hat hier jemand einen guten Grund anzuführen, weshalb ich eine Partei wählen sollte?
Ich tendiere zum Ungültig wählen, also schon hingehen - zu faul bin ich nicht.
Aber Steinbrück verspricht Sachen, die er eh nicht einhalten wird, Merkel verspricht nichts, wird halt so weitermachen wie bisher (wenigstens ehrlich), Linke, FDP und Grüne werben mit tollen Sachen - aber man weiß, dass sie die nie einhalten müssen, weil sie nur kleine Koalitionspartner sein können. Die Aussagen sind also auch wertlos.
Die noch kleinerer Parteien erst recht.
Kurz: nur lautes Wahlgeschrei.
Achtet man mal schlicht auf das, was die jeweiligen Parteien bislang getan haben (an den Taten messen), wird man auch nicht schlauer. Kommt doch irgendwie immer das Gleiche heraus.
Der Wirtschaft gehts gut und besser, dem Wahlvolk schlecht und schlechter.
Achtet man mal schlicht auf das, was die jeweiligen Parteien
bislang getan haben (an den Taten messen), wird man auch nicht
schlauer. Kommt doch irgendwie immer das Gleiche heraus.
Das würde ich grad nicht so sagen. Wenn man mal die Regierungsperioden mit dieser Grafik vergleicht (http://thenextrecession.files.wordpress.com/2013/05/…), stellt man schon recht klar abgegrenzte Unterschiede fest.
hat hier jemand einen guten Grund anzuführen, weshalb ich eine
Partei wählen sollte?
ob der Grund gut ist, weiß ich nicht…
Ich tendiere zum Ungültig wählen, also schon hingehen - zu
faul bin ich nicht.
Damit hast du nur bewiesen, dass du nicht zu faul dazu bist.
Ich meine: wer nicht wählen geht - oder bewußt ungültig - nur weil er keine Partei findet welche seine Interessen zu 100% vorgibt zu vertreten oder auch real vertritt, also nur wenig kompromissbereit ist, sollte seine eigene Partei gründen, oder er hat sich durch die Nichtwahl das Recht genommen, nach dieser über die Politik meckern zu können…
Warum ich sowohl dei NPD als auch „Die Linke“ für nicht wählbar halte, habe ich hier - glabe ich -, hinreichend dargelegt. Anderen sei es ungenommen, das anders zu sehen.
Du scheinst ja ein echer Fan des Gini-Koefizienten zu sein.
Es stellt sich mehrere Fragen:
Was ist Deine konkrete These zu den Legislaturperioden im Bund, die Du aus der Grafik schliesst?
Inwieweit ist die sehr geringe Steigerung von 0.06 (also 6%) des Gini-Koeffizienten über einem Zeitraum von 16 Jahren ein aussagekräftiges Indiz für die Qualität einer jeweiligen Regierungspolitik?
Was ist Deine konkrete These zu den Legislaturperioden im
Bund, die Du aus der Grafik schliesst?
Inwieweit ist die sehr geringe Steigerung von 0.06 (also
6%) des Gini-Koeffizienten über einem Zeitraum von 16 Jahren
ein aussagekräftiges Indiz für die Qualität einer jeweiligen
Regierungspolitik?
die Probleme gehen ja noch viel weiter. Wie schnell wirkt denn bspw. Regierungspolitik? Ganz sicher nicht von heute auf morgen und erst recht nicht so stark, daß man einen Erfolg schon messen könnte. Mal ganz davon abgesehen, daß die Datenqualität, -verfügbarkeit und -aktualität in verschiedenen Ländern unterschiedlich ausgeprägt ist bzw. sich im Zeitverlauf ändert.
nichtwählen ist immer eine unterstützung der großen parteien.
wenn du keine partei hast die du wählen möchtest dann such dir eine der kleinstparteien aus die dir am meisten entgegenkommt.
hier besteht dann zumindestens die möglichkeit das du mit deiner stimme einer dieser parteien hilfst, indem Sie über die mindestgrenze für die staatliche parteienfinanzierung kommt.
wer nicht wählt oder ungültig wählt, unterstützt genau den Status quo, den er ablehnt. Und zwar deshalb, weil die Wahlbeteiligung schichtspezifisch ist.
