Wenn Zusammenreißen klappt = Simulant?

Bei deinem Beitrag klingeln bei mir mehrere Glocken. Natürlich muss nichts davon auf dich zutreffen, aber ich erkenne die Symptomatik wieder.

Bist du in Sachen Schmerzen auf Borreliose gecheckt? Der Nachweis ist leider ziemlich kompliziert, und es lohnt sich, die Diagnose von Spezialisten vornehmen zu lassen. Mein Sohn saß beinahe im Rollstuhl, bis endlich jemand die richtige Ursache - Borrelien - fand.

Hinter sich hatte er eine üble monatelange Leidensgeschichte mit zunächst unspezifischen Schmerzen, die sich schließlich in den Beinen manifestierten und mit starken Erschöpfungszuständen einhergingen.

Von „chronischem Erschöpfungszustand“ bis hin zu Multipler Sklerose wurde der Verdachtskatalog abgearbeitet. Er kriegte Antidpressiva und diverse angstlösende Medikamente. Sogar ein Borreliosetest wurde gemacht, verlief aber negativ.

Eine Heilpraktikerin, die er in seiner Verzweiflung aufsuchte, bedrängte ihn schließlich, die Borreliose-Sache erneut untersuchen zu lassen. Diesmal fuhr er in eine Spezilaklinik (Hannover), wo sich der Verdacht bestätigte und sofort eine entsprechende Therapie eingeleitet wurde.

Es dauerte trotzdem fast 11 Monate, bis er wieder weitestgehend auf dem Damm war.

Jule

Liebe Experten!

Mir begegnen immer wieder Rückmeldungen von anderen, dass ich so energiegeladen sei und immer so eine wahnsinnig positive, fröhliche Ausstrahlung hätte.
Tatsächlich ist es aber so (das kann man meinen bisherigen Postings entnehmen), dass ich seit längerer Zeit schon gesundheitlich am Kämpfen bin. Ich hab immer wieder so grausame Erschöpfungszustände, die sicher im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen stehen.

Ich frag mich langsam selbst, wie ich das eigentlich mache.

Für mich ist jeder Morgen ein Kampf: Ich wache auf und denke, ich brauche noch drei Tage Ruhe, um überhaupt eine Arme anheben zu können. Ich quäle mich aus dem Bett und erst nach 2-3 Kaffee kann ich zur Arbeit.
Dort sieht mich zwar jeder humpeln, aber darüber werden Witze gemacht und ich witzel zurück.

Oft bin ich bei der Arbeit sehr unkonzentriert und mache auch schonmal Fehler, richtig blöde Fehler.
Glücklicherweise muss ich momentan weniger Stunden arbeiten, weiß aber nicht wie ich das schaffen soll, wenn ich wieder volle Stundenzahl habe.

Wenn ich nach Hause komme, breche ich vor Erschöpfung zusammen. Manchmal schaffe ich es nicht vorher einkaufen zu gehen, weil ich die Runde durch einen vollen Supermarkt so anstrengend finde.
Ich lieg dann auf dem Sofa und kann mich kaum rühren. Wenn ich dann noch arbeiten muss, dauert es oft bis abends, bis ich überhaupt etwas tun kann.

Der schönste Moment des Tages ist für mich der Moment, wenn ich nachts das Licht ausmache.

Die Schmerzen, die ich habe, sind nicht durchgängig, wenn ich sitze habe ich keine Schmerzen. Aber jeder Schritt tut weh und manchmal schmerzen beide Beine. Auf einer Skala von 1 bis 10 aber höchstens im Bereich 3, mal bis 5 vielleicht. Aber eben ständig, bei jedem Schritt, jeden Tag.

Ich weiß, dass mich die Schmerzen müde machen, weil ich nach Schmerzmitteln auch immer wieder mehr Energie habe. Es reicht nur nicht mehr für ein Privatleben. Kaum einer hat Verständnis für Absagen oder dass ich angeblich so platt bin, weil ich ja immer so energetisch rüberkomme.

