Nein, ich bin kein Kommunist …
Aber die Idee eines BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMENS halte ich für den derzeit einzig denkbaren Ausweg aus unserer grundsätzlichen sozialen und wirtschaftlichen Misere!
Eine Bestandsaufnahme:
Durch Leistung und/oder Wissen kann man sich heute vielleicht marginal hinsichtlich seiner sozialen Schicht verbessern. Beides sind aber längst keine geeigneten Voraussetzungen mehr, um ein gesichertes Leben zu führen, eine Familie zu ernähren und auch noch als Rentner sozial abgesichert zu sein.
Wer das anstrebt hat noch genau zwei Möglichkeiten:
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Er muss sich einen Job suchen, in dem er (mehr oder weniger von der Gesellschaft akzeptiert) gegen moralischen und ethischen Vorgaben unserer Gesellschaft verstößt. Also z.B. in dem er finanzielle oder realwirtschaftliche Transaktionen vornimmt, die zu massiven Verwerfungen führen - d.h. am Ende des Tages profitieren wenige davon und viele tragen die Kosten. Beispiele: Investmentbanker, Versicherungsverkäufer, Management in großen Unternehmen, Politiker, Beamter.
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Er wurde in eine „Parallelwelt“ nach 1. hineingeboren und erbt neben Geld auch ein persönliches Netzwerk, auf das er eine sichere Karriere aufbauen kann. Im Grunde bildet sich hier eine neue Form der Aristokratie - eine ganz eigene vom normalen Volk abgetrennt lebende „Kaste“. Die in großer Freiheit und Sicherheit schwelgt, während das normale Volk da unten von der Hand in den Mund lebt (alles schonmal dagewesen - gell!)
Die Entwicklung:
Um die weitere Entwicklung vorherzusehen braucht man keine prophetische Gabe. Wir sind mitten drin in diesem Prozess und man muss nur hinschauen: Die Banken haben das Geld, das sie vor wenigen Jahren auf dem Höhepunkt der Bankenkrise vom Staat (also von uns) als zinsgünstigen Kredit erhalten haben schon längst wieder erwirtschaftet. Aber anstatt es uns jetzt gleich wieder zurückzugeben benutzen sie es, um auf Teufel komm raus weiter damit zu spekulieren. Sie verdienen damit viel mehr Geld als sie für die Zinsen aufwenden müssen. Und der Staat ist in den A. gekniffen, weil er wiederum mehr Zinsen für dieses Geld bezahlen muss, als er von den Banken verlangt hat. Die Bank gewinnt immer! Wie sagt der Schwabe: Do kansch de drehe ond wenda - d’r Arsch bleibt emmer henda!
Wie soll dieses Spiel weitergehen? Es ist klar - das Kapital sammelt sich immer mehr in einem sich immer schneller drehenden Geldkreislauf, der wie ein Sog alles Geld an sich zieht, das verfügbar ist. Und das betrifft jeden einzelnen von uns.
Du arbeitest bei Siemens am Fließband und willst mehr Geld - Pech gehabt! Siemens erzielt seine Milliardengewinne im Immobilien- und Finanzgeschäft. Sei froh, das es deinen eigentlich überflüssigen Arbeitsplatz überhaupt noch gibt und halt die Schnauze.
Am Ende der Spirale werden sich noch nicht einmal die wenigen dann Superreichen von ihrem Geld Sicherheit kaufen können. Ein anonymer Moloch aus Computerprogrammen, die in Lichtgeschwindigkeit Vermögen aufbauen und wieder zerstören wir das anonyme Sagen haben. Am Ende gewinnt dieses Spiel kein Mensch, sondern ein technisches System.
Wollen wir das? Okay, dann weiter so!
Wollen wir das nicht gibt es zwei Möglichkeiten:
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Wir führen einen großen Krieg, schlagen alles zu Kleinholz und bauen es wieder neu auf. Hat ja schon mehrfach ganz gut funktioniert (dreißigjähriger Krieg, WK I. und II.)
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Wir verteilen das Geld wieder neu und schaffen Regeln, die eine Akkumulation vermeiden helfen. Eine Börsenumsatzsteuer und die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken sind die Basis. Wer’s nicht weiß: das hatten wir alles schonmal von 1945 bis Anfang der 1980iger als Reaktion auf die Weltkriege. Es war Maggie Thatcher und in ihrem Gefolge u.a. ein George Bush sen. und auch Helmut Kohl, die diese Regeln aufgaben und damit sehenden Auges die Büchse der Pandora wieder öffneten. Nach uns die Sintflut …
Das ist aber nicht alles. Damit kann man zwar die Spekulation eindämmen, aber noch keine Umverteilung vornehmen. Das geht nur, in dem man alle an den Wertsteigerungen teilhaben lässt, die ohne menschliche Arbeit erwirtschaftet werde. Also: jeder bekommt ohne Bedingungen Geld.
Das kann und wird er ausgeben - stärkt somit also die Konjunktur. Da jeder weiß, das er jedem Monat sein Geld bekommt gibt es auch kaum Anreize Geld zu sparen. Die Folge: Geld wird dem virtuellen Geldkreislauf entzogen und wandert in die Realwirtschaft - dort wo es auch hin soll!
Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen muss man nicht mehr arbeiten - man kann und darf aber! Das bedeutet, das Arbeitskraft viel mehr wertgeschätzt würde. Unternehmer würden alles tun, um qualifizierte Mitarbeiter zu halten: Kinderkrippen, flexible Arbeitszeiten, Heimarbeit, Arbeitssicherheit, Versorgung …
Ausserdem würden viele Menschen in Bereichen arbeiten, wo sie zwar nicht viel Geld bekämen, aber eine hohe persönliche Befriedigung erhielten: in Alters- und Pflegeheimen, Kinderkrippen, Schulen, Einrichtungen der Kultur und des Sports.
So schön die Theorie. Jetzt sagen natürlich viele: Ja halt, da arbeitet ja keiner mehr und alle legen sich nur noch in die soziale Hängematte. Frage an dich: was würdest du tun?
Probieren wir’s doch mal aus!
Ich empfehle der neuen rot-grünen Bundesregierung ab September 2013 mal folgendes Experiment:
Langzeitarbeitslose, bei denen keine oder nur geringe Chance auf eine Beschäftigung bestehen - ob ALG II Empfänger oder nicht - , erhalten folgendes Angebot: 800 EUR steuerfrei und lebenslang (Erhöhung analog zur Inflation) bar auf die Kralle + die Möglichkeit 400 EUR steuerfrei hinzuzuverdienen + KV/SV falls nicht familienversichert. Dafür sind sie raus aus dem erniedrigenden und entehrenden und teuren System der Arbeitsvermittlung und Sozialleistungsvergabe. Nach zwei Jahren wird mal geschaut, wer von diesen Leuten alles zuverdient. Meine Prognose: fast 100% werden sich in den o.g. Bereichen, die eine hohe persönliche Befriedigung ermöglichen noch 400 Ecken hinzuverdienen. Denn mit 1200 EUR brutto=netto lässt sich in Deutschland ganz angenehm leben. Wenn dann ein Lebenspartner noch zuverdient, werden viele Familien deutlich mehr haben als bisher.
Man könnte das ja mal in einem Modellprojekt mit sagen wir 10.000 Menschen ausprobieren. Das würde Vater Staat im Endeffekt quasi nichts kosten, denn diese Kosten könnte man zum großen Teil in den Arbeitsagenturen etc. einsparen.
Na, dann schaun mer mal!
Ich bin gespannt! Es bleibt spannend!