Wem nützt das Sachsen-bashing?

Hallo,

Sachsen in allen Medien, nur negativ.

Kritik ist sicher wichtig. Was man dabei nicht aus den Augen verlieren darf ist die Tatsache, dass die überwiegende Mehrzahl der Sachsen keine Pedigisten, Neonazis oder rassistische Hetzer sind.

Diese Bürger fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.

Von einem Ministerpräsidenten, der sich keine Verurteilung der rassistischen Hetzjagten abzuringen vermag.

Von einer SPD-Bürgermeisterin, die „überrascht“ ist. (Was? Rassismus in Chemnitz? Das hat es ja noch nie gegeben!)

Von einem senilen Innenminister, der sich selbst auf stumm geschaltet hat, weil er offenbar glaubt, er braucht die bayerischen Rassisten zum Wahlsieg.

Die sächsischen Bürger, die in der Stadt leben, können immerhin noch gegen den braunen Mob demonstrieren. In manchen kleinen Dörfern auf den Land allerdings, wo die Neonazis de facto längst die Macht übernommen haben und Angst und Schrecken verbreiten, ist jede gegen die Rassisten gerichtete Aussage mit erheblichem Gesundheitsrisiko verbunden.

Diesen Sachsen gilt unser Mitgefühl. Sie sollten wissen, dass wir bei ihnen sind und daher nicht pauschal (ver)urteien wollen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

2 Like

Aber die überwiegende Anzahl der Sachsen nimmt das halt trotzdem still hin. Oder hast du schonmal eine riesige Demo in Leipzig oder Dresden gegen die Nazivorgänge im Land gesehen?

Hi,

die Polizei war in Chemnitz ja unter anderem damit beschäftigt, rechte Demonstranten und linke Gegendemonstranten voneinander fernzuhalten. Da sind sehr wohl auch Leute auf der Straße, die sich für Demokratie, Weltoffenheit und freundliches Miteinander einsetzen.

die Franzi

Bestimmt gibt es die. Aber die Mehrheit der Leute? Die dulden das. Und genau das lässt den Nazis den Spielraum und macht die Reputation kaputt. Zurecht, wie ich finde.

1 Like

Hi!

Ein nicht übersehbares Problem ist doch, dass ein gewaltbereiter rechtsradikaler Aufmarsch stattfindet, offen verfassungsfeindliche Symbolik präsentiert wird und die Polizei fünf Meter daneben steht und weitgehend gewähren lässt.

Sorry, aber im Vor- und Nachfeld jedes Hochrisikospiels im Fußball (Gladbach gegen Köln, Dortmund gegen Schalke, etc.) werden in solchen Situationen die Reiterstaffeln in die Menge geschickt, die Wasserwerfer massiv eingesetzt und die Randalierer (das ist eine sehr freundliche Bezeichnung) herausgeholt.
In Chemnitz geht das nicht, wenn große Randalierermassen ihrer Verfassungsfeindlichkeit massiv Ausdruck verleihen?

Dass gestern in Chemnitz über 1000 Gegendemonstranten auf der Straße waren, zeigt ja, dass „die Sachsen“ nicht in einen Topf zu werfen sind - es passiert einfach nur zu selten.

VG
Guido

Hi!

Räusper

Aber ich finde auch, dass es dort zu selten stattfindet.

VG
Guido

1 Like

Du willst jetzt allen Ernstes eine Demonstration von ein paar 1000 Leuten vor 2 Jahren als Argument für die Sachsen zählen lassen?

Haste mal zusammengezählt, wieviele Demonstranten regelmäßig zu den pegidösen Naziaufmärschen gehen? Das sind jedesmal zwischen 1000 und 3000, teils auch deutlich darüber hinaus.

Und da willst du echt sagen, dass ein paar 1000 Leute, die sich einmalig vor 2 Jahren getroffen haben den stichhaltigen Beweis dafür liefern, dass die Sachsen den Nazis keinen Vorschub leisten?

Ich lese diese Zahlen anders.