Wie ist das zu erklären? Bin ich ein Simulant? Übertreibe ich? Die Erschöpfung fühlt sich real an und regiert mein Leben, aber irgendwie schaffe ich es in der Öffentlichkeit ja, mich für ein paar Stunden zusammenzureißen.

Wie kann man so etwas erklären?

Danke für Erhellung!

Gruß, Fo

Hallo Fogari,

Ich frag mich langsam selbst, wie ich das eigentlich mache.

Wenn du dein fröhliches und energetisches Naturell als „Theaterspielen“, „Maske“ oder „Simulieren“ verinnerlichst, dann beginnst du, dich zugunsten der Krankheit selbst zu verlieren.
Du bist so, und wieso solltest du das ändern sollen?

Du switchst eben in der Interaktion mit anderen in deinen normalen Modus, schlimm wenn es nicht mehr so wäre.
Du erzielst auch keine Verbesserung, wenn du mit Jammergesicht herumschleichst und dir alle mit „Nachsicht“ und „Verständnis“ begegnen.

Ich kann deine gesundheitliche Situation nur ansatzweise nachempfinden, aber ich weiß von mir selber, dass Schmerzen über längere Zeit unglaublich zermürbend sind.
Auch wenn sie nicht stark sind, einfach weil sie immer da sind(da reichen bei mir schon mal 2-3 Wochen Gelenk oder Hüfte).

Kaum einer hat Verständnis für Absagen oder dass ich angeblich so platt bin, weil ich ja immer so energetisch rüberkomme.

Anderen Leuten gegenüber solltest du eine klare Ansage machen.
Eine Freundin von mir sagt: Mir merkt das keiner an. Ich bin einfach so, mir merkt das keiner an. Aber wenn ich meine Ruhe brauche, dann ist das eben so. Fertig.

Gönn dir deine Ruhezeiten unbedingt und ohne innere Zerwürfnisse, nur so kann dein Körper sich regenerieren.
Du fragst dich, wenn du dich wie gesund benimmst, dass du dich eigentlich wie krank benehmen müsstest, und wenn du dich wie krank benimmst, solltest du dich verhalten wie gesund. Du bist aber aktuell beides und musst das unter einen Hut kriegen.

Vielleicht ist der Grund warum du dir überhaupt die Frage nach dem Simulieren stellst, die Reaktion von anderen. Also stell dir diese Frage am besten nicht.

Viele Grüße
Heidi

Hi und danke für deine lange, engagierte Antwort!

Und daraus resultierend ein erster Rat, den ich für wichtig halte: Geh zu einem Arzt Deines Vertrauens und lass Dich durchchecken. Vielleicht ist es irgendwas simpel körperliches, was Deine Beschwerden verursacht.
Irgendwie hab ich kaum noch Vertrauen zu Ärzten. Sie sehen das Röntgenbild und wollen mich operieren. Der Hinweis auf die Schmerzen in beiden Beinen wird geflissentlich ignoriert.
Aber ich hab nun einen Termin und werde auch auf Infektionen testen lassen wollen.

Zu Deiner eigentlichen Frage: Du hast offensichtlich gelernt, Dich zusammenzureißen, Dich nicht so anzustellen, Deine Befindlichkeiten nicht so auszudrücken, wie Dir eigentlich zumute ist. Das wird Dir nun zum Verhängnis: Jeder glaubt der vorgespielten Fröhlichkeit, Du hast das offensichtlich ganz gut gemacht mit dem Theaterspiel.

Ehrlich gesagt kann ich dir nicht so ganz zustimmen: Ich spiele kein Theater. So, wie ich bei der Arbeit bin, bin ich eigentlich! Vor meiner OP vor 4 Jahren war ich immer ein extrovertierter, bunter, fröhlicher Vogel.
Und so will ich auch wieder werden, ohne dabei ständig Federn (=Energie) zu lassen.