Angehörige der oberen Schichten, Gutverdienende, besser Gebildete gehen zu einem hohen Prozentsatz zur Wahl und tendieren dazu, eher konservativ zu wählen, weil es für sie besser ist. Weniger Gebildete, die sich mit geringen Einkommen durchschlagen müssen beteiligen sich zu einem geringeren Prozentsatz an den Wahlen, weil sie es häufig für sinnlos halten.
Dies führt zu Verzerrungen: Wahlergebnisse fallen dadurch konservativer und eher im Interesse der oberen Schichten aus, als wenn alle geschlossen zu den Wahlen gehen würden. Was die Unzufriedenheit mit der Politik noch weiter verstärkt.
hat hier jemand einen guten Grund anzuführen, weshalb ich eine
Partei wählen sollte?
Ansonsten kommen rechts- und linksextreme Parteien leichter in den Land/Bundestag.
Aber Steinbrück verspricht Sachen, die er eh nicht einhalten
wird, Merkel verspricht nichts, wird halt so weitermachen wie
bisher (wenigstens ehrlich),
Nein, nur die Partei verspricht wirklich inhaltslose Politik und das offen und ehrlich. Die Beiden (Angie und Steini) tun noch so, als hätten sie Inhalt.
Die eine weht mit dem Wind (u.a. AKW-Fukushima damals) und über die Verräter-partei. Ach als wären die beiden Parteien noch glaubwürdig in einigen Dingen.
Linke, FDP und Grüne werben mit
tollen Sachen - aber man weiß, dass sie die nie einhalten
müssen, weil sie nur kleine Koalitionspartner sein können. Die
Aussagen sind also auch wertlos.
Die noch kleinerer Parteien erst recht.
Ich erwähne mal kurz die „Grün-rote“ Regierung in Stuttgart hinweisen. Auch wenn das durch viele Zufälle so geworden ist, sind die Grünen an der Macht und haben die SPD als Koalitionspartner.
Volker Pispers hat das gut verglichen mit Medikamenten. Man wird durch die jetzigen Medikamente nur krank, aber man bleibt dabei, denn man kennt ja die Nebenwirkungen. Neue Medikamente? Neeehhh…das geht nicht…
Wenn DU nicht anders wählst, wird sich auch NICHTS ändern.
Kurz: nur lautes Wahlgeschrei.
Gut, das ist wie immer…
Achtet man mal schlicht auf das, was die jeweiligen Parteien
bislang getan haben (an den Taten messen), wird man auch nicht
schlauer. Kommt doch irgendwie immer das Gleiche heraus.
Der Wirtschaft gehts gut und besser, dem Wahlvolk schlecht und
schlechter.
Wie oft hast du dich über die Tätigkeiten im Bundestag informiert? Die Nachrichten mal ausgenommen. Mal die Dokumente durchgeblättert? Kleine Anfragen angesehen? Wenn nein, kannst du dich mal hier durchwühlen.
Gut, so ganz kann man den Zitaten auch nicht glauben, da die
anscheinend nicht
.
Warum sind SPD und CDU/CSU so weit oben mit dabei? Weil wir ihnen ihre Stimme geben. Geben wir denen nicht die Stimmen, sind sie nichts anderes als auch eine „Kleinpartei“.
Du scheinst ja ein echer Fan des Gini-Koefizienten zu sein.
Es ist halt ein Indikator, der sehr stark die Regierungspolitik widerspiegelt. Gegen eine weltweite Finanzkrise, die zufällig in die eigene Regierungsperiode fällt, ist niemand imun - daher sind Zahlen wie BIP oder auch Arbeitslosenquote (die eh jede Regierung so schönt, wie es ihr gefällt), IMHO weniger aussagekräftig. Es gibt aber sicher auch andere aussagekräftige Indikatoren - diese Grafik hatte ich halt gerade noch zur Hand.
