Hallo ich hoffe ich bin hier im richtigen Brett.
Wer von Euch hat denn schon eigene Erfahrungen
mit der Hpynose und vor allem mit Selbsthypnose gemacht,
und wofür oder wogegen?
Mich interessiert auch ob „jeder“ die Selbsthypnose
erlernen kann?
mfg
Pauline
Autohypnose II (sehr lang)
Hallo Pauline,
mit der Hpynose und vor allem mit Selbsthypnose gemacht,
und wofür oder wogegen?
Ich! *meld* Der Autohypnose sind im Grunde keine Grenzen gesetzt, d. h. Du kannst sie in allen möglichen Lebenslagen anwenden: zum Beispiel zur Stressbewältigung oder Schmerzlinderung, als Unterstützung bei einer Diät bzw. beim Nikotinentzug, als Hintertürchen bei Angstzuständen, etc.
Mich interessiert auch ob „jeder“ die Selbsthypnose
erlernen kann?
Ja, das kann in der Tat jeder Mensch lernen, der Hypnose nicht als eine Kirmes-Attraktion ansieht, bei der Menschen in Trance quieken und wie Säuglinge krabbeln, und hinterher angeblich nicht mehr wissen, was sie unter Hypnose getan haben.
Ich habe Euch einige Übungen von Starhawk (es ist eine der bekanntesten amerikanischen Hexen) rausgesucht, die man auch in ihrem Buch ‚The Sprital Dance. A Rebirth of the Ancient Religion of the Great Goddess‘ findet (wer Recktschraipfäler findet darf sie behalten - der Text ist schweinelang *g*).
Wir Hexen ziehen zwar vor solchen Übungen einen magischen Kreis, aber das lasse ich mal weg. Die Texte sind zwar auf die Kombination Gruppe + Übungsleiter ausgerichtet, wenn man allein übt, ist eine Tonband-Aufnahme am besten. Übungspartner bzw. Vorleser ist eine Sache für sich - ich zum Beispiel konnte mich nie konzentrieren, wenn jemand außer mir in der Wohnung war. Ob Du zusätzlich Musik oder Meeresgeräusche oder was-weiß-ich dazu mischst, bleibt Dir überlassen.
Nun aber los:
* * *
1. Entspannung
(die Übungsanweisungen richten sich an eine Gruppe, mann kann die Übung aber auch allein machen)
Zuerst legt man sich mit locker ausgestreckten Armen und Beinen flach auf den Rücken. Alle beengenden Kleidungsstücke werden gelockert.
Wenn wir wissen wollen, wie sich Entspannung anfühlt, müssen wir zuerst Anspannung erfahren. Wir werden jetzt nacheinander alle Muskeln unseres Körpers anspannen und sie angespannt lassen, bis wir mit einem Atemzug den ganzen Körper entspannen. Presst die Muskeln nicht so stark, daß sich sich verkrampfen, sondern spannt sie nur leicht an.
‚Wir beginnen mit den Zehen. Spannt die Zehen des rechten Fusses an… Und jetzt am linken Fuß… Rechten Fuß anspannen… Und linken Fuß anspannen… rechtes Fußgelenk… linkes Fußgelenk…‘
_So arbeitet man sich durch den ganzen Körper nach oben durch - Du mußt nur darauf achten, daß die Muskeln, die inzwischen schlappgemacht haben, wieder angespannt werden)
‚Nun spannen wir die Kopfmuskeln an. Der ganze Körper ist jetzt angespannt… Ihr fühlt die spannung an jeder Stelle. Spannt jeden Muskel an, der erschlafft ist. Jetzt tief einatmen [Pause]… Ausatmen… Und… Entspannen!‘
‚Vollkommen locker lassen. Ihr seid vollständig und total entspannt. Euere Finger sind entspannt und locker. Euere Zehen sind entspannt und locker.‘ Und so weiter - wieder durch den ganzen Körper bis zum Kopf.
Zwischendurch gibt es kurze Pausen und es folgt nach jedem Körperabschnitt der Spruch:
‚Ihr seid ganz und gar entspannt. Ganz und gar entspannt. Euer Körper ist leicht, er fühlt sich an wie Wasser, das in der Erde versickert.‘
In dem Zustand der Entspannung bleibt man dann fünf bis zehn Minuten. Wenn man die Übung regelmäßig - wenn Du nicht daran gewöhnt bist: nach Möglichkeit nicht vor dem Einschlafen - macht, ist man irgendwann in der Lage, sich vollkommen zu entspannen, indem man sich einfach nur hinlegt.