Woher genau Dein Automatismus kommt, der Dich zwingt, energischer zu wirken als Du Dich fühlst - das könnte Dir ein Psychologe nach ein paar Gesprächen sicher sagen. Aber vielleicht kommst Du ja auch selbst drauf, wenn Du in Ruhe drüber nachdenkst…

Es hat sicher mit meiner Gewissenhaftigkeit zu tun und damit, dass ich meinen Beruf liebe. Ich möchte meine Schülerinnen nicht hängen lassen, bin gern im Unterricht.

Und den anderen kann man nicht wirklich was vorwerfen: Die nehmen gern an, was Deine Maske zeigt. Es ist ja immer einfacher anzunehmen, dass es anderen gut geht, anstatt sich mit Problemen anderer Leute zu beschäftigen.
Meine Taktik wäre: Ziehe nach und nach Menschen ins Vertrauen, an deren echtem Verständnis Dir besonders viel liegt. Erzähle ihnen genau das, was Du hier schreibst und wie Dich das nervt, dass z.B. keiner Deine Humpelei „würdigt“.

Nun, die, die da über mich witzeln, kennen meinen „Leidensweg“ (eigentlich gar nicht in Anführungsstrichen!). Die wissen, dass ich seit 4 Jahren nur Probleme habe.

Beobachte aber vor allem auch, wie Du auf Nachfragen in solchen Situationen reagierst - ablehnend, verschlossen, selbst herunterspielend? Oder dankbar und Dich ein wenig öffnend?

Ich bin nicht dankbar für Mitleid, ich erzähle einfach, warum ich humpele und dass es mir nicht immer so toll geht. Einer dieser Kollegen hat selbst 2 neue Hüften…

Und, noch ein wenig Handtaschenpsychologie: Würdigst Du selbst denn Deine Erschöpfungszustände genügend? Erlaubst Du sie Dir? Nimmst Du sie richtig wahr, erstmal ohne sie zu beurteilen? (Auch das trägt man nach außen)

Ich möchte sie nicht „würdigen“. Sie regieren mein ganzes Leben!
Ich möchte meine Lebensenergie zurück, weil diese Erschöpfungszustände nichts Normales sind, was ich zu akzeptieren habe!

Zur Erschöpfung: Bedenke, dass das Theaterspielen auch anstrengend ist und dass davon Dein Energielevel zusätzlich sinkt. Und ja, das kann sehr lange klappen, daran sieht man, wie stark manche Menschen doch „eigentlich“ sind. Das kann über Jahrzehnte gehen, die Erschöpfung wird aber am Ende einfach noch umfassender ausfallen.

Die Erschöpfung kommt nicht vom Theaterspielen, sondern von den Schmerzen.
Wenn ich „Theaterspiele“, dann weil ich so sein will, wie ich sonst immer war.
Was soll daran falsch sein, dass ich mich der Erschöpfung nicht anheim geben will, sondern zurück will zu meinem eigentlichen Leben?

Noch ein Punkt: Es gibt Menschen, die funktionieren nicht stetig, sondern in einem stetigen Auf und Ab zwischen Aktivität und Ruhe, zwischen auftanken und Energieverschwendung. Das ist an sich nichts Schlimmes. Man sollte es nur erkennen und insoweit regelnd eingreifen, dass die „Ausschläge“ der Amplitude ein erträgliches Maß nicht überschreiten.

Das ist an sich ein sehr guter Tipp, denn ich habe längst herausgefunden, dass es bei mir viele Extreme gibt und wenig Mittelmaß. Daran arbeite ich gerade mit meiner Heilpraktikerin.
Was ich aber schon vor Jahren gelernt habe ist, nicht auf jeder Hochzeit tanzen zu müssen und mir selbst viel Raum und Zeit für mich selbst zu geben.

