie landläufig eher weniger erwarten würden.
Während Wellensittiche zumindest innerhalb der gruppe der Papageien als körnerfressende Schwarmvögel vermutlich eher nicht zu den inteligenzbegabtesten Vertretern gehören, gibt es andererseits Fische, deren Intelligenz man nicht unterschätzen sollte.:
So zeigen Diskusbuntbarsche (übrigens recht bekannte Aquarienfische) durchaus ein ähnliches Sozialverhalten. Sie leben in Gruppen mit fester Sozialstruktur, in denen sich Individuen gegenseitig erkennen und einschätzen können. Befreundete Tiere stärken ihre sozialen Bande ähnlich Papageien oder Primaten durch gegenseitige Hautpflege und verteidigen ihre Freunde oder Partner in taktischen Auseinandersetzungen auch gegen überlegene Gegner. Nach meinen Beobachtungen zeigen diese Fische ein beispielsweise ein deutlich höheres Maß an Problemlösungsfähigkeiten als Wellensittiche. So jagen sie z.B. in kleinen Gruppen intelligent und arbeitsteilig, indem bspw. einige Tiere brutpflegende Fische von ihrem Nachwuchs weglocken und mit Scheinattacken in Schach halten, während andere Mitglieder der ‚Jadggesellschaft‘ das Gelege plündern, anschließend wird getauscht damit alle Tiere zum Zug kommen. Ähnliche strategische Leistungen habe ich von meinen Wellensittichen noch nicht gesehen.
Gruß, Jesse
P.S.:
Sogar im Reich der Weichtiere (Kraken), Krebse (Fangschreckenkrebse) und Spinnen (Springspinnen) gibt es recht verbreitete Gattungen und Arten, die mittlerweile beliebte Objekte der Intelligenzforschung sind, weil sie in Teilbereichen ähnliche oder größere Problemlösungsleistungen erbringen, wie höhere Wirbeltiere.
Hallo Kamikazekatze,
das Tierschutzgesetz hat da aber einen deutlich anderen Bewertungsansatz, sonst wäre Tierhaltung in Menschenhand vermutlich generell unmöglich. Ich hoffe, Du misst wenigstens mit gleichem Maß und verteufelst die Wohnungshaltung von Katzen auf ähnliche Weise?
Ich stimme auf jeden Fall soweit zu, dass Wellensittiche nicht allein gehalten werden sollten und generell einen großen Raum in der Wohnung für sich haben sollten (ganze Wohnung mit Küche und Bad eher nicht wg. Unfallgefahr), in dem sie frei fliegen dürfen. Mit dem Koten hatte ich nie Probleme, da der Kot schnell trocknet und sich dann einfach und rückstandsfrei beseitigen lässt. Die Aktionsbereiche lassen sich auch durch das Angebot passend plazierter Sitzplätze (z.B. Korbkugeln) recht gut steuern, so dass man Kot- und Fraßschäden von sensiblen/ wertvollen Wohnbereichen meist gut fernhalten kann.
In Bezug auf die Gemeinschaftshaltung von mindestens 2 Tieren halte ich Wellensittiche aber auch nicht unbedingt gut für Kinder geeignet, weil die die Chance, dass die Tiere wirklich zahm werden, dann aus meiner Erfahrung praktisch gegen Null geht. Artgerecht gehaltene Wellensittiche lassen sich weder streicheln noch lernen sie sprechen und selbst, bis sie Futter aus der Hand nehmen, braucht es sehr viel Geduld.
VG, Jesse
Ich finde das halten von Vögeln in Käfigen unfassbar grausam.
Das Tierschutzgesetz erlaubt auch qualvolle Massentierhaltungen, weshalb es nicht zwingendermaßen als Richtschnur für verantwortungsvolle Haustierhaltung taugt.
Einmal ganz abgesehen davon, dass es sich bei Wellensittichen und Katzen um ganz unterschiedliche Spezies mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen udn ganz unterschiedlichen natürlichen Verhaltensweisen handelt, sehe ich reine Wohnungshaltung von Katzen, womöglich noch als Einzelkatze, tatsächlich mehr als kritisch; meine eigenen Katzen sind Freigänger und können dank eines stets unverschlossenen Katzeneingangs kommen und gehen, wie ihnen beliebt.
Selbst große Zoo-Volieren mit mehreren Dutzend Wellensittichen sind nicht wirklich artgerecht. Wie gesagt: Eigentlich leben Wellensittiche in riesigen Schwärmen und durchstreifen riesige Regionen.
Das das Tierschutzgesetz nicht perfekt ist, ist schon klar, es werden ja generell menschliche und tierische Interessen gegeneinander abgewogen und gerade in der Nutztierhaltung stehen - auch durch ökonomischen Druck - die menschlichen Interessen klar im Vordergrund und dem Tier wird so nur ein Minimum an Lebensqualität eingeräumt. Das hier noch viel passieren muss ist klar. Andererseits wird Tierschutz auch bei der Heimtierhaltung generell eine Abwägung menschlicher und tierischer Interessen bleiben, denn letztlich existiert Tierhaltung ja nur durch das vordergrundige menschliche Interesse daran und nicht weil die Tiere da Bock drauf haben.
