Wen wählen und wenn, warum

Wo fängt ein Konzept an? Ab welcher
Konstellation/Strukturierung von Ansichten würdest du es als
Konzept bezeichnen?

Ein Konzept fängt da an, wo man erläutert, wie man denn seine Anichten konkret umsetzen will.

Wahl-O-Mat Bemerkung
Hoi,

am Rande sollte noch erwähnt werden, dass es sich um eine Orientierung handelt.
Es sagt noch lange nichts über die Philosophie und Fähigkeit einer Partei aus.
So kommt es, dass die NPD bei einigen Leuten im Mittelfeld ist, obwohl man eine antifaschistische Ausrichtung hat.

Gruß,

Hanzo

Moin exc,

Die hat man nicht aus Lust
und Laune festgelegt.

Doch, hat man. Für die Werte gibt es keine wissenschaftliche
Herleitung, sondern vielmehr wurden die Grenzwerte für
Inflation, Zinsniveau und Verschuldung als Durchschnitt der
damaligen Aspiranten ermittelt. Die erlaubte
Nettoneuverschuldung von 3% vom BIP errechnete man anhand der
abenteuerlichen Annahme, die Wirtschaft würde mit 5% jährlich
wachsen, so daß bei einer Neuverschuldung von 3% die
Gesamtverschuldung bei 60% vom BIP konstant bliebe.

Du hast sicherlich Recht, was die Bemessung der Werte angeht. Eines ist mir zwar noch nicht klar. Wenn man 3% von 5% berechnet, ergibt das 60%. Jedoch denke ich, dass bei 3% Neuverschuldung und 5% Wirtschaftswachstum die Rate der Gesamtverschuldung sinken würde und insoweit die beiden Größen Neuverschuldung und Gesamtverschuldung nicht unmttelbar zusammenhängen. Aber das wirst du sicherlich aufklären können.

Obgleich deine Andeutung, man habe die Maastricht-Kriterien nach Lust und Laune festgelegt, vermutlich richtig ist, wollte ich eher darauf hinaus, man habe sie nicht aus Lust und Laune festgelegt. Das heißt, der Wert von 60% mag durchaus gegriffen sein, es hatte jedoch schon seinen Sinn, dass man die Gesamtverschuldung nach oben hin begrenzt hat. Dass ein gemeinsamer Wirtschafts- und Währungsraum nur unter bestimmten Voraussetzungen funktionieren würde, hat die EU also selbst gesagt. Das macht die Argumentation gegenüber TET leicht, andererseits darf man nicht unterschlagen, dass auch Deutschland die Kriterien nicht einhält. Die Gesamtverschuldung liegt bei deutlich über 80%, was in erster Linie Konjunkturpaketen und Luxus wie der Abwrackprämie geschuldet ist. Nur mit dem Finger auf Griechenland oder Italien zu zeigen, ist daher auch nicht angebracht.

Musst du jetzt persönlich werden? Ich war davon ausgegangen,
dass deine Aussage ("…wird nicht passieren") auf meine
Vermutung gemünzt war, die Schulden könnten nicht
zurückgezahlt werden. Drück sich klar aus, dann kriegst du
auch klare Antworten.

Entschuldige bitte, war nicht persönlich gemeint. Meine Aussagen waren aber klar.

Ich habe nie gesagt, die Schulden Griechenlands würden sinken.

Wenn du meinst, der Euro ließe sich in der jetzigen Form auf
Dauer retten, dann impliziert das das aber. Dir sind doch die
Maastricht-Kriterien bekannt, oder? Die hat man nicht aus Lust
und Laune festgelegt. Wie soll das denn weitergehen, wenn man
sich von diesen Zielen immer weiter entfernt?

Ein Schuldenschnitt, wie er mit an Sicherheit grenzedner Wahrscheinlichkeit kommen wird, reduziert die Schulden dann aber doch, oder?

Was stimmte denn konkret nicht an den Aussagen im
Handelsblatt-Artikel?

Die Schlussfolgerung Barroso sei der heimliche Herrscher, passt doch gar nicht mit dem Rest des Artikels zur Komission zusammen.

