Wer kann mir bitte die Ideenlehre erklären

Guten Tag,
kann mir vielleicht jemand helfen! Ich muss einen Vortrag über die Ideenlere von Platon halten aber ich verstehe diese überhaupt nicht.
Danke

Hallo,

guck doch zuerst mal hier http://www.google.de/search?as_q=Ideenlehre+&hl=de&n…
und dann fragst Du, was genau Du nicht verstehst. Dann wird Dir bestimmt einer unserer Vielohsophiekundigen antworten.

Pit

Gargas hat eigentlich schon alles gesagt… Trotzdem bin ich heute gut gelaunt und gebe einen ersten (!) sehr vereinfachten Überblick.

Platon teilt die Welt in die Welt der Ideen und die Sinnenwelt auf. Die Welt der Ideen/Formen ist unkörperlich, unwandelbar, ewig, wahrhaft und an sich seiend, Ur- und Vorbild der Sinnendinge – darauf bezieht sich das Denken. Die Sinnenwelt ist körperlich, wandelbar, vergänglich, nicht an sich, sondern nur durch Partizipation (Methexis) an den Ideen seiend, Abbild und Nachahmungen der Ideen – darauf bezieht sich die Wahrnehmung. Nur die Ideenwelt bzw. die Ideen sind wirklich, die Gegenstände unserer Wahrnehmung sind nur Schein. Die Idee des Guten steht über allem, wobei andere Ideen möglicherweise/vermutlich nur „Attribute“ des Guten sind.
Die sichtbare Welt ist nur (unvollkommenes) Abbild der Ideenwelt, Wahrheit und Wissen kann es nur in Bezug auf die Ideenwelt geben, für die Sinnenwelt kann es nur (durchaus auch wahre) Meinungen geben. In der Philosophie geht es nun um die Schau der Wahrheit, die Schau der Ideen.

PS
Verwechsle „Idee“ nicht mit „Gedanke“ und halte Dich nicht an dem heute gebräuchlichen Verständnis von „Idee“ fest.

PPS
Es gibt wohl kaum zu etwas mehr Literatur als zur Ideenwelt…

Platon und Parmenides
Hi Thomas.

PhoSc ergänzend lässt sich noch sagen, dass „Idee“ nur einer der Begriffe war, die Platon für das Unwandelbare verwendete. Andere waren „eidos“, „morphe“, „ousia“ usw. Die „Idee“ (idea) ist etymologisch mit „eidos“ verwandt, welches „Wesen“ bedeutet. Eine platonische Idee meint also das „Wesen“ eines Dings, dessen wahres Sein, dessen physische Erscheinung un-wesentlich ist, weil vergänglich.

Dass sich „Idee“ gegenüber den alternativen Begriffen durchgesetzt hat, soll auf Cicero zurückgehen.

Das Konzept einer Sphäre des Unwandelbaren hatte Platon von Parmenides übernommen, der das wahre Sein als ungeschaffen und unveränderlich beschrieb. Diesem „aletheia“ steht die Illusion einer dynamischen Scheinwirklichkeit gegenüber, die Scheinwelt der „doxa“ (Meinungen) des alltäglichen Bewusstseins. Platon nennt Parmenides deenn auch „unseren Vater Parmenides“.

Gruß

Horst