Mir ging es aber eher um den ganz prinzipiellen Ansatz, artgerechte Haltung zu definieren. Nach deiner Definition bedeutet artgerechte Haltung mehr oder minder doch, dass für die Hälterung der Tiere Bedingungen wie in der Natur herrschen sollen. Diesen Ansatz halte ich für falsch gedacht, schon weil die Bedingungen in der Natur oft feindlich für die Tiere sind und von diesen - wo dies möglich ist - oft sogar aktiv gemieden werden. So ziehen Wellensittichschwärme in der Natur nicht 100te Kilometer weit, weil sie so gern weit fliegen, sondern weil sie durch Dürren, Wasser- und Nahrungsmangel dazu gezwungen werden. Regelmäßig gibt es in Dürreperionen trotzdem Massensterben, was es für mich jetzt nicht zur artgerechten Haltung macht, alle 5 Jahre mal seine Wellensittiche verhungern zu lassen und sich neue zu kaufen. Ein anderes Beispiel: auch europäische Zugvögel werden durch den Klimawandel mehr und mehr standorttreu und verzichten freiwillig auf die Überwinterung in Afrika, weil sie auch hier im Winter genug Nahrung finden. Verhalten sich die Vögel dann nicht mehr artgerecht?
Das Tierschutzgesetz verfolgt den Ansatz, artgerechte Haltung eher so zu definieren, dass den Tieren die Möglichkeit gegeben wird, unter den Haltungsbedingungen ihr artgemäßes Verhaltensrepertoire auszuüben, so dass sie körperlichen und geistig gesund bleiben (also quasi ‚fit und zufrieden sind‘). Es bezieht sich also auf die objektiven bedürfnisse des Tieres - soweit ermittelbar - und nicht auf äußeren Bedingungen, denen diese in natürlichen Habitaten ausgesetzt wären. Wenn es in einer Wohnung möglich ist, Wellensittiche so zu halten, das diese fit und zufrieden sind, ist dies also artgerechte Tierhaltung, auch wenn die Tiere nicht die Gelegenheit erhalten (oder durch äußere Umstände gezwungen werden), täglich lange Strecken zu fliegen. Ich halte dies für den plausibleren Ansatz.
VG, Jesse
Ich auch. Aaaaaber, ich hatte als Kind ( so ca. zwischen 6 und 15 Jahren einen Wellensittich namens „Mäxchen“. Dieser flog den ganzen Tag in der Wohnung herum und ging nur zum Schlafen in seinen Bauer. Er war handzahm, ließ sich greifen (gut zum Krallenschneiden) unter dem Schnabel kraulen (gut für ihn), kam auf Fingerschnipsen auf die Hand und saß sehr gerne auf der Schulter oder auf den Türklinken. Einmal war ich mit ihm auf der Straße, weil ich ihn auf meiner Schulter vergessen hatte. Er machte alles mit, inkl. das Kartoffelschälen meiner Mutter, auf ihrem Zeigenfinger sitzend, und die Bewegungen ausbalancierend. Er saß beim Essen dabei, musste auch hier und da kosten, wir waren nicht so penibel
Wenn er müde wurde, zog er sich in seinen Käfig zurück und schwatzte vor sich hin, unter anderem seinen Namen und seine Adresse (natürlich nur für uns verständlich). Aus der Erinnerung kann ich nicht bestätigen, dass er ein unglücklicher Vogel war, nur weil er nicht im Schwarm fliegen konnte.
Mein Mäxchen war toll und ich glaube, wir waren sein Schwarm und meiner sowieso!
Ich könnte jetzt noch lange weiter erzählen, aber ich will Euch nicht quälen
Nein, das ist nicht meine Definition. Artgerechte Haltung bedeutet für mich, dass es Tieren möglich ist, ihre artgemäßen Verhaltensweisen auszuüben, und dass sie ihre artbedingten Bedürfnisse erfüllen können.
Und das können Wellensittiche nun einmal in einer Wohnung noch nicht einmal andeutungsweise, ganz egal, wie sehr sich Wellensittichhalter das schön reden.
Die Wellensittiche, die anno dunnemal an meinem Wohnort in Australien hausten, flogen zwar nicht Hunderte von Kilometern täglich, da das Wasser- und Nahrungsangebot vor Ort ausreichend war, aber sie waren dennoch ständig in Bewegung, flogen immer wieder in Schwärmen auf und interagierten fortwährend mit einer großen Zahl von Artgenossen.
Wohnungshaltung mit nur wenigen oder sogar nur einem einziegn Artgenossen, den sie sich nicht frei auswählen können, bedeutet für Wellensittiche fortwährende Deprivation. Es ist kein Zufall, dass gerade bei Wellensittichen sehr häufig Verhaltensauffälligkeiten zu beobachten sind.