Wer entscheidet,ob ein(Kann)Kind eingeschult wird?

Hallo!

Kann mir jemand bitte sagen, wer LETZTENDLICH entscheidet, ob ein Kann-Kind (Geburtstag Anfang September) eingeschult wird.
Die Erzieher, die Eltern oder die Schulleitung?!

Ausserdem: Bis wann muss die Entscheidung fallen? Am normalen Einschulungsstichtag (wäre in unserer Schule heute) oder bis kurz vor Schuljahresbeginn (um die weitere Entwicklung des Kindes abwarten zu können)?

Danke im voraus!

Gruss,
PECOS

Hallo Pecos,

Kann mir jemand bitte sagen, wer LETZTENDLICH entscheidet, ob
ein Kann-Kind (Geburtstag Anfang September) eingeschult wird.

die Schulleitung!

Wenn ein Kind vorzeitig eingeschult werden soll, ist es allerdings besser, auch eine Art ‚Gutachten‘ der Erzieher und/oder des Kinderarztes zu haben um zu zeigen, daß die Entwicklung des Kindes es zuläßt.

Aber ich wäre sehr vorsichtig mit vorzeitiger Einschulung!
Sehr schnell sind Kinder nämlich überfordert, die scheinbar reif genug waren.
Es ist nicht nur der Intellekt, der eine Rolle spielt, auch die soziale Reife, die Konzentrationsfähigkeit und nicht zuletzt die körperliche Reife, die wichtig ist.
Wenn ein Kind zu jung ist, wird es schnell ausgegrenzt, weil es vieles rein körperlich noch nicht kann. Kinder können da ziemlich brutal sein.

Also bitte sehr gut überlegen und prüfen; Du tust dem Kind keinen Gefallen, wenn es übers Knie gebrochen wird.

Gandalf

Hallo Pecos,

Kann mir jemand bitte sagen, wer LETZTENDLICH entscheidet, ob
ein Kann-Kind (Geburtstag Anfang September) eingeschult wird.
Die Erzieher, die Eltern oder die Schulleitung?!

im Prinzip sollten alle mitreden.

Ausserdem: Bis wann muss die Entscheidung fallen? Am normalen
Einschulungsstichtag (wäre in unserer Schule heute) oder bis
kurz vor Schuljahresbeginn (um die weitere Entwicklung des
Kindes abwarten zu können)?

Bei uns hier in München war es an diversen Schulen so, dass die Kinder nach der Anmeldung zur Einschulung einem Schultest unterzogen wurden und zum Schularzt geschickt wurden. In einem mir bekannten Widerspruchsfall wurde auch noch der Kinderarzt hinzugezogen.

Alle mir bekannten „vorzeitg“ eingeschulten Kinder kamen wunderbar intellektuell und sozial in der Schule mit. Störer wären sie eher später (aus Langeweile) geworden.

Oh, was hab’ ich doch das Gerede vom „Schenken Sie dem Kind doch noch ein Jahr“ gehasst, das vor allem Leute, die meine Tochter (sie wurde übrigens problemlos „vorzeitig“ eingeschult, weil jedem, der sie kannte klar war, dass das Kind schulreif sei) nicht kannten.

Zuletzt bestätigte auch die erste Lehrerin, dass „ein Jahr warten“ der größte an dem Kind begehbare Fehler gewesen wäre.

Gruß, Karin

Hallo Karin,

dass die allermeisten „früh“ eingeschulten Kinder in der ersten und zweiten Klasse gut mitkommen ist bekannt. Problematisch wird es häufig in der dritten bzw vierten wenn es dann das erste Mal so richtig Schulstress gibt --> Übertritt aufs Gymnasium oder 6 stufige Realschule.
Es hat sich gezeigt dass viele der jüngeren Kinder hier nicht mehr klarkommen.
Weniger wegen der geforderten Leistung sondern weil sie mit dem Druck nicht so gut umgehen können.

Viele Grüße

Sue

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Hallo,

Kann mir jemand bitte sagen, wer LETZTENDLICH entscheidet, ob
ein Kann-Kind (Geburtstag Anfang September) eingeschult wird.

die Schulleitung!

Jein. Das Kind geht zur Schuluntersuchung. Wenn es diese besteht und von Seiten der Schule nichts dagegenspricht, darf es die Schule besuchen. Die Erzieher können nur Tipps geben, aber keine Entscheidungen treffen. Schließlich entscheiden die Eltern ob das Kind eingeschult wird oder nicht.

Fällt das Kind durch die Schuluntersuchung, brauchen sich die Eltern gar keinen Kopf machen, da es eh nicht genommen wird.

So kenne ich das.

