Wir suchen nach Erfahrungen bzgl. Jugendfreizeiten (ab 15 Jahren), die für die Sommerferien angeboten werden. Wer kann uns etwas über die Anbieter, Programminhalte, Kosten und dergleichen verraten bzw. hat selbst schon einmal ein Kind im Teenager-Alter dort untergebracht? Danke für alle Ratschläge!
Ach, das heilige Erfahrungswissen …
Nun, Du wolltest es nicht anders:
Als ich vierzehn Jahre alt war, war die Ortsgruppe der Pfadfinder bereits geschlossen zu den Jungsozialisten übergelaufen, und es gab noch keine Jugendfeuerwehr am Ort, so dass für mich (unsportlich, somit tischtennis- und radvereinsuntauglich) nichts übrigblieb, als eigene Wege und Möglichkeiten zu suchen.
Wesentliche Schritte für mich, um aus der Familienbande heraus in eine Art „Wirkliches Leben“ zu gelangen, waren ein meiner Erinnerung nach zwei- oder dreiwöchiger Aufenthalt mit ef in Oxford - Rosehill bei einer Morrisschrauberfamilie, außerdem eine Reihe von Schüleraustauschen im Rahmen der seinerzeit sehr aktiven Städtepartnerschaft Biberach - Valence und ein meiner Erinnerung nach ebenfalls dreiwöchiges Workkamp von IJGD in B-Spandau.
Viel später habe ich dann einer befreundeten Kollegin, die als „etablierte“ Erwachsene aus Rumänien nach Deutschland gekommen war und mich öfters einmal nach Themen der „Alltagstechnik“ im kapitalistischen Ausland befragte, für eine ihrer Töchter die Workcamps der APARE in der Provence empfohlen - sie berichtete mir hinterher, ziemlich beeindruckt: „Ich habe ein Kind zum Bahnhof gebracht und drei Wochen später eine junge Frau wieder dort abgeholt“.
Noch etwas später musste ich dann auf ein Schuljahr in Ontario (ebenfalls im Austausch) verzichten, weil die kanadische Seite das organisatorisch nicht auf die Reihe gekriegt hatte, und sich die große Mehrheit von Interessenten auf der kanadischen Seite erst nach Bewerbungsschluss gemeldet hatte, so dass viele deutsche Bewerber zurückgewiesen werden mussten, weil man glaubte, es stünden nicht genügen kanadische Austauschpartner zur Verfügung.
Kurzer Sinn: Alles, alles nutzen, was in diesem Zusammenhang irgendwie möglich ist! Es gibt haufenweise Möglichkeiten, die wenig kosten, und die müssen nicht unbedingt schlechter sein. Und die Möglichkeit, die noch die Generation meiner Eltern hatte, nolens volens in fremde Länder befohlen zu werden, um dort das Schlüsselerlebnis „die sind ja wie ich“ zu haben und den Finger fortan etwas zögerlicher am Abzug des MG 42 zu halten, werden „unsere“ Jungen nicht mehr haben, weil heutige Kriege technisch fortgeschritten auf Distanz geführt werden: Man schaut dem angeblichen Feind heutzutage nicht mehr in die Augen.
Schöne Grüße
MM
- dem aufmerksamen Leser entgeht nicht, dass die zeitliche Reihenfolge des dritten (APARE) und vierten (Ontario) Abschnittes natürlich vertauscht werden muss.
Velwexerung von Zeiten und Zeiträumen
MM
Hallo,
ich habe eine 16jährige Tochter und mit ihr genau das selbe Problem gehabt.
Irgendwann war es nun soweit, dass sie in ein Sommercamp wollte was weiter weg ist. Irgendwann wurde wir bei 2 Unternehmen fündig. Es ist wirklich super das es Kataloge gibt, wo an sich alles raussuchen kann. Wenn du immer noch auf der Suche sein sollest, ob nun für Winter, Sommer oder Ostern und so weiter erkunde dich doch bei Jugend-Tours oder RUF-Reisen. Meine Tochter war jetzt schon 2 mal mit Jugend-Tours unterwegs und fand es total cool. Den Katalog kann man ganz einfach kostenlos bestellen.
Zu RUF kann ich bis jetzt nicht wirklich was sagen aber Jugend-Tours bietet wirklich ein super abwechslungsreiches Programm. Und vor allem, dass war mir sehr wichtig, es ist in Altersgruppen eingeteilt sodass nicht alle zusammengewürfelt werden. Das ist bei RUF allerdings auch so.
Das letzte mal war meine Tochter in Italien, den einen Abend ist Karaoke, dann gibt es einen Disco Abend, sie fuhren zum Strand oder hatten Besichtigungstouren in Rom. Als was zu mir herangetragen wurde, hat sich echt richtig spaßig angehört und meine Tochter war begeistert.
Vielleicht hilft die das ja etwas weiter.
Grüße
Vielen Dank für die Mühe und all die wertvollen Hinweise!
Wenn auch sehr spät: Ich bedanke mich für Ihre ausführliche Stellungnahme und wünsche eine frohe Weihnachtszeit!