Wer kann mir diesen Spruch erklären?

Hallo,

Da ich dich aufgrund deiner bisherigen völlig sinnlosen Behauptungen :nicht mehr ernstnehmen kann, gehe ich auf deine weiteren „Gedanken“ :nicht mehr ein.

Ehrlich gesagt, verletzt es mich, dass Du so patzig und abfällig bist, obwohl ich Dir meines Wissens nach eigentlich keinen Anlass gegeben haben dürfte. Falls ich an irgendeiner Stelle meines Beitrags, in dem ich möglicherweise etwas kurz angebunden war, der aber in keiner Weise feindselig gemeint war, eine Bemerkung gemacht habe, die Dir aufstieß, so bitte ich um Entschuldigung.
Es trifft mich zudem, dass Du meine Ausführungen als „sinnlose Behauptungen“ abtust. Ich habe lediglich auf einiges hingewiesen, was mir so erschien, als würde es für Missverständnisse im essentiellen Bereich sorgen, wie zum Beispiel die lateinischen Begrifflichkeiten. Nun gut, Du möchtest auf meine Gedanken nicht weiter eingehen, dann muss ich das wohl akzeptieren.

Dennoch ein paar Worte, vielleicht liest Du sie ja doch noch irgendwann, wenn Dir langweilig ist.

Es ist schön, dass Du Dich so für Philosophie begeistern kannst, vor allem, da ich denke, dass Du noch recht jung bist. Es gibt sicher auch Bereiche, in denen Dein Wissen explizit gefordert ist, und in denen Du viel Erhellendes beitragen kannst, wenn der Fragesteller beispielsweise explizit nach einer psycho-analytischen Interpretation eines bestimmten Zitates gefragt hätte. Was Du jedoch hier tust ist, Dein Wissen einem Bereich überzustülpen, wo es völlig fehl am Platz ist. Ich frage mich auch, warum die Frage - so wie sie gestellt ist - nicht im Fremdsprachen- oder Deutschbrett steht, denke jedoch nicht, dass die Frage verschoben wurde. Im Fremdsprachenbrett habe ich sie jedenfalls vorher nicht gelesen. Vielleicht kann der UP etwas dazu sagen. Außerdem musst Du bedenken: auch im Philosophiebrett geht es meist in erster Linie um Wissen, nicht um drauf-los-philosophieren, wenn es sich nicht gerade um eine direkte Diskussionsaufforderung handelt.

Nun spricht trotz allem ja nichts dagegen, über einen bestimmten Satz/Spruch/Zitat o.ä. auf philosophischer Ebene zu diskutieren. Nur gehst Du dabei eben von einer falschen Basis aus und schießt völlig über das Ziel hinaus. Ich befürchte, Du hast den Spruch auf der oberflächlichen Ebene, wie Du sie nennst, nicht verstanden. Das wäre so ähnlich, als würde jemand den Spruch „alte Liebe rostet nicht“ so interpretieren, dass damit gemeint ist, ein Mann pflegt stets sein geliebtes Auto und würde darauf hin eine Abhandlung im Bereich Gender-Wissenschaften anfangen.
Trotzdem stellst Du mit einer unglaublichen Vermessenheit Deine Theorien als Tatsachen hin - alle anderen Bemerkungen oder Einwände tust Du als „Träumerei“ oder „sinnlose Behauptungen“ ab, oder Du meinst, Du allein hättest hier den tieferen philosophischen Sinn erkannt oder sagst so etwas wie „Ich sehe nur, dass keiner im Brett außer mir ´ne Ahnung von Freud zu haben scheint, was natürlich bei den Betreffenden Frust und Abwehr auslöst, wenn einer mit Freud daherkommt“. Das ist sehr schade, denn Du hast wirklich Potential, aber durch Deine Überheblichkeit und Deine Sturheit verspielst Du meiner Meinung nach Sympathie und Glaubwürdigkeit.

Viele Grüße!

