Die Welt wäre besser, bemühte sich jeder an der Stelle, an die ihn das Schicksal gestellt hat, sein Bestes zu geben. In diesen Bereichen sollte er kompetent sein und zu Verbesserungen beitragen können.
Nicht beitragen kann man glücklicherweise zu Veränderungen der Bereiche, auf die man keinen Einfluss und von denen man keine Ahnung hat. Deshalb sollte durch Fragen wie diese auch nicht das Gefühl vermittelt werden, man könne und solle sich zu jedem Thema äußern. Schon Aristoteles wusste, dass eine Demokratie schnell in eine Ochlokratie kippen kann, was zu verhindern ist. Plebiszitäre Elemente sollten deshalb nicht erweitert und Beteiligungen an der Legislative nur sehr restriktiv ermöglicht werden.
Wären die Bürger mündig, nähmen sie durch persönliche Maßnahmen (z. B. Boykotte) mehr Einfluss. So lange aber kein revolutionäres Potenzial vorhanden ist und die hedonistische Haltung einer verantwortlicheren Haltung nicht weicht, wird man darauf warten müssen und die Politik in der Zwischenzeit Einfluss und Macht an die Wirtschaft verlieren.
Allen, die hier geantwortet haben sei deshalb erwidert: Dann fangt doch bei Euch und Eurem Einflussbereich an. Die meisten von Euch können Ihr Beinchen nämlich leider nicht so hoch heben, um mit den großen Hunden pinkeln zu können.
Der Mangel an ausreichendem revolutionärem Potenzial macht deutlich, dass die meisten sich noch recht wohl fühlen. Für die Industrie und den Handel sind das deutliche Signale, die Masse noch stärker ausbeuten zu können, ohne mit Konsequenzen für das System, das ihre Existenz sichert, rechnen zu müssen.
Die negativen Entwicklungen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft wurden teilweise schon 1910 voraus gesehen (Staatsmonopolistischer Kapitalismus - kurz: Stamokap). Und im Rahmen des größten Paradigmenwechsels seit 900 Jahren ergeben sich daneben zur Zeit weitaus mehr Veränderungen. (Z. B. wird aus einer bipolaren Welt eine polizentrische. Wertsysteme wie Religionen verlieren an Einfluss. Soziale Strukturen wie Großfamilien existieren in vielen Teilen der Welt nicht mehr. Die Kommunikation wird unkontrollierbar und Möglichkeiten der Indoktrination werden verfeinert. Daneben sind erfreulicherweise aber auch positive Entwicklungen erkennbar. Z. B. im Bereich Ökologie, Menschenrechte, Konfliktlösungsstrategien etc.)
Das alles wird uns in kurzer Zeit wahrscheinlich aber weniger tangieren, wenn die Ergebnisse der Hirnforschung deutlich machen, dass unser Gehirn kein Erkenntnisorgan, sondern ein Evolutionsorgan ist und wir weder mündig noch selbstbestimmt sind. Wir werden viele Systeme danach überdenken müssen.
Bis dahin können wir manche Dogmen hinterfragen. Z. B. unsere Haltung zur Demokratie. Es kann lohnenswert sein, sich Information über andere Staatsformen, wie z. B. die Meritokratie anzueignen.
Und die „Bildungsbürger“ sollten sich um eine neue Aufklärung bemühen. (Aufklärung hat nichts mit Sexualkunde zu tun sondern ist der „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“ (Kant)
Auch wenn die Hirnforschung den Ausspruch „sapere aude“ sinnlos werden lassen könnte, ist es unsere einzige Möglichkeit, Erkenntnisse zu gewinnen und diese ggf. vernünftig und vorsichtig umzusetzen. Eine unüberlegte ochlokratische Umsetzung i. S. d. hier gegebenen Antworten wäre hingegen verhängnisvoll.
Glück auf