Mein Name ist XXXXXXXX und ich halte seit 40 Jahren Pferde. Da mich immer wieder Menschen auf meine Tiere ansprechen und sogar feige, anonyme Anzeigen bei irgendwelchen Ämtern gemacht werden, schreibe ich dieses kleine Informationsblatt.
Meine Liebe zu den Pferden hat in meinem 11 Lebensjahr (1975) angefangen, als ich die Pferde meines Nachbarn versorgen durfte.
Ich fütterte sie vor der Schule, und nach der Schule wurde gemistet und der Nachmittag mit ihnen verbracht. Ich lernte viel Gutes aber auch viel Unsinniges.
Als mein Nachbar alle Pferde weitgehend verkaufte beschloss ich mir ein eigenes Tier zu
kaufen.
1982 fand ich einen kleinen weißen Welsh-Pony Wallach, welcher in einem erbärmlichen Stall und in einem noch erbärmlicheren Zustand war. Ich kaufte ihn trotzdem obwohl er sehr, sehr alt und viel zu teuer war.
Ich glaube, es gibt nichts, was dieses Pferd nicht hatte. Ich besorgte mir jede Lektüre über Pferde, die es gab und ich verschlag sie, um dem armen Kerl irgendwie zu helfen.
Ein paar Monate später schenkten mir meine Eltern noch ein Fohlen (Annabelle) damit der Ponywallach nicht so einsam ist. Pferde sind Herdentiere und benötigen engen Kontakt zu Artgenossen.
Damals in den achtziger Jahren war ich einer der Vorreiter des Offenstalls.
Millionen von Pferden verbrachten damals noch ihr Dasein in stickigen, drei mal drei großen Boxen abseits von Tageslicht und nur wenn Sie Glück hatten für 1 Stunde am Tag Bewegung. Viele Tiere vegetierten angekettet in Ständerhaltung auf 1,5m x 3m dahin.
Durch die Beobachtung meiner Pferde stellte ich fest dass das nicht das große Glück der Pferde ist, sondern Bewegung, Luft, Licht, Kontakt mit Artgenossen und freier Aufenthaltswahl.
Pferde sind Beutetiere und daher Fluchttiere. Um sich Sicher zu fühlen, benötigen sie freie Sicht und eine Fluchtmöglichkeit. Ein Stall, der von irgendeiner Seite geschlossen ist, ermöglicht keine freie Sicht. Und ein Stall der womöglich noch verriegelt ist bietet keinerlei Fluchtmöglichkeit. Man möge sich vorstellen, man ist in einem kleinen Raum und irgendwo draußen ist ein Tiger. Wie würde man sich dann wohl fühlen, wenn man nicht wüsste, dass es keine Freilaufenden Tiger gibt? Würde man nicht lieber dort stehen, wo man schon von weitem sehen kann, dass ein Tiger kommt und man die Chance hat wegzulaufen? Ja, genau so fühlt sich ein Pferd in einem Stall.
Ich baute meinen Pferden einen Stall, den sie Tag und Nacht aufsuchen konnten aber nicht mussten mit 1/5 ha großem Paddock. In den Augen der Menschen war ich ein Tierquäler, hatten sie doch gelernt, dass Pferde in den Stall gehören. Tradition, das war schon immer so, das machen alle, das Alte musste gut sein.
Ich suchte das Gespräch mit diesen Leuten und konnte Sie davon überzeugen, dass ein kleiner Stall ungefähr das Gleiche ist, als wenn ein Mensch Tag und Nacht in seiner geheizten Toilette verbringen muss. Er bekommt 3 Mahlzeiten am Tag, hat es stickig und halbdunkel, kann mit seinem Nachbarn in der Nebentoilette reden aber ihn nicht berühren und wartet den ganzen Tag darauf, das Jemand kommt und Ihn für kurze Zeit möglichst noch zusammengebunden, hinauslässt.
