die Bedenken in Brüssel und Wallonien haben für Zeit gesorgt, nachzudenken, z. B. über die obige Frage.
Bei gut sortierten Lebensmittelhändlern finde ich schon jetzt (ganz ohne CETA) z. B. kanadischen Ahornsirup zu akzeptablen Preisen, teilweise sogar verschiedene Sorten. Unüberwindliche Handelshemmnisse scheinen also nicht zu bestehen. Oder was brauchen wir aus Kanada, was nicht auch in Deutschland oder in unseren europäischen Nachbarländern hergestellt, angebaut oder sonstwie gewonnen werden kann und die jetzigen Grenzen nicht überwinden kann?
Huhu,
es geht ja um mehr als um ein bischen Sirup. Handelabkommen und Standarts sind eine wichtige Sache, leider werden aus meiner Sicht aber bei diesen Abkommen die falschen Standarts Prioritäten behandelt, ganz nach den Kredo, wer hat wo die Stärkere Lobby. Leider
Du hast sehr schnell geantwortet, offensichtlich in der Zeit, als ich noch schnell eine Änderung an meinem Beitrag vorgenommen und den letzten Satz angefügt habe.
Komisch, alle diese Linken, die die europäische Integration so feiern (ursprünglich und auch im Kern immer noch zu wesentlichen Teilen ein Freihandelsabkommen) und die Bedeutung für FriedeFreudeEierkuchen in Europa, die heulen jetzt alle auf, wenn ein Handelsabkommen mit Kanada oder gar der bösen USA geschlossen werden soll. Pfui, mit denen wollen wir keine Völkerverständigung!
Angst haben sie dabei anscheinend vor den Verbraucherrechten in Nordamerika, es könnte ja glatt passieren, dass zukünftig europäische Verbraucher ähnlich gut gestellt werden wie amerikanische (siehe VW-Dieselgate, 5.000 - 10.000 US$ je amerikanischem Verbraucher, 0 € je europäischem Verbraucher) und dass Umwelt-/ Abgasstandards an die kalifornischen angepasst werden könnten!
M.E. hat aber weder die Frage noch die Antwort allzu viel mit CETA zu tun.
Das ist ja kein reines Konsumverschönerungsabkommen, sondern ein Stück (Wirtschafts)Politik, das daher auch nicht sinnvoll vorrangig aus Verbraucher-Sicht zu bewerten ist.
Einfach nach NAFTA googeln, da ist Kanada auch schon dabei. Und die USA.
Es genügt auf Wikipedia zu verweisen
Andere Seiten, die sich mit den Folgen etwas näher befassen, werden konkreter. EU steht bei CETA für Mexiko.
Das Prinzip Hoffnung beruht darauf, dass sowohl Kanada als auch die USA stets von Europa sprechen. EU ist aber nicht Europa. Insofern besteht auch nach Unterzeichnung Hoffnung.
mit einer idealerweise weltweit gleichgeschalteten pax americana gleichzusetzen?
Anompfirsich gibt es doch auch die Möglichkeit, sich unter Gleichen, sozusagen auf Augenhöhe, zu verständigen? Ohne Ansehen der Religion, so dass auch Anhänger anderer Götter und Religionen sich verständigen können und nicht nur die, die vorher allen Irrlehren abgeschworen, Buße getan und der Hl. Ordoliberalitas ewige Treue gelobt haben?
Wenn das Thema Kredit ist, fällt den Leuten nur ihr Dispo oder ihr Konsumentendarlehen ein. Wenn es um den Euro geht, fällt den Leuten allenfalls ein, daß sie vor dem bzw. im Urlaub nicht mehr tauschen müssen. Und wenn es um den Freihandel geht, wird der Ahornsirup angeführt.
Geh mal andersrum an die Frage ran. Warum gibt es zwischen Bremen und München nicht zwölf Zollgrenzen und acht verschiende Standards für Steckdosen und Spritqualitäten? Wer hat denn da was von?
Du hast Berlin mit seinen Stadtbezirken vergessen. In Kreuzberg benötigt man dringend eigene Steckdosenstandards (Willkommensdosen), damit man mit den Bösen aus dem AfD-verseuchten Marzahn noch weniger gemein hat. Und Buntgeld wird ebenfalls dringend benötigt. Allerdings ist es eigentlich Bundgeld und kommt direkt aus dem Bundeshaushalt. Wenn irgendwo „bunt“ draufsteht, dann meint das i.d.R. mehr Förderung vom Bund in Form klingender Münze.