Wer hat Ritter?

Habe nur Eisler, nicht Ritter (Letzterer kostet ja als Gesamtausgabe aller 12 Bände, sofern ich mich nicht irre, zwischen 600 und 700 Euro. Das war es mir der Ritter bislang nicht wert!). Suche unter der Kategorie „Philosophische Begriffe“ folgende Erklärung:

  1. Lebewesen

  2. Überleben

Eisler hat zwar alle möglichen Beschreibungen, von Leben, auch über Wesen, aber leider eben rein gar nichts über obige Suchbegriffe. Deshalb meine Frage,
ob Ritter (der ja bekanntlich auf Eisler aufgebaut hat) hierüber was zu berichten weiß? Und wenn ja, bitte ich um Zitierung, gesamt oder zentraler Stellen. Danke vorab denen, die den Ritter besitzen (wie gesagt, habe nur den „dünneren“ Eisler im Besitz, und der hat zu den beiden obigen Begriffen buchstäblich null zu sagen - was für eine intellektuelle Schmach für einen „modernen“ Lexikon-Herausgeber und zumindest im deutschen Sprachraum angesehenen Philosophen. Über alle möglichen „Scheinbegriffe“ weiß er was, ABER über das tatsächliche Leben - da ist bei vielen Philosophen und Wissenschaftlern „tote Hose“. Nietzsche war einer der Wenigsten überhaupt, die dies begriffen haben, dass das Leben keine „Mechanik“ ist, wie zusammengesetzte Teile aus einem Märklin-Baukasten, und wie immer so behauptet wird, als ein angeblich exaktes „Wissen“ - hier wird Dogmatismus zur bewussten oder unbewussten politischen Absicht).
Existo

Hallo!
Wie wäre es mit einem Besuch in der nächstgelegenen Bibliothek? Wenn es um das „Historische Wörterbuch der Philosophie“ geht: das sollte eigentlich in jeder ab der Größe UB vorhanden sein und bei amazon kostet das ab 200 €…

aber nur, wenn du es antiquarisch günstig findest.

Eine philosophische Enzyklopädie hat ja auch andere Zielsetzungen als ein nicht spezialisiertes Lexikon der Umgangssprache. Da braucht man manchmal halt schon ein wenig Erfahrung, um das jeweils zutreffende Haupstichwort zu finden.

Wohl niemand hier wird sich den Tort antun, für dich die 24 Quarto-Seiten bzw. 48 Quarto-Spalten im HWPh zum Begriff „Leben“ durchzuackern und ein Kurz-Referat für dich daraus zu machen, zumal du dich, wie man dich kennt, kaum dafür interessieren wirst, wie wer wann in welchem Kontext der 2500 Jahre Philosophiegeschichte „Leben“ und damit auch „Lebewesen“ aufgefaßt hat.

Die Fundstellensuche des HWPh gibt zum Stichwort „Lebewesen“ außerdem 606 Fundstellen an, zum Stichwort „überleben“ 56 Fundstellen, verteilt über alle 12 Bände. Dir wird also nichts anderes übrigbleiben, als das aufzusuchen, was dir Armin schon empfohlen hat: EIne Stadtbibliothek (oder eine Uni-Bib., wo du allerdings Gastbenutzer-Gebühr zahlen müßtest).

Metapher

wäre mir neu daß es das irgendwo gibt… In die Lesesäle, wo solche Werke üblicherweise stehen, kommt man ohne weiteres rein und kann sich rauskopieren was man so braucht.

Du hast Recht.
Auf die Präsenzbib in den Lesesälen gibt es auch so Zugang. Und dort pflegt der Ritter ja auch zu stehen.

Bei der Ausleihe ist das anders.

Die Kopierer funktionieren meist nur noch mit Nutezrausweis … :smiley:

aber nur, wenn du es antiquarisch günstig findest.

Den stolzen Preis (zwischen 600 und 700 Euro) nennst du „günstig“?? Okay, das ist deine Wertung. Dieses Werturteil mag allenfalls auch hilfreich sein für andere User. Nun bin ich aber schon so uralt, dass ich zwar einsehe, es wäre nützlich, den Ritter als Privateigentum zu besitzen (für wie viel weniger wichtige Dinge gibt man unendlich viel mehr Geld aus?!), jedoch schaffe ich mir den Ritter deswegen nicht an, weil ich intellektuell redlich bin zu mir selbst. Ich würde jedem Manager, ja generell jeder Führungskraft, egal auf welchem Gebiet, raten, sich dieses Werk zu kaufen, solange man jung ist und das ganze Leben noch vor sich hat, da lohnt es sich. Letztlich hängt die ganze Identität und Persönlichkeitsbildung davon ab, dass man selbst eine sichere geistige Orientierung besitzt. Diese kann man dann auch als Führungskraft (in Wirtschaft, Kunst und Politik) praktisch gegenüber seinen Mitarbeitern mit geeigneten Begriffen begründen und sie mit überzeugenden Argumenten motivieren. Wäre ich jünger, wäre mir der stolze Preis nicht zu schade. Aber jetzt ist das Leben fast gelaufen, das lohnt nicht mehr. Weniger wegen dem Preis, vielmehr der riesigen Informationsfülle wegen. Das will mein alter Geist nicht, es überwältigt ihn.