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Hi Chan,

die Doofen siegen in ihrer Unwissenheit seit Tausenden von Jahren. Dazu lese das Buch des deutschen Philosophen Dr. Michael Schmidt-Salomon: Keine Macht den Doofen, im Sinne eines Evolutionären Humanismus. Diese Unwissenheit ist, seit Sokrates sie als erster Philosoph vor über 2300 Jahren erkannte, mit seinem zentralen Schlüsselsatz „Ich WEISS, dass ich nicht(s) weiß!“ ein Schleier der Unwissenheit in der fortlaufenden Menschheitsgeschichte.

In der Wissenschaft ist nach Sokrates die oberste philosophische Ebene deshalb die Selbsterkenntnis, was auch mit der Wissenschaftshierarchie in der Moderne des philosophischen Positivismus so ist, wonach die Sozialwissenschaften die höchste Stufe des Wissens aller Wissenschaften bilden.

Gegen die Selbsterkenntnis sträuben sich die Massen (lieber sterben sie für einen Glauben an schöne Wunschfanatsien!) mit ihren so genannten Vormündern (Kant), was ja auch im Sinne der Vormünder ist. Die „Schwarmintelligenz“ (Le Bon lesen und seine Massenpsychologie!) der Unwissenheit hat überall auf dem Globus die Herrschaft, auch hier in diesem Brett, aber noch sehr viel mehr im Religionsbrett, wo die Gläubigen aller Fraktionen in ängstlicher Abwehrhaltung ihre unbewusst verinnerlichten Selbst-Modelle und ihre damit verbundenen Ich-Gefühle verteidigen.

CJW

Hi Ch´an mehr…

Das ist wenigstens mal eine intelligenzverdächtige Antwort auf
meinen Beitrag.

Welchen Merkmal hast du da ausmachen können am Horizont?

Nur etwas knapp gehalten. Geht noch ein
Nachschlag?

Ja Knapp. So einfach ist der Sachverhalt halt.
Kannst aber noch mal lesen:smile:

Chan

Balázs

Römische Tugenden als Über-Ich-Elemente
Hi Lucy.

Es ist schön, dass Du Dich so für Philosophie begeistern
kannst, vor allem, da ich denke, dass Du noch recht jung bist.

Denken ist Glückssache. Klar, innerlich und auch äußerlich bin ich noch jung(geblieben), aber mein Sohn, ein diplomierter Übersetzer, ist bereits 32. Ich bin ein vielseitig aktiver Künstler, vielleicht erklärt das mein Temperament.

Es gibt sicher auch Bereiche, in denen Dein Wissen explizit
gefordert ist, und in denen Du viel Erhellendes beitragen
kannst, wenn der Fragesteller beispielsweise explizit nach
einer psycho-analytischen Interpretation eines bestimmten
Zitates gefragt hätte. Was Du jedoch hier tust ist, Dein
Wissen einem Bereich überzustülpen, wo es völlig fehl am Platz
ist.

Mit keiner Silbe sagte ich, dass meine Erklärungsansatz der einzig mögliche ist. Es ist nur einer unter mehreren. Allerdings - wie ich meine - derjenige, der am vielversprechendsten ist. In puncto Seelenkunde ist die Psychoanalyse nun einmal die ausgeklügelste Wissenschaft (wenn du das anders siehst, bitte schön). Ich bin kein Experte für Psychoanalyse, aber in die gleiche Richtung wie ich, nur fachkundiger, hätten sich sicher 100.000 ausgebildete Freudianer zur UP-Frage geäußert.

Ich frage mich auch, warum die Frage - so wie sie
gestellt ist - nicht im Fremdsprachen- oder Deutschbrett
steht, denke jedoch nicht, dass die Frage verschoben wurde.

Doch, ganz unten im UP kannst du es lesen.

Außerdem musst Du bedenken: auch im Philosophiebrett geht es meist in
erster Linie um Wissen, nicht um drauf-los-philosophieren,
wenn es sich nicht gerade um eine direkte
Diskussionsaufforderung handelt.

