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Der gute Mann auf dem Bild ist Heinrich Göbel, 1818 in Springe geboren, am 13.11.1848 in die USA ausgewandert (dort als Henry Goebel gemeldet).
Er eröffnet in der Monroe Street in New York City einen Uhrmacherladen. Um auf sein Geschäft aufmerksam zu machen, installiert er auf dem Dach eine selbst konstruierte Lichtbogen-Lampe, die ihren Strom aus einer Zink-Kohle-Batterie bezieht. Die Nachbarn sind durch das helle Licht völlig irritiert und rufen die Feuerwehr. Goebel wird gerichtlich untersagt, die Lichtbogen-Lampe weiter zu betreiben. Goebel forscht nach einer Alternative und entwickelt angeblich 1854 die erste gebrauchsfähige Glühlampe mit einer verkohlten Bambusfaser als Glühfaden (ist bis heute nicht definitiv bestätigt). Blöderweise versäumt es Goebel, seine Erfindung beim Patentamt anzumelden.
In den folgenden fünf Jahren optimiert Goebel seine Glühlampe und erreicht eine Brenndauer von bis zu 400 Stunden. Mit seiner Erfindung beleuchtet er sein Geschäft und sein Wohnhaus. Da Werner von Siemens erst 1866 den Dynamo zur Stromerzeugung erfindet, muss Goebel seine Lampen über Batterien speisen, was nicht für eine kommerzielle Nutzung spricht.
1879 - also fast 30 Jahre nach Goebels Erfindung - meldet Thomas Alva Edison seine Glühlampe zum Patent an. Die Edison-Glühlampe verfügt zunächst über einen Kohle-Glühfaden mit einer Brenndauer von 40 Stunden. Edison wechselt auf das selbe Prinzip wie Goebel und benutzt ab 1880 eine Bambusfaser, die 1200 Stunden hält.
Göbel will seine Idee vermarkten und sucht nach Geldgebern. Edison überzieht ab 1885 jeden Hersteller von Glühlampen gnadenlos mit Prozessen, so auch Goebel. 1893 steht Goebel in einem der Edison-Patent-Verfahren vor Gericht und sagt aus, dass er die Glühlampe mit Glühfaden bereits ange vor Edison, erfunden habe. Noch während der Prozess läuft, stirbt Goebel an Lungenentzündung.
Um Goebel und seine Erfindung ranken sich heute viele Legenden. Die Frage dabei ist, inwieweit ein Weltkonzern wie General Electric verhindern will, am Ruhm seines Gründers Edison zu kratzen. Das entspricht in etwa auch dem Verhalten bzgl. des ersten Motorfluges, der bis heute den Gebrüdern Wright zugesprochen wird (17.12.1903), obwohl es Beweise und Zeugen gibt, dass vier Monate vor den Wrights der deutsche Flugpionier Karl Jatho in Hannover einen Motorflug erfolgreich unternommen hat (18.08.1903), und es mit Gustav Weißkopf einen weiteren Flugpionier gibt, der angeblich am 14.08.1901 mit einem Motorflugzeug eine Strecke von 800 Metern zurückgelegt haben soll (hier fehlen allerdings entsprechende Beweise). Der Einfluss des Smithsonian Institute sorgt für den Erhalt des Ruhmes der Wright-Brüder.
Grüße
Heinrich