Wer erteilte die Zustimmung für die 10

Hallo Wolfgang

Zuerst einmal kann ich mich an die Zeit, von der du sprichst, noch sehr gut erinnern … kalter Krieg, Friedensbewegung … alles da - nur, ich kann mich gerade mal an maximal die Hälfte der Arbeitslosen erinnern, die wir heute haben. Auch habe ich noch gut in Erinnerung, dass wir hier in Deutschland eine sehr breite Mittelschicht hatten, die uns eine halbwegs funktionierende Wirtschaft bescherte. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir uns damals schon wieder aktiv an Kriegseinsätzen beteiligt haben (so etwas verschlingt Unsummen Geld). Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir ein ganzen marodes und vollkommen zu Boden gewirtschaftetes Land neu aufbauen mussten (das kostet/kostete zig Milliarden). Ich kann mich daran erinnern, dass wir uns ein funktionierendes Schulsysthem leisten konnten - ein Luxus, von dem wir heute weit entfernt sind.
Natürlich haben wir damals schon weit über unsere Verhältnisse gelebt und hätten viel besser daran getan, „etwas für schlechtere Zeiten beiseite zu legen“, so wie es uns Länder w.z.B. Norwegen vormach(t)en. Dennoch glaube ich, dass unsere Probleme heute wesentlich kleiner wären, wenn wir die angesprochenen Katastrophen (zumindest in der Art) nicht hätten schultern müssen.

Medizin ohne Nebenwirkungen gibt es nicht. Deshalb wird es
gewiß auch Verlierer der EU-Osterweiterung geben. Ansonsten
aber ist ein gewaltiges Stück Friedenssicherung in Europa
geschafft und wunderbare Marktbedingungen für unsere
Wirtschaft. Der EU-Binnenmarkt ist größer als die USA! Wer
jetzt unbedingt weiter jammern will, bemüht die Kriminalität,
gerade so, als ob es sie vorher und schon seit vielen Jahren
nicht gegeben hätte.

Bezüglich der Friedenssicherung bin ich mir übrigens lange nicht so sicher wie du (und wohl auch die Mehrheit der deutschen Bevölkerung). Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass Versuche, Völker unterschiedlichster Kulturen unter einen Hut zu bringen, nie (!) gut gegangen sind und häufig zu äußerst blutigen Auseinandersetzungen geführt haben.
Was nutzt uns bitte schön ein großer Binnenmarkt, wenn den Leuten das Geld fehlt?
Bezgl. der Kriminalität gebe ich dir natürlich recht: die hat`s immer schon gegeben. Nur haben wir ihr jetzt sämtliche Türen sperrangelweit aufgestoßen.

Gruß, Frank

Europa der Stärksten?

hi

Um es auf einen Punkt zu bringen
In einer Großfamilie gibt es mehr Probleme als bei einem
Single, aber auch mehr Möglichkeiten.
Der Stärkere wird gewinnen wie auch in den letzten Millionen
Jahren.

Stimmt - und die Stärkeren werden nicht länger „wir“ sein,
weil wir freudigst darum bemüht sind, uns das Heft aus der
Hand nehmen zu lassen (b.z.w. es aus der Hand zu geben).

Es werden nicht die Stärksten überleben (Sozialdarwinismus,
der sich als falsch erwiesen hat), sondern die am besten
Angepassten.

Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich
in einerm Europa der Angepassten gar nicht mehr
so gerne leben will :frowning:

Auch ein Europa der Stärksten ist eine
Vorstellung, die mir irgendwie unangenehm ist.
Ich kann jetzt nicht genau den Finger drauf
legen, warum genau unangenehm, aber irgendwie…
…Europa der Stärksten… unangenehm.

Gruss, Marco

Hi

Servas Frank!

Die Preiserhöhungen sprechen gegen unsere Politiker, nicht aber gegen die neue Währung.

nichts mit … neuen Währung zu tun; viel eher mit
verfehlter oder fehlender Wirtschaftspolitik.