Wenn es darum geht, UP-Fragen direkt mit sachdienlichen Informationen zu beantworten, dann hat das in diesem Brett seit Monaten und wohl auch seit Jahren keiner so häufig wie ich getan. Siehe z.B. den neuesten Thread. „Drauflosphilosophieren“ tue ich sowieso nicht, weil ich mich IMMER auf philosophische Theorien beziehe, die einen breiten Anhängerkreis haben, also weithin anerkannt sind. Ich bin eben gerade kein Drauflosplauderer wie so manch anderer hier. Dein Vorwurf geht also schon wieder daneben, so wie deine Alterseinschätzung und einiges andere, sorry. Ist vielleicht nicht dein Tag heute :smile:

Nun spricht trotz allem ja nichts dagegen, über einen
bestimmten Satz/Spruch/Zitat o.ä. auf philosophischer Ebene zu
diskutieren. Nur gehst Du dabei eben von einer falschen Basis
aus und schießt völlig über das Ziel hinaus.

Na gut, dann zu deinen Argumenten im letzten Beitrag:

Ich vermute Du gehst von zwei falschen Prämissen aus:

1.) virtus ist nicht Tugend im neuzeitlich-ethischen Sinn. Der Begriff meint nicht das Widerstehen einer Versuchung. Virtus meint in seiner Grundbedeutung „das, was einen Mann (vir) ausmacht“ -> Mut, Tapferkeit, Stärke, Disziplin, Tüchtigkeit. Die vier Kardinaltugenden der römischen Philosophie waren Fortitudo (Tapferkeit), Prudentia (Klugheit), Temperantia (Mäßigkeit) und Iustitia (Gerechtigkeit). Diese Tugenden sind außerdem - soweit mir bekannt - Charaktereigenschaften, die man idealerweise schon besitzt und sich nicht dazu zwingen muss, in ihrem Sinne zu handeln.

Und was darin widerspricht bitte dem Freud´schen Erklärungsansatz? Tugenden wie Tapferkeit, Gerechtigkeit usw. sind psychoanalytisch gesehen Merkmale des Über-Ich. Sie sind verinnerlichte Wertvorstellungen. Am Himmel geschrieben stehen sie nicht, sondern sie entsprechen sozialstabilisierenden Verhaltensidealen, die sich im Laufe der menschlichen Evolution entwickelten. Per Erziehung werden sie den Heranwachsenden vermittelt und per Introjektion zu jenem Teil von deren Persönlichkeit, den Freud Über-Ich nennt.

Die „Prämisse“ ist also überhaupt nicht falsch, außer die Psychoanalyse wäre eine komplett falsche Theorie. Widerlege also erst die Psychoanalyse, dann hast du auch mich widerlegt.

2.) tentamen meint hier nicht den negativen Begriff der Versuchung (Apfel und Eva und so), er meint den „Ernstfall“, die neutrale Gelegenheit, bei der sich eine bestimmte Tugend (wie z.B. Mut) zeigen kann.

Klar, logo, selbstverständlich. Hat keiner bestritten. Meine Erklärung bzw. deren Grundgedanke gilt völlig unabhängig davon, ob es sich begrifflich um Prüfung, Herausforderung oder Versuchung handelt. Zu erklären versuche ich einfach, warum ein positives Gefühl entsteht, wenn die Prüfung „bestanden“ wird.

Außerdem gehst Du von einer tatsächlichen Empfindung von Freude durch den tugendhaften Menschen aus. Das ist schlichtweg falsch.

„Freude“ muss ja nicht heißen, dass er in Jubel ausbricht. Ein schlichtes Zufriedenheitsgefühl tut es auch.

Der Spruch meint eher, um es mal salopp zu formulieren, wer eine bestimmte Tugend besitzt, wird kein Problem damit haben, wenn diese erprobt wird.

So, meint er. Du siehst das ein bisschen arg salopp.

  1. Viele Menschen glauben, charakterfest zu sein, und machen dann schlapp, wenn der Charakter ernsthaft geprüft wird. Das ist möglicherweise sogar der Regelfall, und zwar dann, wenn der Geprüfte glaubt, nicht beobachtet oder nachträglich erwischt zu werden. Oder wenn die „Versuchung“ besonders stark ist („Jeder hat seinen Preis“!). Du stellst es - für meine Begriffe leicht naiv - so hin, als wäre die Bewährung der Tugendhaftigkeit, auch bei Tugendstarken, eine Selbstverständlichkeit. Ist sie aber nicht.