Leider gab es bei uns keine großen Weiden wo ich sie hätte grasen lassen können. Es
standen mir nur zwei winzig kleine Wiesen zur Verfügung. Wenn ich frisches Gras füttern
wollte musste ich weit fahren, es abmähen und zu Ihnen bringen.
Mit den Jahren stellte sich heraus dass meine Pferde im Gegensatz zu Anderen niemals krank waren oder sonstige Gebrechen hatten.
Sie bevorzugten es, bei Wind und Wetter draußen zu stehen, der Stall wurde selten, bis gar nicht aufgesucht. Leider gelang es mir nicht den Pony Wallach wieder völlig gesund zu bekommen. Er verstarb ein Jahr später nachts. Da nun das Fohlen Annabelle wiederum alleine war, kaufte ich noch ein Ponyfohlen von einem Metzger.
Diese zwei Fohlen wurden zu Pferden. Als ich selbst Kinder hatte,
kann noch ein kleines Shetland-Pony hinzu. Ich habe viele Stunden damit verbracht das
Verhalten der Tiere zu studieren, sie zu beobachten und ihre Bedürfnisse herauszufinden.
1996 geriet ich in eine vorübergehende finanzielle Krise und musste leider ein Pony verkaufen.
2007 bekam ich ein ehemaliges Galopprennpferd , welches 16 Jahre alt war und aufgrund der Tatsache dass sie nicht fruchtbar war, verkauft wurde.
Auch verstarb in dieser Zeit das Shetland-Pony mit 38 Jahren an Altersschwäche.
Krankheiten wie man sie aus Reitställen kennt wie Husten, Koliken, Weben, Kobben oder sonstige Verhaltensstörungen hatten meine Pferde nie. Ein Tierarzt konnte bei mir kein Geld verdienen.
Das ließ mich schließen dass die Offenstallhaltung maßgeblich an der Gesundheit der Tiere
teilnimmt.
Ich konnte beobachten, dass die Tiere nicht mal bei stärkstem Schneefall oder tiefsten Frost
ihren Stall aufsuchten sondern immer in der freien Natur waren. Der Regen war die Dusche,
der Dreck die Seife, der Wind der Fön, die Sonne Wellness.
Meine Pferde sahen nie sauber und gepflegt aus. Das dürfen sie aber auch nicht. Pferde, die ganzjährig draußen stehen, brauchen eine intakte Haut. Putzen beschädigt die Fettschicht, die dringend notwendig ist um der Witterung stand zu halten. Pferde wissen genau, was sie brauchen, dazu gehört auch ein Bad im Dreck. Ein dreckiges Pferd ist kein Hinweis auf Vernachlässigung!
Ich bin ein Befürworter der Offenstallhaltung, aber dieses wirft ein Problem auf. Ein
Unterstand ist nötig. Denn selbst wenn die Pferde sich nicht hinein begeben, so sollen sie
doch immer die Möglichkeit haben Schutz zu suchen, schon alleine der Allgemeinheit wegen, die da immer noch denkt, „die armen Pferde da draußen.“
Wirklich notwendig ist ein Unterstand aus meiner Sicht und Erfahrung nur, wenn es tagelang dauerregnet, bei hoher Sonneneinstrahlung oder hohem Insektenaufkommen.
Ein Unterstand auf Weiden ist allerdings ein Problem.
Weiden liegen meistens in Außenbereichen, oder werden nach und nach vom Kreis in
Außenbereiche eingeteilt. Dort ist absolutes Bauverbot. Es wird nicht einmal erlaubt ein Weidezelt aufzustellen. Obwohl die Weidezelthersteller mit Baugenehmigungsfreiheit werben, ist das Aufstellen eines Weidezeltes im Oberbergischen verboten. Um ein Weidezelt oder einen Unterstand aufzustellen muss man privilegiert sein, das heißt, man muss Landwirt sein. Private Pferdehaltung im oberbergischen Kreis ist nicht mehr vorgesehen. Mir scheint, der Kreis möchte dass alle Pferde gemeinsam irgendwo bei einem Bauern oder in einem Reitsportbetrieb untergebracht werden.