Ich dachte, es hätte schon was mit Wirtschaft zu tun,

Genauer lesen!

… Herren Volksvertretern vor T€-Einführung durch neuen Währung
… Ankurbelung Wirtschaft … Sinken Arbeitslosenzahlen versprochen.

*grins* Ich weiß nicht; da wird Politikern kein, aber auch schon gar kein Wahlversprechen geglaubt und dann das?! Ach du heilige Einfalt!

Hast du schon einmal gesehen, welche Straßenbauprojekte z.B.
in Portugal und Spanien mit deutschen Steuergeldern finanziert
wurden?

Hast Du schon mal gesehen, was gerade Deutschland wirtschaftlich gesehen von der EU hat? Ich mein, gerade Deutschland mit seiner starken Exportausrichtung.

Hast du vergessen, welche Nation immer noch den
größten Batzen in die EU-Kassen einzahlt (und dabei im
Verhältnis am wenigsten rausbekommt)?

Das stimmt in der Form nun überhaupt nicht. Du vergleichst den EU-Beitrag mit den Förderungen. Du müsstest die Beiträge mit den Exporteinnahmen (in die EU) vergleichen. Schau Dir mal die Exportsituation Deutschlands an!
http://www.destatis.de/themen/d/thm_aussen.htm

Ich verwechsele die Wiedervereinigung bestimmt nicht mit der
Ost-Erweiterung … letztere wird uns in den nächsten
Jahrzehnten nämlich volkswirtschaftlich noch weitaus schlimmer
treffen.

Volkswirtschaftlich viel schwerer hätte uns das Draußenbleiben der neu aufgenommenen Staaten getroffen. Aber Du bist ja der Experte in Sachen „wie lese ich Wirtschaftsentwicklung aus der Kristallkugel“.

Das ist ausgemachter Quatsch! Griechen, Portugiesen und
Süditaliener haben auch niedrigere Löhne. Und: sind davon
Unmengen in Deutschland eingewandert? Nein, natürlich nicht!

Nicht? Naja.

Hehehe, das Argument zieht leider nicht. War schon Pech.

Aber die haben auch keine direkte Grenze nach
Deutschland (wie viele der „neuen“ EU-Länder).

Soso, die Slowakei, Ungarn, Estland, Lettland, Litauen, Slowenien, Malta und Zypern haben eine direkte Grenze zu Deutschland? Mann, schau mal in einen Atlas. Oder: Wirf mal einen Blick auf diese Karte!
http://www.bundesregierung.de/artikel-,413.431354/La…

Dass gerade die Angst vor Schwarzarbeitern und Billiglohnarbeitern
aus diesen Ländern hier kein „ausgemachter Quatsch“ ist, sagt dir

Noch mal, das habe ich nicht geschrieben! Angst von Menschen ist für mich nie Quatsch , sondern immer ernst zu nehmen!! Nur: realen wirtschaftlichen Hintergrund für eine erhebliche Zuwanderung von Arbeitern gibt es aus historischer Erfahrung nicht. Diese Angst wäre dann berechtigt, wenn die Osterweiterung nicht gekommen wäre. Dann müssten deren Bewohner aus wirtschaftlichen Gründen wandern. Jetzt bleibt ihnen die Möglichkeit, dass sich langsam aber sicher die Wirtschaft in ihrer Heimat entwickelt.

Was mich wundert: Warum attackierst Du nicht Irland? Die profitieren mit am meisten von der EU und ihren Förderungen.

Schwarzarbeit ist das falsche Wort , Schwarzbeschäftigung müsste es heißen. Die gegen Arbeitsrecht verstoßenden Unternehmen profitieren unverhältnismäßig mehr als etwaige Scharzarbeiter. Aber das alles ist auch und vor allem ein Steuerproblem. Arbeit ist nicht nur deshalb sauteuer, weil Arbeiter hierzulande einigermaßen leidlich verdienen.

Es ist in Deutschland ja schon immer nicht sehr gern gesehen
worden, Dinge beim Namen zu nennen und öffentlich
anzuprangern.