Was ist Deine konkrete These zu den Legislaturperioden im
Bund, die Du aus der Grafik schliesst?
Schauen wir uns die Regierungsperioden doch mal an:
Kohl (83-98 IIRC): Größtenteils stabil, Steigerung aufgrund der Wiedervereinigung unvermeidlich.
Schröder (98-2006): Ab 2001 rapider Anstieg.
Merkel (2006-): Gemäßigter, weiterer Anstieg.
Inwieweit ist die sehr geringe Steigerung von 0.06 (also
6%) des Gini-Koeffizienten über einem Zeitraum von 16 Jahren
ein aussagekräftiges Indiz für die Qualität einer jeweiligen
Regierungspolitik?
So kann man das nicht sehen. Mathematisch gesehen reicht der Gini-Koeffizient zwar von 0 bis 1, aber in der Realität wird man Werte unter 0,2 oder über 0,8 wohl nur in absoluten Sonderfällen beobachten können. Der Ausschlag ist also bedeutsamer als eine reine lineare Betrachtung, wie du sie hier machst, indizieren würde.
Was die Qualität der Politik angeht, das ist wohl subjektiv - je nachdem, welchen Gini-Koeffizienten als Optimum ansieht, soweit ich weiß, gibt es da kein „wissenschaftliches“ Optimum, es kommt halt drauf an, in was für einer Art Gesellschaft man leben möchte.
Bei deinem Link sprang mir gleich das zweite Ergebnis ins Auge. „Schärfere Regeln gegen Abgeordnetenbestechung“. Traurig, aber auf gewisse Weise schon verständlich…
Schauen wir uns die Regierungsperioden doch mal an:
Kohl (83-98 IIRC): Größtenteils stabil, Steigerung aufgrund
der Wiedervereinigung unvermeidlich.
das erscheint mir widersprüchlich. Ich hätte mit der Wiedervereinigung eine größere Ungleichverteilung erwartet, weil ja die Einkommensverhältnisse von Ost und West sehr unterschiedlich waren. Nach der Wiedervereinigung kam es zudem noch zu erhöhter Arbeitslosigkeit insbesondere im Osten.
Schröder (98-2006): Ab 2001 rapider Anstieg.
Was fließt in die Berechnung eigentlich ein? Einkommen gleich welcher Art oder nur Einkommen aus selbständiger und nicht selbständiger Arbeit? Ich frage, weil es in der Zeit ja eine starke Zunahme von geringfügig Beschäftigten, ich-AGs usw. gab, die alle aus den Sozialsystemen kamen.
Es ist halt ein Indikator, der sehr stark die Regierungspolitik widerspiegelt.
Und genau da hadere ich mit der Deutung des Gini-K. Es würde voraussetzen, dass die Regierung überhaupt einen sehr erheblichen Einfluß auf die Vermögensverteilung hat. Der scheint mir aber, wenn man mal von der Möglichkeit einer extremen, überbordenden Steuer- und Subventionspolitik absieht, eher nicht sehr erheblich zu sein. Da reicht schon eine längere Weltwirtschaftsflaute (im Falle des exportabhängigen Ds), um zu Verschiebungen zu führen.
Und dann fehlt mir noch die Korrelation zur demograhischen Entwicklung. Eine prozentuale Zunahme an Rentnern, die naturgemäß weniger Einkommen als der arbeitende Teil der Bevölkerung haben, führt auch zu einer Erhöhung des GK.
Außerdem führt eine Einkommenserhöhung in der Spitzenklasse (man denke an die gerne diskutierten Managergehälter/Boni) ebenso zu einer Erhöhung des GK.
Zwar ist das BIP/Einw. nominal nicht sehr aussagekräftig, aber das BIP/Einw. (KKP) schon besser. Dies müßte man mit dem GK verknüpfen und mit den verschiedenen Altersklassen sowie Berufsgruppen verbinden.