  2. Deine ´saloppe´ Erklärung erklärt nicht das „gaudere“. Sie wäre stichhaltig, wenn es um „Gelassenheit“ ginge. Aber es geht um „Freude“. Gehen wir also bei deinem Ansatz unter Berücksichtigung des „gaudere“ davon aus, dass so etwas wie ein positives, quasi zuversichtliches Gefühl entsteht, wenn die Tugend des Tugendhaften auf die Probe gestellt wird. Warum aber? Weil, freudianisch, das Über-Ich schon aktiv ist. Es vermittelt dem Ich, geliebt zu werden, wenn es die Prüfung besteht. Was auf dem Spiel steht, ist die Integrität des Über-Ich, also der verinnerlichten Tugenden. Diese Integrität wird durch das „gaudere“ belohnt, entweder im voraus oder post factum. Das übersiehst du. Anders macht der lateinische Spruch keinen Sinn.

Für den Studenten, der die Tugend der Disziplin besitzt, ist es völlig selbstverständlich, dass er pünktlich bei Öffnung der Bibliothek auf der Matte steht.

Na, das ist ja ein tolles Beispiel für Herausforderung an die Tugend. Hast du nichts Besseres auf Lager?

Trotzdem stellst Du mit einer unglaublichen Vermessenheit
Deine Theorien als Tatsachen hin - alle anderen Bemerkungen
oder Einwände tust Du als „Träumerei“ oder „sinnlose
Behauptungen“ ab, oder Du meinst, Du allein hättest hier den
tieferen philosophischen Sinn erkannt oder sagst so etwas wie
„Ich sehe nur, dass keiner im Brett außer mir ´ne Ahnung von
Freud zu haben scheint, was natürlich bei den Betreffenden
Frust und Abwehr auslöst, wenn einer mit Freud daherkommt“.

Nun, was dich betrifft, kann ich diesen Vorwurf dem Stand der Dinge nach nicht zurücknehmen. Denn dass du kategorisch auszuschließen scheinst (siehe oben), dass die römischen Tugenden etwas mit dem Freud´schen Über-Ich zu tun haben könnten, beweist deine Uneingeweihtheit in das psychoanalytische Mysterium.

Das ist sehr schade, denn Du hast wirklich Potential, aber
durch Deine Überheblichkeit und Deine Sturheit verspielst Du
meiner Meinung nach Sympathie und Glaubwürdigkeit.

Ich bin weder überheblich noch stur, sondern will den Jungs hier im Brett ein bisschen Feuer unterm Arsch machen. Das scheint mir nötig zu sein, nicht erst seit heute.

Chan

Sokrates bleibt aktuell

  1. Feuds Erkenntnis des „Es“ stammt von Groddeck als Wegbereiter der Psychosomatik (psychosomatische Erkrankungen qua Ideal-Ich vgl. mein Post oben).

  2. Lorenz wies empirisch nach, wie Prägung bei jungen Gänslein funktioniert, die ihn als Mutter ansahen, Lorenz erhielt dafür den Nobelpreis.

  3. Die Experimente von Lorenz sind von ausschlaggebender Bedeutung, weil wir erkennen, wie Prägungen in jungen Jahren funktionieren. Im übertragenen Sinne auf Metzingers Selbst-Modelle (siehe mein Post) heißt das in Bezug auf soziale Prägungen: Menschen WISSEN(!) wie die Gänslein auch NICHT (im Gegensatz zu Sokrates!) von diesen ihnen selbst weitgehend unbewusst verinnerlichten Prägungen und reagieren dann gegen ihre eigenen natürlichen Bedürfnisse (werden vom Über-Ich unterdrückt) mit einem falschen (neurotischen) Verhalten. Selbsterkenntnis ist und bleibt daher der Schlüssel von WISSEN(!) auf höchster Ebene, auch in Bezug aller Selbst-Modelle von Gott und der Metaphysik. Sokrates bleibt aktuell.