Klingt alles schön theoretisch, ich weiß. So etwas zu verändern geht nicht von heute auf morgen. Umso wichtiger, dass man zeitig damit anfängt :smile:

Grundsätzlich stimme ich dir zu. Aber das Thema hab ich lange im professionellen Rahmen bearbeitet.

Und wahrscheinlich sollte ich wirklich auf der physischen Ebene abklären, ob die Erschöpfung nicht einen handfesten Grund hat. Mein (ehemaliger) Therapeut jedenfalls ist ratlos und sieht keinen psychischen Grund für die Erschöpfung.

Krötengrüße

Ich danke dir sehr für deine vielen Gedanken!

Grüße zurück

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Sei gegrüßt!
Zum Einen ein paar Nachfragen : Was für Schmerzen hast Du? Eine Vorerkrankung? Ist das abgeklärt?
Und daraus resultierend ein erster Rat, den ich für wichtig halte: Geh zu einem Arzt Deines Vertrauens und lass Dich durchchecken. Vielleicht ist es irgendwas simpel körperliches, was Deine Beschwerden verursacht.

Zu Deiner eigentlichen Frage: Du hast offensichtlich gelernt, Dich zusammenzureißen, Dich nicht so anzustellen, Deine Befindlichkeiten nicht so auszudrücken, wie Dir eigentlich zumute ist. Das wird Dir nun zum Verhängnis: Jeder glaubt der vorgespielten Fröhlichkeit, Du hast das offensichtlich ganz gut gemacht mit dem Theaterspiel. Woher genau Dein Automatismus kommt, der Dich zwingt, energischer zu wirken als Du Dich fühlst - das könnte Dir ein Psychologe nach ein paar Gesprächen sicher sagen. Aber vielleicht kommst Du ja auch selbst drauf, wenn Du in Ruhe drüber nachdenkst…

Und den anderen kann man nicht wirklich was vorwerfen: Die nehmen gern an, was Deine Maske zeigt. Es ist ja immer einfacher anzunehmen, dass es anderen gut geht, anstatt sich mit Problemen anderer Leute zu beschäftigen. Eine Umgewöhnung dauert da eine Weile und verschreckt den einen oder anderen Mitmenschen. Mitleid oder Mitgefühl und Anteilnahme muss man sich ein Stück weit auch selber abholen, das musst Du Dir unbedingt klar machen.

Meine Taktik wäre: Ziehe nach und nach Menschen ins Vertrauen, an deren echtem Verständnis Dir besonders viel liegt. Erzähle ihnen genau das, was Du hier schreibst und wie Dich das nervt, dass z.B. keiner Deine Humpelei „würdigt“. Beobachte aber vor allem auch, wie Du auf Nachfragen in solchen Situationen reagierst - ablehnend, verschlossen, selbst herunterspielend? Oder dankbar und Dich ein wenig öffnend?
Das kann man gut üben, muss aber am Ball bleiben, sonst geht das ganz schnell wieder rückwärts.

Und, noch ein wenig Handtaschenpsychologie: Würdigst Du selbst denn Deine Erschöpfungszustände genügend? Erlaubst Du sie Dir? Nimmst Du sie richtig wahr, erstmal ohne sie zu beurteilen? (Auch das trägt man nach außen)

Zur Erschöpfung: Bedenke, dass das Theaterspielen auch anstrengend ist und dass davon Dein Energielevel zusätzlich sinkt. Und ja, das kann sehr lange klappen, daran sieht man, wie stark manche Menschen doch „eigentlich“ sind. Das kann über Jahrzehnte gehen, die Erschöpfung wird aber am Ende einfach noch umfassender ausfallen.

Noch ein Punkt: Es gibt Menschen, die funktionieren nicht stetig, sondern in einem stetigen Auf und Ab zwischen Aktivität und Ruhe, zwischen auftanken und Energieverschwendung. Das ist an sich nichts Schlimmes. Man sollte es nur erkennen und insoweit regelnd eingreifen, dass die „Ausschläge“ der Amplitude ein erträgliches Maß nicht überschreiten.