Gruß
Tato

Hallo,

Kann mir jemand bitte sagen, wer LETZTENDLICH entscheidet, ob
ein Kann-Kind (Geburtstag Anfang September) eingeschult wird.

die Schulleitung!

Jein. Leider entscheidet die Schulleitung nicht in letzter Konsequenz nur zum Wohle des Kindes, sondern hat auch bisweilen hausinterne Interessen, die dann zu einer den Erziehungsberechtigten mehr oder minder gewogenen Empfehlung führen. Deshalb gilt es, ganz einfach von allen Seiten denkend sich über die Motive im Klaren zu sein: warum möchte ich, dass mein Kind vor Beginn der Schulpflicht eingeschult wird?

Jein. Das Kind geht zur Schuluntersuchung. Wenn es diese
besteht und von Seiten der Schule nichts dagegenspricht, darf
es die Schule besuchen.

Ja!

Die Erzieher können nur Tipps geben,

aber keine Entscheidungen treffen.

Schließlich entscheiden die

Eltern ob das Kind eingeschult wird oder nicht.

Nein. Bei Kann-Kindern entscheiden nicht die Eltern.

Fällt das Kind durch die Schuluntersuchung, brauchen sich die
Eltern gar keinen Kopf machen, da es eh nicht genommen wird.

Und das ist auch gut so! Da zeigt sich meist die Verantwortung der zu Überprüfenden, die in den Genuss kommen ohne schulrelevant- notwendige Aspekte allein das Wohl des Kindes berücksichtigen zu dürfen.

So kenne ich das.

Und ich so.

Gruß

zurück Sil.

Tato

Hallo Sue,

dass die allermeisten „früh“ eingeschulten Kinder in der
ersten und zweiten Klasse gut mitkommen ist bekannt.
Problematisch wird es häufig in der dritten bzw vierten wenn
es dann das erste Mal so richtig Schulstress gibt -->
Übertritt aufs Gymnasium oder 6 stufige Realschule.

meine Tochter hat problemlos Abitur in 13 Schuljahren gemacht.

Es hat sich gezeigt dass viele der jüngeren Kinder hier nicht
mehr klarkommen.

Ich frage mich, ob bei einem Unterschied von gerade mal 2 Monaten zu den „schulpflichtigen“ Kindern (in der Frage geht es ja um ein Septemberkind) wirklich so dramatisch ist. Da muss man das Kind im einzelnen und in jeder Richtung gut beleuchten.

Übrigens: Zu meiner Zeit war Ende September sogar Schulpflicht-Stichtag, haben die damals so viel falsch gemacht? Ich wurde als Oktoberling und Kannkind eingeschult, und die einzigen Probleme die ich damals hatte, waren trotz der Kannkind-Einschulung krasse Unterforderung.

Weniger wegen der geforderten Leistung sondern weil sie mit
dem Druck nicht so gut umgehen können.

Das können ältere oft genauso wenig, da müsste man dann tatsächlich den starr jahrgangsgebundenen Klassenverband aufheben. Ich kenne mindestens so viele unterforderte, weil zu spät eingeschulte Kinder.

Wie ich schon im Ausgangsposting schrieb: Nichts ist so grauslich wie Ratschläge zum Thema Einschulungsjahrgang von Menschen, die das betroffene Kind nicht kennen.

Gruß, Karin

1 Like

Hall Pecos,

unser Sohn ist am 15. September 6 geworden, also auch ein Kann-Kind und ist jetzt seit 2 Wochen in der Schule. Wir haben auch den ganzen Zirkus mitgemacht, Schuluntersuchung etc. Letzendlich entscheidet aber Ihr.

Unsere Schule bot an, einen 2stündigen Schultest zu machen (5 Kann-Kinder waren es damals). Danach gabs ein Elterngespräch, es sind auch Kinder durchgefallen, die lt. Schulleitung einfach noch nicht so weit waren.

Die Entscheidung ist schwer, aber oft ist noch ein Jahr Kindergarten für die Kids auch langweilig, unser Sohn wäre dann der älteste in der Gruppe gewesen und hätte sich sicher auch gelangweilt, er wollte unbedingt in die Schule. Hört Euch die Meinungen von Kindergarten und Schuluntersuchung an und sprecht mit Eurem Kind. Ich kann von unserer Seite nur den Rat geben nicht zu oft hin und herzuwechseln sondern eine Entscheidung zu treffen. Bis zu der Schuluntersuchung war unser Sohn richtig durcheinander, weil dieser sehr spät stattfand, wir, der Kindergarten, ja selbst die Kinderärztin der Meinung waren er ist schulreif und die Schule noch gezögert hat. Nach dem positiven Bescheid der Schule konnte er es kaum noch abwarten und war ganz wild drauf in die Schule zu gehen. Bisher haben wir den Schritt auch nicht bereut, obwohl der der Jüngste ist, aber es läuft wirklich prima, obs so bleibt, wissen wir nicht, aber selbst 7jährige Erstklässler haben in manchen Dingen Probleme.

