Wer kann mir dieses Zitat erklären?

Indem das Werkzeug die Auseinandersetzung mit dem Material ermöglicht, bringt es den Dialog mit sich selbst hervor.
Michel le Parisien, französischer Schlossergeselle

Danke!

??? Keine Ahnung…

Nur durch die Beschäftigung mit etwas, erhalte ich auch Kenntnisse über mich/es selbst

so geraten :wink:

schau mal hier:

http://www.praxisdialog-hoffmann.de/themen.php
mehr fand ich auch nicht!

Hallo Perle,

ich kann Dir Deine Frage nicht beantworten, ja weiß nicht einmal, wieso ich als „Experte“ gezogen wurde…

Frohe Weihnachten!

Ich könnte eine Auslegung à la Heidegger versuchen, aber das wäre zu einem großen Teil bloßes Sprachspiel. Darf ich fragen in welchem Kontext das Zitat steht und Dich interessiert?

Ich könnte eine Auslegung à la Heidegger versuchen, aber das
wäre zu einem großen Teil bloßes Sprachspiel. Darf ich fragen
in welchem Kontext das Zitat steht und Dich interessiert?

Ich schreibe eine Theoriearbeit für mein Diplom in Modedesign. Mein Schwerpunkt ist das Stricken und ich habe als Thema Handwerk und Tradition genommen.
Wäre super, wenn Du es versuchen würdest.
Danke!

Hallo Perle,

Stelle dir vor, einen Meißel und einen Stein, beide voneinander getrennt liegend, beide stumm. 
Der Sinn des Meißels ist den Stein zu bearbeiten, ihn zu behauen. Unbenutzt hat er keine Funktion.
Die Funktion des Werkzeugs ist aktiv, die des Materials passiv.
Wenn der Meißel, geführt von des Meisters Hand, Rillen in den Stein gräbt, wird er lebendig.
Es findet im wahrsten Sinne des Wortes eine Kommunikation statt. Jeder Meißel ist verschieden,
setzt sich anders auseinander mit seinem Material. Ein berufener Bildhauer hält den Meißel bewusst 
nicht krampfhaft fest in der Hand. Er lässt somit seinem Werkzeug die Freiheit sich mit dem Material, dem Stein,
auseinanderzusetzen, einen ‚Dialog‘ mit sich selbst zu führen. Der Meißel, das Werkzeug erfährt so seine Wirkung auf das Material.

Stelle dir nun vor, du seist das Werkzeug. Egal welches Material/Problem du bearbeiten möchtest, das eigentliche 
Werkzeug das du als Mensch dazu benötigst, ist dein Gehirn. Nun wirst erkennen, das bei jeder Aufgabe, dein Gehirn 
einen Dialog mit sich selbst führt. Es wird sich sagen, dies oder jenes habe ich richtig gemacht, dies oder jenes werde ich
beim nächsten Versuch, besser/anders machen.

Michel le Parisien hatte wohl ein besonderes Verhältnis zu seinem Handwerk:smile:.

Wenn man auch anderer Ansicht sein kann,
ich hoffe, ich konnte etwas helfen.

omega11

Hallo perle93

ich würde Dir sehr gerne helfen, aber leider verfüge ich über keine Kompetenz, die mich dazu prädestiniert Dein Zitat sinnvoll zu interpretieren.

Was hat Dich bewogen gerade mich zu fragen?

Ich für meinen Teil finde es inakzeptabel, wenn Menschen in Rätseln kommunizieren und verweigere mich gegen solche Entgleisungen.

Gruß aus Stuttgart
Vjeko

Vielen Dank für die tolle Erklärung!

Indem das Werkzeug die Auseinandersetzung mit dem Material
ermöglicht, bringt es den Dialog mit sich selbst hervor.

Ich verstehe das so:

Das Werkzeug bin ich, Auseinandersetzung mit dem Material heißt, in Kontakt treten, kommunizieren mit meinem/meinen Gegenüber, mit der aktuellen Situation, Impulse senden und empfangen.
Die Signale und Informationen, die zurückkommen (das Feedback), ermöglichen mir, zu erkennen, wo ist meine Einschätzung wahr, wo ist sie, z.B. durch Glaubenssätze unwahr, verzerrt.Falls das auch noch zu abstrakt ist, hier ein Beispiel:

Ein Schüler (in diesem Beispiel das Material) kommt zehn Minuten zu spät zum Unterricht. Der Lehrer (in diesem Beispiel das Werkzeug) hält ihm einen Vortrag über Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit etc. (weil er ihn aufgrund seiner bisherigen Erfahrung als unzuverlässig einschätzt). Der Schüler erläutert dem Lehrer den Grund seines Zuspätkommens (irgendeine Form von „höherer Gewalt“, Busverspätung oder Hilfefleistung für jemanden, der Gefallen ist etc., jedenfalls etwas, was absolut nichts mit Unzuverlässigkeit zu tun hat).

Der Dialog ist die Auseinandersetzung (Reaktion des Lehrers, Antwort des Schülers).
Der Lehrer erkennt, „ich habe den Schüler als unzuverlässig einschätzt, sehe nun aber, dass er nicht dafür verantwortlich ist („Bus“) bzw., dass er hilfsbereit und verantwortungsvoll ist („Hilfeleistung“)“
(das ist dann der Dialog mit sich selbst, wahrscheinlich eher ein innerer Dialog)Ich bin gespannt, ob es noch andere Deutungen gibt.
Liebe Grüße
Yossar

Hallo,
vielen Dank für deine Mühe.
Liebe Grüsse!