CJW

Einige Fakten aus der römischen Geschichte
Ich will deine etwas allzu idealisierende Darstellung des römischen Tugendkodexes mit ein paar Fakten aus der römischen Geschichte konterkarieren, die zeigen, dass der Spruch kaum so gemeint sein kann, wie du ihn interpretierst (so quasi, als sei Tugenderfüllung mit links machbar).

Die römische Republik war spätestens seit Sulla zutiefst marode, und zwar moralisch marode. Tugendhafte Standfestigkeit war im politischen Alltag alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Senatoren waren käuflich, Volktribune waren käuflich, Volksversammlungen waren käuflich, auch Tribune waren käuflich. Gewalt als Mittel politischer Durchsetzung geschah allzu oft. Caesar z.B. setzte sich aufgrund seiner militärischen Macht in Rom durch, was völlig gegen die republikanischen Gesetze verstieß. Publius Clodius Pulcher bahnte seinen Weg zum Volkstribunat durch Bestechung und Schlägertrupps. Wahlen wurden ständig gefälscht, auch im Senat, weil es keine strengen Kontrollen gab. Selbst ein vermeintlicher Tugendgigant wie Cicero war korrupt, er wickelte illegale Deals ab, um Politik in seinem Sinne durchzusetzen und auch um sich zu bereichern. Als Mietshausbesitzer hatte er, wegen Ausbeutung der Mieter, einen denkbar schlechten Ruf.

Die Triumvirate waren auch nicht besser, sondern abgekartete Drei-Mann-Diktaturen unter Umgehung der Gesetze. Die Proskriptionslisten, die z.B. von Octavian (später Augustus) unterzeichnet wurden, waren Todeslisten, die gegen jede Tugend verstießen. Wenn Augustus sein gewaltsames, quasi erpresserische Vorgehen später als notwendig für die Integrität Roms rechtfertigte, dann gehörte das zu seiner stilisierenden Reich-Ideologie.

Usw. usf. Wie können die Römer da so blauäugig gewesen sein, dass sie den Spruch so gemeint hätten, wie du ihn mir verkaufen möchtest?

Chan

Hi Claus.

Ist sochon so wie du sagst aber hier geht explizit darum was er zu der Klärung der Frage was Kausalität ist geleistet hat.
Und das habe ich ihm zigmal erklärt.
Der Begriff ist geklärt schon lange und immer wider wird völlig falsch benutzt.
Und noch mal: Kausal sind Ereignisse miteinander verbunden, wenn Energie Übertragen wird und Punkt

Es gib keine andere wie auch geartete Kausalität Punkt

Und ich werde immer wider darauf pflichtbewusst hinweisen Doppelpunkt-)))

Gruß

Balázs

Hallo,

Ich sehe, dass wir uns einfach nicht verstehen. Du darfst das gerne als Triumph für Dich verbuchen, ich beende das an dieser Stelle, da ich nicht genug Nerven dafür habe, mich Deinen ständigen Gehässigkeiten auszusetzen, die ich – denke ich – nicht verdient habe. Wenn Du denkst, dass doch, wäre es schön gewesen, Du hättest mir gesagt, warum, dann hätte ich gerne Stellung genommen. Weder im Bezug auf das von mir als solches bezeichnete „Drauf-los-philosphieren“ (das Du falsch verstanden zu haben scheinst), noch an anderen Stellen, an denen Du es mir unterstellst, habe ich Dir persönlich einen Vorwurf gemacht, zumindest war das nicht meine Absicht. Ich habe lediglich festgestellt, dass Du in Deiner Leidenschaft gegenüber der philosophischen Diskussion (was ja an sich positiv ist) offenbar auch dort einen hochphilosophischen Ansatz machst, wo es nicht wirklich passt. Und bei solch sprichworthaften Wendungen, wie der diskutierten ist das meiner Meinung nach der Fall.

