Wenn ein SSD den Geist aufgibt

Hallo Experten,

ich habe mich entschlossen, ein SSD als Systemspeicher zu verwenden. Neben der Freude über den Geschwindigkeitsgewinn mache ich mir aber auch Sorgen über die Haltbarkeit eines SSD. Ich habe persönlich erlebt, dass HDDs entweder allmählich krank wurden (meistens) oder auch von jetzt auf gleich ihr letztes bit gelesen haben (einmal). Eben dieser abrupte Tod ist unangenehm, weil trotz regelmäßiger Backups immer etwas aktuellere Daten verloren gehen können, wenn die Pladde nicht z.B. Teil eines RAID 1-Verbunds ist. Jedenfalls konnte ich meist die aktuellsten Daten noch vom HDD retten, bevor es ganz abgerauscht war. Okay, lange Vorrede, kurze Fragen:

Wie ist das mit SSDs? Können die auch in einem Moment völlig unbrauchbar werden, oder ist das eher ein schleichender Prozess? Da sie keine Beweglichen Teile u.s.w. haben und die Speicherzellen unabhängig voneinander allmählich ihre Funktion verlieren, vermute ich mal laienhaft, dass ein plötzlicher Totalverlust bei denen eher unwahrscheilich ist, oder?

LG
Huttatta

Hallo,

Wie ist das mit SSDs? Können die auch in einem Moment völlig
unbrauchbar werden, oder ist das eher ein schleichender
Prozess? Da sie keine Beweglichen Teile u.s.w. haben und die
Speicherzellen unabhängig voneinander allmählich ihre Funktion
verlieren, vermute ich mal laienhaft, dass ein plötzlicher
Totalverlust bei denen eher unwahrscheilich ist, oder?

ich würde eher denken, dass er die wahrscheinlichere Variante ist, da auch SSDs ziemlich viel Elektronik an Board haben, welche die Hufe strecken kann und eine komplexe Firmware, die ggf. dabei hilft. Den schleichenden Verschleiß qualitativ mieser MLC-Speicherchips dürften die meisten versagenden SSDs nicht miterleben. Allerdings habe ich auch bei Festplatten zumeist eher einen Totalausfall erlebt, nur in einem Fall konnte ich die Daten noch fast vollständig sichern.

Meines Wissens sind die Ausfallraten bei SSDs und HDDs derzeit im Mittel aller Hersteller/ Baureihen ziemlich identisch, deshalb würde ich keine Technologie aus Sicherheitsgründen bevorzugen. Die Varianz der Ausfallquoten zwischen verschiedenen HDD-Serien und SSD-Serien liegt dabei teilweise bei Faktor 50. Es kommt regelmäßig zu regelrechten Seriensterben auf Grund versteckter Konstruktionsfehler oder Firmwareprobleme. Will man auf Nummer sicher gehen, sollte man auf eine bewährte und als sicher bekannte Baureihe setzen, egal ob Platte oder SSD. Allerdings ist ein Laufwerk, das sich drei Jahre bewähren durfte, eben nicht mehr das Neueste und Schnellste…

Gruß, Jesse

Unerheblich
Hallo Huttatta,

vermute ich mal laienhaft, dass ein plötzlicher
Totalverlust bei denen eher unwahrscheilich ist, oder?

Zumindest die Erfahrungen der letzten Jahre belegen, dass eine solche Annahme ungerechtfertigt ist, da er recht häufige und darunter auch plötzliche Ausfälle gab. Und im Vergleich zu magnetischen Scheiben sind die Rettungsmöglichkeiten sehr begrenzt.
Solche Annahmen klingen eher nach dem laienhaften Wunschdenken, Vollbackups seien weniger notwendig.

Doch sowohl die fehlenden Erfahrungswerte als auch der Einsatzzweck schreien gerade danach, dass SSD in Kombination eines robusten Sicherungskonzeptes eingesetzt werden sollten.

