Wer hat folgenes Gedicht (Lied) geschrieben?

Das Vaterland.Das gedicht(Lied)hat sechs Strophen.Wurde für den zu Berlin für Dr. Karl Peters
veranstalteten Abschiedssommers gedichtet.
Das Vaterland
Es gibt ein gutes deutsches Wort,
Das reißt uns schnell die Herzen fort.
Wo es erklingt,schweigt Alles still,
Was sonst noch zu uns reden will.
Uns Allen ist es wohl bekannt
Das Wort,es heißt das Vaterland.
Danke für Antworten.
MFG

Erratum
Abschiedssommers Abschiedskommers

Der Mann mit den blutigen Händen
Hi.

Du meinst vermutlich nicht den in meiner Heimatstadt geborenen Strafrechtler Dr. Karl Peters (1904 - 1998), sondern den erzpatriotischen Politiker und Forscher Dr. Carl Peters (1856 - 1918). Den Urheber dieses …äh, Gedichts wirst du am ehesten aus Quellen erfahren, die nationalsozialistisch orientiert sind, also gewiss nicht hier im WWW.

Zur Persönlichkeit von Carl Peters:

http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile/bremen-…

Tatsache ist jedoch, dass der Afrika-Forscher Karl Peters (eigentlich Carl Peters), an den dieser Straßenname erinnert, eine höchst fragwürdige Persönlichkeit war. Er hat als Kolonialherr die Einwohner des damaligen Deutsch-Ostafrika in übelster Form behandelt und genoss den Ruf eines ausgeprägten Rassisten.

Auch Frauen und Kinder litten unter seinen Gewalttaten. Dafür wurde er schließlich unehrenhaft aus dem Reichsdienst entlassen. Im Dritten Reich wurde er von den damaligen Machthabern jedoch rehabilitiert.

http://filmgeschichten.blogspot.de/2009/05/gnade-got…

_Erzieher, Mörder, Psychopath

Das Meinungsspektrum über die Persönlichkeit des Protagonisten Carl Peters (1856-1918) ist breit gefächert. Otto von Bismarck hielt ihn schlicht für einen Phantasten mit „Mangel an Augenmaß für praktische Möglichkeiten.“1 In der sozialdemokratischen Presse und darüber hinaus war er um die Jahrhundertwende als „Hänge-Peters“ und „feiger Mörder“ bekannt.2 In Ostafrika nannte man ihn auf Suaheli „Mkono wa Damu“, zu Deutsch der „Mann mit den blutigen Händen“.3 Zahlreiche Anekdoten ranken sich um seine Person: Der Münchner Malerfürst Franz von Lenbach zeigte sich angeblich beim Versuch ihn zu porträtieren erschrocken über den „Raubvogelkopf“ und seinen „grausige[n] Blick“.4 Sein Speisezimmer, so berichtet ein Besucher, sei mit Speeren ausstaffiert gewesen, die nur von Afrikanern stammten, die er persönlich „bei verschiedenen Gelegenheiten totgeschossen“ habe.5 Der Historiker Hans-Ulrich Wehler schließlich charakterisiert Peters als „erfolgsarmen, gerichtsnotorisch kriminellen Psychopathen.“6_

Chan

Korpsstudenten
Guggugs,

welche Anzeichen gibt es denn dafür, dass das Korps Primislavia Berlin im Jahr 1881 nationalsozialistisch orientiert war? Den Wahlspruch „Ehre, Freiheit, Recht und Brudersinn“ oder doch eher die Auflösung 1936?

Die Vorstellung, Deutschnationale seien „eine Art Nazis“, erleichtert das Verständnis beider politischen Orientierungen eher wenig.

Schöne Grüße

MM

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Carl Peters, geistiger Vater der Nazis
Hi.

Falls es in der Anfrage wirklich um Carl Peters geht - und alles spricht dafür -, dann besteht eine direkte Verbindung zwischen seinem und dem ´Gedankengut´ des Nationalsozialismus, siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Peters#Stimmen_.C3…

Während des „Dritten Reichs“ wurde Peters als geistiger Vater des Nationalsozialismus „wiederentdeckt“ und in zahlreichen Büchern, auf einer Briefmarke sowie in dem gleichnamigen Spielfilm mit Hans Albers in der Titelrolle geehrt. In zahlreichen Städten wurden Straßen nach ihm benannt. Auch das Schnellbootbegleitschiff der Kriegsmarine Carl Peters trug seinen Namen. Hitler hob die Verurteilung des Jahres 1897 postum wieder auf. Die „Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums“ lobte 1938, dass Peters „den Gedankengängen des Dritten Reiches bereits vor fünfzig Jahren“ nahestand.

welche Anzeichen gibt es denn dafür, dass das Korps
Primislavia Berlin im Jahr 1881 nationalsozialistisch
orientiert war? Den Wahlspruch „Ehre, Freiheit, Recht und
Brudersinn“ oder doch eher die Auflösung 1936?