Der Kreis möchte die Pferde alle zusammen in kleinen Ställen eingesperrt sehen, nicht aber auf Weiden.
Wie soll man nun für seine Pferde einen Unterstand aufstellen wenn es verboten
ist?
Wie soll man das mit dem Tierschutz vereinbaren, der besagt, Pferde auf der
Weide müssen einen Unterstand haben? Aufstellen darf man Ihn nicht!
Kreisbauamt und Kreisveterinäramt wiedersprechen sich gegenseitig. Und dazwischen der
Pferdebesitzer der nur mit dem Kopfschütteln kann.
Er möchte Tierschutz, er darf es nicht, muss es aber. Verrückt oder?
Der Pferdebesitzer wird von allen Seiten attackiert. Er möchte seinen Pferden eine artgerechte Haltung geben, die Auflagen des Tierschutzes erfüllen, darf es aber nicht.
Er hat nur die Wahl zwischen illegaler Errichtung eines Unterstands mit anschließender Anzeige beim Bauamt oder er stellt seine Tiere ohne Unterstand auf die Weide mit anschließender Anzeige beim Veterinäramt.
Was soll der Pferdebesitzer tun?
Seine Tiere gesammelt in kleinen, dunklen Ställen unterbringen? Ställe, die zwar geduldet werden aber in meinen Augen nicht artgerecht sind?
Man möge doch nur einmal in die Augen der Tiere schauen, die dort stehen.
Mit stumpfem, glanzlosem Blick warten sie kobbend und webend (Kobben und Weben sind Verhaltensstörungen, die vornehmlich in schlecht geführten Reitställen zu sehen sind) auf ihre Besitzer um 1 Stunde am Tag in eine Reithalle geführt zu werden, wo sie diese 1 Stunde wiederum stumpfsinnig im Kreis laufen und mit Ausbindern festgezurrt werden, damit sie ja nicht ihren winzig kleinen noch vorhandenen Lebensmut in buckeln zum Ausdruck bringen.
Wenn sie sich dann doch in irgendeiner Weise wehren, geht’s eben ab in den Schlachthof.
Diese Zustände aber werden geduldet. Viele Menschen denken noch immer, das war schon lange so, das ist das Richtige.
Leute! Bitte! Schaut genauer hin! Und dann überlegt gut, wen Ihr beim Veterinäramt ankreidet.
Im Frühjahr 2008 verstarb das Rennpferd plötzlich an einem Zwerchfellriss, den sie noch von einer Geburt eines Fohlens aus ihrer Zeit als Zuchtstute gehabt haben musste. (Ich ließ sie obduzieren, da ich die Ursache ihres plötzlichen Todes erfahren wollte.)
Annabelle war wieder alleine und brauchte dringend einen Gefährten, da sie nach ihrer Freundinn schrie und schrie und ich jeden Moment mit der Polizei rechnete.
Man übergab mir ein altes Zirkusponny (Bijou) aus dem Tierschutz, welches sehr alt war, einen sehr krummen Rücken hatte und dort, wo es lebte nicht mehr bleiben konnte, da ein anderer Wallach es fast totgebissen hatte.
Nach 3 Monaten kam noch ein Ponny aus einem Reitstall hinzu, welches eingeschläfert werden sollte, da sie eine Gefahr für Kinder geworden sei und nur noch buckeln und beißen würde.
Ja, da war er wieder, der typische Reitschulgaul und sein Schicksal.
Als ich Penny holte, stand sie in einer winzig kleinen Box. Ihr Fenster war noch viel winziger.
Keine Luft, kein Licht nur eine riesige, fiese, stinkende Matratzeneinstreu. Der Stall wirkte unheimlich beklemmend.