Ciao, Allesquatsch

Meine erste SSD hat schon nach 7 Monaten aufgehört richtig zu funzen. Nach ca. 2-3 Minuten hat sie einfach aufgehört weiter zu arbeiten. Konnte aber so wenigstens noch die wichtigsten Daten retten.
Die Zweite SSD hielt immerhin 14 Monate. Wieder der gleich fehler. Konnte wieder alle wichtigen Daten retten.
Beide male lag es laut support daran das der Controller defekt war.
Erste SSD kostete 180 euro -> da im ersten Jahr defekt gegangen volle Gutschrift gekriegt, also gleichwertige SSD geholt für 140 euro und 40 euro so gekriegt. Zweite SSD dann nur umgetauscht für eine die zwar auch gleichwertig ist, aber immerhin 2 Generationen älter. Alternativ hätte ich auch Zeitwert kriegen können, aber das wäre nur so bei ca. 70-80 euro gewesen, also lieber umgetauscht und ein modell für 110 euro gekriegt.

Hallo Allesquatsch,

Solche Annahmen klingen eher nach dem laienhaften
Wunschdenken, Vollbackups seien weniger notwendig.

was mich betrifft eher nicht. Mich interessiert bloß die (für mich) neue Technik und ich möchte natürlich mehr über deren Eigenschaften erfahren.

Doch sowohl die fehlenden Erfahrungswerte als auch der
Einsatzzweck schreien gerade danach, dass SSD in Kombination
eines robusten Sicherungskonzeptes eingesetzt werden sollten.

Das leuchtet ein und ich denke, dass ich einem für einen Privatnutzer vertretbaren Konzept bereits folge. Das jetzt näher zu beschreiben ginge aber schon ein bisschen off topic und interessiert vermutlich niemanden in diesem Thread oder Brett.

Gruß
Huttatta

Waren die immer vom gleichen Hersteller?

Waren die immer vom gleichen Hersteller?

Meine Zauberkugel gagt, es waren beides OCZ Vertex 2 - Laufwerke mit SF-1200 - Controller. Kriege ich ein Eis, wenn ich richtig liege? :smiley:

@Huttatta:
Wenn du jetzt eine SSD kaufen willst, würde ich dir die SSD830 von Samsung empfehlen. Mit diesem Laufwerk gab es (ebenso wie mit seinem langsameren Vorgänger SSD470, den ich selbst nutze) extrem wenig Probleme und die Leistung ist auch mehr als überzeugend. Ich schaue immer ein bisschen zur Seite, was die großen Assembler DELL und Apple so in ihren Geräten verbauen und beide Samsung-Serien stecken da sehr häufig drin.

Gruß, Jesse

Hi Jesse,

Wenn du jetzt eine SSD kaufen willst, würde ich dir die SSD830
von Samsung empfehlen.

der Kauf ist bereits erfolgt. Es ist ein SSD von Corsair (Force GT 240 GB). Damit werde ich jetzt wohl oder übel meine eigenen Erfahrungen machen müssen. Weil ich sicher nicht von meinem bewährten Sicherungskonzept abweichen werde, kann soooooo viel nun auch wieder nicht schief gehen, außer dass vielleicht das liebe Geld zum Fenster hinaus geworfen war, aber das wird sich erst noch herausstellen müssen.

Interessant bei diesem Speicher (auch anderer Modelle) ist ja, dass einige davon tendenziell in Tests besser abschneiden, je neuer die Reviews sind. Bezüglich der getesteten Kriterien (i.d.R. Leistungswerte; über die Lebensdauer etc. konnte ich noch nichts finden) scheint also auch viel von der Firmwareversion abzuhängen, was bei herkömmlichen HDDs offenbar von geringerer Bedeutung ist.

Achso … da kommt mir gerade noch eine weitere Frage: Es wird ja immer wieder empfohlen, dass Windows beim Umzug von HDD auf SSD besser neu installiert werden soll, weil es sonst u.a. mit dem Alignment Probleme geben kann. Wenn also ein einst frisch auf das SSD installiertes Windows von einem Backup zurückgespielt wird, können dieselben Probleme dann plötzlich wieder auftauchen, oder ist das dann nicht mehr der Fall? Würde da ggf. ein Sektor-für-Sektor-Backup wie es z.B. mit Acronis TrueImage gemacht werden kann, Abhilfe schaffen?

LG
Huttatta

bingo :smiley: die zweite war eine Vertex 2, die erste war ein Mushkin Callisto. Die jetzige ist eine Vertex 4