Wenn (!) Geist zuerst da war, wie entstand dannn die Materie?

Es wurde ja sicher hier im Forum schon oefter als nur hier http://www.wer-weiss-was.de/philosophie_ethik/geist-…darueber diskutiert, wie „Geist“ entstehen konnte aus der Materie. Die beruehmt-beruechtigte Materialismus-Sicht.

Ich vertete die Lehrmeinung, dass erst Materie war und dann Geist - oder ggf. beides „eines“ ist und durch unsere menschliche Differenzierung zu eienr „Spaltung“ gefuehrt hat.

Vielleicht taeusche ich mich, doch mir ist bisher in dieser viel diskutierten Debatte
noch nicht aufgefallen, dass wenn ein Vertreter des „Geistes als Ursprung alles Seins“ argumentiert, noch fehlt, dass wenn zuerst der Geist „da“ war, wie DANN die Materie entstanden sein koennte.

Mir faellt da lediglich wieder ein, dass dem dann wohl ein „goettliches“ Prinzip am Werke sein muesste

Diese religioese Sicht teile ich definitiv nicht, doch wenn diese wegfaellt und
der Geist „zuerst“ war, wie kann man dann das Entstehen der Materie erklaeren?

Gruss

MultiVista

Hallo MultiVista,

Vielleicht taeusche ich mich, doch mir ist bisher in dieser
viel diskutierten Debatte
noch nicht aufgefallen, dass wenn ein Vertreter des „Geistes
als Ursprung alles Seins“ argumentiert, noch fehlt, dass wenn
zuerst der Geist „da“ war, wie DANN die Materie entstanden
sein koennte.

Wenn du die frage: „was war vor dem Urknall?“ beantworten kannst, kannst du auch diejenigen nach Geist oder Materie beantworten!

Mir faellt da lediglich wieder ein, dass dem dann wohl ein
„goettliches“ Prinzip am Werke sein muesste

Was ist das „göttliche Prinzip“?
In diesen Fall nichts anderes als eine mögliche Erklärung für etwas was wir nicht erklären können, weil es dazu keine Fakten gibt.
Die Urknalltheorie ist in diesem Punkt kein bisschen besser. Diese liefert Erklärungen kurz nach dem Ereignis, kann aber das Ereignis selbst auch nicht erklären.

Diese religioese Sicht teile ich definitiv nicht, doch wenn
diese wegfaellt und
der Geist „zuerst“ war, wie kann man dann das Entstehen der
Materie erklaeren?

Tja, DAS ist des Pudels Kern!

Es gibt da jede Menge an Märchen, welche versuchen das Ganze zu erklären. Wissenschaftlich beweisen lässt sich aber keines von diesen, das ergibt aus dem Problem als solches.

Ohne dass das Universum so ist, wie es ist, gäbe es uns und unseren Geit gar nicht, wir würden also „ausserhalb“ unseres Universums gar nicht existieren.

Stell die vor die SIMs würden sich die Frage stellen, woher ihre Welt kommt und wie sie entstanden ist.
Klar, das waren Programmierer und Computer, aber die SIMs gab es gar nicht, bevor das Programm erstmals gestartet wurde.
Auch hier kannst du Fragen was zuerst war, die Idee (Geist) oder die Computer (Materie)? Vermutlich ist die Idee älter, da war mal ein alter Chinese welcher geträumt hat er sei ein Schmetterling, aber erst als auch die Computer existierten war die Idee der SIMs umsetzbar.

MfG Peter(TOO)

Aber Multivista,
der Dual besteht doch nicht zwischen Materie und Geist sondern zwischen Materie und Energie.
„Geist“ ist etwas, das eine Rubrik tiefer, in Religion gehört.
Gruß
Eckard

Hallo,

der Dual besteht doch nicht zwischen Materie und Geist

tatsächlich? Das Leib (Körper)-Seele(Geist)-Problem wird schon seit langem in der Philosophie diskutiert.

Abgesehen davon wäre es spannend zu erfahren, was die Herren eigentlich unter Materie verstehen.

sondern zwischen Materie und Energie.

Zwischen Materie und Energie besteht ein Dualismus? Ich weiß zwar nicht wirklich, was Materie ist, aber zumindest ein klassisches Merkmal von Materie, nämlich die Masse, und die Energie stehen nicht im Dualismus, sondern in Äquivalenz zueinander.

„Geist“ ist etwas, das eine Rubrik tiefer, in Religion gehört.

