Hi,
mir gings um was anderes. Ich mag diese
nicht reflektierenden Zujubler nicht.
Ich hab nichts gegen das grosse Happening,
scheint (denen) Spass zu machen.
Ich hab was dagegen, dass da einem Mann zugejubelt
wird, weil das Jubeln Spass macht, ohne dass die
Jubler scheinbar wissen, fuer was dieser Mann steht
und was er sagt.
Die ganze Veranstaltung hat eher Festival-Charakter und die Leute singen, tanzen und freuen sich auf der Straße. Keine U-Bahn, kein Zug, kein Bus indem nicht irgendeiner Gitarre spielt und Menschen aus anderen Teilen der Welt machen einfach mit. Ich habe noch nie eine so friedliche, fröhliche internationale Party gesehen.
Ich glaube Du bewertest die Jubelei hier über. Die Leute feiern einfach und haben Spaß daran, natürlich jubeln die wenn der Bapp kommt, aber wenn der Dalai Lama da wäre oder als Bundespräsident Köhler in Erscheinung trat war die Stimmung genauso ausgelassen.
Der Papst ist der Superstar dieser Veranstaltung, aber die Menschen würden jedem anderen genauso zujubeln. Das ist „Spaß an der Freude“ und keineswegs bewußt eingesetzte Zustimmung zu einer umstrittenen Persönlichkeit.
Abgesehen davon wundert mich diese Anti-Stimmung gegen den Papst. Man muß ihn nicht mögen, man kann andere Meinungen vertreten, aber wenn man sich hier so durch die Beiträge liest kommt es einem vor als wäre ein böser Dämon leibhaftig in Erscheinung getreten.
Die Einstellungen des Papstes und der Amtkirche gefallen ziemlich vielen Leuten nicht, es obliegt aber jedem selber ob er sich dann nach den Maßgaben der kirchlichen Würdenträger richtet oder seinen eigenen Überzeugungen folgt. In Interviews und Umfragen zu dem Thema zeigt sich auch deutlich daß eine große Mehrzahl der Leute es auch genauso macht.
Ich drehe die Sache mal um: wenn sich in Afrika und anderswo HIV und andere Krankheiten ausbreiten oder zu viele Kinder geboren werden liegt das keineswegs alleine am Papst. Die Leute müßten einfach vernünftig aufgeklärt und mit Kondomen versorgt werden. Ich finde es immer etwas einfach und übertrieben wenn man die afrikanische AIDS-Problematik oder Gefängnisverhütung nur dem Papst ans Bein hängt.
Der Mann ist immerhin Repräsentant einer der größten Organisationen der Welt und irgendwie auch eine moralische Instanz in der Welt, er kann Stellung nehmen zu Kriegen etc. - und tut das auch; jedenfalls hat JP II das getan und vermutlich ist das eine Linie, die auch Ratze im Rahmen seiner Möglichkeiten fahren wird.
Mir geht ein Cowboy Bush hundert mal mehr auf den Keks, wenn für dessen überflüssigen Besuch das ganze Rhein-Main-Gebiet leergefegt wird. Beim WJT wird das Geld sinnvoll verbraten, da haben hunderttausende junger Menschen Spaß und es ist Völkerverständigung, außerdem kassieren bestimmt viele Freßbuden, Shops etc. von dem Menschenansturm.
Freude, Spaß, Verständnis füreinander, ein gutes Image Deutschlands, daß durch diese VEranstaltung in de Welt getragen wird - das kannst Du nicht in Geld messen, aber der Effekt ist sicher da. Es zahlt sich in jedem Fall irgendwie aus. Und wenn es nur wäre weil ein paar tausend junge Leute eine tolle Woche zusammen erleben…
Gruß,
MecFleih