Du weißt schon, wie eine „sich-selbst-erfüllende-Prophezeiung“ funktioniert?

Nein? Na dann:

In einer VW (= Volkswirtschaft) - beispielsweise Deutschland - sinkt das Vertrauen in die Wirtschaft. Als Folge konsumieren Haushalte (HH)und investieren Unternehmen weniger. Dadurch gehen Konsum und Investitionen zurück. Der Effekt bei den Investionen ist einfach: weniger Investitionen bedeutet zB weniger Einnahmen in der Bauindustrie, damit weniger Arbeitsplätze und steigende Arbeitslosigkeit (Alo).
Bezogen auf den Konsum ist´s ein kleines bißchen komplizierter: weniger Konsum (HHs sparen, weil sie Rezession erwarten), Konsumeinnahmen gehen zurück, Arbeitsplätze werden eingespart -> daraus folgt: Alo steigt. Folge : VW schlittert in eine Rezession.

Ich hab nichts dagegen, wenn Du Dinge beim Namen nennst. Allerdings ist Psychologie in der Wirtschaft ein mächtiger Faktor. Deren Wirkungskreisläufe solltest Du kennen, bevor Du andere Faktoren verdächtigst, alleine an Krisen schuld zu sein.

Durch Hände-in-den-Schoß legen löst sich garantiert kein Problem. Durch das ewige Gejammer „Der Euro is schuld“ aber auch nicht! Das ist genauso kontraproduktiv wie das ewige Geplärre „Brüssel is schuld!“ Und stimmen tun beide nicht.

Gruß, Frank

den Gruß erwidernd
Wolkenstein

Die Schweiz
Hallo zusammen,

die Schweiz soll es also sein, ja?
Dann richtet euch schon mal auf folgendes ein:

  • Alle Importprodukte (und davon gibt’s ja, abgesehen von Käase, Messern und Uhren 'ne Menge) kosten 10-20% mehr.
  • 40+ h Arbeitswoche.
  • Die Regierung macht Deals mit jeder Drecksau und streicht auch Nazi-Gold oder andere Geldquellen ohne Bedenken ein (zugegeben, bei uns ist es nur marginal besser).
  • Zusätzliche private Rentenvorsorge ist ein muss (kommt bei uns auch, aber dort ist es schon Realität).
  • Beitrag zur internationalen Solidargemeinschaft: Nada!

Ich will die Schweiz und die Schweizer gar nicht schlecht reden, aber das Paradies, als welches es so oft dargestellt wird, ist es eben auch nicht.

Grüße,

Anwar

mit Hang
zur Oberflächlichkeit

Ich habe mir erlaubt dies Deiner VK zu entnehmen.

-(

Na ja…
Hallo,

auch wenn es etwas drastisch ausgedrückt ist: vieles was Anwar sagt, stimmt doch wohl, oder? Dass die Schweiz die Insel der Seiligen ist, als dass sie in Europa gerne gesehen wird, glauben doch nicht einmal mehr die Schweizer.

Das Preisniveau in der Schweiz ist (ebenso wie das Lohnniveau) höher als in den Nachbarländern- und zwar nicht nur bei Importproduktenen. Wo gibt es sonst den Fall, dass Obst und Gemüse nur außerhalb der Haupterntezeit in guter Qualität und zu vernünftigen Preisen erhältlich ist? Auch die Arbeitszeit beträgt (in ZH) in der Tat 42 Stunden in der Woche mit geringferem Urlaubsanspruch und wesentlich weniger Feiertagen…

Was die Schweiz reich gemacht, war die Einstellung: „Wir sind neutral und keiner darf sich in unsere Politik einmischen!“ Daher haben Machthaber, die zu viele Fragen über die Herkunft vermeiden wollten, ihr Geld hierher gebracht. Ich bringe mein (ehrlich verdientes) Geld immer aus der Schweiz weg; es gibt bessere Plätze dafür - zum Anlegen und zum Ausgeben…

Um keine falschen Eindruck zu erwecken: es gibt wesentlich schlimmere Länder als die Schweiz und vieles ist hier gut und zum Teil auch besser als in Europa. Aber eben nicht alles… Das Bild des Landes ist sicher im Ausland etwas rosiger als in der Realität (zumindest muss ich zu diesem Schluss kommen, wenn ich die Kommentare von Frank und Sarah lese)!