In der von dir angesprochenen Burschenschaft war Otto von Pfister eine wichtige Figur. Er verfasste z.B. folgendes ´Gedicht´ (Auszug):

http://www.volksliederarchiv.de/text3850.html

Gott erhalte, was gegeben
sich in seine Vaterhut
Warmer Herzen innig Streben
tapfrer Söhne edles Blut
Schirmen soll die scharfe Wehre
uns den heim´schen stillen Herd
und des Vaterlandes Ehre
sei uns allzeit unversehrt.

Pfister gehörte zu den Chefideologen des Deutschkonservatismus, wie ihn die Deutschkonservative Partei pflegte. Nach deren Auflösung 1918 trat die meisten Mitglieder in die Deutschnationale Volkspartei ein. Die Zusammenarbeit dieser Partei mit Hitler ermöglichte diesem 1933 die Ernennung zum Reichkanzler.

Die Begriffe ´Ehre´, ´Freiheit´ und ´Bruder(sinn)´ gehören - auch - zum NS-Vokabular. Einige wenige Beispiele:

Titel einer Rede von Hitler 1936: „Freiheit für Deutschland, Friede für Europa

Ein SS-Spruch: "Meine Ehre heißt Treue"

Ein SA-Lied_: „Brüder, formiert die Kolonnen“_

Chan

Carl Peters, Alter Herr der Primislavia Berlin
Servus,

es geht hier um den Abschiedskommers für Carl Peters - so viele korporierte, später prominente Carl Peters gab es Ende des 19. Jahrhunderts nicht.

Das Lied stammt nicht von ihm, sondern aus der Primislavia Berlin.

Dass in deutschnational orientierten Verbindungen Korporierte waren, die später dem (übrigens 1880 nicht existierenden) Nationalsozialismus zugeneigt waren, steht außer Zweifel.

Aus diesem Grund eine Burschenschaft nebst ihrem Liedgut samt und sonders als nationalsozialistisch zu bezeichnen, ist jedoch ein gewaltiger Unsinn und erschwert das Verständnis, aber ich wiederhole mich.

Was Du sonst noch betreffend Deutschnationale, Konservative und Nationalsozialisten, Ehre als genuin nationalsozialistischen Begriff usw. schreibst, bestätigt dies.

Schöne Grüße

MM

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Die Begriffe ´Ehre´, ´Freiheit´ und ´Bruder(sinn)´ gehören -
auch - zum NS-Vokabular. Einige wenige Beispiele:

Titel einer Rede von Hitler 1936: "Freiheit für Deutschland,
Friede für Europa
"

Ein SS-Spruch: "Meine Ehre heißt Treue"

Ein SA-Lied_: „Brüder, formiert die Kolonnen“_

Chan

Ich wußte noch gar nicht, daß Schiller Nazi war, immerhin erklärte er: „Alle Menschen werden Brüder“. Und ob „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“ nationalsozialistisches Liedgut ist wage ich auch zu bezweifeln…

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2.Das einst gesprochen ward mit Schmerz,
Jetzt füllt es uns mit Stoltz das Herz.
O schönes Wort,seit jetzt geeint
Deutschland entgegentrat dem Feind!
Vom Hochgebirg zum Meeresstrand
Groß ist und stark das Vaterland.

3.O deutsches Volk, vergiß sie nie,
Durch die Dein Frühling wohl gedieh.
Die Männer,die mit Wort und Schwert
Die Welt Respekt vor uns gelehrt.
Mit Ehren stets sein sie genannt,
Die groß gemacht das Vaterland.
MFG

Assoziative Geschichtsschreibung
Hallo Achim,

Und ob „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“ nationalsozialistisches Liedgut ist
wage ich auch zu bezweifeln…

hier haben wir es mit einem ganz besonderen Fall zu tun, nämlich einer Unterwanderung der Arbeiterbewegung durch die französischen Revisionisten bereits am Ende des ersten Weltkriegs - es war später in den Gliederungen der Bordai als das „Brie-Lied“ bekannt: „Brie-der, zor Sonne, zor Freihaid!“

Horst Brie, der sein Pseudonym im Londoner Exil nach diesem Lied gewählt hat, hat dieses aus Begeisterung für den französischen Weichkäse später ein Leben lang nicht mehr abgelegt, so dass seine wahre Identität bis heute unbekannt geblieben ist.

