Ist es denn überhaupt so, dass Grenzkontrollen die Zurückweisung von Flüchtlingen bedeuten würde?
Nein, was Asylberechtigte angeht. Ja für alle anderen.
Nach wie vor gilt Dublin als vereinbart. Nach wie vor hat das Asylrecht in D seine Gültigkeit. Die zwangsläufige Folge wäre die Sicherung der EU-Außengrenze und dort die Prüfung, ob das Recht auf Asyl in Anspruch genommen werden kann. Über Jahre hinweg hat die EU sich einen feuchten Kehricht um Lampedusa&Co gekümmert. Es als spezifisches Problem der jeweiligen Außengrenzenländer betrachtet.
Hier ist ein Umdenken erforderlich. Massive personelle und finanzielle Unterstützung von G oder I oder …
Und weiter die Einigung, dass von den wenigen „Flüchtlingen“, die tatsächlich Anspruch auf Asyl haben, eine gleichmäßige Verteilung auf alle EU-Staaten erfolgt.
Ein Herr Schäuble müsste sich heute keine Gedanken über Schließung von Binnengrenzen machen, wenn D nicht diesen ominösen Willkommens- und Selfiealleingang unternommen hätte. Dies, nur dies hat zu Einführung von binneneuropäischen Grenzkontrollen und -schließungen in S, D oder P geführt.
Was wäre mit „Asylrecht kennt keine Obergrenze“?
Das ist so, nach geltendem Recht. Aber:
Zum einen kann und darf, ja man muss sogar die Prüfung auf Asylberechtigung an der EU-Außengrenze durchführen. Es werden nicht sooooviele sein, die das Recht auf Asyl dann auch in Anspruch nehmen können.
Zum anderen kann und darf, ja man muss sogar den Zeitfaktor der Prüfungen als auch den Zeitfaktor der Selbstorganisation der einzelnen EU-Staaten berücksichtigen. Bis dahin kann man die Gelder wie beispielsweise an die UNHCR für Jordanien, Libanon &Co wieder deutlich erhöhen, so dass dort die Menschen nicht hungern müssen und anständig untergebracht werden können.
Und was die leidige Diskussion um zahlenmäßige Obergrenze angeht, hat Seehofer bei der Ankündigung der 200.000 auch gesagt, dass man über eine Härtefallregelung sicherlich noch ein paar Tausend zusätzlich aufnehmen kann. Das wird aber leider nicht mehr aufgegriffen von der Willkommenskultur-Fanatikerfront. Passt schließlich nicht in ihre eh schon so dünne Argumentationskette.
Franz