Hallo Frank!

…ich kann mich gerade mal an maximal die Hälfte
der Arbeitslosen erinnern…

Arbeitslosenzahlen lassen sich nur vergleichen, wenn man die gleichen Bezugsgrößen miteinander vergleicht, also auch heute nur die alten Bundesländer betrachtet. Schließlich trägt Ostdeutschland ganz erheblich zu den heutigen Arbeitslosenzahlen bei. Aber auch schon vor 20 Jahren wurden Strukturprobleme sichtbar, die sich allerdings stetig verschlimmern, weil keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Gegenmaßnahmen auf diesem Gebiet sind Bildungsmaßnahmen. Dazu weiter unten mehr.

Ich kann mich nicht
daran erinnern, dass wir uns damals schon wieder aktiv an
Kriegseinsätzen beteiligt haben (so etwas verschlingt Unsummen Geld).

Stimmt. Die Bundesrepubublik war bis 1990 ein Land mit eingeschränkter Souveränität. Hier ging als Kriegsfolge außenpolitisch nichts ohne die Besatzungsmächte. Auf dem Gebiet der DDR stand ein riesiges sowjetisches Heer. In der Lüneburger Heide wüteten die Briten, am Rhein waren Amerikaner in rauhen Mengen kaserniert. Alles schon vergessen?

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir ein ganzen
marodes und vollkommen zu Boden gewirtschaftetes Land :neu aufbauen mussten (das kostet/kostete zig Milliarden).

Auch das stimmt. Allerdings ist ein heftiger Anteil aller Kosten Folge von Fehlern und Fehleinschätzungen. Man könnte Bücher darüber schreiben, welchen volkswirtschaftlichen Murks sich Verwaltungsapparatschiks der Treuhand leisteten und welchen Murks sich deren Nachfolger bis auf den heutigen Tag leisten. Das ist offenkundig der Preis, den wir für unsere Freiheit zahlen müssen. Man darf auch nicht die Fehleinschätzungen der Art „blühende Landschaften binnen weniger Jahre“ vergessen. Dort agierten Leute, die keinen blassen Schimmer davon hatten, wie lange es dauert, auch nur einen Kleinbetrieb auf gesunde Füße zu stellen, geschweige denn, eine Volkswirtschaft. Und noch etwas kommt hinzu, das ich zwar in meinem Wohnort nicht laut sagen darf, aber trotzdem stimmt: Die berufliche Qualifikation vieler Menschen aus der ehemaligen DDR läßt erheblich zu wünschen übrig. Abschlüsse entsprechen nicht einmal entfernt unseren gewohnten Vorstellungen. Wenn ich einen promovierten Physiker als Techniker einsetzen kann, habe ich Glück. Ein Diplom-Ingenieur ist als technischer Zeichner ohne zeitgemäße CAD-Kenntnisse einsetzbar usw. Die Arbeiter- und Bauernkultur sozialistischer Länder war auf verschiedenen Gebieten leistungsfeindlich, was seine extreme Ausprägung in China zur Zeit der Kulturrevolution fand, als man sämtliche Leistungsnachweise abschaffte. Auch in der DDR wurde viel getan, um ein Bildungsbürgertum zu verhindern. Ein Melker, der sich vielleicht noch privat eine Kuh hielt, war deutlich besser dran als ein Physiker oder Arzt. Um die Folgen solchen Tuns zu überwinden, brauchen wir noch eine ganze Generation. Ich halte es für unsinnig, jetzt noch weiteres Geld in die neuen Bundesländer zu geben. Wir brauchen Kindergärten und Schulen, beides mit Ganztagsbetreuung. Viel mehr Schüler als heute müssen es bis zum Abitur bringen, wir brauchen Hochschulen mit hohen Anforderungen und bester Ausstattung und dann brauchen wir eine Generation Geduld.