In meinem ganzen Leben habe ich keine miesere Unterbringung für ein Pferd gesehen. (Nein, halt! Die Ständerhaltung im Reitstall war noch schlimmer. Ständerhaltung ist aber mittlerweile Gott sei Dank verboten)
Wen wundert es dass solch ein Pferd kratzt beißt und buckelt? Wenn ich sie nicht nehmen würde, käme sie in den Schlachthof weil sie auch noch Sommerexemer sei und total Verhaltensgestört! Schlachtpreis…………… 50 Cent das Kilo!
Ich nahm sie mit und gewöhnte sie an die Offenstallhaltung. Ich ließ sie in Ruhe, denn sie
sollte erst einmal wieder lernen ein Pferd zu sein.
Nach 6 weiteren Monaten hatte ich ein wunderbares Pony, ruhig ,ausgeglichen und zu jeder Schandtat bereit.
Im Sommer 2009 ging es dann meiner alten Stute Annabell immer schlechter. Ihre
Arthrose machte ihr sehr zu schaffen. Gesundheitlich war sie topfit. Nur die Arthrose bereitete Ihr Schmerzen, sodass sie täglich Schmerzmittel nehmen musste. Tägliche Schmerzmittel greifen auf Dauer die Organe an, weshalb ich sie auf Rat des Tierarztes dann mit 27 Jahren einschläfern lies.
Von einem holländischen Pferdemarkt brachte ich Karlos mit. Er hatte die ersten sechs
Monate seines Lebens auf einer großen holländischen Weide ohne Unterstand bei Wind und Wetter verbracht und war von Anfang an ein abgehärtetes Pferd.
Leider auch ein Hengst, der es schaffte, 1Woche vor seiner Kastration meine Stute Penny zu beglücken, die 2012 ein Hengstfohlen gebar. Kemal. Die stallgeschädigte Penny ging nicht mal zur Geburt in ihren großen, hoch eingestreuten Stall, sondern bekam ihren Sohn bei Regen am höchsten Punkt des Paddocks mit weiter Aussicht. Sie alleine befand diesen Ort als angenehmsten und am besten geeignet.
Sie hat mir gezeigt, Pferde sind keine Höhlentiere. Sie lieben offene Flächen mit Weitblick, bei Wind und Wetter.
Da mir die winzigen Weiden für diese vier Pfgerde viel zu klein erschienen, die manuelle Beschaffung von Gras erheblichen Aufwand bereitete und ich auch mittlerweile umgezogen war, holte ich alle vier zu mir. Auch hier sollten Sie in Offenstallhaltung Leben.
Aber hier in Reichshof erschienen mir die Menschen noch unwissender als in meinem alten Dorf und die Aufklärungsarbeit begann von neuem.
In meinem Geburtsort konnte ich mich mit den Menschen unterhalten, konnte Ihnen die Pferdehaltung erklären, konnte Ihnen auch erklären dass es mittlerweile erwiesen ist das Offenstallhaltung besser für Pferde geeignet ist und so weiter. Man konnte mit den Nachbarn reden und alles lief im Einklang. Hier aber ist es wieder wie früher.
Es gibt so viele Menschen die sich über alles Mögliche aufregen und meinen sie müssten
den Beschützer meiner Pferde spielen und sofort zu irgendwelchen Ämtern und Behörden
laufen.
Ich stehe für Offenstall und Offenstall ist gut aber nur solange man ihn auch praktizieren
darf.
Das Problem an der Sache ist der Mensch. Der Mensch hat andere Bedürfnisse als Pferde
und der Mensch sieht die Elemente anders an als Pferde. Pferde lieben den Wind, sie stellen sich gerne in den Wind.
Pferde haben nichts gegen den Regen. Sie stellen sich in den Regen und es ist ihnen egal. Pferde sind nicht verweichlicht so wie der Mensch. Wenn man die Pferde beobachtet wie sie tief eingeschneit auf der Wiese liegen mit einer Decke aus Schnee und nur noch die Ohren heraus schauen und sie dieses tun obwohl sie einen warmen Stall haben und durchaus die Wahl haben diesen warmen Stall zu begehen, dann weiß man dass man seine Gefühle als Mensch nicht auf die Pferde übertragen kann.
