Na, das ist doch schon eine ganz anderer Zeitrahmen.
Diffizil ist vor allem eine Zukunftsprognose für eine Partei über ein Jahrzehnt. Sicher wird es zu keiner Übernahme des Bundestages durch die AfD kommen wie schon einige erhofften und eben andere befürchteten. Das Fatale an Umfrageergebnissen im nahezu täglichen Wechsel ist die Verführung, aus kurzfristigen Schwankungen etwas ablesen zu wollen. Die haben aber selbst schon Schwankungsbreiten von 1-3% (je nach Anzahl der Befragten) und kurzfristige Ereignisse, die sich dort als Stimmung niederschlagen, werden i.d.R. von längerfristigen Überlegungen wieder ausgebügelt. Was viele nicht wissen: Die Umfrageinstitute rechnen solche Parameter mit ein, geben also normalerweise gar nicht bekannt, wie sich die Leute tatsächlich äusserten. Die Formeln sind Betriebsgeheimnis und noch in 03/16 konnte man sehen, wie sehr sie versagten. Wahrscheinlich sind sie mittlerweile angepasst worden.
Von daher halte ich derzeit 10% +/- 1 für das wahrscheinlichste Ergebnis, dass die AfD einfahren könnte, falls am kommenden Sonntag BT-Wahlen wären. Das ist etwas weniger als im Frühjahr/Sommer 2016 und entspricht ziemlich genau den Werten aus dem Winter 2015. Verglichen mit dem Frühjahr 2015 ist es aber immer noch eine Verdoppelung.
Wenn Du Dir mal die Ergebnisse der Grünen oder der FDP anschaust, so wirst Du feststellen, dass beide in der Gunst der Wähler sehr hohen Schwankungen unterworfen waren.
Meine These ist ja, dass die SPD wg. dem Sozialgeschwafel vom Sch(n)ulz der AfD einige Wähler wieder abspenstig macht (Protestwähler) und die CDU von der anderen mit dem Thema „Verhinderung von R2G“ einige streng Konservative zurückholt, weil die den Linksruck noch weniger wollen als eine nicht mehr konservative CDU. Sich also aus ihrer Sicht zähneknirschend für Cholera statt Pest entscheiden.
Gruß
vdmaster