Das einzige was man als echten Vorwurf betrachten kann, ist mein Hinweis darauf, dass Dein Auftreten in meinen Augen sehr herablassend und überheblich wirkt. Das kam daher, dass ich in meinem ersten Posting zu dem Thema lediglich aufgezeigt habe, warum ich denke, dass Du Dich irrst. Deine Reaktion war, mich für jemanden zu erklären, den man nicht ernst nehmen kann und der keine Ahnung hat. Auch Deine letzten beiden Postings zeugen nicht unbedingt von Respekt mir gegenüber und ich denke eigentlich schon, dass ich den auch dann erwarten kann, wenn ich vielleicht nicht so viel weiß, wie Du.

Wenn Du es unter anderem nötig hast, es mir auf unangebracht sarkastische Weise unter die Nase zu reiben, dass ich mich in zwei eigentlich nebensächlichen Punkten – bezüglich Deines Alters und bezüglich der Verschieberei – geirrt habe, dann hat das in meinen Augen nichts mit Feuer unterm Arsch machen zu tun, sondern mit dem unbedingten Niedermachen Wollen des Diskussionpartners, auch außerhalb des eigentlichen Themas. Aber ich denke, auch hier scheiden sich unsere Geister, da Du das offenbar einfach nur als Temperament betrachtest. Vielleicht bin ich emotional zu labil, zu sensibel, zu ungeeignet für das Diskutieren oder sonstwas, jedenfalls empfinde ich Deine Reaktionen als verletzend und unfair und möchte mich dem nicht länger aussetzen, weshalb ich mich aus der Diskussion zurückziehe.

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Eigentlich ziemlich trivial: Der Tugendhafte freut sich darüber, dass er einer Versuchung/Verlockung tapfer widerstehen konnte. Jede Versuchung ist ihm insofern willkommen. Eine gesteigerte (pathologische) Form der Tugendliebe ist das „leiden wollen“ bzw. der Masochismus.

Gruß Tom

Lorenz von Freud inspiriert
Hi Balazs.

Ist sochon so wie du sagst aber hier geht explizit darum was
er zu der Klärung der Frage was Kausalität ist geleistet hat.
Und das habe ich ihm zigmal erklärt.

Wem? Mir? Nee.

Der Begriff ist geklärt schon lange und immer wider wird
völlig falsch benutzt.
Und noch mal: Kausal sind Ereignisse miteinander verbunden,
wenn Energie Übertragen wird und Punkt

Und von wem hat Lorenz sein Energiemodell übernommen?

Vom frühen Freud. Der vertrat nämlich, ehe er zum topologischen Modell überging, ein Energiemodell.

Chan

Hi Ch´an mehr…

Und das habe ich ihm zigmal erklärt.

Wem? Mir? Nee.

Na gut, zigmal ist, wenn man mindestens mehr als zweimal was sagen muss:smile:

Post hoc, propter hoc.
Ist noch in deiner Erinnerung (als letzte wiedeholte Erklärung)? Oder soll ich das jetzt wirklich ausgraben?
Stichwort Hume-----Kant----Lorenz (mag sein, dass er da nicht ausdrücklich genannt wurde). Auf jeden Fall aber der Sachverhalt dargelegt mit der Bemerkung, dass ich das mal dir schon erklärte.Als Antwort auf einem deinen fehlgeschlagenen Beispiel mit Kant:smile:

Vom frühen Freud. Der vertrat nämlich, ehe er zum
topologischen Modell überging, ein Energiemodell.

Der erste Hinweis findet laut Wissenshafthistoriker in einer, zwar nicht allzu gut bekannter weil während des Krieges geschrieben, wenn ich mich gut erinnere aus 43 aber heute erhältlicher nachgedruckter Arbeit von Lorenz, Freud wird nicht genannt.

Aber das ist ja völlig egal für uns, benutze den Begriff wie man heute klar definiert; die Ursache einer Wirkung ist Energie und gutises.
Dann hast du einem Merkmal genüge getan:smile:))

Chan

Balázs

Lacan über Ich-Ideal, Cicero über virtus
Hi Claus,

Gut, dass du das „Ich-Ideal“ erwähnst, das bekanntlich in Freuds Theorie ein Bestandteil des Über-Ichs ist, und zwar der, welcher die positiven Leitbilder, also Ideale enthält, die das Ich anzustreben hat, im Unterschied zum Gewissen, dem anderen Teil des Über-Ichs, der die Verbote enthält. Generell hat der Freudianismus die Tendenz, das Über-Ich bzw. das darin enthaltene Ich-Ideal als Quelle positiver Gefühle anzusehen, die entstehen, wenn die im Ich-Ideal fixierten Ideale realisiert werden (wenn sich also Tugend „bewährt“).