1 Like

Nun, Du hattest nach einer riesigen Demo gefragt und 6000-8000 finde ich schon erwähnenswert …

Nein - das hast Du jetzt in meine Aussage hineininterpretiert.

Kofi Annan sagte 2005 mal, dass es zum Bösen nur das Schweigen der Mehrheit benötigt.
Ich glaube nicht, dass die Mehrheit in Sachsen rechtsextrem eingestellt ist - aber sie schweigt.

VG
Guido

2 Like

Wem das nutzt? Der Satire!

Wem das nuetzt?
Der Presse, die mehr verkauft.
Der Regierung, die von wichtigen Sachen ablenken kann.
So regt sich kaum jemand ueber die kommende Steuererhoehung auf.
Und nicht ueber den absehbaren Rentenversicherungsbeitrag. usw

Ich kann Dir trotz anfänglicher Zustimmung doch NICHT folgen.

Chemnitz ist Nazigegend. Sonntags flanieren Bürger in Nazimontur mit Kinderwagen durch die Stadt. Alles selbst gesehen. Ich stellte mich einem dieser Typen direkt in den Weg um ihn darauf anzusprechen. Es blieb bei einem verbalen Austausch, weil ich selbst verhindern wollte, weiter hineinzuschlittern. Sonstwo würden die Nazis sich das nirgends trauen. Zur Zeit jedenfalls. Von daher gilt keine Schwäche zu zeigen.

Die Nazis bewegen sich in Chemnitz im bürgerlichen Millieu.

Die 5000 Rechtsfaschisten in Chemnitz sind nur die Spitze des Eisbergs. Von daher sollte Chemnitz mit Notstandsgesetzen weiter regiert werden. Richtig durchkehren!

Grüße mki

Der reine Versuch einer Verschwörung. Schäbig

Grüße mki

Es ist kein Sachsen-Bashing, wenn auf konkrete Missstände in Sachsen hingewiesen wird. Leider gibt es davon nicht erst seit gestern in Sachsen allzu viele, auch und gerade in der Region um Chemnitz.

Ganz im Gegenteil: Es ist ein ebenso billiges wie beliebtes rhetorisches Mittel, gerechtfertigte Kritik einfach als Sachsen-Bashing zu bezeichnen und so vom Tisch zu wischen, um eine Diskussion über die offenkundigen Missstände in diesem Bundesland abzuwürgen.

:paw_prints:

Da kann ich Dir leider nicht mehr folgen, was dabei „Zurecht“ ist.

1 Like

Naja …

Aber vielleicht liegt ja hier die Ursache … :smiley:

VG
Guido

2 Like

Sorry, Fehlklick auf dem nicht ganz so smarten Phone - ich wollte dir für deine Verschwörungstheorie keinen Pfeil nach oben verpassen.

:paw_prints:

Das Schlimme ist, dass in Sachsen (und auch in Sachsen-Anhalt - diese beiden Bundesländer kenne ich aus eigener Anschauung) selbst Leute, die tatsächlich in der bürgerlichen Mitte angesiedelt sind, mitunter derart aberwitzig ausländerfeindliche, rassistische und autoritäre Ansichten haben und äußern, dass zumindest mir in manch einer geselligen Runde nur noch der Unterkiefer herunterklappt. Es sind ganz andere Dinge normal und sagbar als in vergleichbaren Milieus in anderen Regionen der Republik.

:paw_prints:

2 Like

nicht schlimm, das macht bei den Tausenden nur wenig Unterschied.

Wem nützt das Sachsen-bashing?

Sag du es mir, bist du doch offensichtlich selbst mal durch Sachsen-Bashing aufgefallen.

Entscheide dich doch mal.

Hi

Dieser Vorwurf des duldens müsste jedem Bundesland und jedem Land gemacht werden. Vermutlich würde den Vorwurf immer jemand erheben, solange nicht jeder, der gegen rechts ist, auf die Straße geht und vielleicht noch einen Nazi vermöbelt.

Ich gehe nicht auf die Straße, und vermöbeln tu ich erst recht keinen. Ich bringe lieber jungen Menschen bei, wie man selber denkt.

Die Franzi