Wer hat das alte Testament geschrieben?

Ich habe mich als Kind mit der Bibel und dessen Geschichten auseinander gesetzt. Inzwischen bin ich erwachsen und mit dem Verständnis, dass ich heute habe, machen einuge Sachen keinen Sinn.

Ich frage mich zum Beispiel: wer hat das alte Testament geschrieben?

Dort ist zum Beispiel die Schöpfungsgeschichte geschrieben. Wie kann diese beschrieben sein, wenn zu der Zeit noch kein Mensch gelebt und Gott es nicht geschrieben hat?

Besten Dank für eure Antworten.
Kevin

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott

Demnach war er es doch.

Insgesamt aber handelt es sich um eine Sammlung von geschichten aus verschiedenen Religionen die passend zu eigenen ungemünst wurden.

Einen einzelnen Autor gibt es nicht. Das alte Testament ist eine Sammlung von Büchern, die zu verschiedenen Zeiten geschrieben wurden. Dabei wurden zum großen Teil Mythen, Legenden, Dichtungen und Historische Ereignisse vermischt, oft so weit daß es heute kaum noch zu trennen ist, was in welchen Bereich zu packen ist. Zudem wurden viele dieser Texte später nochmal umgeschrieben und der aktuellen Glaubenssituation angepasst.
Daß die Schöpfungsgeschichte nicht von einem Augenzeugen geschrieben wurde, dürfte schon von daher klar sein, weil die ganze Entwicklung der Welt und des Lebens letztlich völlig anders abgelaufen ist, als in der Bibel geschrieben.

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Dass man sich als Kind diese Frage stellt kann ich absolut verstehen.

Ich denke, diese Frage wird von vielen Menschen unterschiedlich beantwortet. Aber in Endeffekt ist es so wie bereits beschrieben. Es wurden einfach so viele Geschichten vermischt, so dass das daraus wurde.

Ich denke, jeder muss auch für sich entscheiden wie er die Bibel interpretiert und was er daraus ziehen möchte.

Moses hat es aufgeschrieben.

Lieber Kevin, lies mal die Antworten, die vor deinen vier Wörtern geschrieben wurden.

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Ich möchte noch anmerken, dass das 1. Buch Mose zwei Schöpfungsgeschichten enthält, die sich vollkommen voneinander unterscheiden! Man lese einfach mal die ersten Seiten der Bibel.

Ich meinte natürlich Kever!

„Altes Testament“ (AT) ist in christlichen Traditionen die Bezeichnung für die eigentliche Hebräische Bibel („Tanach“). Und dies ist eine umfangreiche Sammlung verschiedener Bücher, die zu unterschiedlichen Zeiten niedergeschrieben wurden. Ein Teil dieser Sammlung sind die 4+1 sog. „Bücher Mose“, die in jüdischer Tradition „Torah“ genannt werden.

Diese Textsammlung „Torah“ ist - mit vielen Umarbeitungen - zwischen 722 und 400 v. Chr. von 5 verschiedenen Redaktionen, nämlich untereinander konkurrierenden Priesterschaften, verfasst worden. Die verschiedenen Textfassungen wurden in dieser Zeit zu einer einzigen Textfolge miteinander verschachtelt.

Daher kommt es, daß z.B. das erste Buch der Torah zwei ganz verschiedene Schöpfungsmythen enthält, die nacheinander getextet sind: Der erste (jüngere) Mythos, das „6-Tage-Werk“, und dann der zweite (ältere) Mythos, die „Paradiesgeschichte“.

Wie allen Mythen der Literaturgeschichte geht ihnen eine - teils jahrhundertelange - Epoche rein mündlicher Überlieferung voraus, bevor sie irgendwann niedergeschrieben wurden.

Was dich irritieren mag: „Mythen“ sind natürlich keine historischen Berichte von Augenzeugen. Es sind Traditionen von Erzählungen, die vorgestellte Anfänge bzw. Ursprünge wiedergeben, z.B. die Urspünge des jeweils eigenen Volkstammes, oder der Menschheit überhaupt oder die Entstehung dessen, was man damals als „die ganze Welt“ auffasste. Und insbesondere fast alle Schöpfungsmythen (es gibt unzählige davon in alten Religionen in aller Welt) werden auf das Werk von Schöpfergöttern (oder auch eines eunzelnen Schöpfergottes) zurückgeführt.

Fast alle Schöpfungsmythen von Volksstämmen finden sich in ganz öhnlicher Form in denen benachbarter Völker, so daß man vielfach auch eine gegenseitige Beinflussung in den Zeiten vor ihrer schriftlichen Fassung nachweisen, zumindest vermuten kann.

So finden sich z.B. für den ersten Mythos der Torah, das 6-Tage-Werk, sehr ähnliche Fassungen (mit teils identischer Formulierung) in ägyptischen Quellen. Von dem zweiten Mythos, die Paradiesgeschichte, gibt es ganz öhnliche (und zwar sehr viel ältere) Fassungen aus Ugarit einerseits und babylonische bzw. akkadische Texte andererseits.

Wenn dich die Geschichte der schriftlichen Fassungen speziell der Bücher Mose (= Torah) in der Bibel interessiert: Ich habe dazu vor zwei Jahren hier im Forum mal einen Überblick verfasst: Siehe → „Theologiegeschichte der Schöpfungsberichte“

Gruß
Metapher

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Geht nicht. @kever ist ein reiner Sende-Bot - er reagiert nur auf Beiträge, die als „neues Thema“ erfasst worden sind. Diese Einschränkung ist notwendig, weil sein Tool zur Textanalyse noch nicht die Kapazität hat, den Inhalt eines Satzes zu erfassen: Wenn er auch auf andere Beiträge reagieren würde, käme dabei ein völlig sinnloses (noch sinnloseres) Dauerfeuer von Wortgruppen heraus.

Schöne Grüße

MM

Hä? Machst du dich jetzt über einen Menschen lustig, der leider denkt, mit kurzen Einwürfen hier im Forum bei komplexen Problemen helfen zu können?
Karl

Ich bin tatsächlich unsicher, ob es sich um einen Menschen oder um einen Bot handelt. Dass er auf buchstäblich nichts reagiert, und dass er öfters nur in einem formalen, nicht in einem inhaltlichen Zusammenhang mit einer Frage antwortet, spricht dafür, dass es sich um einen Bot handelt.

Schöne Grüße

MM

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Wie gruselig! Hoffentlich sind hier nicht die meisten Bots…

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Und zur Ähnlichkeit anderer Religionen bzw. deren Schriften gibt es hier wertvolle Anregungen:

Gruß
C.

Ergänzend möchte ich anmerken, dass ich während meiner Lektorenausbildung der Ev-luth Kirche Bayerns sozusagen offiziell lernte, dass auch die alten Hebräer die Schöpfungsgeschichten nicht als wörtlich zu verstehende Tatsachenberichte verstanden, sondern metaphorisch ansahen.
Damals (und, soweit ich weiß, bis zur Aufklärung) hatte Geschichtsschreibung nicht den Zweck, Tatsachen zu benennen, sondern eine Botschaft zu vermitteln.
Erst später wurden die Geschichten als verbalinspiriert und damit wörtlich zu verstehen angesehen. Mit dem großen Problem, die Geschichten mit der beobachtbaren Welt zu vereinen. Was einerseits den Fundamentalismus (der die Wissenschaft ignoriert oder leugnet), andererseits den Atheismus (der die Religion leugnet) beförderte.

Gruß Bombadil