Wer hat Erfahrungen mit "Leserreisen"? (billige "Studien"-Reisen für Abonnenten von...)

Hallo,
sowas flattert einem ja immer wieder mal ins Haus: „Unser besonderes Dankeschön für Sie als treuer Leser von…“ oder ähnliches.
Das ist dann eine Studienreise nach XY mit einem festgelegten Programm, die wirklich unschlagbar wenig kostet. Bisher habe ich sowas unbesehen in den Müll geworfen, aber das letzte Angebot hat mich doch neugierig gemacht: 1 Woche "Studien"reise + 1 Woche 5-Sterne-Hotel am Strand incl. Übernachtung/Frühstück und inclusive Flüge, für 200 EUR/Person (wenn zu bestimmten Terminen, sonst Aufschläge).
Ich frage mich einfach, was hier nicht stimmt. Und möchte gerne wissen, ob schon mal jemand so was gemacht hat. Ich bin keine Freundin von Gruppenreisen und mir ist klar, dass man vor Ort dann mit 35 Personen von Attraktion zu Attraktion trottet. Aber die zweite Woche reizt mich schon :slight_smile: und mit Begleitperson kann ja eigentlich dann auch nicht soo viel schief gehen.

Hat irgendwer schon mal sowas gemacht und kann berichten? Gibt es da einen Haken?
Danke!

Hallo , Haken gibt es da viele . Das sind alle nur Verkaufsfahrten die einem das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Vergesse es und werfe diese Briefe gleich in den Papiermüll denn mehr sind sie nicht Wert.
viele Grüße noro

So etwas vermute ich zwar, hätte aber trotzdem gern eine Antwort von jemandem, der sowas mal mitgemacht hat (und ich meine keine Sonntagnachmittag Kaffeefahrt) und der nicht nur Vermutungen ausspricht. Aber wenn du wirklich etwas weißt, würde ich schon gerne wissen, was du mit „vielen“ Haken genau meinst.

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Welche denn?

Und du bist sicher, das nicht mit den „Kaffeefahrten“ zu verwechseln, bei denen alte Omas mit schönen Bildern in ein drittklassiges Restaurant in der Prärie gelockt werden, wo sie magnetische Heizdecken kaufen müssen, um wieder raus zu dürfen? Gibt’s das heute überhaupt noch?
Eine organisierte Studienreise, noch dazu wenn sie möglicherweise tatsächlich exklusiv für die Abonnenten einer Zeitung/eines Magazins angeboten wird, stell ich mir irgendwie… niveauvoller vor. Aber wer weiß… man lernt ja nie aus.

Gruß,

Kannitverstan

Hi,

meistens trottet man eher mit 200 Leuten durch die Wallachei. Mir ist so eine Kolonne in der Türkei begegnet. Fünf Busse sind da über die diversen Teppichhändler, Apotheken und Souvenierhändler hergefallen.

Die Eckpreise sind meist in der Saure-Gurken-Zeit. Das Wetter kann also mies sein und die berühmten 5 Sterne sind halt immer im Auge des Betrachters. Zu den, klimatisch besseren, Zeiten werden oft Aufschläge fällig.

Ein großer Anbieter solcher Reisen ist der RSD ReiseDienstDeutschland. Kannst ja mal nach Erfahrungen googlen.

Grundsätzlich hat niemand etwas zu verschenken. Ein Flug Frankfurt-Antalya-Frankfurt kostet die Fluggesellschaft geschätzte 190,-- (inkl. Tax) netto. Wenn also die Reise inkl. Flug € 200,- kosten soll, muss irgendwo Geld fließen. Entweder durch Zuschüsse des Türkischen Fremdenverkehrsverbandes (um sicherzustellen, dass die Angestellten in der Zeit nicht entlassen werden) oder über massive Verkaufsaktionen während der Reise. (Die Türkei sei hier nur stellvertretend erwähnt).