Schöne Grüße

MM

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Hallo MM,

Horst Brie, der sein Pseudonym im Londoner Exil nach diesem
Lied gewählt hat, hat dieses aus Begeisterung für den
französischen Weichkäse später ein Leben lang nicht mehr
abgelegt

… und dieser vaterlandslose Geselle hat sogar einem seiner Söhne einen welschen Vornamen gegeben.

so dass seine wahre Identität bis heute unbekannt geblieben ist.

Laut Stasi-Akte hieß er ‚Scholz‘.

Grüßle,
Ralf

Servus,

damit Du wenn nicht eine Antwort, dann doch wenigstens einen Hinweis für die weitere Suche bekommst: Die Burschenschaft Primislavia Berlin, die den von Dir genannten Abschiedskommers hielt, ist heute mit der Thuringia Berlin vereinigt.

Es ist gut möglich, dass man Dir dort weiterhelfen kann.

Die Kontaktdaten der Thuringia findest Du hier.

Schöne Grüße

MM

Erst mal allen vielen Dank für Kommentare.Habe jemanden gefunden,der auch ein Exemplar meines Buches hat.„Europas Völker in Krieg und Frieden“ Gramsch Verlag.
Hat mir bestätigt,was ich nicht glauben wolte.
Dieses Gedicht(Lied) hat J.Trojan geschrieben.
MFG

Hallo schulle,

schönen Dank für des Rätsels Lösung - Johannes Trojan find ich ziemlich einleuchtend; was wolltest Du in diesem Zusammenhang nicht glauben?

Schöne Grüße

MM

Hallo Aprilfisch,
Habe mich von einen Kommentar ablenken lassen.Habe auch unter Trojans werke dieses nicht gefunden.Der zeitpunkt,zur veröffendlichung des Gedichtes war wohl umstritik.Obwohl
C.Peters da noch nicht der Mensch war zu dem er wurde.Aber die Geschichte zeigt uns ja,
wie sich Menschen ändern.Siehe Karl Peters geb.in Koblenz Strafrechtler,unter anderem 1942-1946 Ordinarius für Strfrecht an der Moritz-Arndt Universität Grefswald war.Die seit 2011 die Aufarbeitung der NS zeit anstrebt.Möchte natürlich hier niemanden etwas unterstellen.Aber mal zum nachdenken anregen.So wie es bei mir war,als ich lesen mußte das ich hier falsch wäre.Und nur NAZIS die antwort kennen.Endschuldigung, falls ich jemanden zu nah getretten bin.Nochmals vielen Dank für Kommentare.Und für die die noch kommen werden.
MFG
schulle63

Servus,

nun ja, in erster Linie war Trojan in der Brunsviga und Peters in der Primislavia korporiert, und Trojan scheint ein sehr engagierter Korpsstudent gewesen zu sein; beide Korps waren stramm deutschnational orientiert, beide auch schlagende Verbindungen, und Trojan war geübt in Gelegenheitsgedichten und -liedern.

Ob Peters schon zu diesem Zeitpunkt als schräger Vogel auffiel oder nicht, ist dabei vor dem Hintergrund nicht so wichtig, dass die studentischen Verbindungen grundsätzlich die Brüderlichkeit unter Korporierten über persönliche Sympathien und Antipathien stellen, obwohl natürlich auch eigentliche Freundschaften innerhalb der Korps gepflegt werden.

Was die Begeisterung für die Reichseinigung aus „Blut und Eisen“ 1870/71 betrifft, kann man sich vor Augen führen, dass man in deutschnational gesinnten Kreisen noch lange Zeit von „Sedan“ besoffen war und auch beweglichere Geister wie Trojan den Unterschied zwischen der 1848/49 angestrebten deutschen Einheit und der 1866 - 1871 mit Waffengewalt hergestellten nicht sehen konnten oder wollten.

Schöne Grüße

MM

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