Die Herren von und zu Vorgestern
Servus,
mit den Genannten kann ich nicht dienen, obwohl ich einige Zeit im Land des gestiefelten Katers gelebt habe, wo man auf die Frage, wem der und der Wald oder der und der Acker gehört, fast immer irgendeinen vonundzu, aufundab oder sowas hört, wo sich Schorsch Waldburg, die Thun und Thatnix und irgendwelche obskuren katholischen Seitenlinien der Häuser Württemberg und Hohenlohe-Langenburg die Türklinke in die Hand geben und wo aus diesem ganzen Klüngel bloß der Erbgraf von Königsegg mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Es wäre vielleicht auch noch zu berichten, was der Stammhalter aus dem Haus von König-Warthausen zu Sommershausen in jüngeren Jahren (u.a. mit Filbinger junior) alles so gebozget hat, bevor er sich später ausgerechnet in der Security-Branche etabliert hat, aber da lassen wir den gnädigen Schleier des Vergessens drüber. Bloß soviel: Es gibt mehr Ernst-Auguste, als man meinen wollte.
Eine Begegnung ist es allerdings wert, berichtet zu werden: Irgendwann hab ich eine Kollegin von Freital gefragt, ob sie denn als Freiherrin mit der bürgerlichen Anrede „Sie“ zufrieden sei, worauf sie erklärte, dass die Familie schon 1849 aus der Adelsrolle gelöscht worden und seither bürgerlich ist - auf Ersuchen eines Vorfahren, der nicht mehr einem Adel angehören wollte, der sich qua seinem Vertreter Karl von der Groeben am 23. Juli 1849 in Rastatt über und über mit Schande besudelt hat.
Das ist Adel, Madame!
Schöne Grüße
MM