* * *
Nun bist Du tief entspannt und es folgt die nächste Übung, an der Du siehst, warum Dir nichts, aber auch gar nichts passieren kann, auch wenn Du völlig allein bist:
2. Abwehr drohenden Unheils
‚Ihr werdet euch jetzt in einen sehr tiefen, angenehmen Geisteszustand versenken, in dem ihr vollkommen sicher und vollkommen geschützt seid.
Ihr werdet jede Gefahr in der äußeren Welt wahrnehmen und dann sofort völlig klar erwachen und fähig sein, richtig zu reagieren und zu handeln.
Ihr werdet die ganze Zeit klar und wahrnehmungsfähig bleiben und euch sehr gut konzentrieren können.
Ihr werdet euch an alles, was ihr erfahrt, erinnern.
Wenn ihr es möchtet oder nötig findet, könnt ihr jederzeit voll und ganz zu euch kommen. Wenn ihr erwacht, fühlt ihr euch erfrischt, erneuert und voller Energie.‘
* * *
Nun kannst Du ans Werk gehen:
3. Der Refenbogen - Herbeiführen der Trance
‚Atmet tief - ihr schwebt abwärts… weiter abwärts… auf einer herrlichen roten Wolke, und euer Körper ist ganz rot - während ihr weiter dahintreibt und schwebt… sanft schaukelnd… tiefer… und tiefer… nach unten…‘
(danach folgt diese Einführung mit orangefarbenen, gelben, grünen, blauen und violetten Wolke)
'Ihr landet ganz sanft… ganz weich… mitten in einer runden, weißen Perle. Seht, wie sie warm und sanft schimmert…
Nun dreht euch um und blickt nach Osten…
Sodann nach Süden…
Dann nach Westen…
und jetzt nach Norden.
Öffnet all euere Sinne’
* * *
Nun mußt Du einen sicheren Raum bilden, der die Ausgangsbasis für alles, was Du danach tust und gleichzeitig Dein Zufluchtsort ist. Also:
4. Ort der Kraft bilden
‚Gleich werdet ihr in einen neuen Raum gelangen, an einen Ort, wo ihr vollkommen sicher und geschützt seid, euch ganz im Griff habt und mit den tiefsten Quellen der Kraft in Berührung steht. Dieser Ort kann in euch oder außerhalb zu sein scheinen und angefüllt sein mit allem oder jedem, was ihr liebt. Er gehört gänzlich euch. Wo immer ihr sein mögt, in welchem Bewußtseinszustand ihr euch befinden mögt, ihr könnt an eueren Orr der Kraft zurückkehren, indem ihr ihn einfach visualisiert*.‘
(*wie das Visualisieren geht, erkläre ich gleich)
'Nun wendet eueren Blick in die Richtung, die auch am angenehmsten erscheint. Zeichnet ein beschwörendes Pentagramm* an die Wand der Perle - das wird euer Geheimschlüssel zum Ort der Kraft sein. Seht das Symbol im dunkelblauen Feuer erstrahlen.
(* Das Pentragramm verwenden eigentlich nur wir Hexen; Ihr könnt jedes Euch genehme Symbol - Sternchen, Blümchen, Muschel, was-weiss-ich, verwenden; es sollte aber ein Euch vertrautes Symbol sein.)
Nun atmet tief durch - einatmen - ausatmen. Seht, wie sich die Wand öffnet und schreitet hindurch zu euerem Ort der Kraft. Ihr befindet euch an euerem Ort der Kraft…
Wendet euch und blickt nach Osten. Merkt euch, was ihr seht, hört, fühlt und empfindet.
[Pause]
Dreht Euch und blickt nach Süden. Merkt euch, was ihr seht, hört, fühlt und empfindet.’
[es folgen Westen und Norden]
‚Nun erforscht in Muße eueren Ort der Kraft.‘
[Für die Erforschung mindestens fünf Minuten Zeit lassen!]