Ich kann mich daran erinnern, :dass wir uns :ein funktionierendes
Schulsysthem leisten konnten

Diesbezüglich sieht meine Erinnerung ganz anders aus. Ein paar Dinge wurden bei uns schon immer schöngeredet, obwohl es in Wahrheit bestenfalls Durchschnitt war. Ich erinnere mich in meiner Schulzeit an Schule als Institution, die den Schülern die Lust am Lernen gründlich vergrämte. Wenn ich das vertiefen soll, sprengt es hier den Rahmen. Für das hochgelobte duale System der Berufsausbildung gilt das in gleicher Weise: Ein furchtbar träger Beamtenapparat aus A13-Gehaltsempfängern, die es ein Berufsleben lang nicht für nötig halten, etwas dazu zu lernen. 1967 wurde das Farbfernsehen in D eingeführt. Noch 1970 verließen Fernsehtechniker die Berufsschule mit dem Gesellenbrief, ohne das Wort Farbfernsehen auch nur gehört zu haben. In anderen technischen Ausbildungsberufen sah es ähnlich katastrophal aus.

Zu den Dingen, die bei uns schöngeredet oder sogar in den Himmel gelobt wurden, gehörten auch viele Industrieprodukte. Der VW-Käfer ist ein Beispiel. Die Leute faselten hier immer noch vom „läuft und läuft…“, als es in Frankreich und Japan längst Autos auf insgesamt deutlich besserem technischen Niveau gab. So logen wir uns lange Zeit in die Tasche und bemerkten höhere Anforderungen und einen Strukturwandel im wirtschaftlichen Geschehen nicht rechtzeitig.

Natürlich haben wir damals schon weit über unsere Verhältnisse
gelebt und hätten viel besser daran getan, „etwas für
schlechtere Zeiten beiseite zu legen“,

Wir haben nicht nur nichts beiseite gelegt, sondern der Staat verschuldet sich seit Jahrzehnten in haarsträubend unverantwortlicher Weise. Unverändert geblieben sind seit Jahrzehnten auch die Sprüche, mit denen die alljährliche Erhöhung der Verschuldung begründet wird.

Bezüglich der Friedenssicherung bin ich mir übrigens lange
nicht so sicher wie du (und wohl auch die Mehrheit der
deutschen Bevölkerung). Die Geschichte hat immer wieder
gezeigt, dass Versuche, Völker unterschiedlichster Kulturen…

Von welchen Kulturen ist die Rede? Etwa von Tschechien oder Polen? Bezeichnest Du diese Länder in einem Atemzug mit Deutschland als „unterschiedlichste Kulturen“? Das kannst Du nicht wirklich ernst meinen.

Was nutzt uns bitte schön ein großer Binnenmarkt, wenn den
Leuten das Geld fehlt?

Wenn wir Handelspartner haben und beim Handel entfallen Zollschranken und bürokratische Hürden, kann ich darin nur Positives sehen. Schließlich können Betriebe nur Gehälter und Steuern bezahlen, wenn sie Produkte und Dienstleistungen verkaufen und damit Geld verdienen.

Gruß
Wolfgang

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Salve Frank!

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir uns damals schon wieder
aktiv an Kriegseinsätzen beteiligt haben (so etwas verschlingt
Unsummen Geld).

Du jammerst! Die EU hat weltweit Verantwortung zu tragen und sie sollte dies auch militärisch tun.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir ein ganzen
marodes und vollkommen zu Boden gewirtschaftetes Land neu
aufbauen mussten (das kostet/kostete zig Milliarden).

Deutschland und Österreich waren nach dem 2. WK total zerstört und haben ein Wirtschaftswunder geschafft. Allerdings haben sie daran geglaubt. Dieser „Glaube-an-sich-selber-und-die-eigene-Kraft“ fehlt heute weitgehend.