Die Äußerungen antiker griechischer Philosophen, darunter auch Demokrit, Platon und Aristoteles, dazu handeln wir also in Zukunft ausschließlich im Religionsbrett ab?

Beste Grüße

Oliver

Hi.

Die Äußerungen antiker griechischer Philosophen, darunter auch
Demokrit, Platon und Aristoteles, dazu handeln wir also in
Zukunft ausschließlich im Religionsbrett ab?

Geht nicht, daher in der Phylogeschichte.
Und deshalb können wir aus ihren Irrtümer lernen.
Die Reli (er)kennt Irrtümer nicht nur ihre absolute Wahrheiten:smile:

Beste Grüße

Oliver

Balázs

wenn der Geist „zuerst“ war, wie kann man dann das Entstehen der

Materie erklaeren?
Man betrachte beide als Komplement und die Erklärung entfällt.

pasquino

Hallo,

Geht nicht, daher in der Phylogeschichte.
Und deshalb können wir aus ihren Irrtümer lernen.

d’accord. :wink:

Beste Grüße

Oliver

1 Like

Hallo,

wenn der Geist „zuerst“ war, wie kann man dann das Entstehen der
Materie erklaeren?

Man betrachte beide als Komplement und die Erklärung entfällt.

Komplement? Wie in der Mengenlehre?

Mal sehen, was daraus folgt:

Seien „Universum“ U die Grundmenge und „Materie“ M echte Teilmenge von U. Dann heiße das Komplement von M Menge „Geist“ G mit den Eigenschaften „Materie“ vereinigt „Geist“ gleich „Universum“ und „Materie“ geschnitten „Geist“ gleich der leeren Menge, d.h. es gibt kein Element in „Universum“ mit der Eigenschaft, sowohl Element von „Geist“ als auch Element von „Materie“ zu sein.

–> Jede Materie ist unbeseelt und jeder Geist ist körperlos.

Da jeder Mensch m Element von „Materie“ M ist, kann unter der obigen Voraussetzung kein Mensch Element von „Geist“ sein.

–> Wir sind alle Zombies.

Beste Grüße

Oliver

Guten Morgen,

Seien „Universum“ U die Grundmenge und „Materie“ M echte
Teilmenge von U. Dann heiße das Komplement von M Menge „Geist“ G

Ich würde „Universum“ der Einfachheit halber durch Mensch ersetzen, denn später kommst du auf

Da jeder Mensch m Element von „Materie“ M ist,

Das ist aber aus meiner Sicht nicht korrekt. „Materie“ M ist Element von Mensch (oder Universum), „Geist“ G ist ebenso Element von Mensch (Universum). Im Menschen (als ein Sonderfall des Universums) vereinigen sich M und G lediglich auf eine besondere Weise.

Menge „Geist“ G mit den Eigenschaften „Materie“ vereinigt „Geist“ gleich
„Universum“ und „Materie“ geschnitten „Geist“ gleich der
leeren Menge,

Dies setzt voraus: Es existieren nur „Materie“ und „Geist“. Kann, muss man aber nicht annehmen.

d.h. es gibt kein Element in „Universum“ mit der
Eigenschaft, sowohl Element von „Geist“ als auch Element von
„Materie“ zu sein.

Was hältst du beispielsweise von „Funktion“ als 3. Element? Oder gar Teilmenge von Materie und Geist??

Jede Materie ist unbeseelt und jeder Geist ist körperlos.

Obgleich ich diesem folgen kann,

–> Wir sind alle Zombies.

mag ich diese Schlussfolgerung ganz und gar nicht teilen.

pasquino

Der Geist ist nicht in der Welt, die Welt ist im Geist
Hallo MultiVista,

Vielleicht taeusche ich mich, doch mir ist bisher in dieser
viel diskutierten Debatte
noch nicht aufgefallen, dass wenn ein Vertreter des „Geistes
als Ursprung alles Seins“ argumentiert, noch fehlt, dass wenn
zuerst der Geist „da“ war, wie DANN die Materie entstanden
sein koennte.

Nun, ich kenne einen solchen Vertreter. :wink: Dieser Artikel wird Dir vielleicht gefallen, er gibt dem Thema eine recht unkonventionelle Wendung:

http://newbuddhist.com/discussion/1128/buddhism-the-…

Ich finde den gesamten Artikel spannend und lesenswert. Wenn Du es eilig hast, hier ein Ausschnitt daraus betreffs Deiner Frage:

(…) _At a recent seminar on Science and Religion, at which I was a speaker, a Catholic in the audience bravely announced that whenever she looks through a telescope at the stars, she feels uncomfortable because her religion is threatened.