Am besten dürfte aber immer noch die Reallohnentwicklung sein. Und die ist nach jüngsten Berechnungen (leider aktuell kein Link zur Hand) wieder in etwas auf dem Stand von vor 10-15 Jahren angekommen. Die fetten Jahre sind eben vorbei.
Und die alimentierten Bevölkerungsgruppen werden größer.
es gibt Belege oder ist das nur unbelegter Allgemeinkonsens?
Du vergißt die Rentner, die sich von der Politk abgewandt haben, weil es zeitlich für sie nicht mehr so wichtig ist. Diese wählten zumindest früher naturgemäß eher konservativ, also werterhaltend statt fortschrittlich, wie es die Jüngeren gerne tun.
Jetzt darf man rätseln, welche Gruppe/Schicht prozentual den höheren Ausschlag brächte.
Schauen wir uns die Regierungsperioden doch mal an:
Kohl (83-98 IIRC): Größtenteils stabil, Steigerung aufgrund
der Wiedervereinigung unvermeidlich.
das erscheint mir widersprüchlich. Ich hätte mit der
Wiedervereinigung eine größere Ungleichverteilung erwartet,
weil ja die Einkommensverhältnisse von Ost und West sehr
unterschiedlich waren. Nach der Wiedervereinigung kam es zudem
noch zu erhöhter Arbeitslosigkeit insbesondere im Osten.
Genau das spiegelt doch auch die Kurve wieder: Der Koeffizient steigt, die Ungelichheit wird also größer.
Was fließt in die Berechnung eigentlich ein? Einkommen gleich
welcher Art oder nur Einkommen aus selbständiger und nicht
selbständiger Arbeit? Ich frage, weil es in der Zeit ja eine
starke Zunahme von geringfügig Beschäftigten, ich-AGs usw.
gab, die alle aus den Sozialsystemen kamen.
Da muss man sich sicher die jeweilige Datenquelle anschauen, insbesondere auch, weil man zwischen dem vorsteuerlichen Index und dem nachsteuerlichen Index unterscheiden muss - am Verhältnis dieser beiden Kurven zueinander kann man übrigens auch Recht gut ablesen, welche Effekte steuerlich sind und welche außersteuerlich (obwohl natürlich auch außersteuerliche Effekte durch eine Regierung ausgelöst sein können - HartzIV ist da wohl das beste Beispiel).
das erscheint mir widersprüchlich. Ich hätte mit der
Wiedervereinigung eine größere Ungleichverteilung erwartet,
weil ja die Einkommensverhältnisse von Ost und West sehr
unterschiedlich waren. Nach der Wiedervereinigung kam es zudem
noch zu erhöhter Arbeitslosigkeit insbesondere im Osten.
Genau das spiegelt doch auch die Kurve wieder: Der Koeffizient
steigt, die Ungelichheit wird also größer.
kleiner Fehler meinerseits: ich habe die französische Kurve für die deutsche gehalten.
Da muss man sich sicher die jeweilige Datenquelle anschauen,
insbesondere auch, weil man zwischen dem vorsteuerlichen Index
und dem nachsteuerlichen Index unterscheiden muss - am
Verhältnis dieser beiden Kurven zueinander kann man übrigens
auch Recht gut ablesen, welche Effekte steuerlich sind und
welche außersteuerlich (obwohl natürlich auch außersteuerliche
Effekte durch eine Regierung ausgelöst sein können - HartzIV
ist da wohl das beste Beispiel).
Welche Daten für Deutschland der Kurve zugrunde liegen, steht ja bei der Grafik leider nicht dabei, würde aber natürlich bei der Interpretation helfen. Aufgrund der unbekannten Zeitverschiebung zwischen Maßnahmen (also Regierungsperiode) und Einkommensentwicklung tue ich mich so oder so schwer, bestimmten Regierungen eine bestimmte Entwicklung zuzuordnen.
Darin sind Links zu Studien über dieses Thema enthalten.
Ein Link (Hamburger Volksentscheid) zeigt, wie diese unterschiedliche Beteiligung das Ergebnis als Ausdruck des „Wählerwillens“ zu Gunsten der Interessen der „oberen“ Schicht verzerrt.