… Norwegen

Grad Norwegen ist ein schlechtes Beispiel. Wenn die ihr Nordseeöl nicht hätten, wären sie längst in die EU gekrochen gekommen.

angesprochenen Katastrophen (zumindest in der Art) nicht
hätten schultern müssen.

Mir kommt vor, wie viele andere glaubst Du nicht an unsere Chance, es zu schaffen. Eine denkbar schlechte Voraussetzung!

Bezüglich der Friedenssicherung bin ich mir übrigens lange
nicht so sicher wie du (und wohl auch die Mehrheit der
deutschen Bevölkerung).

He, wirf mal einen kleinen Blick in die jahrhundertelange blutige Geschichte Europas!

Die Geschichte hat immer wieder gezeigt,
dass Versuche, Völker unterschiedlichster Kulturen
unter einen Hut zu bringen, nie (!) gut gegangen sind und
häufig zu äußerst blutigen Auseinandersetzungen geführt haben.

Quatsch, hat sie nicht! Das römische Reich hat ja auch nicht nur einen Tag überdauert. Wenn es politische Gleichberechtigung im Habsburger Reich gegeben hätte, würds das auch noch geben.

… Kriminalität … die hat`s immer schon gegeben.

Oh, welch Erkenntnis!

Nur haben wir ihr jetzt sämtliche Türen sperrangelweit aufgestoßen.

Blödsinn, Du tust ja grad so, als obs innerhalb der EU gar keine Kriminalität gäbe.

Gruß, Frank

grüßend
Wolkenstein

Hallo Sarah!

Die Kriminalität blüht mit oder ohne EU.

Ich frage mich, wer gestern nacht feierte.

Na ich halt! *grins*

Ich finde es keinen Grund.

Da gibts genug. Das Reisen normalisiert sich endlich in Mittel- und Südosteuropa.

Ich denke, dass wir noch bitter dafür zahlen werden.

Unser eigentliches Problem ist unsere Mutlosigkeit.

Eigentlich sind wir (Deutschen) doch eh schon ziemlich am
Ende.

Da habt Ihr Euch auch reingeredet!

Nationen aufzupäppeln? Müssten wir nicht schon ne
„Vaterlands-Krankenschwester“ engagieren?

Es wird noch so weit kommen, dass die EU Deutschland aufpäppeln muss. *g*

Das wird schiefgehen, und ehrlich gesagt… ich beneide die
Schweiz. Die hats drauf.

Unsinn. Die Schweiz sucht sich lediglich die Rosinen raus. Wär die EU bezüglich Außenstaaten gleich konsequent zu allen, die Schweiz hätte eine erheblich höhere Arbeitslosigkeit, höhere Preise, weniger Unternehmenssitze undundund - die wären längst um eine Aufnahme betteln gekommen. Aber die EU muss ja sooo liiieb sein!

LG

auch liebe Grüße

Sarah

Wolkenstein

die Schweiz und ihre nicht vorhandene Industrie

Und dass, obwohl die Schweizer nun nicht
unbedingt berühmt für ihre üppige Industrielandschaft sind -

Schon mal was von Novartis, Clariant, Nestlé, Roche oder ABB gehört?

Gruß,
Christian

Hallo zusammen,

die Schweiz soll es also sein, ja?
Dann richtet euch schon mal auf folgendes ein:

  • Alle Importprodukte (und davon gibt’s ja, abgesehen von
    Käase, Messern und Uhren 'ne Menge) kosten 10-20% mehr.
  • 40+ h Arbeitswoche.
  • Die Regierung macht Deals mit jeder Drecksau und streicht
    auch Nazi-Gold oder andere Geldquellen ohne Bedenken ein
    (zugegeben, bei uns ist es nur marginal besser).
  • Zusätzliche private Rentenvorsorge ist ein muss (kommt bei
    uns auch, aber dort ist es schon Realität).