In der Freud´schen Sonderrichtung des französischen Psychoanalytikers Lacan geht man davon aus, dass das Ich-Ideal eine Fortbildung des frühkindlichen Ich ist, die entsteht, wenn das Subjekt die Regeln der „Symbolischen Ordnung“ internalisiert. Das entspricht der Über-Ich-Bildung während des Ödipuskomplexes. Vom frühkindlichen Ich mit seinem „primären Narzissmus“ bleibt das narzisstische Potential erhalten, d.h. Das Ich-Ideal produziert narzisstische (also freudige) Empfindungen, wenn das Ich sich seinen Idealen annähert bzw. sie realisiert. Genauer: das Ich wird vom Ich-Ideal mit angenehmen Empfindungen, fachsprachlich: „libidinös“ besetzt.

Das alles wäre natürlich eine Erklärung für den in Frage stehenden römischen Spruch bzw. das, was dieser Spruch zum Ausdruck bringt.

Einige Beispiele für die Interpretation des virtus-Begriffs bei römischen Denkern:

Cicero, De inventione, 1, 259

_(Virtus est animi habitus naturae modo et rationi consentaneus)

Die Tugend ist diejenige Geisteshaltung, die mit der Regel der Natur und mit der Vernunft in Einklang steht._

Horaz, Epistulae 1,1,41

_(Virtus est vitium fugere)

Tugend besteht darin, das Laster zu vermeiden._

Verwendet man diese Definitionen, vor allem die von Horaz, bei dem vom UP genannten Zitat, wird schnell klar, dass sich virtus auf ein weites moralisches Feld erstreckt, das dem Gegenstandsbereich des Freud´schen Über-ich-Modells entspricht.

In „De republica I“ schreibt Cicero über den Unterschied von virtus und voluptatis (d.h. Tugend und Sinnenlust):

_Ich unterlasse die Aufzählung unendlich vieler Männer, von denen jeder zum Wohl dieses Staates beigetragen hat, und will hier an sie nicht weiter erinnern, da sie der Erinnerung unserer Zeit nicht unmittelbar nahe stehen, damit sich nicht jemand beklage, er oder einer der Seinen sei übergangen worden, und beschränke mich bloß auf die entschiedene Erklärung, dass in der menschlichen Natur eine solche innere Nötigung zur Tugend und ein solcher Drang, das Gemeinwohl zu verteidigen, liegt, dass dieser Trieb über alle Reize der Sinnenlust und behaglichen Muße die Oberhand gewonnen hat.

(Omitto innumerabilis viros, quorum singuli saluti huic civitati fuerunt, et quia sunt procul ab aetatis huius memoria, commemorare eos desino, ne quis se aut suorum aliquem praetermissum queratur. Unum hoc definio, tantam esse necessitatem virtutis generi hominum a natura tantumque amorem ad communem salutem defendendam datum, ut ea vis omnia blandimenta voluptatis otiique vicerit)_

Natürlich hatte Cicero noch keinen Begriff von einer Über-Ich-artigen seelischen Instanz, deswegen verlegt er die Quelle der Tugend in die „menschliche Natur“.

Auch hier ist ersichtlich, dass virtus ein weites Feld umfasst, nämlich die Kontrolle über die voluptatis (Sinnenlust). Genau DAS aber ist die Funktion, die Freud dem Über-Ich zuschrieb.