Klingt alles schön theoretisch, ich weiß. So etwas zu verändern geht nicht von heute auf morgen. Umso wichtiger, dass man zeitig damit anfängt :smile:

Krötengrüße

HI Flowermau!

Danke für deine Antwort.

Ich kann deine Argumente nachvollziehen, ich glaube, dass da etwas Wahres dran ist.

Ebenso glaube ich aber auch, dass die Wahrheit in der Mitte liegt.

Wenn ich mich den ganzen Tag so verhalten würde, wie es mir geht, dann wäre ich eine wandelnde Leiche, würde niemanden mehr ansehen geschweige denn mit jemandem sprechen. Ich würde im Bett liegen und mich nicht mehr bewegen oder allenfalls auf der Couch liegen und Fernseh gucken.

Meine eigentliche Persönlichkeit ist aber die, dass ich meist gut gelaunt bin, gern mit Leuten erzähle und rumalbere und gern aktiv bin. Es ist ja nicht so, dass ich das als Show für andere mache, sondern ich will ja selber auch Spaß am Leben haben und deshalb lache ich gern mit andern.
Was sich verändert hat ist, dass es mich inzwischen total erschöpft, wenn ich mich so ‚normal‘ verhalte.

Dass ich dabei Energie verschwende, die ich für die Genesung brauche, klingt auch überzeugend, fühlt sich aber für mich nicht so an: Ich kann mich nämlich ausruhen, soviel ich will, ich spüre ja nie eine Erholung. Ich kann 8 oder 14 Stunden schlafen, ich wache immer auf als hätte ich gerade einen Marathon hinter mir (und ich hab einen sehr guten Schlaf).
Ausruhen bringt ja nichts, sonst hätte ich mich einfach mal ein paar Wochen krankschreiben lassen.

Für mich fühlt es sich so an, als ob in Momenten, die ich als schön empfinde, mein eigentliches Ich wieder aufflackert und sich die Energie nimmt, die es dafür braucht. Und nach wie vor verstehe ich nicht, wie das funktioniert. Ich sehe nur, dass Menschen dann geneigt sind zu glauben, dass ich simuliere. :frowning:

Wie auch immer: Ich habe endlich einen Termin bei einem neuen Arzt (der auch mein Hausarzt werden soll) und in einer Diagnoseklinik.

Danke nochmal, jeder Gedanke hilft irgendwie weiter.

Gruß, Fo

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Naja, war ein Versuch. Danke für die Klärung…

Ehrlich gesagt kann ich dir nicht so ganz zustimmen: Ich spiele kein Theater. So, wie ich bei der Arbeit bin, bin ich eigentlich! Vor meiner OP vor 4 Jahren war ich immer ein extrovertierter, bunter, fröhlicher Vogel.
Und so will ich auch wieder werden, ohne dabei ständig Federn (=Energie) zu lassen

Und das geht eben gerade nicht und ein Stück musst Du Dich bei allem Kampf dagegen auch einlassen. Wenn man krank ist, ist man krank so ist die Ausgangslage.
Ein schrecklicher Gedanke konnte dabei hilfreich sein: stell dir vor, du musst immer mit den Schmerzen weiterleben…dann muss test du dich arrangieren, ohne aufzugeben. Der Weg liegt wohl, wie so oft, irgendwo dazwischen: kämpfen, aber sich nicht den Kopf an der nächsten Wand ein rennen :blush:
Ein Stück ist das auch alles Umgebungsdruck: jeder spricht vom Kampf gegen schwere Krankheiten und Tapferkeit gegenüber dem eigenen Leiden, das wird honoriert, das gilt als Königsweg. Das Leiden an einer Krankheit, unerträgliche Schmerzen, Traurigkeit, Verzweiflung, das ist irgendwie nicht so ein geliebtes Thema…

Dann solltest Du die körperliche Schiene auf jeden Fall weiterverfolgen, ich halt die Daumen!
Ich habe gerade in nächster Nähe mitverfolgt, wie dauerhafte Schmerzen und Psyche zusammenarbeiten. Da kommt mir noch eine Idee: in dem Fall, den ich kenne war ein bestimmtes Schmerzmittel das Problem. Mal die Beipackzettel daraufhin abklappern hielte ich für gut.