Ist das schlecht?
Ich würd meinen monatlich abzuführenden Rentenbeitrag liebend gern privat anlegen darf aber nicht

  • Beitrag zur internationalen Solidargemeinschaft: Nada!

Aber muss man die international Melkkuh sein?

Ich will die Schweiz und die Schweizer gar nicht schlecht
reden, aber das Paradies, als welches es so oft dargestellt
wird, ist es eben auch nicht.

Grüße,

Anwar

Wenigstens lohnt sich die Leistung jedes Einzelnen eher als bei uns in D.
Man kann über gewisse Entscheidungen mitbestimmen, was in D nicht geht.

Ich halte die Schweiz auch nicht für ein Paradies aber einige Sachen sind m.E. doch überdenkenswert.

MfG Charly

Ja, ja… Die Schweiz…
Hallo Frank!

ICH BIN NICHT ALLEIN!!! UFFF!!! :wink:)

Das unterscheidet dich von den Schweizern - aber lange werden sie es auch nicht mehr sein :wink:

Das wiederum finde ich absolut genau so! Wenn man sich dieses
Land anschaut … liegt quasi als „Insel“ mitten im
schwächelnden Europa, hat mit dem ganzen Gedöne hier nichts zu
schaffen und steht wirtschaftlich meines Wissens nach „etwas“
besser da, als wir.

Ich glaube, da ist viel Mystifizierung dabei… Bevor ich in die Schweiz kam, wusste ich auch recht wenig über deren Politik und Wirtschaft. Die Schweiz verstand und versteht es gut, ihre Politik zur internen Angelegenheit zu machen. Aber die Oeffnung wird mehr und mehr vollzogen. Die bilateralen Verträge mit der EU und der Beitritt zur UNO sind nur die ersten Schritte, denke ich.

Auch in der Schweiz gibt es nicht mehr Geld wie Würfelzucker. Die nicht-industrielle Forschung leidet unter akuter Geldnot und auch der Wirtschaft geht es längst nicht mehr so rosig. Der Niedergang der Swiss (ehem. Swissair, Crossair) ist nur ein exemplarisches Beispiel. Und: die grossen Basler Chemie-Konzerne lagern immer mehr Bereiche auf dem Papier nach Weil aus - irgendeinen Grund werden sie schon haben, nach Europa zu siedeln…

Dass die Schweizer mit dem „Gedöne“ oftmals mehr zu tun haben, als ihnen lieb ist zeigt auch das Desaster am Zürcher Flughafen. Die Schweizer haben mit ihrem (für mich gelinde gesagt seltsamen) politischen System sehr lange Zeit gut gelebt und wollen ihre „Isolation“ nicht aufgeben - irgendwie verständlich. Aber auch wenn in der Schweiz alles langsamer geht (die Uhren ausgenommen), wird man auch hier einsehen, dass Eigenständigkeit und Einsamkeit verwandte Begriffe sind.

ach ja, die Schweiz hat ein interessantes Finanzwesen, sie
sind politisch neutral (das heißt, sie müssen sich nicht in
jeden Krieg auf der Welt einmischen und Unsummen für ein
marodes Herr bezahlen, wie wir Deutschen)

Die Schweiz ist zwar neutral, verfügt aber trotzdem über ein ziemlich massives Heer, das - wie überall - Unsummen verschlingt. Die Situation Deutschland ist sicher speziell aus historischer Sicht. Aber die EU ist kein Verteidigungsbündnis und hat daher mit Militär a priori nichts zu tun. Aber jetzt, da Deutschland von NATO-Ländern umgeben ist (ausgenommen Oesterreich und die traditionell wenig aggressive Schweiz), könnte man ja einmal über eine Neuordnung der europäischen Verteidigung diskutieren…

und sie kümmern sich
vor allem erst einmal um die eigenen Belange - oh, oh, oh …
na, wenn das mal nicht alles Faschisten sind :wink:.