Chan

Die mächtigste Tugend
ist die Tugend des Erfolgs. Das Streben nach Erfolg macht viele Menschen krank und führt sie im Extremfall früher dem Tode zu (es ist keineswegs vernünftig, mit viel Geld fünfzig Jahre früher zu sterben!). Die Managerphilosophie „Erfolg ist geil“ braucht keine Kant’sche Pflichtethik, weil die lustvolle Versuchung nach Geld das tiefste Existenzbedürfnis motiviert, das tiefer ist als nur die weltfremde Kant’sche Philosophie für brave Beamte: „Der Mensch ist nicht auf der Welt, um glücklich zu werden, sondern um seine Pflicht zu erfüllen.“ Sag bloß!

Und das habe ich ihm zigmal erklärt.

Wem? Mir? Nee.

Na gut, zigmal ist, wenn man mindestens mehr als zweimal was
sagen muss:smile:

Quantorenlogisch: mindestens 1 mal. Leider habe ich kein Elefantengedächtnis.

Ist noch in deiner Erinnerung (als letzte wiedeholte
Erklärung)? Oder soll ich das jetzt wirklich ausgraben?

Sorry, aber ich habe privat so viel im Kopf, dass manches nach Monaten oder Jahren wieder herausfällt, darunter auch manche Highlights aus deiner Feder.

Vom frühen Freud. Der vertrat nämlich, ehe er zum
topologischen Modell überging, ein Energiemodell.

Der erste Hinweis findet laut Wissenshafthistoriker in einer,
zwar nicht allzu gut bekannter weil während des Krieges
geschrieben, wenn ich mich gut erinnere aus 43 aber heute
erhältlicher nachgedruckter Arbeit von Lorenz, Freud wird
nicht genannt.

Lorenz ging in den Kindergarten, als Freud sein Energiemodell schon längst entwickelt hatte. Natürlich wurde Lorenz später davon beeinflusst. Das steht doch außer Frage.

Hier gilt also, wenn auch nur in diesem Fall:

Post hoc ergo propter hoc.

Chan

Gedechtniss.

Quantorenlogisch: mindestens 1 mal. Leider habe ich kein
Elefantengedächtnis.

Soso:smile:

O Ton Ch´an:

" Z.B. gibt es in der
Wirklichkeit keine Kausalität, wie Kant schon feststellte, sie
ist nur eine Projektion des Verstandes."

Balázs:

"Hmm, das hättest du lieber (als Beispiel)lassen sollen:smile:.
Und, wenn ich mich da nicht arg irre ich habe dir das mal (nicht lange her)erklärt und du hast da nicht widersprochenen.
Deshalb wundere ich mich jetzt etwas:smile:

Also das hat Kant vom Hume gelernt…"

Datum: 19.6.2012 20:45 Uhr

Wirklich lange her:smile:

Aber was stimmt jetzt nicht?
Kant, Freud, Ch´ans Gedechtniss?
Was ist jetzt los, bin ratlos?:smile:)))))

Chan

Balázs

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Freud hatte schon recht…

Und seit Freud wissen wir, dass unbewusste Liebesansprüche die
Ursache dafür sind, dass sich Menschen an der Bewährung ihrer
Tugend erfreuen. Geahnt hat das schon Kant, als er sagte, dass
die Tugend ihren Lohn im Gefühl der Pflichterfüllung hat.

Aber seit Freud und seinen Nachfolgern ist ja sowohl innerhalb der Psychoanalyse als auch sowohl in der Verhaltenspsychologie (der Behaviorismus wurde seit Pawlows „bedingtem Reflex“ und Skinners und Watsons „operativer Konditionierung“ inzwischen zur „kognitiven Wende“ geführt) als auch in der Humanistischen Psychologie so genannte „höhere Berdürfnisse“ (Maslow, Wilber) zu einem „neuen Menschenbild“ konstruiert, was Metzingers Generalisierung mit seiner Theorie der Selbst-Modelle entspricht (Metzinger ist wohl der einzige mir bekannte zeitgenössische Philosoph, der sich seit Jahrzehnten mit den Erkenntnissen der Hirnforschung und der Kognitionswissenschaften intensiv beschäftigt als theoretischer Schulphilosoph, nicht deshalb, aus „weltanschaulichen Gründen“, sondern weil ihn einfach das WISSEN interessiert.

CJW