Pferde sind keine Menschen und jedes Pferd und jeder Mensch ist anders.
Beispiel Bijou, das Zirkuspferd. Niemand weiß, wie alt er wirklich ist aber er schein wie ein uraltes Pferd. Und er möchte, ganz im Gegensatz zu meinen anderen Pferden in den Letzten Jahren einen Stall haben. Er möchte es kuschelig und am besten außer Reichweite von anderen Pferden. Andere Pferde sehen ist in Ordnung, andere Pferde in seiner Reichweite sind ganz und gar nicht in Ordnung. Daher ist Bijou nun in einem Stall mit kleinem Paddock untergebracht und fühlt sich dort sehr wohl. Würde ich meine Stute Penny in diesen Stall einstallen, so würde sie jeden Versuch unternehmen dort auszubrechen. Jedes Pferd ist eben anders! Man kann nicht verallgemeinern!
Bei uns ist Jahrelang jeden Tag ein alter Mann vorbei gekommen. Als ich mich mit Ihm unterhielt, sagte er, er gehe täglich zur Talsperre schwimmen. Ob Sommer oder Winter, ob Sonne oder Frost. Er wäre nie krank.
Eines Tages ging ich mit ihm. Und wirklich, er schlug das Eis der Talsperre auf und begab sich ins eiskalte Wasser. Ich wäre dabei gestorben oder zumindest erfroren, aber er fand es erfrischend.
Sollte man diesen Mann einem Amt melden und ihn vor sich selbst schützen, da man selber es als unangenehm empfindet wie er sich verhält?
Ich habe danach angefangen meine beiden Schlafzimmerfenster nachts offen zu lassen. Es herrschte Sommer wie Winter Durchzug in meinem Schlafzimmer. Im Winter hatte ich Schnee und Raureif auf meiner Bettdecke. Ich fühlte mich nie besser und nie gesünder
als zu dieser Zeit. Als ich dann umzog, hatte ich keine 2 Fenster mehr und musst nachts im stickigen Zimmer schlafen. Diese Umstellung ist schlimm. Ich sehne mich sehr nach der Zeit zurück, als der Wind noch über meinen Körper strich und es so kalt war, dass Wasser im Glas gefror. Das, was für die Einen eine schreckliche Vorstellung ist, kann für Andere der Himmel sein.
In den achtziger Jahren als die wenigsten Menschen Offenstallhaltung kannten wurde ich oft
angefeindet, wie ich denn meine Pferde einfach draußen lassen könnte. Ich wäre ein
Tierquäler, die armen Pferde müssten leiden. Das meine Pferde einer der wenigen waren die
wirklich glücklich waren konnten diese Menschen nicht sehen.
Pferde wurden seit Jahrtausenden in Ställen gehalten und gehören nirgendwo anders hin. Menschen neigen dazu ihre Meinung durch zufällig aufgeschnapptes weiterzugeben.
Was lange praktiziert wurde muss ja gut sein. Oder vielleicht doch nicht?
Pferde haben von der Natur eine enorme Widerstandsfähigkeit bekommen. Man sehe sich
mongolische Ponys an, sie stehen bei Schnee und Eis in der mongolischen Steppe, weit und breit kein Baum oder Strauch und sie sind kerngesund. Oder Pferde in der Wüste, tagsüber sengender Hitze nachts Minusgrade. Pferde in den schottischen Hochebenen……………… Pferde leben überall und das nur, weil sie mit Kargheit und widrigsten Umständen locker zurechtkommen. Und es ist schlicht falsch, das nur bestimmte Rassen draußen leben können. Jedes Pferd kann das, es muss nur langsam daran gewöhnt werden. Ein Warmblut kann genauso draußen leben, wie ein Pony. Es muss nur langsam daran gewöhnt werden. Idealerweise schon von Geburt an.