Das möchte Herr Schulz auch. Und dabei geht es ihm gaaanz
bestimmt nicht um persönliche Befindlichkeiten…

Was soll das sein? Ein Argument ist es nicht.

Das macht die Argumentation gegenüber TET leicht,

Inwiefern? Wo habe ich mich gegenüber den Maastricht-Kriterien ablehnend gezeigt?

Du hast sicherlich Recht, was die Bemessung der Werte angeht.
Eines ist mir zwar noch nicht klar. Wenn man 3% von 5%
berechnet, ergibt das 60%. Jedoch denke ich, dass bei 3%
Neuverschuldung und 5% Wirtschaftswachstum die Rate der
Gesamtverschuldung sinken würde und insoweit die beiden Größen
Neuverschuldung und Gesamtverschuldung nicht unmttelbar
zusammenhängen. Aber das wirst du sicherlich aufklären können.

Die Annahme:
BIP: 1000
Verschuldung: 600 (=60% von 1000)

Neuverschuldung: 30 (3% von 1000)
Wirtschaftswachstum: 50 (=5% von 1000)

BIP neu: 1050
Verschuldung neu: 630

Gegenprobe: 630/1050=60%

Obgleich deine Andeutung, man habe die Maastricht-Kriterien
nach Lust und Laune festgelegt, vermutlich richtig ist, wollte
ich eher darauf hinaus, man habe sie nicht aus Lust und Laune
festgelegt. Das heißt, der Wert von 60% mag durchaus gegriffen
sein, es hatte jedoch schon seinen Sinn, dass man die
Gesamtverschuldung nach oben hin begrenzt hat.

Daß man die Verschuldung begrenzt, ist sicherlich vernünftig, nur ist schon die Wahl der Kennzahl Verschuldung/BIP völlig sinnfrei und entspricht der Kennzahl Verschuldung/Umsatz bei Unternehmen. Bei Unternehmen zieht man aber Cashflow- oder Ertragsgrößen heran, wenn man die Belastung eines Unternehmens mit Schulden ermitteln will - was auch sinnvoll ist, denn Schulden kann man nur mit dem bedienen, was man am Ende in der Tasche hat. Das BIP heranzuziehen unterstellt, daß der Staat in der Lage ist, das gesamte BIP zur Schuldenbedienung heranzuziehen, was einer Versteuerung jeglichen Einkommens der Wirtschaftssubjekte inkl. der Abschreibungen zu 100% entspricht, was völlig realitätsfern ist.

Man hätte insofern statt des BIP bspw. das Steueraufkommen oder meinetwegen 50% des BIP als maximales Steueraufkommen wählen müssen.

Hinzu kommt, daß das Projekt Gemeinschaftswährung zwar vordergründig ein vernünftiges ist, aber leider aufgrund des Umstandes, daß das eine gemeinsame Geldpolitik nach sich zieht, Probleme nach sich zieht. Es ist schon schwierig, für Deutschland eine einheitliche Geldpolitik zu machen, weil die wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen stark divergiert, was auch Auswirkung auf die jeweiligen Preisniveaus bzw. deren Entwicklung hat. Nun sind die daraus resultierenden Probleme in der Vergangenheit überschaubar geblieben, aber eine gemeinsame Geldpolitik für Kalabrien, Paris, München und Mecklenburg-Vorpommern…?

gesagt. Das macht die Argumentation gegenüber TET leicht,
andererseits darf man nicht unterschlagen, dass auch
Deutschland die Kriterien nicht einhält. Die
Gesamtverschuldung liegt bei deutlich über 80%, was in erster
Linie Konjunkturpaketen und Luxus wie der Abwrackprämie
geschuldet ist.

Wir sind schon seit Ende der 90er praktisch durchgängig drüber. Die Konjunkturpakete haben nur für einen Spurt von Mitte 60 auf über 80 gesorgt.

Nur mit dem Finger auf Griechenland oder
Italien zu zeigen, ist daher auch nicht angebracht.

Die Verschuldung dort hat seit „Anbeginn der Zeit“ eine ganz andere Qualität, aber vom Grundsatz her hat Deutschland nur das Glück, der beste aller schlechten Schuldner zu sein, d.h. die Kapitalmärkte haben letztlich keine andere Alternative als uns Geld zu leihen.