Wenn die politische Lage so bleibt? Wie wird man künftig mit Großveranstaltungen umgehen?

Fußballspiele, Konzerte, EM, Oktoberfest? Kann man solche Veranstaltungen jetzt überhaupt noch sicherheitstechnisch verantworten?

Servus,

an die Olympiade 1972 erinnerst Du Dich wahrscheinlich nicht, aber vielleicht ans Oktoberfest 1982?

Oder an den Flugtag an der Ramstein Airbase 1988? Letzterer zwar ohne terroristischen Zusammenhang, aber doch auch für den Gedanken „Kann man das noch verantworten?“ geeignet.

Moral: Im Lauf der letzten mindestens 5 000 Jahre wurden die Lavaverwitterungsfelder am Fuß aktiver Vulkane immer wieder neu besiedelt, ohne dass sich jemand darum gekümmert hätte, das Risiko der Besiedlung auszurechnen. Dir ist das nur neu, weil Du nicht vor Augen hast, wie es bei solchen Anlässen schon gekracht hat.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

das kann man genauso sehr verantworten (oder nicht) wie zuvor auch. Es ist schon seit langem Fakt, dass es zu Anschlägen kommen wird. Nur wo und wann ist unklar. Da aber offenkundig aktuell anschlagsfähige Terroristen unterwegs sind, wurde eben vorläufig mal eine Großveranstaltung abgesagt, weil es konkrete Verdachtsmomente auf einen Anschlag gab.

Man kann es sich völlig abschminken, dass ein Terrorist aus Frankreich oder Belgien nicht in D einsickern könnte, um einen Anschlag zu begehen. Momentan sind seine Chancen wg. Kontrollen auch nur etwas geringer geworden, bestehen aber nach wie vor und sind insgesamt groß.

Gruß
vdmaster

Hi,

schert ja auch heute in Neapel kaum jemanden. Aber wenn es knallt, dann wird der Schrei riesig sein.

Du warst schon in Pompeji dabei? Hast Dich gut gehalten!

Gruß
vdmaster

Servus,

das nächste Mal wird voraussichtlich auf einen Wiederaufbau von Häusern und Straßen verzichtet werden, weil in Rom keine Wege gefunden werden, wie man das Geld aus Brüssel an der Camorra vorbei in den Wiederaufbau lenken könnte.

Schöne Grüße

MM

2 Like

Servus,

ich finde, man muss hier auf dem Teppich bleiben.

Die Panikmache, die hier einige Politiker - wissentlich oder unwissentlich - betreiben ist völlig fehl am Platz. Ich halte z.B. die Evakuierung des Stadions in Hannover für völlig übertrieben. Jedenfalls dann, wenn der Innenminister und sein Stab als Erklärungen nur Allgemeinfloskeln zu bieten haben wie „im Zweifel muss dem Zweifel der Vorzug gegeben werden“ und „erhöhtes Hintergrundrauschen, welches sich zu Verdachtsmomenten verdichtet“.

Fakt ist: Es gab bisher keine einzige Verhaftung und man hat keine Sprengsätze oder ähnliches gefunden.

Die Höhe ist aber die Aussage von de Maizière in der Pressekonferenz: „Ein Teil dieser Antworten könnte die Bevölkerung verunsichern.“ So verunsichert man die Bevölkerung mehr, als wenn man sagen würde, was der konkrete Verdachtsmoment war. Mit einem Sprengsatz in einem Mülleimer kann man umgehen, mit diesen vagen Andeutungen nicht.

Vielleicht ist aber de Maizière auch gar nicht so ungeschickt wie vermutet wird und dieses Verhalten ist Absicht. Vielleicht soll das alles dazu dienen die nächste „Sicherheitsmaßnahme“ wie z.B. eine erweiterte Vorratsdatenspeicherung oder weitere Beschränkungen der Grundrechte schnell durch den Bundestag zu bringen. Wer weiß?

Jedenfalls sterben im Straßenverkehr immer noch deutlich mehr Menschen als bei allen Massenpaniken aller Großveranstaltungen zusammen, egal ob ausgelöst durch Terror oder andere Gründe. Dennoch nimmt jeder von uns täglich weiter am Verkehr teil als sei er unverwundbar.