‚Gleich seid ihr bereit, eueren Ort der Kraft zu verlassen. Vollendet, was immer ihr vollenden müßt.
Nun wendet eueren Blick nach Osten und sagt Lebewohl. [Pause]
Nun wendet eueren Blick nach Süden und sagt Lebewohl. [Pause]
Nun wendet eueren Blick nach Westen und sagt Lebewohl. [Pause]
Nun wendet eueren Blick nach Norden und sagt Lebewohl. [Pause]
Jetzt haltet Ausschau nach euerem Symbol, seht wie es leuchtet. Seht, wie es sich öffnet. macht einen tiefen Atemzug - einatmen - ausatmen - uind schreitet hindurch zurück in die Perle‘
* * *
Nun ja… Jede schöne Sache ist irgendwann zu Ende, also:
5. Der Regenbogen - Rückkehr aus der Trance
'Bereitet euch in der Perle auf das Erwachen vor. Wenn ihr aufwacht, werdet ihr euch erfrischt, munter, erneuert und voll Energie füllen. Ihr werdet Euch an alles erinnern, was ihr erfahren habt. Nun wender eueren Blick nach Osten… dann nach Süden… dann nach Westen… dann nach Norden.
Ihr schwebt aufwärts… weiter aufwärts… auf einer herrlichen violetten Wolke und euer Körper ist ganz violett, während ihr sanft nach oben schwebt…
Auf einer herrlichen blauen Wolke… immer höher und euer Körper ist ganz blau und ihr erwacht ganz allmählich und treibt friedlich nach oben…
Auf einer herrlichen grünen Wolke… und euer Körper ist ganz grün… während ihr immer weiter sanft nach oben treibt…
Auf einer herrlichen gelben Wolke… ihr kommt immer mehr zu euch und euer körper ist ganz gelb, während ihr nach oben treibt… immer höher…
Auf einer herrlichen orangefarbenen Wolke… sie ist erfüllt von Energie und Lebenskraft… und euer Körper ist ganz mit Orange übergossen, während ihr sanft emporschwebt…
Auf einer herrlichen roten Wolke… ihr seid nun fast ganz wach und euer Körper ist rot, während ihr ruhig emporschwebt und euch an alles erinnert…
Und jetzt werdet ihr bis drei zählen und voll und ganz erwacht sein… ihr fühlt euch erfrischt, erneuert und voll Energie… Atmet tief durch - einatmen - ausatmen… Eins… Zwei… Drei…
Öffnet die Augen und wacht auf…’
Wie ich bereits in meinem Posting an Mathias schrieb, gibt es nichts, das man bei (Selbst)Hypnose befürchten müßte: Du entgleitest höchstens in das Reich der Träume. Es passiert zwar gelegentlich, daß Leute nicht allein aus der Trance/Hypnose rauskommen, aber das ist extrem selten und beim Klingeln des Weckers bzw. sobald Dich jemand anspricht oder berührt vorbei.
* * *
Ach ja, das Visualisieren wollte ich noch erklären… Diese Übung brauchen eigentlich nur Menschen, denen es schwerfällt, sich etwas bildlich vorzustellen… Aaaalso:
Setz Dich entspannt hin, schließ die Augen und stelle Dir eine völlig weisse Wand oder einen Bildschrim vor. Darauf visualisierst Du dann einfache Formen (Quadrat, Linie, Dreieck, Kreis, etc.). Sobald Du die Formen deutlich erkennst, stellst Du den Farbmodus an und visualisiert die Objekte farbig: nacheinander rot, gelb, blau, orange, grün, violett und schwarz.
Danach stellst Du Dir die Objekte in verschiedenen Farben vor - also zum Beispiel: Quadrat rot, Linie gelb, Dreieck blau, etc.) und änderst die Farben der Formen.
Wenn es am Anfang partout nicht klappen will, gibt es einen kleinen Trick: mach die Augen auf und schau Dir einen bunten Gegenstand an. Danach geht es leichter.
Später kann man solche Visualisierungsübungen ausbauen und auch das räumliche Denken trainieren: Du kennst bestimmt die ‚aufgeschnittenen‘ Würfel aus IQ-Tests und Rätseln, gelle? Visualisierung kann auch Spaß machen… 
* * *
Beste Grüße
Renee_