Schief gehen kann, dass man stundenlang in irgendwelchen Verkaufspalästen rumhockt, ohne Möglichkeit der Flucht (weil drumrum nix ist), dass man in einem Hotel am A* der Welt sitzt und das Wetter mies ist und dass die erhofften 5 Sterne nach deutschem Standard eher 3 Sternen entsprechen. Achja, und dass das erwähnte Hotel kurzfristig umgeschmissen wird und man in ein anderes kommt, soll auch schon hie und da vorgekommen sein.

Lange Rede, kurzer Sinn: You get what you pay for - und wenn es Dir nix ausmacht dass die unterbezahlten Busfahrer im Gepäckfach ihres Fahrzeugs übernachten müssen, nur damit Dein Urlaub besonders billig ist, dann schlag zu.

bye
Rolf

Auf FAZ.net gibt es dazu einen schönen Erfahrungsbericht. Der vorgeblich günstige Preis ist vor allem mit erheblichen Mehrkosten verbunden (Einzelzimmeraufschlag, Ausflüge, Vollpension etc.). https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/rsd-reisen-ist-das-serioes-protokoll-eines-selbstversuchs-12183017.html

Es gab/gibt durchaus Zeitungen die konkret für ihre Leser eigene Reisen veranstalte/veranstalten lassen, und dabei ein speziell auf die Leserschaft zugeschnittenes Programm anbieten, das man sonst ggf. nicht so einfach finden wird. Diese Reisen sind üblicherweise ehrliche Geschichten, bei denen man zwischen verschiedenen Preiskategorien wählen kann, bei denen genau beschrieben ist, was es für welches Geld gibt, und was extra geht. Das sind typischerweise recht beliebte Reisen, da sie eben sehr speziell sind, und die Verlage setzen viel daran, dass die Leser dann auch zufrieden sind, weil sie sich schließlich auch ihre Leserschaft warm halten wollen.

Was Du da schreibst geht aber eher in die Richtung „Billigreise“ / „Lockvogelangebot“, die inzwischen abseits der Fachzeitschriften die „echten“ Leserreisen nahezu vollkommen verdrängt haben, und die mit der Zeitschrift/Zeitung, die sie als Leserreise ausloben nichts mehr zu tun haben. Und da frage ich mich dann immer, wie ein Verlag so dumm sein kann, seine Leser solchen Dingen auszuliefern, nur für den ein oder anderen Euro Provision/Anzeigenhonorar, und dann auch noch behauptet, dass dieser ach so günstige Preis ein Dank für treue Leser sei? Denn von diesen Reisen hört man regelmäßig negativ, wie auch hier schon beschrieben, und damit macht man treue Leser schnell zu Ex-Lesern.

Hi Rolf,
vermutlich ist es immer noch besser, dass jemand im Gepäckfach übernachtet als dass er, wie du vorher erwähnst, in der Nebensaison entlassen wird. Auch hätte ich nichts gegen einen Zuschuss des Fremdenverkehrsverbandes. Aber lassen wir das mal beiseite. Dein Hinweis auf RSD ist hilfreich und bringt schon etwas Aufschluss. Danke!

Danke, das ist hilfreich.

Danke.

Hi Andrea,

es soll auch örtliche Agenturen geben die ihre Busfahrer so arbeiten lassen, dass sie zwischen ihren Touren genug Zeit haben,
sich zu Hause ins Bett zu legen. Aber das geht halt mit den € 200,-- - Reisen eher nicht.

Rolf

wahrscheinlich Zypern? Ist dann der türkische Teil…
Da gab es vor einigen Monaten einen Bericht im TV, am Ende war es dann doch ein Stück teurer durch zusätzliche Leistungen und überhöhte Käufe durch geschickte Verkäufer in den fast täglich besuchten Läden, die als „handwerkliche“ Werkstätten Teppiche / Lederwaren und sonstiges Zeuch verkauft haben.