I commented that whenever a scientist looks the other way round through a telescope, to observe the one who is watching, then they feel uncomfortable because their science is threatened by what is doing the seeing! So what is doing the seeing, what is this mind that eludes modern science? A Grade-One teacher once asked her class „What is the biggest thing in the world?“ One little girl answered „My daddy“. A little boy said „An elephant“, since he’d recently been to the zoo. Another girl suggested „A mountain“.

The six-year-old daughter of a close friend of mine replied, „My eye is the biggest thing in the world“! The class stopped.

Even the teacher didn’t understand her answer. So the little philosopher explained „Well, my eye can see her daddy, an elephant, and a mountain too. It can also see so much else. If all of that can fit into my eye, then my eye must be the biggest thing in the world“! Brilliant.

Science’s mistake

However, she was not quite right. The mind can see everything that one’s eye can see, and it can also imagine so much more. It can also hear, smell, taste and touch, as well as think. In fact, everything that can be known can fit into the mind.

Therefore, the mind must be the biggest thing in the world. Science’s mistake is obvious now. The mind is not in the brain, nor in the body. The brain, the body and the rest of the world, are in the mind!

Indeed, ancient Greek philosophy, from where science is said to have its origins, taught six senses just like Buddhism. Somewhere along the historical journey of European thinking, they lost their mind! Or, as Aristotle would put it, they somehow discarded their „common sense“! And thus we got science.

We got materialism without any heart. One can accurately say that Buddhism is science that has kept its heart, and which hasn’t lost its mind!_

Beste Grüße,
Irmfried

Schoener Text.

Die „Wirklichkeit“ liegt im AUGE des BETRACHTERS.

Uebrigens passt da ja auch Heisenbergs Ansicht, dass nichts passiert, ohne dass der Beobachter „eingreift“.

Deien Uebrschrift " Der Geist ist nicht in der Welt, die Welt ist im Geist " ist auch sehr treffend.

Meine Meinung dazu ist ja schon lange: „Mensch weg > Wirklichkeit weg“

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der Dual besteht doch nicht zwischen Materie und Geist sondern
zwischen Materie und Energie.
Eckard

Was war zuerst da?

P.S.

BR RadioWissen am Nachmittag
Spurensuche Leben - Geburt aus dem Nichts?
Wie Leben auf die Erde kam…

Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Um diese Frage zu klären, braucht es die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen. „Am Anfang war die Erde wüst und leer“, es gab Licht und Dunkel, Wasser und Land. So weit war die ‚Forschung‘ schon zu Zeiten der Bibel. Doch wann, wie und von wo kam das Leben auf die Erde? Wie entwickelte es sich zur heutigen Vielfalt? Ab wann kann man überhaupt von organischen Verbindungen, von ‚Leben‘ sprechen? Daran forschen Physiker, Biochemiker, Geologen, Paläontologen bis heute. Rund eine halbe Milliarde Jahre lang war die Erde leblose Wüste - allerdings mit einem wichtigen Grundstoff versehen: Wasser. Lange Zeit dachte man, das Leben sei vor knapp 600 Millionen Jahren entstanden - soweit zurück reichen Fossilienfunde. Doch heute wissen wir: Es begann sehr viel früher. Wo und wann ist diese Grenze zwischen unbelebter und belebter Erde? Was geschah in den dreieinhalb Milliarden Jahren von den ersten Anzeichen bis zur Ära der vielzelligen Lebewesen? Und wie kamen diese auf unsere Erde? Eine gängige Erklärung ist die ‚Münchhausen-Idee‘: Das Leben ist auf Meteoriten reisend zufällig auf die Erde geraten. Bakterien existierten auf dem Mars, wurden durch eine kosmische Katastrophe hoch ins All geschleudert und kamen in abgeschlagenen Gesteinsbrocken zur Erde. Immerhin hatten nachweislich etliche Meteorite vom Mars einfache Bausteine des Lebens an Bord. Die Idee ist durchaus sympathisch: Hat das halbe Sonnensystem zusammengeholfen, das Leben auf der Erde zu ermöglichen?

Unter dieser Adresse Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Zum nachhoeren:

http://www.ardmediathek.de/radio/radioWissen-Bayern-…