Die gleiche Gelassenheit wünsche ich mir auch bei Großveranstaltungen. Sterben gehört nun einmal zum Lebensrisiko. Wenn der Staat aber 100% Sicherheit will, wird es wohl keine Massenveranstaltungen mehr geben können. (Aber es dürften z.B. auch keine Autos mehr verkauft werden…)

Gruß,
Sax

Vielleicht hat man rausgefunden dass unter den täglich Tausenden Flüchtlingen die zu uns kommen ISler sind. Um nicht „am rechten Rand zu zündeln“ hält man das eben zurück. Ich wage zu bezweiflen dass man die unglaublichen Massen unregistrierter Flüchtlinge schon erfolgreich einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen hat…

Hallo,

hier möchte ich Dir zu Bedenken geben, dass

  • der Innenminister sich nicht was aus der Nase ziehen kann. http://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/bka-praesident-laenderspiel-musste-nach-anschlagshinweis-abgesagt-werden-13919239.html
  • hätte es einen Anschlag gegeben, so wäre der Innenminister politisch geköpft worden, zumal bei den Anschlägen in Paris der Versuch unternommen worden war, einen sehr medienwirksamen Anschlag während eines Fußballspiels live übertragen zu lassen.
  • natürlich kann er - alleine schon aus geheimdienstliche und/oder ermittlungstaktischen Gründen - keine genauen Angaben zu den Hintergründen machen. „Ja, wir hatten Informationen vom franz. Geheimdienst. Die haben Telefonate zwischen A.M. aus Pakistan und F.G. aus Straßburg abgehört.“ Geht gar nicht, weil man als Plapperkopf von „befreundeten“ Geheimdiensten zukünftig keine genauen Infos mehr bekommt. Falls sie überhaupt in dieser Art genau waren.

Bislang machen die ihre Sache durchaus richtig und versuchen weder Panik zu verbreiten, noch ein zu grosses Risiko einzugehen.

Gruß
vdmaster

1 Like

Servus,

ich fordere ja gar nicht, dass der Innenminister seine Quellen nennt. Das wäre in der Tat unprofessionell.

Aber was spricht dagegen zu sagen:
„Wir hatten konkrete Hinweise auf einen Sprengstoffanschlag im Stadion. Mehr kann ich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.“

Fertig. Klare Worte und keine diffusen Andeutungen, die die Medien dann mit Gerüchten zu füllen versuchen.

Gruß,
Sax

Eben aus diesem Grund habe ich ja bedenken. Wäre es dann nicht wirklich besser, solche Großveranstaltungen abzusagen? Ich miene kler, ein gewisses Risiko besteht immer, aber ich finde gerade zur Zeit ist das Risikodeutlich höher als sonst.
Wenn man alos solche Veranstaltungen absagen würde, dann würde man aber auf die westlichen Werte der bürgerlichen Freiheit in jedem Sinne verzichten… Laut den Nachrichten, dürfe man sich ja nicht einschüchtern lassen und dem Terrorismus mit unserem freiheitlichen Gedankengut trotzen - Ist halt die Frage wie viele Lete dem nachgehen, wenn die Lage so bleibt und solche Veranstaltungen überhaupt besuchen würden.

Hallöle,

zieh Dir den Teil der PK mal rein: http://www.welt.de/politik/deutschland/article148969193/Ein-Teil-dieser-Antworten-wuerde-die-Bevoelkerung-verunsichern.html

Okay, er redet - rhetorisch durchaus ungeschickt - um den heißen Brei herum, liegt aber IMHO letztlich richtig. Der Mann ist eben kein geborener Redner, sondern ein (hölzern agierender) Sachbe- und abarbeiter.

Gruß
vdmaster

Hai,

das sind eben die Geschwätzliesel, die dem Volk den Auftrag geben der Gefahr zu trotzen, während sie selbst dann „aus Termingründen“ einer Vielzahl von Großveranstaltungen fernbleiben werden. Ich denke, dass sich jeder so verhalten soll wie er möchte. Vor ein paar Jahren wurden Anschläge (->Sauerlandgruppe) auf Weihnachtsmärkte in Straßburg verhindert. Hat auch nicht dazu geführt, dass die in den Folgejahren nicht besucht wurden.

Es gibt für die prinzipielle Gefährdungsthematik nicht den goldenen, richtigen Weg. Ich habe vorher kein Fußi angesehen und werde es jetzt auch nicht aus „Trotz“ tun. Denn dann hat der IS schon gesiegt :wink:. Okay, der letzte Satz ist nicht ernst gemeint, sondern steht symbolisch für das pathetische Rumgequatsche einiger Politiker, Journalisten und sonstiger Meinungsmacher.

Gruß
vdmaster

2 Like

Hallo,

Weil da mit Art und Ort schon mindestens zwei konkrete Angaben zuviel drin sind. Die Attentäter, die mit Schnellfeuergewehren vor dem Stadion rumballern wollten, wissen dann, dass der geplappert hat, dem man gesagt hat, man wolle einen Sprengstoffanschlag im Stadion durchführen.

Die Aussage mit der Verunsicherung der Bevölkerung werte ich als im Eifer des Gefechts laut gedacht. Wäre natürlich den geschätzt 40 Millionen supercoolen Innenministern im Wartestand nicht passiert.

Grüße