Hallo!
Verlässliche Aussagen erhält man nur durch praktische Umsetzung eines Konzepts. Was in HH-Billstedt funktioniert, geht möglicherweise in HH-Eppendorf mit anderer Bevölkerungsstruktur und Kaufkraft schief. Oder umgekehrt. Generelle Aussagen über den einschlägigen Markt in D halte ich für nicht möglich. Mit detailliertem Konzept, Kenntnis der Zielgruppen und der Art ihrer Ansprache könnte man möglicherweise zu vagen Aussagen kommen, aber sehr weit über Kaffeesatzleserei kommt man dabei nicht hinaus.
Davon abgesehen massieren keine Maschinen. Erfolg oder Misserfolg hängen letztlich am Personal. Man hat es nicht mit Verhältnissen wie bei McDonalds zu tun, wo man für das wiedererkennbare, immer gleiche Ergebnis die Zutaten anliefert und deren Verarbeitungsweise vorschreibt. Das ist bei Massagen anders. Das Geschäft hängt an den individuellen Fähigkeiten von Personen. So verschieden die Beschäftigten sind, so verschieden wird auch das Ergebnis in Form von Kundenzufriedenheit sein. Die überall gleiche Qualität wie beim Burger-Bräter ist in einem Geschäft, das entscheidend vom persönlichen Zugang des Mitarbeiters/der Mitarbeiterin zum Kunden abhängt, nicht zu gewährleisten. Von daher halte ich das Vorhaben für Franchising für eher ungeeignet.
Nun überzeuge einen Masseur oder eine Masseurin, die durchaus wissen, dass der Erfolg ausschließlich an ihnen hängt, dass sie einen FG füttern sollen. Bekannter Name des FG und deshalb mehr Zulauf wird nicht funktionieren. McDonalds kann die Küchengeräte besser auslasten oder noch einen Ofen mehr hinstellen und erhöht den Output in immer gleicher Qualität, wenn es der Kundenandrang erfordert. Geht bei Massagen nicht. Man kann nur mehr Personal einstellen und hat mit jedem Beschäftigten nicht unbedingt eine schlechtere, aber eine andere Qualität.
Ein Masseur kann von früh bis spät arbeiten, aber viel mehr als über die Runden zu kommen, wird nicht möglich sein. In dem Geschäft gibt es weder die Notwendigkeit, noch die finanzielle Luft, sich an einen FG zu binden.
Kurz: Ich halte die Idee der angedachten Franchisekette für nicht tragfähig.
Meine Sicht sollte für Dich auf keinen Fall ausschlaggebend sein. Wenn Du an die Idee glaubst, starte das Vorhaben an erst einem, dann zwei, drei Standorten und feile dabei am Geschäftskonzept. Das wäre die einzig aussagekräftige Nagelprobe.
Gruß
Wolfgang