Ich wünsche Euch die richtige Entscheidung für Euer Kind und für Euch.

Liebe Grüße

Sabine

Hallo Pecos,

ich habe etwas andere Erfahrungen gemacht als Tato weiter unten geschrieben hat:
mein Sohn ist Mitte September geboren, der Kindergarten regte eine vorzeitige Einschulung an. Mehrere Gespräche beim schulpsychologischen Dienst der AWO gingen der Anmeldung voraus (ebenfalls positive Beurteilung). Die Schulärztin als angeblich entscheidende Instanz stellte dann fest: „Bei mir ist noch kein Kann-Kind in die Schule gekommen.“ und „Unreif - er kann nicht lange genug auf einem Bein stehen, trägt eine Brille (stark fehlsichtig mit mehr als 6 Dio.) und ist Linkshänder.“
Meine Einwände, daß es meines Wissens nach in der Schule Tische und Stühle gebe (er also nicht den ganzen Tag stehen müßte), die Fehlsichtigkeit und die Linkshändigkeit sich ganz sicher nicht in einem Jahr auf wundersame Weise ändern würden, wurden lapidar vom Tisch gewischt, weil ich als überehrgeizige Mutter das nicht zu beurteilen hätte. Ich habe Widerspruch bei er Schulleitung eingelegt, Gespräche zwischen Schulleitung und Kindergarten fanden statt und die Untersuchungsergebnisse der AWO wurden vorgelegt. Mit dem Ergebnis, daß mein Sohn vorzeitig eingeschult wurde. Er besucht heute die 6. Klasse des Gymnasiums und kommt sowohl schulisch als auch sozial prima mit.

Ergo: wenn ihr der sicheren Überzeugng seid, daß vorzeitige Einschulung das Richtige für euer Kind ist, dann lasst euch nicht zu schnell abwimmeln und versucht, euch durchzusetzen.

Gruß vom

Sams

Hallo Pecos,

laut unserer Schulleiterin (Baden-Württemberg) entscheidet das ausschließlich die Schulleitung.

Unsere Tochter ist kein Kann-Kind und wurde trotzdem mit 5 eingeschult (die Gründe spielen hier keine Rolle). Unsere Schulleiterin war sofort dafür und riet uns, sie an den üblichen Kannkinderuntersuchungen teilnehmen zu lassen. Sie sagte aber schon im voraus, dass in ihren Augen die Gründe, das Kind einzuschulen, für sie so überzeugend sind, dass sie als Leiterin das Kind auch bei einer formalen Ablehnung durch den Schularzt aufnehmen würde. Rechtlich sei das möglich.

Übrigens: Obwohl hier auf dem Lande Kannkinder gerne „abgelehnt“ werden, der sehr alte Arzt des Gesundheitsamts mich zuerst fast rausgeworfen hätte und Erzieherinnen meistens auch abraten, waren alle nach dem Gespräch mit unserer Tochter für eine Einschulung. Sie geht jetzt in die 3. Klasse und hat keinerlei Probleme.

Unsere ältere Tochter ist ebenfalls jünger als ihre Klassenkameradinnen und kommt auf dem Gymnasium mit dem ganzen Drumherum ebenfalls locker klar.

Trotzdem würde ich niemals generell zu- oder abraten. Es muss immer das einzelne Kind in seiner gesamten Persönlichkeit gesehen werden. Eine pauschale Aussage Marke „das Kind noch spielen lassen“ halte ich für Unfug.

Viele Grüße,

Inselchen

Hallo,

nachdem ich all die anderen Beiträge gelesen habe, stellt sich mir eine Frage:

Könnte es sein, dass das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt ist!?

Für NRW weiß ich nämlich, dass das seit neuestem ausschließlich die Eltern entscheiden und diese Möglichkeit haben, sofern ihr Kind vor Mai (!) des folgenden Jahres (!) geboren wurde (im Klartext: in diesem Herbst wurden auf Wunsch der Eltern Kinder eingeschult, die im Mai fünf Jahre alt geworden sind - ohne dass Schularzt, Lehrer oder Schulleitung etwas dagegen tun konnten).

Gruß, SRP

der Bundesländer

Hallo,
hab grad mal zu dem Thema gegoogelt und fand das hier passend:

http://www.bllv.de/asb/zahlen/einschu.shtml

Grüße
Ulla

Hallo Ulla,
danke, genau das habe ich gesucht!
Gruss,
PECOS

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