Alles Gute!

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Hi Jule!

Danke für deinen Hinweis. Das ist tatsächlich noch nie getestet worden, aber viele haben mich schon danach gefragt.

Ich nun endlich einen Termin bei einem wohl guten Arzt (mit Naturheilkunde und Psychotherapie im Portfolio).
Ebenso werd ich wohl auch nach Eppstein-Barr-Virus fragen.

Danke dir!

Gruß, Fo

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Hallo Fogari,

wir alle drängen darauf, dass Du Dich noch von einem Arzt für seltene (Infektions-) Krankheiten untersuchen lässt.
Hierr glauben viele, dass da mehr dahinter steckt, als nur die Kompensation Deiner Schmerzen.

Sozial lebende Tiere versuchen alles um nicht als schwach aufzufallen, instinktv aus der Angst heraus, dass sie dann nicht mehr mithalten können und das Kollektiv (Schule, Herde, Rudel, Schwarm, Gemeinschaft…) das bemerkt und einen deshalb aussortiert…
Wer sagt denn, dass dieser Instinkt bei uns bzw konkret bei Dir nicht auch noch funkionsfähig ist??
Das würde nämlich bedeuten, dass Du ständig Energie rauspfefferst, die eigentlich für Deine Genesung erforderlich wäre.
Schonmal in diese Richtung gedacht?

Grüße
Mau

@Fogari: Hab die Vorgeschichte (dank Stalking-Funktion im neuen w-w-w) in etwas nachgelesen, brauchst Sie nicht nochmal wiederholen :smile:

Noch etwas: Selbst Ereignisse, die mir total Spaß machen und mir im Moment total Kraft geben, laugen mich im Nachhinein total aus (bspw. Schulsportfest, Bandprobe: Hat total Spaß gemacht, danach war ich 3 Tage lang halbtot). Ich kann also kaum Energie tanken.
Woher kann ich mich dann aber so zusammenreißen?
Weil ich ein fröhliches Naturell habe???

:-/

Hallo Fogari,

die Antworten habe ich nur teilweise und oberflächlich gelesen. Du kannst mit dem Stress umgehen,das heißt aber nicht, dass er Dich nicht zermürbt. Eine Bekannte blieb bis zur Rente sehr gut funktionsfähig, „schaffte“ sogar immer noch mehr (Anforderungen zu bewältigen), mit Aussetzern allerdings (Migräne). „Schaffen“ bzw. „noch mehr Schaffen“ war ihr Lebensthema.

Nach der Rente ging es ihr „gut“, weil sie froh war, den Stress nicht mehr zu haben. Sie wurde allerdings sehr krank (Depression, Migräne) und schnell alt.

Es gibt, denke ich, viele Menschen, die nach dem Eintritt ins Rentenalter schnell alt werden.

Wasich damit sagen will, ist, dass wir viel durchhalten können, aber irgendwann Schluss ist, und dann evtl. „rcihtig“.

„Fröhlich sein“ und „Energie“ haben ist Deine Strategie, aber irgendwann ist der Ofen aus.

Deine Energie, Bewältigungsstrategien würde ich sehr positiv sehen. Du lernst bestimmt sehr viel und Deine Selbsterhaltungstechniken erweiterst Du in hohem Maße. Nur ist das eben auch anstrengend und andere „Teile“ bleiben auf der Strecke.

LG, Igeline