Servus,
das täuscht.
Im Gegenteil - die entsprechenden Vereine in D haben bereits mit der Erhaltung der Fahrzeuge, die sie hier haben, extreme Schwierigkeiten, nicht nur wegen fehlendem Geld, sondern vor allem grade wegen fehlender Arbeitskraft. Schau Dir mal z.B. in Neustadt/Weinstraße an, welche bedeutende Sammlung an Fahrzeugen da zu einem erheblichen Teil mal grade eben vor weiterem Verfall geschützt werden kann, weil der größte Teil der vorhandenen ehrenamtlichen Arbeitskraft für den Betrieb der Lokomotive „Speyerbach“ und einer Köf, außerdem von knapp zehn betriebsfähig erhaltenen Wagen draufgeht.
Die einzige Möglichkeit, die hier bestünde, wäre, dass ein Verein, der derzeit mit einer allerwelts-52er unterwegs ist, diese abstellt und stattdessen eine (eine einzige) Maschine aus so einer Sammlung wie der gezeigten adoptiert. Wegen der alten Verbindungen mit der Türkei lassen sich praktisch alle türkischen Dampflokomotiven (soweit nicht eh baugleich mit preußischen) auf deutschen Strecken fahren. Mindestens einen solchen Fall gibt es schon, das ist die G8 aus Kranichstein, die 1916 im Rahmen deutscher Militärhilfe in die Türkei gekommen ist und dort bis 1987 im Einsatz war.
Auch aus anderen Ländern wurden Dampflokomotiven für den Museumsbetrieb angekauft, z.B. die Zahnrad-Dampflok HG 4/4 der Furka-Bergstrecke aus Vietnam und die „Tabaklok“ 01.22 aus Bulgarien, beide allerdings in die Schweiz, wo man mit SFr zahlen und sich daher ein bissele mehr leisten kann.
Wie auch immer: Das, was Du auf dem Foto zeigst, lässt annehmen, dass die betriebsfähige Aufarbeitung einer Lokomotive aus der wilden Sammlung ungefähr einem Neubau gleich käme. Da genügt kein Verein, dafür braucht man einen Sponsor der Größenordnung Würth oder Schwarz (um mal zwei zu nennen, die da vielleicht gar eine gewisse Affinität entwickeln könnten - Frau Klatten ist ja mehr BMW zugeneigt…).
Kurzer Sinn: Schade drum, da hat die TCDD große Chancen verschenkt, zumal da einige technisch recht interessante Maschinen zu sehen sind, die viel wichtiger sind als die im Museumsbetrieb allgegenwärtigen Baureihen 50 - 52 der Reichsbahn; hätte nicht sein müssen, auch die sehr dünn mit Finanzmitteln ausgestattete CFR hat einzelne Dampfloks betriebsfähig erhalten (auch wenn gleichzeitig in barbarischer Weise die wichtigsten Fahrzeuge der „Wusch“ genau zu dem Zeitpunkt verschrottet wurden, als sich in Sibiu ein Verein für deren Erhaltung gegründet hatte), und sogar bei der OSE, die sonst insgesamt unter der Überschrift „Gewollt und nicht gekonnt“ agiert, gibt es noch eine betriebsfähige Dampflok, die auf der Linie Diakopto–Kalavryta dringend benötigtes Geld von Touristen verdient. In ihrem jetzigen Zustand kann man die Maschinen wohl bloß noch vollends zerfallen lassen.
Schöne Grüße
MM