80 % der Pferde in Deutschland sind viel zu dick. Ihr Futter ist nicht angemessen. Ein Pferd ist ursprünglich dazu ausgelegt sich von karger Nahrung zu ernähren. Pferde sind Dauerfresser, die immer in Bewegung sind. Schon eine Fresspause ab 4 Stunden kann gesundheitliche Schäden hervorrufen. Eine optimale Ernährung ist karge Weide, die rund um die Uhr abgeknabbert werden kann. In Reitställen ist es üblich, abends die letzte Futtergabe zu geben. Meist stehen die Pferde über Nacht ohne Futter, wodurch die 4 Stunden deutlich überschritten werden. Aber auch hierzu gibt es hervorragende Lektüre und es würde zu weit führen alles hier nieder zu schreiben.
Fakt ist, die Ernährung der meisten Pferde ist vollkommen falsch und viel zu hochwertig.
Weiden in Deutschland sind schön saftig und grün.
Diese Weiden sind sehr Eiweißhaltig und für Hochleistungsrinder konzipiert aber nicht für Pferde!
Diese Weiden sind die Ursache für Hufrehe, Koliken, verstärken das Sommerekzem usw. usw… Pferde brauchen karge Weiden mit altem Gras um gesund zu bleiben.
Aber genau wie die Menschen sich mit Fastfood vollstopfen, so werden die Pferde mit allem Möglichen vollgestopft. Menschen, die sich nicht mit Pferden auskennen, sehen nur überall diese viel zu dicken Pferde. Sehen sie dann ein Normalgewichtiges Pferd, so wird wieder einmal das Veterinäramt bemüht.
Die Rippen eines Pferdes muss man im normalen Stand fühlen aber nicht sehen können, dann ist der Ernährungszustand in Ordnung. Kann man die Rippen nicht mehr fühlen, so ist das Pferd zu dick und das kann auf Dauer Gesundheitsgefährdend bis tödlich sein.
Auch die Industrie suggeriert: „da muss Müsli ins Pferd, da muss Kraftfutter ins Pferd, hier ein Pülverchen, da ein Pellet“ obwohl das Pferd keine Leistung bringt, obwohl das Pferd 90 % seiner Tageszeit nur mit stehen verbringt. Und warum? Sie wollen Geld verdienen! Sie haben nicht das Wohl der Pferde im Sinn, sondern nur das Geld der Besitzer!
Es ist nicht derjenige Tierlieb, der viel Füttert, sondern derjenige, der mit Verstand füttert!
Jedes Tier ist individuell und benötigt individuelle Behandlung.
Außenstehende kennen meist die Umstände nicht, wie können sie da Urteilen?
Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Großpferden in Deutschland liegt bei 16 Jahren!!!
Wieso werden Pferde, die offen und karg gehalten werden deutlich älter bis fast doppelt so alt?
Es gibt Menschen die ihre Pferde vernünftig artgerecht und kontrolliert füttern und
halten aber es gibt leider auch die Gegenseite, die diese Menschen aus Unwissenheit
anprangern und meinen, es wäre richtiger Pferde tot zu füttern, Tod zu lieben oder
einzusperren.
Es erstaunt mich immer wieder, wenn Spaziergänger, oder Wenyleserinnen, die in ihrem Leben noch nie ein Pferd hatten, meine Pferde für bedauerliche Wesen halten, denen geholfen werden muss. Ich hab nun an die 40 Jahre täglich mit Pferden zutun und ich muss sagen, ich weiß noch immer nicht alles über diese Tiere.
Diese Leute, die ein Pferd einen kurzen Moment sehen, und nur von der Ansicht eines Pferdes oder der Lektüre einer Wendy schon alles über Pferde wissen, kann ich nur zutiefst beneiden. Hut ab!!!
Ich musste 40 Jahre lang Fachbücher lesen, lernen, beobachten und hart für mein Wissen arbeiten.