Die stimmenstärkste Partei in der Schweiz ist Blocher’s ultrarechte SVP, die zweifelsfrei mit LePen’s FN und Haider’s FPÖ verglichen werden kann. Nur dass sich niemand darum kümmert - siehe oben: „Schweizer Innenpolitik ist Sache der Schweizer!“ Also: so falsch liegst du mit der Feststellung gar nicht.

Liebe Grüße,
Bernd

Servus

bereits im Europavertrag wurde festgelegt, dass grundsätzlich
jedes europäische Land die Mitgliedschaft beantragen kann.
Entscheidend für den Beitritt sind dann die Erfüllung der
durch den Europarat festgelegten Kriterien.

Das ist vollkommen richtig, hab ich auch nicht widersprochen

Auf welcher Grundlage könnte deiner Meinung nach das Parlament
die Erweiterung zu Fall bringen ?

Das Parlament schreibt diesbezüglich folgendes auf seiner Hompage
(http://www.europarl.eu.int/presentation/15plus/defau…):

„Das Europäische Parlament hat sich dabei immer als Anwalt der Beitrittsländer empfunden. Seine Rolle im Erweiterungsprozess ist wichtig. Es begleitet die Strategie und die Verhandlungen in enger Zusammenarbeit mit Kommission und Rat. Der Stand der Verhandlungen wird vom Parlament regelmäßig bewertet. Und nach Abschluss der Verhandlungen werden die Beitrittsverträge dem Parlament zur Zustimmung vorgelegt. Erst mit seiner Zustimmung kann die Erweiterung wirksam werden.“

Meiner Meinung nach heißt das, dass jedes europäisches Land, welches die Kopenhager Kriterien erfüllt den Beitritt beantragen kann, ihn auch fertig ausverhandeln, aber wenn der Beitrittsvertrag dann vom EU-P. nicht unterzeichnet wird, muss nachgebessert werden oder der Beitritt scheitert.

Grüße
Chris

Hoi Zäme!
Aber vielleicht ist es gerade das, das sie 40h+ arbeiten und einen geringeren Urlaubsanspruch haben? Vielleicht ist es gerade das, das jeder Bürger der CH für sich selbst verantwortlich ist und sich nicht auf das soziale System verlässt. Vielleicht sind das die Gründe, das das Leben in der Eidgenossenschaft immernoch eines der qualitativ Besten der Welt ist. Sicher ging es denen auch mal besser…aber noch lange nicht so schlecht wie uns jetzt.
Aber vielleicht liegt der wahre Grund auch darin, dass wir deutschen uns hinter einer rosa roten Brille von vergangenen Zeiten träumend nicht aufraffen etwas zu tun. Überall wird nur gemeckert und gemosert, jeder will nur haben haben haben…wenn nichts mehr da ist heisst es aber geben geben geben…denkt mal drüber nach.
Schönen gruß, von einem der am heutigen Mittwoch seine 42 stunden vollmacht und auch die nächsten zwei tage noch arbeiten geht…als angestellter und ohne ausgleich…und freiwillig!
/root

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Kein Angriff!
Liebes Stammverzeichnis,

Aber vielleicht liegt der wahre Grund auch darin, dass wir
deutschen uns hinter einer rosa roten Brille von vergangenen
Zeiten träumend nicht aufraffen etwas zu tun. Überall wird nur
gemeckert und gemosert, jeder will nur haben haben
haben…

Mein Kommentar war nicht als Angriff auf die schweizer Lebensart gedacht (was ich im übrigen auch schon am Ende klar herausgestellt habe), sondern nur als Klarstellung, dass auch die Schweiz ihre problematischen Seiten hat. Denn die vorhergehenden Beiträge gingen mir etwas zu sehr in Richtung „Schlaraffenland“, und das ist die Schweiz, mit Ausnahme von Seldwyla vielleicht, nun doch nicht.

Grüße an alle Schweizer, die das Glück haben im Heimatland von Gottfried Keller zu wohnen! (Denn das ist für mich eher ein positives Argument für die Schweiz, als wirtschaftliche Prosperität)

Anwar