Völlig richtig. In dem Kontext ist auch wichtig zu wissen, daß sich die SPD, die NRW von den späten 60ern an ziemlich genau 40 Jahre lang regierte, insbesondere unter Rau dem Strukturwandel entgegenstellte und versuchte, ihn zu verhindern, anstatt ihn abzumildern oder in eine konstruktive Entwicklung zu überführen. Selbst als klar war, daß deutsche Steinkohle und einfacher Stahl aus deutscher Produktion nicht konkurrenzfähig waren (bei ersterer wußte man das allein schon deshalb, weil man den Abbau mit Irrsinnssummen subventionierte), unterstützte man lieber die Streiks der Arbeiter, anstatt die Subventionsgelder in Projekte zu stecken, die den Aufbau anderer Wirtschaftszweige gefördert hätten oder zumindest die Rahmenbedingungen zu verbessern.
Aus dem Strukturwandel, der letztlich vor allem eine Einstellung der Kohleförderung und der Stahlproduktion (mit wenigen Ausnahmen) war, resultiert die Situation insbesondere im Ruhrgebiet und in einigen Gegenden am Niederrhein. Wobei auch gerne vergessen wird, daß an den Industriezweigen natürlich auch viel mehr hing als nur die reine Förderung und Produktion des Endproduktes, sondern daß es auch Zulieferbetriebe gab, Logistikunternehmen und nicht zuletzt den Einzelhandel vor Ort, der unter der schwindenden Nachfrage der Endkunden litt und leidet. Die Städte litten wiederum unter den wegbrechenden Steuereinnahmen, was wiederum zu einem Verfall sowohl der Verkehrsinfrastruktur als auch der übrigen kommunalen Infrastruktur (Bildung, Kultur, Freizeit) führte. In der logischen Folge wurden natürlich die betroffenen Städte natürlich nicht attraktiver für Unternehmen und Bevölkerung.
Kurz gesagt: das ist nichts, woran ein Laschet in vier Jahren etwas ändern kann.