Hallo,
Tja, da stellt sich eigentlich nur noch die Frage ob
A. Der Walzer so gut ist
oder
B. Alle andern Walzer so schlecht sind
Weder noch - beide Fragen kann man guten Gewissens mit ‚Nein‘ beantworten. Das musikalische Gewicht von Schostakowitschs ‚2. Walzer‘ wird schon durch seine Herkunft angedeutet. Ursprünglich eine Filmmusik und dann Nr.7 (von 8) in einer Suite für Varieté-Orchester (die immer noch kolportierte Bezeichnung ‚Suite für Jazzorchester Nr. 2‘ ist falsch).
Es ist ein nettes, weder für Hörer noch Musiker allzu anspruchsvolles Stückchen, das gerade für Filme gut geeignet ist, weil es nicht über Gebühr vom Geschehen auf der Leinwand ablenkt. Soll heißen: von Schostakowitsch (den ich durchaus schätze) gibt’s wahrlich besseres und anspruchsvolleres. Das Ding ist wohl erst seit Kubricks ‚Eyes Wide Shut‘ so bekannt (Filmmusik, natürlich) weil da etliche Leute wohl erstmals entdeckten, dass Walzer nicht unbedingt mit heurigenseligem Strauss-Geschrammel à la André Rieu identisch sein muss.
Wobei dieser Strauss
http://www.youtube.com/watch?v=9uzfsIpTlMY
selbstverständlich nicht gemeint ist, was nun schon Deine zweite Frage beantwortet. Da findest Du eine Raffinesse und Subtilität, gegen die der Schostakowitsch-Walzer wie ein Plumpsack daherkommt. Da kann man natürlich noch eins drauflegen:
http://www.youtube.com/watch?v=X_SwI4o8dAE
und noch eins:
http://www.youtube.com/watch?v=Z7919jk9wFU
Freundliche Grüße,
Ralf