Eine philosophische Enzyklopädie hat ja auch andere Zielsetzungen als ein nicht spezialisiertes Lexikon der Umgangssprache. Da braucht man manchmal halt schon ein wenig Erfahrung, um das jeweils zutreffende Haupstichwort zu finden.

Ich war ja geistig immer sehr bescheiden, wundere mich aber nichts desto trotz, dass der Eisler (zusätzlich zum Kröner, Fischer und Meyers „Lexikon der Philosophie“) zwar „Leben“ und „Wesen“ erklärt, jedoch nicht den Begriff „Lebewesen“. Wenn ich bei neuzeitlichen lebenden Gegenwartsphilosophen recherchiere, kommt der Begriff in ihrem mechanistischen Weltbild gar nicht oder kaum vor (übrigens: In Nietzsches Gesamtwerk taucht - erstaunlicherweise - der begriff „Lebewesen“ ebenfalls nicht auf, obwohl Nietzsche ja gerade gegen die „mechanistisch-englische Welt-Vertölpelung“ nicht müde wird, andauernd zu lamentieren).

Wohl niemand hier wird sich den Tort antun, für dich [den Ritter] durchzuackern und ein Kurz-Referat für dich daraus zu machen, zumal du dich, wie man dich kennt, kaum dafür interessieren wirst, wie wer wann in welchem Kontext der 2500 Jahre Philosophiegeschichte „Leben“ und damit auch „Lebewesen“ aufgefaßt hat.

Dieser Spitz geht mir am Allerwertesten vorbei, lieber Metapher! Woher willst du denn wissen, was mich im Kontext interessiert, WAS??? Hunderte Male habe ich schon die Kontexte der 2500 jährigen Philosophiegeschichte gelesen, das bringt mir aber kein Urteilsvermögen, das brauche ich doch noch zusätzlich zu diesen Kontexten, das weißt du ja selbst!!!

Die Fundstellensuche des HWPh gibt zum Stichwort „Lebewesen“ außerdem 606 Fundstellen an, zum Stichwort „überleben“ 56 Fundstellen, verteilt über alle 12 Bände. Dir wird also nichts anderes übrigbleiben, als das aufzusuchen, was dir Armin schon empfohlen hat: EIne Stadtbibliothek (oder eine Uni-Bib., wo du allerdings Gastbenutzer-Gebühr zahlen müßtest).

Wie soll ich denn, wenn ich auf der hintersten Insel lebe, an solche Bildungsgüter kommen, wenn nicht das Internet den Ritter kostenlos zur Verfügung stellt???
Existo

Es ist eher ein rein „technisches“ Problem. Die Kopierer werden nicht von den Universitäten, sondern von Dienstleistern betrieben. Bei vielen Universitätsbibliotheken ist die Mitgliedschaft kostenlos und kann von jedermann (zwischen 16 und 18 mit Genehmigung der Eltern) unkompliziert beantragt werden. Es fallen lediglich die üblichen Gebühren bei Verlust des Ausweises, für Fernleihe usw. an. Forschungsbibliotheken nehmen oft Gebühren - aber auch für Wissenschaftler.

Klar, als Preis für das antiquarische 13-bändige Gesamtwerk. Und zwar im Vergleich zum Neupreis zwischen 220€ und 350€ pro Band.

Du wagst es ja nicht von dir selber zu behaupten, deshalb sage ich es hier mal versuchsweise: Du wirst möglicherweise in diesem Brett der Philosophie der einzige User und Ex-Mod sein, der den Ritter privat (ganz oder teilweise) besitzt, das macht daher auch deine Überlegenheit aus, bezüglich der Begriffsgeschichte. Diese Überlegenheit der Kontexte und der veränderten Bedeutung sei dir neidlos vergönnt. Es gibt aber auch Gegenstrategien zu diesem Glauben an statische Begriffe.

als ich vorhin bei Amazon danach schaute, sah ich ein gebrauchtes Exemplar um 207 €…